Das Allgäuer Unternehmen Dethleffs hat ein Wohnmobil mit Plug-in-Hybrid-Antrieb vorgestellt: den Globevan e.Hybrid. Als Basis dient ein Ford Transit Custom, dessen Antriebsachsen elektrisch betrieben werden. Nur mit Strom sind bis zu 50 Kilometer möglich. Ein zusätzlich verbauter 1,0-l-Benzinmotor, der als Generator zum Aufladen der Batterie dient, erlaubt insgesamt bis zu 500 Kilometer am Stück.
Dethleffs hat den Globevan e.Hybrid mit Blick auf mögliche Fahrverbote in Städten konzipiert, durch den Hybridantrieb kann er dort vorübergehend lokal emissionsfrei unterwegs sein. Gleichzeitig lässt sich durch Bremsen oder Gas wegnehmen Rekuperations-Energie erzeugen, was für einen geringen Spritverbrauch sorgen soll. Der Verbrennungsmotor läuft laut den Entwicklern stets im optimalen Drehzahlbereich mit maximalem Drehmoment und versorgt die Batterie mit Strom, die wiederum den Elektromotor mit Leistung versorgt.
„Wir haben uns bei unserem ersten Hybrid-Fahrzeug für die stadt- und all-tagstaugliche Variante eines motorisierten Freizeitfahrzeugs entschieden, weil die Idee und der Antrieb des Fahrzeugs darauf ausgelegt sind, dass 50 km rein elektrisch gefahren werden können“, so Dethleffs-Chef Alexander Leopold. „Das ist eine Distanz, die viele täglich mit ihrem Fahrzeug zurücklegen; und das vorwiegend im städtischen Bereich. Somit ist unser Globevan nicht nur ein Urlaubsbegleiter, sondern kann dank seiner kompakten Maße und Multifunktionalität als Erstfahrzeug fungieren.“
Die Batterie des knapp fünf Meter langen und zwei Meter breiten Globevan e.Hybrid kann innerhalb von 5,5 Stunden an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose oder in drei Stunden an einer Schnellladedose aufgeladen werden. Die Gesamtleistung der Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor liegt bei 92 kW (126 PS).
Bett, Küchenblock & Tisch für vier
Im Aufstelldach des Globevan e.Hybrid befindet sich ein 190 auf 110 cm großes Bett mit Matratze und Tellerunterfederung. Für frische Luft beim Schlafen sorgen Lüftungs- und Sichtfenster mit Mückenschutzgitter. Im Küchenblock mit Zwei-Flamm-Kocher und Spüle sowie 16-l-Kompressor-Kühlbox lässt sich Essen zubereiten und frisch halten.
Gegessen wird am Tisch, der am Küchenblock eingehängt oder bei Nichtgebrauch im Heckstauraum befestigt wird. An ihm können durch die serienmäßig drehbaren Fahrer- und Beifahrersitze bis zu vier Personen sitzen. Weiteren Stauraum für Urlaubsutensilien gibt es im Dachschrank oder in den Fächern im hinteren Möbelblock. Die Zweier-Sitzbank wird durch Umlegen zu einer weiteren Schlafstätte mit den Maßen 190 auf 90 cm. Die Sitzbank ist zudem längs verstellbar und kann komplett ausgebaut werden, etwa für größere Transportaufgaben.
Der Globevan e.Hybrid wird zum Preis von 74.990 Euro erhältlich sein, kündigte Dethleffs an. Wann das neue Modell starten soll, ist noch nicht bekannt.
Uwe meint
Im Camper einen 1,0-Liter-Benziner? Eins-Komma-Null!!!???
Für 76.000 Euro???
Völlig Gaga, wer sich sowas kauft.
Anonym meint
Was rauchen diesen Leute bitte in der Marketings- und Vertriebsabteilung von Dethleffs?!
Zitat. „Dethleffs hat den Globevan e.Hybrid mit Blick auf mögliche Fahrverbote in Städten konzipiert“
Wer campt den mit seinem Wohnmobil IN den Städten?! Und bis auch ein Benzin(fahr)verbot kommt, hat sich dieser Wagen doch auch schon überlebt. Entweder ganz oder gar nicht?
Was ist den aus dem Solarmobil geworden, das Dethleffs vor 2 Jahren auf der Messe vorgestellt hatte? Hat das wenigstens mittlerweile die (Klein)Serienreife erreicht? Oder war das auch nur ein Werbegag?
Und dann erklären Sie diesen Camper-Van allen ernstes noch zum alltagstauglichen Erstwaren. Mit seinen „kompakten“ Abmessungen von 2m breite und 5m länge – ist er sicherlich das perfekte Stadtauto (IRONIE). Als würden sich die Leute nicht schon genug über die überdiemnsionierten SUVs in den Städten aufregen, kommt jetzt Dethleffs daher und setzt dem ganzen noch einen oben drauf und sagt „Wohnmobile sind die perfekten Stadtautos!“
Was stimmt den nicht mit diesen Leuten? Schämen die sich gar nicht so einen Mist zu erzählen? Wie efffizent kann es den sein, wenn ich den kleinen Filius zur Schule bringe und dabei immer noch die Einbauküche mit durch die Gegend fahre?! E-Motor hin oder her – das ist doch Wahnsinn…
Leser meint
Wie wäre es in Sachen Umweltfreundlichkeit denn mit einem Solarelektroauto mit zusätzlichem Gas-Rangeextender („Biogas-Reichweitenverlängerer“), welcher mit der Energie des Biogases aus Biomüll, Kläranlagen bzw. Gülle betrieben wird? Würde so etwas funktionieren?
Jörg2 meint
Ich vermute/hoffe, dass die Zellentwicklung schnell genug geht, um solche Zwitterlösungen überspringen zu können.
„Biogas“: Die Schadensrate solcher Gülleanlagen ist sehr hoch. Das Auslaufen von zig Litern ist ein heftiger Umweltschaden.
Jörg2 meint
Laut einem Bericht eines mitfahrenen Journalisten tritt das übliche „Problem“ auf:
Der Antrieb ist dermaßen Leise, dass die Abrollgeräusche und das Klappern der WoMo-Möbel in den Vordergrund kommt.
randomhuman meint
Das ist eben recht normal. Selbst bei einem Diesel hört man das. Es ist ja nicht die Schuld des Antriebs, dass es klappert.
Jörg2 meint
Ja
(Mich nervt das Besteck, wenn ich wieder zu faul war, es in ein Tuch einzuschlagen.)
Satcadir meint
Hab ihn mir auf der Caravan Messe Düsseldorf angeschaut. Überteuert, Dach ist zu hoch für Parkhäuser, geschweige denn für die Küstenparkplätze in Frankreich und Spanien.
Schade, ansonsten ist das Konzept ok. Vor allem der Akku im Campingbetrieb. Dadurch ist prinzipiell der nächtliche Klimaanlagenbetrieb im Stand möglich.
randomhuman meint
Verbraucht am nächsten Tag aber nur mehr Diesel. Das sollte nicht Ziel dieses Konzepts sein.
Jörg2 meint
„Die Gesamtleistung der Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor liegt bei 92 kW (126 PS).“
Meint das tatsächlich die Summe aus Verbrenner + eMaschine?
Beim seriellen Hybrid (um den es sich hier handelt?) ist doch eher nur die Leistung der eMaschine von Bedeutung.
Oder liege ich hier völlig falsch?
(Der Verbrenner sollte dann min. so Leistungsfähig wie der eMotor sein, um auf Langstrecke den eMotor langdauernd auf 80% Leistungsniveau betreiben zu können.)
Michael meint
Solange Batterien noch so teuer sind ist der Hybrid die beste Lösung. Da der Benzinmotor nur auf weiten Strecken laufen soll, also quasi im Notfall, soll er logischerweise so billig wie möglich sein. Und die Batterie kann auch klein und billig sein, weil im Notfall der Benziner da ist. Warum ist das trotzdem so teuer?
Und Solarzellen auf dem Dach sollten eigentlich zur Grundausstattung gehören.
randomhuman meint
Sehr interessant. Allerdings recht teuer für einen Dethleffs. Für 75K € kriegt man ein sehr sehr gut ausgestattetes vollwertiges Wohnmobil. Es ist trotzdem ein guter Anfang. Finde ich super.
@ecomento. Eine Bilderreihe wie üblich bei eurer Präsentation von Fahrzeugen hätte ich schön gefunden. Auch vom Innenraum usw.
ecomento.de meint
Aktualisiert!
VG | ecomento.de
randomhuman meint
Vielen Dank. ;)