Auch UPS will künftig umweltfreundlicher liefern, dazu sieht der US-amerikanische Paket- und Expressriese ähnlich der Deutschen Post eine Elektrifizierung seines Fuhrparks vor. Die Elektro-Lieferwagen des deutschen Wettbewerbers werden dazu nicht eingesetzt.
„Der elektrische StreetScooter, den die Post in Aachen und Düren produziert, ist für unsere Zwecke zu klein“, sagte UPS-Deutschland-Chef Frank Sportolari dem Handelsblatt. Die Deutsche Post hat StreetScooter 2014 übernommen und treibt seitdem die Produktion eigener E-Transporter sowie den Vertrieb an externe Abnehmer voran. Laut Sportolari gab es zwar Gespräche zwischen UPS und der Post bezüglich den StreetScooter-Fahrzeugen, man habe jedoch keine Einigung erzielt.
StreetScooter hat derzeit einen kompakten, in verschiedenen Ausführungen erhältlichen Transporter mit Batterie-Antrieb und bis zu einer Tonne Zuladung im Programm. Ein größeres, zusammen mit Ford entstehendes Lieferfahrzeug ist bereits auf den Straßen unterwegs, wird aber zunächst nur von der Deutschen Post selbst eingesetzt. UPS sieht sich nun bei anderen Anbietern nach elektrischen 3,5-Tonnern und 7,5-Tonnern um.
Ab 2020 werde UPS jährlich 25 Prozent seiner neuen Lieferwagen mit alternativen Kraftstoffen betreiben, kündigte Sportolari an. Das US-Unternehmen bereitet sich schon seit längerem auf die Elektrifizierung seiner Transporter vor. Hierzulande kooperiert UPS mit dem deutschen Mittelständler Elektro-Fahrzeuge Schwaben (EFA-S), der nahe Kirchheim/Teck Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf lokal emissionsfreien E-Antrieb umrüstet.
88 von EFA-S umgebaute 7,5-Tonnen-Dieselfahrzeuge hat UPS mittlerweile deutschlandweit im Einsatz. Europaweit sind 200 unterwegs. Mit den Umbauten sei man „sehr zufrieden“, heißt es dazu offiziell aus dem Unternehmen, berichtet das Handelsblatt. UPS erprobt darüber hinaus Lieferwagen des nahe Köln angesiedelten Elektro-Nutzfahrzeug-Entwicklers BPW. Neben rein elektrischen Fahrzeugen nutzt der Logistikriese auch erste Transporter mit Hybrid-Technik der litauischen Firma Elinta. „Wir werden noch weitere Fahrzeuge in diesem Jahr umrüsten“, sagte Sportolari.
Neuentwicklungen & Lastenfahrräder
In London und Paris testet UPS im Rahmen eines Pilotprojekts 35 Strom-Transporter des britischen Startups Arrival. In den USA setzt UPS ähnlich wie die Deutsche Post auf speziell für die eigenen Anforderungen zugeschnittene Neuentwicklungen. Die E-Transporter für den Heimatmarkt entstehen in Kooperation mit den Startups Thor Trucks und Workhorse. Später sollen auch schwere Elektro-Lastwagen von Tesla und der Daimler-Marke Fuso eingeflottet werden.
Flankierend zu Elektro-Kraftfahrzeugen schafft UPS zunehmend Lastenfahräder an, die in Deutschland inzwischen an 30 Standorten im Einsatz sind. Sie starten ihre Routen von sogenannten Mikrodepots, Parkhaus-Erdgeschossen oder schlichten Garagen aus. „Innerhalb des Mittleren Rings in München wollen wir das komplette Gebiet mit solchen Lastfahrrädern abdecken“, erklärte Sportolari. Nur Großlieferungen sollen dann noch von Lkw übernommen werden.
Andi meint
Das Umbaukonzept von UPS kann sich rechnen den die haben ja diese klotzigen Spezialaufbauten die wohl $$ kosten. Und wenn einer Umbaut, spart das Rohstoffresourcen. Also gleich 2x Umweltfreundlicher.
Außerdem sieht es jetzt so aus als ob UPS die Firma TEVVA in UK kauft, man spricht von ca. 300 EV Fahrzeugen im Jahr.
Michael meint
Offensichtlich ist es also billiger ein bestehendes Fahrzeug umzubauen als neu zu bauen. Verstehen muss man das nicht, oder?
Andreas meint
Macht doch Sinn. Bei UPS geht es nur um Standards. Fahrerhaus und Transportbereich muss so sein wie immer. Da geht es nicht um Effizienz oder besseren Achsenabstand.
jomei meint
Das müsste doch für die Post ein Schubs sein, die Work XLProduktion auf Ford-Basis auszubauen und hochzufahren. Nachfrage ist doch der Lebenssaft der Marktwirtschaft und jeden Unternehmens.
Stattdessen herrscht sozialistische Planwirtschaft mit dem Mantra: Hammwanich!
Anonym meint
Interessant: in welcher Psotion sind sie noch mal für das Unternehmen Deutsche Post zuständig, dass ihnen Einblicke in die interne Planwirschaft verschafft?
jomei meint
Was für ein Argument in Sachen Nachfragebedienung soll das jetzt sein?
Welche Position muss man innehaben, um „Hammwanich“ als Gegensatz zu marktwirtschaftlichem Denken sehen zu dürfen?
Anonym meint
So wie ich ihren Text verstanden habe, unterstellen sie den Firmen Post und Ford, dass diese kein Interesse daran haben der Firma UPS elektrifizierte Zustellfahrzeuge zu verkaufen / bauen. Anstelle ihre Produktio hochzufahren, sagen sie zu UPS lieber „Hammwanich“.
Mir fällt es schwer zu glauben, dass die Verhandlungsgespräche zwischen den drei Firmen so gelaufen sind, daher frage ich, welche Postion sie in der Firma innehaben und ob sie an diesen Verhandlungen beteiligt waren, um abschätzen zu können mit wie viel Wahrheitsgehalt ihre Aussage ausgestattet ist – oder ob sie einfach nur wie einer von vielen hier was reinschreiben gegen die eigenen Langeweile?!
jomei meint
Von „kein Interesse“ war bei mir nicht die Rede, sondern einfach von nicht liefern (können), hier ironisch als hamwanich bezeichnet. UPS hat dementsprechend die Konsequenzen gezogen und sich an einen anderen Anbieter, der die Nachfrage bedienen kann, gewandt. Das kann man auch ohne Insiderposten aus dem Text erfahren. Also, Ironie sollte man nicht überinterpretieren.
jomei meint
…und ich habe nichts über den Verlauf äußern wollen, sondern über das Ergebnis, und bekanntlich zählen Ergebnisse. Man kann es auch mit dem alten Helmut Kohl ausdrücken: „Entscheidend ist was hinten rauskommt.“
NL meint
Lüge. Wenn DHL damit zustellen kann, kann das jeder KEP.
150kW meint
Klar, man kann auch einen e-Load up nehmen.
Christian meint
Bitte ein Begründung für die Behauptung. DHL hat 50 000 Fahrzeuge laufen in Deutschland. Entsprechend klein sind die Bezirke. Wissen Sie wie das bei UPS aussieht?
stan meint
DHL ist aber nicht jeder.
DHL setzt die Screetscooter Work (L) vorwiegend (aber nicht nur) in der Verbundzustellung (Brief/Paket) ein.
Für das was UPS als reiner Paketdienstleister benötigt, gibt es den in Köln gefertigten Work XL auf Ford-Basis. Davon werden aber so wenige gebaut, das die Post diese selbst benötigt.