Opel bietet den neuen Corsa ab diesem Jahr erstmals auch als Elektroauto an. In Großbritannien wird der Kleinwagen unter der Marke Vauxhall verkauft. Der Chef der Opel-Tochter hat nun in Aussicht gestellt, dass die Baureihe in Zukunft nur noch rein batteriebetrieben zu haben sein wird.
„Bei der Elektrifizierung werden Autos des B-Segments, möglicherweise sogar des A-Segments relevanter“, sagte Vauxhall-Chef Stephen Norman im Gespräch mit Autocar. „Die nächsten Kleinstwagen, und auch der Corsa, werden rein elektrisch. Da bin ich mir sicher.“
Dass sich der Elektroantrieb in den unteren Segmenten bisher nicht durchgesetzt hat, liegt insbesondere an den noch vergleichsweise hohen Preisen aktueller Fahrzeuge. Viele zögern aber auch wegen der begrenzten Reichweiten noch mit dem Kauf, obwohl die meisten Modelle genug Reserven für den Einsatz in der Stadt haben. Norman glaubt, dass dieses Problem gelöst wird, sobald die Politik die Ladeinfrastruktur konsequent vorantreibt. „Es wird die entscheidende Wende geben“, ist er sich sicher.
Opel verfolgt nach dem Verkauf an PSA die E-Mobilitäts-Strategie des französischen Mutterkonzerns, die eine umfassende Elektrifizierung des Portfolios vorsieht. Neben neuen Elektroautos setzen die Rüsselsheimer künftig auch auf Hybride sowie später Wasserstoff-Stromer, Verbrenner stehen allerdings vorerst weiter im Mittelpunkt. Der Vauxhall-Chef glaubt dennoch: „2025 wird kein Hersteller mehr Benzin- oder Dieselmotoren produzieren.“
Während Norman eine rein elektrische Zukunft für den Corsa für möglich hält, erteilte er einer neuen Variante im trendigen Offroad-Stil eine Absage. Ein solches Fahrzeug werde stattdessen in Form des neuen – auch als Elektroauto geplanten – Mokka X als „erster sexy Vauxhall seit 50 Jahren“ angeboten.
Der Anfang 2020 zu den Kunden kommende neue Corsa kann schon bestellt werden. Käufer der Baureihe haben dabei gleich zu Beginn die Wahl zwischen Benzin- oder Dieselantrieb sowie einer Elektroauto-Variante mit 330 Kilometer WLTP-Reichweite. Der Corsa-e baut auf der PSA-Plattform CMP auf, die auch die Basis für Batterie-Pkw der Konzernschwestern Citroën, DS und Peugeot stellt.
alupo meint
Je größer die Auswahl, desto besser für die Kunden.
hu.ms meint
Um die hohen produktionskosten bei einer gemeinsamen plattform hereinzuholen wird selbst die einfach-version des e-corsa mit sonderausstattung vollgepackt um einen höheren preis verlangen zu können.
Diese kostet aber in der produktion max. 20 % des preises, der in der sonderausstattungsliste der verbrenner steht. Eigentlich eine ganz einfache kalkulation.
bensch meint
Es wird noch eine Weile dauern, bis der Corsa neu aufgelegt wird. Bis dahin sollten die Preise für Batterien deutlich niedriger sein.
Skodafahrer meint
Es wird noch einige Jahre dauern bis eine elektrische Kleinwagen Plattform kommt.
Bis dahin braucht man noch Batterien mit wesentlich mehr Energiedichte um eine hohe Reichweite für die Top-Version zu erzielen.
Im nächsten Jahr wird man beim VW ID.3 ähnliche Reichweiten wie ein 2 Fahrzeugklassen höheres 2016er Tesla Model S 100D erreichen (4 Jahre später). Bei einem elektrischen Corsa Kleinwagen der auf einer reinen Elektroplatform aufbaut sollten dann einige Jahre später ähnliche Reichweiten wie in der ersten Generation des Kompaktwagen VW ID.3 erreicht werden.
In Zukunft könnte es auch preisgünstige Elektroautos ohne Luxusausstattung geben.
hu.ms meint
Den ID.3 mit 78 kwh-akku wird frühestens mit anlauf des 2. bands in zwickau 11/20 produziert. Folglich nicht vor 2021 ausgeliefert.
Skodafahrer meint
Ohne den großen Akku wird sich VW schwertun die teuren Ausstattungen wie HUD und Zweifarblackierungen zu verkaufen. Aber man braucht viel mehr Batteriezellen pro Auto vom Zulieferer wie bei der kleinen Batterie, ohne zusätzliche Vorteile beim Flottenverbrauch.
In der First Edition wird eine Batterie angeboten die mehr Reichweite wie die ZOE Topversion hat, aber weniger Reichweite wie ein Audi E-Tron Sportsback.
MiguelS NL meint
„2025 wird kein Hersteller mehr Benzin- oder Dieselmotoren produzieren.“
Ich denke dass (inzwischen) die meisten Kapitäne diese Meinung teilen. Die, die es nicht teilen dann nur weil sie von 2026-2027 ausgehen. Es wundert mich aber dass der Manager es nach außen teilt. Meistens hört man, „bis 2030 mehr als Hälfte…“ oder „ab 2025 mehr als Hälfte…“ womit sie sich ja technisch immer noch richtig geäußert haben. Aber es ist ja immer einer der erste.
Martin meint
Wahrscheinlich kann er aufgrund der bereits vorhandenen Bestellungen für den neuen Corsa darauf schließen
Stocki meint
Der eCorsa ist mal eben doppelt so teuer wie ein „normaler“ Corsa. Ob das jetzt dann der Gassenhauer wird, sei mal dahingestellt. Es haftet der E-Mobilität weiterhin der Makel an, für die breite Masse viel zu teuer zu sein. Leider wird sich mit einem eCorsa ab 29.900€ daran nicht viel ändern. Unter diesen Vorraussetzungen das Auto zukünftig nur noch elektrisch anbieten zu wollen, halte ich vorsichtig ausgedrückt für „sehr gewagt“.
Peter W meint
Man darf aber die 6000 Euro Förderung nicht vergessen. Er kostet also nur 15.000, und das ist nicht die Welt.
Peter W meint
Sorry, ich hab mich vertippt!! Es sollte 25.000 heißen.
eBiker meint
30.000 – 6000 = 24.000.
Der normale Corsa fängt bei 14.000 Euro an – wohlgemerkt UVP. Heisst den wird es mit den üblichen Händlerrabatten auch deutlich billiger geben.
Natürlich hat der eCorsa eine bessere Aussattung, nur wenn man die nicht braucht, bringt es nichts dass die im eCorsa drin ist und im billigen Verbrenner nicht.
Peter W meint
10.000 Euro sind natürlich immer noch ein großer Unterschied, aber Wartung und Energiekosten gleichen da einiges aus. Wer ein E-Auto gefahren hat, wird auch einen deutlichen Mehrwert erkennen, ganz unabhängig von der Ausstattung.
eBiker meint
10.000 Euro ist vielleicht nicht viel wenn man in der „Tesla-Klasse“ kauft.
Hier reden wir aber leicht von doppelten Preis. Der eCorsa wird anfangs eben 24.000 Euro kosten. Rabatt ist da nix – der Verbrenner wird ab rund 12.000 Euro (Reimpost, Wechselprämie, bla bla) über den Tisch gehen.
Den deutlichen Mehrwert musst du erstmal aufbringen. Da helfen auch irgendwelche Rechnereien nichts. Wer sich ein Auto in der Preisklasse kauft, tut das aus gutem Grund. Der legt nicht mal eben 10-12 K Euro wegen irgendwelchen Mehrwert hin.
Ist einfach so.
MiguelS NL meint
Bis 2025 wird der e-Corsa nur noch die Hälfte kosten (ohne Förderung).
Ist einfach so.
Ja, bei den Verbrennern wird der Ausverkauf immer mehr werden. Ich denke es wird bisher undenkbare hohe Rabatte geben. Bei den Gebrauchtwagen wird es einen schnellen Wertverfall geben. Beim BEV natürlich auch weil die Preise runter gehen, aber bei den Verbrennern eben mehr, bedeutend mehr. Der Gebrauchtwagen Markt wird daher kurzzeitig einen Höhepunkt erreichen, zumindest von den Verkäufen her, der Händler werden abschreiben.
Oswaldo meint
Ausstattungsbereinigt und zukünftige Förderung eingerechnet sind es für den E lediglich 400€ Aufpreis!
Klar gibt es den Corsa Benziner ohne alles auch günstiger…
eBiker meint
Dann bitte aber auch die üblichen Händlerrabbate einrechnen.
Die typischen Spielereien wie Tageszulassung, Re-Import, Wechselprämie usw usw gibt es idR bei eAuto eben nicht.
Klar wer sich nen vollausgestatteten Corsa kauft, für den ist der eCorsa interessant. Und ich denke genau da wird er seine Käufer finden. Wer aber auf Ausstattung sch… der wird sich eben nicht den eCorsa kaufen.
Sledge Hammer meint
Mehr Konkurrenz und der technische Fortschritt wird für fallende Preise sorgen.
In ein paar Jahren werden BEVs nicht mehr teurer sein wie vergleichbare Verbrenner.
Und dann wird man feststellen, dass der Herr Norman Recht hatte.
Michael Klein meint
Um das Ganze komfortmäßig vergleichen zu können, müsste man den Corsa mit 100 PS inkl. Automatikgetriebe gegenüber stellen. Ausstattungsbereinigt wären das dann noch keine 4000 € mehr. Einfach konfigurieren und nachrechnen.