Iridium konzentriert sich auf elektrische Wohnmobile, vor knapp einem Jahr wurde ein erstes marktreifes Fahrzeug vorgestellt. Auf dem Caravan Salon Düsseldorf präsentiert der Hersteller nun die zweite Generation seiner Elektro-Reisemobile mit mehr Leistung und Reichweite zu einem niedrigeren Einstiegspreis.
„Vor allem dank einer neuen Batterietechnologie mit wesentlich höherer Energiedichte können Reisemobilisten jetzt ohne nachzuladen mehr als 30 Prozent weiter fahren, nämlich mindestens 400 Kilometer“, sagt Thomas Gräter, Geschäftsführer der WOF GmbH. Das Unternehmen ist auf den Vertrieb von Wohnmobilen spezialisiert und hat mit Iridium eine eigene Marke für Elektro-Reisemobile ins Leben gerufen.
Bei den neuen Wohnmobilen von Iridium können Kunden entscheiden, welche Leistung Motor und Batterie haben. „Wir bieten unterschiedlich starke Motor- und Batterie-Varianten an, weil es bei Elektro-Fahrzeugen mehr als bei konventionellen Diesel-Antrieben auf den Einsatzzweck ankommt, welche Variante die beste ist“, so Gräter. „Man kann aufgrund der relativ hohen Batteriekosten mit der richtigen Wahl von Batterie und Motor in der Anschaffung deutlich sparen.“
Die Basisvariante soll mit einer Batteriekapazität von 86 kWh mindestens 300 Kilometer Reichweite schaffen. Die um 35 Kilogramm schwerere Alternative hat eine Kapazität von 108 kWh für bis zu 400 E-Kilometer am Stück. „Das Geheimnis ist, dass wir als einer der ersten Anwender eine neue Technologie nutzen, die eine Energiedichte von 170 Wh/kg aufweist“, wirbt Gräter. Bei der vorherigen Generation habe der Wert bei 120 Wh/kg gelegen.
Bei beiden Batterien handelt es sich um Lithium-Eisenphosphat-Energiespeicher mit keramischen Separatoren, die ohne Kobalt und Nickel auskommen. Iridium verspricht für seine Batterien neben Leistungsfähigkeit hohe Sicherheit und Nachhaltigkeit. Die Ladeanschlüsse decken alle wichtigen Lademöglichkeiten ab: vom konventionellen Haushaltsstrom mit 3,6 kW über Wallboxen mit 11 und 22 kW bis zur Schnell-Ladung mit dem CCS-Stecker bei derzeit 50 kW.
Über seinen Partner für den Antriebsstrang, das Unternehmen ElektroFahrzeuge Schwaben (EFA-S), bietet Iridium verschiedene Synchron-Motoren für seine Wohnmobile an. Sie haben entweder ein Drehmoment von 650 Nm bei einer Leistung von 105 kW (143 PS) oder ein Drehmoment von 730 Nm bei einer Leistung von 140 kW (190 PS).
Auch beim für die Nutzlast und den erforderlichen Führerschein entscheidenden Gesamtgewicht haben Iridium-Kunden die Wahl – es gibt drei Varianten: 4000, 4250 oder 4800 Kilogramm. Mit der 4250-Kilo-Ausführung zielt der Anbieter auf Pläne des Gesetzgebers ab, nach denen solche Fahrzeuge auch mit einem neuen Führerschein der Klasse B gesteuert werden dürfen.
Das Einstiegsmodell mit der aktuellen elektrischen Wohnmobil-Technologie von Iridium wird in Düsseldorf zu einem Messepreis von 159.900 Euro vertrieben. Die Produktion startet zunächst mit einer limitierten Edition von 30 Fahrzeugen, die ab sofort bestellt werden kann.
Bernhard meint
Ich bin absolut kein Camper aber etwas technickaffin. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso das Thema Elektrizität nicht zu Ende gedacht wurde. Ich habe das YT-Video von Danzei gesehen. Der Wohnaufbau ist total konservativ ohne Neuerungen. 108 kWh an Bord und dann einen Gasherd im Küchenblock. Das ist doch lächerlich. Genauso hat dieses Riesenschiff eine ebenso riesige Dachfläche. Aber keine einzige PV-Zelle vorgesehen. Kann ich nicht verstehen, dass da nicht wenigsten vier oder fünf ganz normale PV-Module mit 1*1,60 m und 300 W zum Aufstellen auf dem Dach sind. Das wären doch bei 160.000 € Einstandspreis Peanuts und würden den Alltagsnutzen und die Reichweite bestimmt unterstützen.
Jörg2 meint
Die werden Gewichtsprobleme haben.
randomhuman meint
Das Wohnmobil kommt sicher schon über die 3,5t Grenze. Ein 100kWh Akku wiegt ja schon 700kg.
Jörg2 meint
Die zGG stehen oben im Text.
alupo meint
Das sehe ich genauso.
Ziemlich teuer und nicht gut zu Ende durchdacht. Sehr schade, dabei hätten sie das alles nicht neu erfinden müssen, sondern ganz einfach lizenzfrei abkupfern können.
Sono Motors liefert sogar kostenlos die Gewichts- und Kosteninfo: Polycarbonat plus PV-Zellen sind weder schwerer noch teurer als grundiertes und mehrfach lackiertes Eisenblech. Und es rostet nicht einmal.
kritGeist meint
Mobile Module gibts aber schon bei normalen Campern, habe ich schon mehrfach gesehen. Der Preis ist sicherlich kein Schnäppchen, wenn noch Module + Technik dazu kommt, wäre man bei 200 T, dazu wie schon geschrieben, das Gewicht.
CaptainPicard meint
Ein Wohnmobil braucht V2G damit es als stationärer Speicher in den restlichen 50 Wochen im Jahr dienen kann in denen es nicht genutzt wird. Ansonsten ist so ein riesiges Akkupaket das einfach nur ungenutzt rumsteht eine völlige Verschwendung und unnötige Umweltbelastung.
Jörg2 meint
@Captain..
DAS ist ja nur ein kleiner technischer Schritt.
Eigentlich ist die Kombination Haus/PV/BEV/eWoMo ideal für Akkuwechselsysteme.
Peter W meint
Es ist wohl äußerst selten, dass ein Wohnmobil nur 2 Wochen im Jahr genutzt wird.
Bern Hard meint
Batterie 108kW/h
CCS 50kW
Warum? Soll das ein Witz sein?
Da müßte man bei 800 km Entfernung 2 Stunden Pause machen…
CaptainPicard meint
Praktischerweise hat man ein Wohnmobil dabei, da ist die Pause bereits Teil des Urlaubs!
Bern Hard meint
Wir verbringen unseren Urlaub lieber am Zielort als in einem Ladepark.
Anonym meint
Für Leute, bei denen nicht „Der Weg das Ziel ist“ – sind wahrscheinlich auch schlecht damit beraten sich ein MoWo zu holen.
Wer sowieso nur Zeit an seinem Zielort verbringen will, ist doch mit Pauschalurlauben gut aufgestellt (gibt es auch mit Bus oder Eigenanreise – muss ja nicht immer das böse Flugzeug sein).
kritGeist meint
oder gleich ein Campingplatz mit fertigen Häusern
Jörg2 meint
Ich würde da zwei Pausen à einer Stunde einlegen, den Schnellladebereich der Ladekurve nutzen, fein Essen und fein Kaffee trinken.
Ist ja ein Urlaubsauto.
(Mein WoMo-Urlaub beginnt immer mit der Losfahrt und nicht erst an den Zielorten.)
Bern Hard meint
Das setzt aber voraus daß die passende Ladeinfrastruktur in den optimalen Entfernungen zueinander überhaupt existiert. Aber viel schlimmer finde ich es die Ladesäulen stundenlang zu belegen wenn andere diese auch gerne nutzen würden.
Jörg2 meint
Laut Text sind bis 50kW beim Laden drin. Das ist schon nicht so schlecht. Und alle 150km sollte sich ein Lader finden lassen (AB, Fernfahrt).
Nach zwei Nächten auf einem Campingplatz sollte der „Tank“ auch voll sein (allerdings oft heftiger Strompreis).
Als erster Ansatz eine feine Sache. Es wird sich weiterentwickeln.
alupo meint
Ja, 50 kW DC-Ladeleistung ist ein Witz, insbesondere bei dieser Akkukapazität.
Aber vielleicht liegt das an der veralteten Akkuchemie die verbaut ist. LiFePO4 und seine Yt-Ableger sind schon längst nicht mehr State-of-the-Art. Die Chinesen produzieren sie praktisch nur noch für den Export (m.W. u.a. für den StreetScooter). Die Mengen sind weltweit sehr klein und diese Zellchemie wird weiter schrumpfen.
Ich finde es schade dass der Camper in meinen Augen so vergeigt wurde.
Aber vielleicht findet er doch den ein oder anderen Käufer denn jeder Verbrennerersatz ist gut, insbesondere wenn dadurch ein Euro6-Diesel (die allerneuste Diesellüge, bitte selbst die Nase einschalten ;-) ) ersetzt wird.
Ich wünsche ihm daher viel Glück.
Anonym meint
Wie oft kann ich einwöchige Urlaube, in 4 Sterne Hotels, mit Anreise, quer über Europa verteilt machen bevor ich dafür 160.000€ ausgegeben habe?
Jörg2 meint
Das ist wie mit den Anglern. Es geht nicht um den Fisch. Den gibt es schneller und preiswerter im Laden.
So ist es auch mit den verschiedenen Urlaubsvarianten. Der Camper mit WoMo will halt campen und nicht preiswert irgendwo ins Hotel.
Peter W meint
Ich habe unseren Urlaub mit den Kindern bis die Älteste 13 war mit gemieteten Wohnmobilen sehr genossen. Kein Stress bei der Anreise, keine Langeweile weil wir in 3 Wochen auf mindestens 5 Campingplätzen waren. Und wer eines kauft, fährt dann auch mit 60 noch entspannt damit dahin wo es ihm gefällt. Welcher Holteltouri lernt schon die einsamen Buchten und die Menschen außerhalb der Tourirouten kennen?
Urlaub am Selbstbedienungsbuffet mit Schnitzel und schlecht gemachtem Kartoffelsalat, nein danke.
DamnSon meint
Geht schon mal in die richtige Richtung, leider zu teuer, und man kann den Wohnwagen nicht mit einem 3,5er Führerschein fahren
alupo meint
Da hätte ich Glück denn mein alter Führerschein (der Graue) geht bis 7,5 t.
Gnade der frühen Geburt, oder wie hieß die damalige Ausrede ;-) ?
kritGeist meint
ich habe noch einen roten/rosa mit 7,5 T, erst mit den neuen EU-Führerscheinen (ab ca. 2000) hat man die Tonnen herunter geschraubt.