Die Bundesregierung will mit ihrem neuen „Klimaschutzprogramm 2030“ auch die Elektromobilität in Deutschland voranbringen. Im Fokus steht neben Kaufprämien und steuerlichen Vorteilen die Ladeinfrastruktur für Batterie-Elektroautos und Plug-in-Hybride. Doch auch Wasserstoff-E-Mobilität könnte zukünftig stärker unterstützt werden.
Kanzlerin Angela Merkel bezeichnete Wasserstoff diese Woche als „vielleicht interessantesten Energieträger“. Die Bundesregierung werde bis Jahresende eine Wasserstoff-Strategie vorlegen, kündigte sie an. Wasserstoff könne für die Energie-Speicherung eingesetzt werden, aber auch erheblichen Einfluss auf die industrielle Produktion haben. „Hier werden sich industrielle Wertschöpfungsketten vollkommen verändern, weil wir eines Tages eine emissionsfreie Stahlproduktion brauchen“, so Merkel.
In welchem Umfang die Regierung mit Hilfe von Wasserstoff betriebene E-Fahrzeuge vorantreiben will, sagte Merkel nicht. Einige deutsche Unternehmen forschen bereits an dem Aufbau von CO2-freien Stahl- oder Chemieproduktionen, bei denen Wasserstoff zum Einsatz kommt. Die fünf norddeutschen Bundesländer wollen zudem in diesem Jahr eine gemeinsame Strategie für die stärkere Nutzung von Wasserstoff etwa in Zügen oder Bussen vorlegen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Bei Pkw mit E-Motor setzen die deutschen Hersteller vorerst schwerpunktmäßig auf Elektro-Verbrenner- und reine Batterie-Technik, Audi, BMW, Daimler und Opel arbeiten aber auch an Wasserstoff-Elektrofahrzeugen. Als zentraler Hemmschuh für Wasserstoff-E-Mobilität gelten die noch hohen Kosten der Technologie und das mangelhafte Netz an Wasserstoff-Tankstellen. Viele kritisieren zudem die unter dem Strich schlechtere Effizienz von Wasserstoff-Systemen.
Das für viele nicht konsequent genug konzipierte Klimaschutzprogramm 2030 der Regierung verteidigte Merkel. So werde bei der Kritik an dem niedrigen Einstiegspreis von zehn Euro pro Tonne CO2 für die Bereiche Verkehr und Gebäude übersehen, dass beispielsweise Benzin schon heute einer steuerliche Belastung unterliege, die einem Preis von 150 Euro pro Tonne CO2 entspreche. Wichtig sei insbesondere der Einstieg in ein neues Emissionshandelssystem für die Bereiche Verkehr und Gebäude. Dieses könne 2030 mit dem bereits existierenden EU-Handelssystem mit CO2-Verschmutzungsrechten für die Bereiche Energie und Industrie zusammengelegt werden, sagte sie.
Mike Hammer meint
„Merkel hält Wasserstoff für „vielleicht interessantesten Energieträger““
Ja nicht festlegen, Frau Merkel. Vielleicht ist es der interessanteste, vielleicht aber auch nicht.
So macht man Politik und gibt klare Ansagen für die Industrie.
Leser meint
Wissen Sie es denn?
Mike Hammer meint
Das ist hier völlig irrelevant. Ich muss in meinen Team Entscheidungen treffen und damit die Richtung vorgeben. Mit einem „vielleicht“ ist eine Firma ganz schnell weg vom Fenster. Außer bei unseren „Volksvertretern“, die u.a. mit Steuern steuern können. Aber so wird das nichts.
Name tut nix zur Sache meint
Schon sehr interessant die Kommentare hier. Da muss nur das Wort Wasserstoff drin vorkommen und schon kenne ALLE nur ein Thema. FCEV sind doof, weil der Wirkungsgrad der BZ zu schlecht ist!
Es geht allgemein um Wasserstoff als EnergieTRÄGER (siehe Überschrift). Damit kann man nämlich noch viele andere Dinge machen, die dafür sorgen, das andere Industriezweige nicht mehr so „dreckig“ sind und unterm Strich auch noch weniger CO2 ausstoßen.
PK meint
Das wäre vielleicht anders, wenn man das Gefühl hätte, solche Entscheidungen würden in Deutschland auf sachlicher Grundlage und nicht auf politischen Strategie-Spielen und Lobby-Arbeit getroffen.
Das Vertrauen ist leider weg und das Verkehrsministerium hat sich auch nicht durch Politik für den Bürger sonder für die Auto-Lobby ausgezeichnet. Deshalb hört man das Gras wachsen, wenn die Regierung von Wasserstoff spricht. Schon vor ein paar tagen, nach den Klima-Gesprächen hat Herr Altmeier bei Anne Will etwas in der Art gesagt:
„Wir haben nicht genug Strom, wenn alle elektrisch fahren wollen. Deshalb brauchen wir dafür Wasserstoff. Und den können wir aus den Ländern bekommen, die uns heute das Öl liefern.“
Man könnte denken, da ist was im Busch, was noch nicht von der Regierung offen ausgesprochen wurde.
Es fehlt Vertrauen in die Verkehrspolitik der Regierung. Man könnte längst was gegen Verkehrslärm machen, insbesondere der Motorrad-Lärm ist inzwischen die Pest. Aber Herr Scheuer will noch mehr davon auf die Strasse bringen. Dabei könnte man wirklich was konkret dagegen tun und die Bürger vor diesem Lärm-Terror schützen. Man müsste nur wollen.
Oder das Verlagern von LKW-Transporten auf die Schiene. Das sollte mindestens beim Transit passieren.
Tut’s aber nicht.
Keiner der etablierten Lobby-Verbände würde ohne politischen Druck von sich aus vom Verbrenner auf die BEV-Technologie umsteigen und man hat den Eindruck, daß immer wieder massiv Stimmung gemacht wird.
Und die Lobby-Presse tut ihren Teil, um Stimmung in der Bevölkerung zu machen.
Erst vor ein paar Tagen nach der IAA auf n-tv online:
Titel: „Die IAA schafft sich selbst ab“
Untertitel: „Summ, summ ist kein brumm, brumm“
Teaser: „Nicht PS, sondern Ökologie und E-Antrieb haben den Takt auf der größten Automesse der Welt vorgegeben. Langeweile war so programmiert. Statt echter Autos gab es Hightech und seelenlose Konzepte. Die große Show von früher suchten Auto-Fans vergeblich. Drei Lehren lassen sich aus der diesjährigen Veranstaltung ziehen.“
Geschrieben von:
„Helmut Becker schreibt für n-tv.de eine monatliche Kolumne rund um den Automarkt. Becker war 24 Jahre Chefvolkswirt bei BMW und leitet das „Institut für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK)“. Er berät Unternehmen in automobilspezifischen Fragen.“
Noch Fragen?
Der Denker3000 meint
Auch wenn es etwas spät ist :
Hr.Becker ist kein Freund der Elektromobilität.
Seine Ansichten sind teilweise sehr zweifelhaft und decken sich mit den
Aussagen seines Geldgebers BMW.
Und er ist einfach ein Mann „Der ALTEN GARDE“.
Nix BrummBrumm -> nix gut.
Schön wenn seine und andere Aussagen zu Tesla und Elektromobilität sich jetzt schon widerlegt haben.
PK meint
In SPON steht über die Kürzung von Subventionen bei Brennstoffzellen-Fahrzeugen:
„Für Brennstoffzellenautos, die mit Wasserstoff betrieben werden, fallen die Subventionen ab 2021 ebenfalls weg, wie das chinesische Finanzministerium nun bekannt gab. Experten waren bislang davon ausgegangen, dass die Wasserstoffautos nicht von den Kürzungen betroffen seien. Trotz der finanziellen Unterstützung habe Chinas Brennstoffzellenindustrie keine Durchbrüche erzielt, begründete das Ministerium den Schritt.“
Wenn die Bundesregierung noch auf FCEVs setzt, dann sind sie nach meiner Einschätzung wieder mal hinten dran, was das Verständnis der Trends betrifft.
Oder die deutsche Auto-Industrie hat die Wunder-Brennstoffzelle bereits erfunden und sieht jetzt ihre Chance ;-)
Bzgl. BEV steht folgendes im Artikel:
„Durch die hohen Subventionen stieg vor allem die Produktion billiger und wenig hochwertiger E-Autos – bis die Regierung im März dieses Jahres beschloss, nur noch Autos mit einer Reichweite von mindestens 250 Kilometern zu subventionieren. Für E-Autos mit Reichweiten von mehr als 400 Kilometern wurden die Zuschüsse halbiert. Ende 2020 fallen sie dann komplett weg.“
D.h. nach meinem Verständnis geht es in China darum, die Hersteller zu hochwertigeren Produkten zu drängen und es ist keine Abkehr vom BEV wie es der eine oder andere evtl. interpretieren könnte.
Siehe
https://www.spiegel.de/auto/aktuell/china-elektroauto-verkaufszahlen-brechen-um-34-prozent-ein-a-1291875.html
alupo meint
Ich habe immer daran geglaubt, dass es in der DDR eine durchaus gute naturwissenschaftliche Bildung im Rahmen eines Physik-Hochschulstudiums gab.
Sollte ich nach so einer Aussage von Dr. Angela Merkel ab sofort daran zweifeln oder könnte man das als Einzelfall abhaken und durch die Forschung von Dr. Alois Alzheimer erklären? Altersbedingt versteht sich.
Bei letzterem ist es dann doch gut, dass sie Abtritt und den Stab an die Saarländerin Annegret Kampf-Knarrenbauer weitergibt ;-).
Aber mal ehrlich: so eine Energieverschwendumg durch Wasserstoff als Energieträger kann sich heute doch wirklich niemand mehr leisten. Auch nicht Norwegen oder Österreich mit deren Wasserkraftwerken.
Andreas_Nün meint
Wer diese Bundesregierung kennt, kann die Wasserstoffstrategie einfach mal abwarten. Was soll bei dem Personal schon rauskommen.
Grüner H2 durch Elektrolyse in ausreichender Menge ist noch viele viele Jahre entfernt.
Andreas meint
Man wird bald jedes grüne H2-Atom in der Chemischen Industrie sehr, sehr nötig haben. Da bleibt überhaupt kein „grüner“ Wasserstoff für den Verkehr übrig, denn dieser hat im Gegensatz zur Chemie mit dem Akku eine Alternative.
Wer glaubt, dass man technisch 400 ppm an CO2 aus der Luft irgendwie mit Wasserstoff reagieren lassen kann zu eine Drop-In Produkt für die Chemie, ist einer Illusion erlegen. Auch die Idee, CO2 aus Rauchgasen zu verwenden, ist ein Problem, da der CO2 Anteil bei 3-8Vol% besteht und hier noch verschiedene Schwermetalle, NOx, SOx enthalten sind, die vermutlich bei der Reaktion/Kalalyse ein Problem darstellen.
Leider werden hier gerne viele Marketing-Worte wie „Power-to-Gas“, „synthetic fuels“ etc. verwendet, technisch Fundiertes ist hierdrunter nicht zu finden.
Oder hat einer ein technisches Paper parat?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Angeblich gibt es doch schon Firmen, welche das technisch alles umgesetzt haben und fertige Anlagen liefern können. Beispielsweise ETOGAS oder Sunfire aus DE. International gibt es sicher noch mehr und Pilotanlagen gibt es auch schon dutzende. Ich würde hier mal schauen wie sich das entwickelt. Würde ein gelangweilter Milliardäre da Unsummen rein pumpen wären wir sicher schon deutlich weiter. So hangeln sich dir Firmen vermutlich immer am Rande einer vernünftigen Finanzierung entlang. Das alles als Spinnerei abzutun oder mit Bedenken niederzuschreiben ist für mich auf dem gleichen Stand wie die Aussagen, dass die Akkutechnik sich für Automobile nicht durchsetzen wird. Am Ende wird man mit den Endprodukten der Prozesse auch keine Autos antreiben, aber für zahlreiche chemische Prozesse und Produkte kann man aus „Ökostrom“ synthetisch erzeugte Kohlenwasserstoffe sicher gebrauchen.
Jeru meint
„Kanzlerin Angela Merkel bezeichnete Wasserstoff diese Woche als „vielleicht interessantesten Energieträger“. Die Bundesregierung werde bis Jahresende eine Wasserstoff-Strategie vorlegen, kündigte sie an. Wasserstoff könne für die Energie-Speicherung eingesetzt werden, aber auch erheblichen Einfluss auf die industrielle Produktion haben. „Hier werden sich industrielle Wertschöpfungsketten vollkommen verändern, weil wir eines Tages eine emissionsfreie Stahlproduktion brauchen“, so Merkel.“
Kann man nur unterschreiben.
Ob dadurch auch direkt ein Bedarf an FCEV abzuleiten ist, wird sich zeigen. Potenzial hat es auf jeden Fall.
Duesendaniel meint
Potential durch Vetternwirtschaft. Mit dem Schrumpfen der konservativen Parteien schrumpft auch dieses ‚Potential‘.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Kannst du das Schrumpfen der konservativen Parteien mit Zahlen belegen?
JoSa meint
(Kanzlerin Angela Merkel bezeichnete Wasserstoff diese Woche als „vielleicht interessantesten Energieträger“.)
Na dann los…
Forschen wir nochmal 50 Jahre am Fusionsreaktor.
Und irgendwann können wir unsere Autos auch mit Bananenschalen betreiben.
Wenn wir einen Stau sehen, werfen wir den Fluxkompensator an und nehmen eine Abkürzung durch die Zeit.
Swissli meint
H2 hätte vielleicht wirklich Potential, wenn auch nicht im PKW Bereich.
Diese Woche wurde eine H2 Tankstelle/Speicher für zuhause präsentiert. Wenig konkret (Kosten, Effizienz usw.) wie immer. Macht aber m.M. wenig Sinn. Aber grundsätzlich wäre diese Erzeugung/Speicherung nicht uninteressant – aber nicht als Tankstelle für zuhause, sondern als Heizsystem.
Die müssten mit ihrem Elektrolyser/Dash Store (Hydrid Metall für 25 kg H2) wirklich case studies präsentieren:
PV Anlage + Elektrolyser/Dash Store + H2 Heizung (gibts bereits).
Was würde das kosten für ein EFH oder MFH? Wie gross müsste PV Anlage sein? Wie gross müsste der Dash Speicher sein um über den Winter zu kommen?
Oder ein case als öffentliche H2 Tankstelle.
Mit irgendwelchen Laborgeräten und Geheimnistuerei bei den Kosten (ja, es ist teurer als Ölheizung) bzw. fehlende Kostentransparenz bei Vorzeigeprojekten, dreht sich die H2 Branche nur im Kreis und verbrennt Forschungs- und Investorengelder für nichts.
Franz Mueller meint
Ist das ernst gemeint? 25kg Wasserstoff in Privat-Häusern? Wer soll so etwas sicher installieren und bezahlbar warten? Heizungsanlagen sind nicht nur 10 Jahre sondern bis zu 50 Jahre in Betrieb! Bei jedem Gasleck ist eine Detonation direkte Folge.
Noch zwei drei Wasserstoff-Tankstellen Explosionen wie die in Oslo und vielleicht noch eine Explosion in einer Tiefgarage und Wasserstoff in Fahrzeugen ist endgültig Geschichte.
Und du willst das Zeug auch noch in unsere Häuser bringen??
Andreas meint
@Swissli
Ich habe das auch gelesen.
Wie kann sich eine solche Anlage, die nur sporadisch Kleinstmengen produziert, jemals rechnen? und wo sollen die 25 kg an Wasserstoff denn gelagert werden? Und bei welchem Druck?
Oder will etwa einer den Wasserstoff auf -240°C runterkühlen und dann flüssig lagern?
Es ist haarsträubend, was zur Zeit alles publiziert wird, weil der Marketing-Push so hoch ist.
MiguelS NL meint
„Hier werden sich industrielle Wertschöpfungsketten vollkommen verändern, weil wir eines Tages eine emissionsfreie Stahlproduktion brauchen“
Frau Merkel, dann würde ich wenn ich Sie wäre mich mal beeilen mit der Quelle d.h. mit der Stromerzeugung aus E.E. (PV), damit sie genug für die Wasserstoferzeugung haben. Sie habe nur hoffnungsvolle Worte und kein Plan. Bitte durchpacken und Meilensteine setzen.
Reiter meint
Das kleine „Verpüfferchen“ in Oslo wurde doch damit relativiert, dass nun luftfahrttechnische Regeln beim Zusammenbau gelten, damit das nicht wieder passieren wird. Wie muss ich mir das nun beim Auto-Zusammenbau vorstellen? Ein Überwacher pro Bandarbeiter? Pro Roboter? Machts das dann nochmals billiger? Oder krieg ich ein H2-Auto, was nur nach Automobilstandard zusammengesetzt wird?
Ecoment meint
Naja Wasserstoff Stahl ist die Einzige Möglichkeit für Grünen Stahl . Zudem ist Wasserstoff fürs Fliegen interessant weil die Batterie ist zu schwer.Im Auto gerade in SUVs auch also viele Gute Möglichkeiten für Grünen Wasserstoff eine wichtige Zukunftstechnologie
Andreas_Nün meint
„Zudem ist Wasserstoff fürs Fliegen interessant weil die Batterie ist zu schwer.“
Mit Drucktanks völlig uninteressant für größere Flugzeuge. Synfuels werden beim Fliegen kommen, kein H2.
Jeru meint
Sehe ich auch so. Man braucht aber dennoch H2, um die Kraftstoffe herzustellen.
Andreas meint
@Andreas_Nün
Na, dann kläre uns doch mal verfahrenstechnisch auf, was genau Synfuels sind und wie Du glaubst, dass Du soviel grünen Strom hast, dass Du damit soviel Wasserstoff erzeugen kannst, der dann mit soviel geeignetem Kohlendioxid reagieren kann, dass daraus noch soviel Methan entsteht, dass man damit dann noch sowiel langkettigere Kohlenwasserstoffe erzeugen, dass ein Flugzeug abheben kann.
nilsbär meint
Wasserstoff und Luftfahrt? Seit der ‚Hindenburg‘ hoffentlich kein Thema mehr.
JoSa meint
Ich sag’s ja immer wieder, Wasserstoff taugt nur zum Fliegen. Und eine Atmosphäre überdruck im Ballon sollte reichen.
JoSa meint
Oder doch nur eine halbe Atmosphäre Überdruck?
Bei welchem Druck wird wasserstoff zu schwer zum Fliegen?
Egon meier meint
Bei aller – das meine ich jetzt ernst – Sympathie für Angela Merkel. Sie hat ganz klare moralische Prinzipien und weiß i.d. Regel gut, wie Politik durchzusetzen ist.
Aber hier denke ich: Du als Naturwissenschaftlerin solltest etwas mehr Sachkompetenz erwerben bevor du solche Statements von dir gibst.
Oder ist das eine rein psychologisch motivierte Äußerung um sich der h2-Hype in der öffentlichen Wahrnehmung anzuschließen – die sich dann irgendwann in Kenntnisnahme der ökologischen, wirtschaftlichen und technischen Fakten in warmer Luft auflösen wird ..
Olf meint
Das hat man bei Tesla vor 6 Jahren auch gedacht und die sind noch Marktführer.
Die Chinesen sicherten sich bereits Anteile an den H2 Firmen, und das in verschiedenen Bereichen z.B. Ceres Power, Ballard Power, Hydrogenius Technol. usw.
Oder nur als bsp. Toyota mit ihrem Hybrid und jetzt versuchen es alle aufzuholen.
Es gibt viele Bereiche die wir bereits verpennt haben im Automobilsektor.Es hängen einfach zuviele Arbeitsplätze von dem Sektor ab um einen schnellen Umbruch einzuläuten. Das wird auf jedenfall noch ziemlich interessant in den nächsten Jahren.
Egon meier meint
Es gibt millionen von Newcomern und die verschwinden alle .. gut .. einer bleibt .. Tesla ..
Das ist keinerlei Hinweis darauf hin, dass h2 irgendeine Chance und irgendwelche Vorteile hat.
Und ‚die Chinesen‘ sperren Uiguren in Lager, machen eine online-totalüberwachung ihrer Bevölkerung, bauen jede Menge Kohlekraftwerke und der chinesische Automarkt bricht gerade zusammen und VW legt gegen den Trend um über 5% zu. Und der dortige BEV-Absatz geht um 50% zurück.
Hast du noch irgendwelche anderen Nachrichten ‚aus China‘ ? Eventuell belastbare?
Steff meint
@Olf
„Die Chinesen sicherten sich bereits Anteile an den H2 Firmen…“
2020 beenden die Chinesen die Förderung für FCEV. Also an H2 in PKWs schneien die Chinesen kein Interesse zu haben.
henry86 meint
Einer der großen Vorteile des Wasserstoffs beim Auto ist ja, dass man dann endlich konsequent mehr Energie verbrauchen kann. Gut viermal mehr als bei Batterieelektroautos.
Wir wissen schon jetzt nicht mehr, wohin mit dem ganzen Strom. Außerdem gibt’s ja völlig zurecht die Kritik, dass beim aktuellen Strommix und geringer jährlicher Fahrleistung der Batteriefahrzeuge der CO2 Fußabdruck ähnlich hoch wie beim Verbrenner ist.
Beim Wassserstoff gibt’s dank viermal höherem Energieverbrauch diese Diskussion nicht mehr. Hier ist man konsequent klimaschädlich und kann sich Vergleiche erübrigen.
Da kann man dann auch gleich beim Diesel bleiben. So gesehen ist der Wasserstoff das beste Argument für unseren guten alten Diesel und sollte daher sehr viel stärker gefördert werden.
Nicht zu vergessen die mehr als 10 mal höheren Kosten für eine Wasserstoffsäule im Vergleich zur Elektroschnellladesäule. Und die höheren Sicherheitsanforderungen der Wasserstofftankstellen im Vergleich zur Elektroschnellladesäule.
Ebenso ist der Transport des Wasserstoffs dankenswerterweise wesentlich vielschichtiger, sodass mehr Parteien damit Geld verdienen können, als beim Transport der Energie übers Stromnetz, wo nur punktueller Ausbau nötig wäre.
Nicht zu vergessen die geringere Haltbarkeit der Brennstoffzelle, die schon nach wenigen Jahren einen kompletten, teuren Austausch erfordert.
Denkt denn keiner an die Wertschöfpungskette? Am Auto fahren sollen schließlich viele Industrien Geld verdienen!
jomei meint
Ebend! Hinzuzufügen ist noch, dass mit der vielschichtigen Wasserstofftechnologie auch ein Verbot erlassen werden muss, die PV auf dem eigenen Dach für die Aufladung der Batterie zu nutzen. Wo kämen wir dahin, wenn jeder Hans und Franz sich selbst versorgen dürfte? Selbstversorgung ist eines Industrielandes unwürdig, das machen nur die Ureinwohner in den Tropen. Fangen wir schon mal jetzt an, z.B. mit dem Verbot, die Äpfel vom Baum im eigenen Garten selbst zu essen…
(Bevor es jetzt heißt, dieser Beitrag ist nicht konstruktiv: Vorsicht, Ironie)
Sledge Hammer meint
????????????
Thrawn meint
Zumindest sollte der Hobbygärtner ein Gewerbe anmelden müssen und eine MWSt Abgabe auf die Tomaten vom Balkon für den Eigenverbrauch entrichten. Schließlich hätte der Staat ja sonst einen Steuerverlust, wenn der Verbraucher wegen Eigenentnahme NICHT im Supermarkt kauft.
Hört sich irgendwie lächerlich an, gell?
Bei PV Strom vom eigenen Dach ist es aber so.
Peter W meint
… Da kann man dann auch gleich beim Diesel bleiben. …
Genau das ist doch das Ziel der Autoindustrie. Seit 30 Jahren erzählen die uns, dass das H2-Auto die Zukunft ist, und der Pöbel fährt so lange brav mit dem Diesel.
Blöd nur, dass der Lithiumakku die Brennstoffzelle überholt hat, und jetzt richtig in Fahrt kommt; und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nun muss die Politik irgendwie das BEV ausbremsen und die Wasserstofftechnik fördern. Gut dabei ist, dass das was die Regierung anpackt noch nie funktioniert hat.
Wir dürfen uns also auf ein emissionsfreies, sportliches BEV freuen, das viele, leider nicht alle, zu Hause mit selbst erzeugtem Strom laden können, denn was Anderes hat keine Chance. Ich habs schon mal bestellt, einige habens schon, und sehr viele werden auch bald bemerken dass das Sinn macht …
Olf meint
Also ich hab keinen Bock auf einen Windpark im Meer der keinen Netzanschluss hat und für den man dann trotzdem dann zahlen muss. Der kann genauso gut dann den Strom, H2 erzeugen und dann weiterverkaufen.
teslatom meint
Da der Windpark keinen Stromanschluss hat, kann man auch keinen Wasserstoff erzeugen????
Das diese Parks völliger Unsinn sind, sollte klar sein. Aber jetzt noch mehr Unsinn daraus zu machen?
Da kann ich auch Stahlbau mit OFFSHORE Windstrom direkt erzeugen, oder sonstigen Unsinn.
Das kein Kabel liegt, ist so eine traurige Veranstaltung, da muss sich jeder über Deutschland totlachen!
Dafür noch zu bezahlen ohne eine Leistung zu erhalten, das ist mit normalem Verstand nicht zu rechtfertigen.
Und das eine Kabeltrasse mehr als eine Autobahn kostet, ist auch äußerst seltsam.
Aber klar, für einen Betreiber ein super Geschäft….
Olf meint
Ich stelle mir gerade so einen alten Wohnblock in München vor wo dann die ganzen Kabel aus dem Fenster hängen, nur um das Auto aufzuladen.Mal ehrlich wenn du Dir mal ne ältere Großstadt anschaust,dann wirst gleich merken dass, das so nicht funktioniert und übrigens wird der Einsatz der Brennstoffzelle eigentlich nur bei Schwerlastfahrzeugen interessant. Glaubst du wirklich das ein Spediteur bei einem 40ig to auf 7 to verzichtet für ne Batterie, da hat die BZ nen großen Vorteil. (siehe Nikola Motors als bsp.)
Franz Mueller meint
Sobald die eFzg alle 500km Reichweite haben reicht doch bei 40km Durschnittsstrecke wenn man alle 1.5 Wochen mal lädt. Dafür gibts dann halt ein paar mehr Parkplätze mit AC Ladern.
Die wenigstens LKWs fahren an der Gewichtsgrenze, die wenigsten Strecken größer 150km am Tag. Die wenigsten werden ein Problem mit verringert Nutzlast wegen einer Batterie haben. 7 Tonnen sind absolut übertrieben.
Ostivaldo meint
Haha….
Scherz der Woche: „Die wenigstens LKWs fahren an der Gewichtsgrenze“!!! **Kopfschüttel**
Zum Glück bist Du nicht Disponent geworden – da gäbe ich der Firma keine allzu lange Überlebenschance…
Peter W meint
Ostivaldo hat recht. LKW müssen entweder leicht oder sehr groß sein. Oft sogar beides. Jedes transportierte Kilo zählt
Sledge Hammer meint
@ olf
Spediteure können rechnen, bei den derzeitigen Preisen für H2 werden sie nicht wechseln. Und wenn der LKW nicht nachträglich zum E-LKW umgebaut wird, sondern gleich als E-LKW konstruiert wird, ist der Gewichtsnachteil momentan nur noch 2to, bei deutlich besserer TCO.
Franz mueller meint
Auch wenn Ostivaldus was anderes sagt: es ist so, die LKWs fahren an der Volumen und nicht an der Gewichtsgrenze.
Bei den H2 Typen ist’s nicht einfach, mangels Vorteile und Argumente für Wasserstoff wird halt so manche alternative Fakten erfunden. Tut mir schon weh wenn ich sehe wie sich manche für Forschungsgelder prostituierten…
Lukas meint
Eben jene Volumengrenze war ja der Grund die Gigaliner einzuführen. Deutlich mehr Volumen bei nicht viel höherem Gewicht.
Dass so ein Diesel-Antriebsstrang auch ein bisschen was wiegt wird auch vernachlässigt. Das Getriebe allein bestimmt 500-800kg, dann 1000kg Kraftstoff, der Motorblock selbst auch nochmal 1000kg, Zusatzaggregate, Achsdifferenziale Öl, richtig viel Kühlflüssigkeit usw.
Ich vermute nicht, dass ein Vollelektrischer Truck (z.B. der Tesla Semi) viel im Nachteil sein wird, was die Zuladung angeht. Zumal dieser allein schon aufgrund der besseren Aerodynamik deutlich weniger Energie verbraucht.
Die 7 Tonnen beim Akku sind ja auch nur die einfachste Rechnung von 700kg Tesla Model S Akku mal 10. Dass so ein flacher Akku aus stabilitätsgründen wesentlich mehr Stabilisierungsstrukturen braucht als ein quaderförmiger Akku (welcher daher deutlich leichter sein wird als 7 Tonnen) scheint für die Diesel/H2 Fans auch irrelevant zu sein.