Markus Emmert leitet beim Bundesverband E-Mobilität (BEM) die Arbeitsgruppe „Autohaus mit Zukunft?“. Der BEM hat in einer Umfrage kürzlich festgestellt, dass der Autohandel nicht auf Elektroautos eingestellt ist. In einem Interview mit dem Fachportal kfz-betrieb erklärte Emmert nun, wie der Handel aus Sicht des BEM auf die wachsende Bedeutung der Elektromobilität reagieren sollte.
Im Zweiradmark sei die E-Mobilität bereits angekommen und speziell in Form von E-Bikes nicht mehr wegzudenken. „Die Elektromobilität ist dort ein Massenmarkt und zum Lifestyle-Produkt geworden“, so Emmert. Nun rückten Pkw und Lkw in den Fokus rücken – die Machbarkeit stehe dabei nicht in Frage, es gehe „einzig noch ums Machen“.
Damit auch Elektroautos zu einem erfolgreichen Lifestyle-Produkt werden, müssen laut Emmert Hersteller, Händler, Medien und die Politik zusammenarbeiten. Entscheidend sei, den Spaßfaktor der Elektromobilität hervorzuheben, dass die alternative Antriebsart für die Nutzer nichts mit Verzicht zu tun hat, und dass Elektroautos das passende Konzept für die heutige Zeit sind.
Mit Blick auf den Handel sagte Emmert, dass dieser noch „in der alten PS-Hubraum-Welt“ verhaftet sei. Die bisherigen Kaufargumente würden bei Elektroautos aber nicht mehr greifen. Die Branche müsse sich mit den richtigen Themen auseinandersetzen, dabei gehe es nicht unbedingt um den finanziellen, sondern vor allem den „zeitlich-inhaltlichen Invest“. Die Betriebe müssten „dringend umfassendes Wissen aufbauen, sich aktiv mit der E-Mobilität beschäftigen, damit sie auf den elektro-interessierten Kunden vorbereitet sind“.
E-Auto-Interessenten „extrem gut informiert“
Die größte Herausforderung für die Händler sind Emmert zufolge Kunden, die sich bereits mit E-Mobilität beschäftigt haben. Diese seien „extrem gut informiert“ und hätten Fragen, die viele Händler überfordern. Das resultiere dann in einer verpassten Verkaufschance.
Neben theoretischem Wissen müssten Händler eigene Erfahrungen mit Elektroautos haben. Wer nicht schon selbst im Alltag einen Stromer genutzt hat, könne potentielle Kunden nicht gut beraten. Die Mitarbeiter von Autohändlern sollten daher Zugriff auf elektrische Poolfahrzeuge erhalten. „Die Händler müssen alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt, von der Telefonkraft bis zum Werkstattmitarbeiter, für das Thema gewinnen, damit an jedem Kontaktpunkt eine positive Grundhaltung spürbar ist“, riet Emmert.
Neben eigenen Elektroauto-Erfahrungen auf der Straße sollten Händler auch Kompetenz beim Laden zuhause oder unterwegs mitbringen. Die Ladeinfrastruktur und die Verlässlichkeit des Ladens sei „ein wichtiger Hebel für den Handel“, sagte Emmert. Da dieser Aspekt in vielen Fällen außerhalb des Einflussbereichs des Händler liegt, brauche dieser verlässliche Partner im Elektrohandwerk. Entscheidend sei, dass der Händler kompetent auf die Kundenbedürfnisse bei der Elektroauto-Nutzung eingehen kann.
NL meint
Zu viele zu alte Petrolheads, der Generationenwandel wird es richten, die Dinosaurier werden bald aussterben.
Teegenuss meint
Moin zusammen,
so viel Ignoranz zum Thema KI habe ich lange nicht gelesen.
Beispiel Regensensor:
Echtbetrieb:
Automatischer Wischer aktiv. menschlicher Fahrer ist durch Tropfen gestört und drückt manuell den Wischer.
Daten welche zum Tesla geschickt werden könnten:
RegenSensordaten, Temperatur, Luftfeuchtigkeit innen und außen etc + Info über manuelle Eingriffe.
Tesla KI:
erkennt Muster in Sensordaten von Millionen/Millarden von Testkilometern, welche menschliche Programmierer nicht finden können oder überhaupt nicht drüber nachdenken würden, dass es eine Korrelation gibt. KI optimiert die Auslösewerte für den Regensensor, sodass manuelle Eingriffe in Zukunft seltener sein müssten.
Tesla Erprobungsautos:
Testen neue Werte. bestätigen KI Ergebnisse
Tesla over the Air Update:
Alle Tesla Kunden profitieren
Deutschland hat hier auf Grund des Datenschutzes ein großes Problem. Die Fahrzeugflotten sind viel größer (eig. ein Riesenvorteil), sie sammeln aber keine Informationen. A) sind diese nicht drauf vorbereitet B) würden die Hersteller als Datenkrake beschimpft C) müsste noch viel mehr auf Software fokussiert werden bei Daimler & Co. (wobei dies schon eigentlich ein großer Fokus ist)
Regensensor ist hier noch ein sehr simpler Fall zum Erklären einer Optimierungsschleife mit KI.
Jörg2 meint
(Beim Regensenor hätte ich mir allerdings gewünscht, dass in die Fahrzeuge eine Hardwarelösung eingebaut worden wäre, an der die KI lernt. Und erst, wenn die KI das kann, keine Hardwarelösung mehr verbaut wird.)
Moco meint
Der Artikel suggeriert das Autohändler zu blöd, oder ungebildet wären Elektroautos zu verkaufen. Eine böse Unterstellung. Es ist ihr Beruf Autos zu verkaufen und Elektromotoren sind auch keine Quantenphysik.
Der Grund an der mangelnden Motivation vieler Händler begründet sich allein an den geringen/nicht vorhandenen Provisionsmargen seitens der Hersteller. Jeder hier würde genauso handeln, der seinen Beruf nicht nur als Hobby betereibt. Der Artikel kann somit auch als FakeNews bewertet werden.
Mike Hammer meint
Wie es üblicherweise abläuft:
1. Ziele werden von oben vorgegeben. -> Die hat der Vertrieb zu bringen. Oder er wird ausgewechselt.
2. Verkäufe von Produkten, Produktgruppen oder Produktverhältnissen (Verbrenner zu E-Auto) werden mit unterschiedlich hohen Prämien versehen. -> Klar, dass die prämienstärksten Produkte verkauft werden.
3. Prämien setzen sich zusammen aus Einzel- und Gruppenzielen. -> Wer sich als Einzelkämpfer gegen das Team stellt, ist raus.
4. Schulungen werden gegeben, wenn das Management es für richtig hält. -> In den Schulungen wird das kommuniziert, was der Vertrieb den Kunden zu sagen hat. Margenträchtige Produkte werden hervorgehoben, andere schlecht geredet.
5. Eines der margenstärksten Produkte ist der Service am Fahrzeug. -> welches Fahrzeug ist denn serviceintensiver?
6. Der Autoverkäufer sollte seine Produkte kennen. -> Der Unmündige glaubt dem „Profi“. Die gut Informierten hingegen verdrehen nur die Augen, wenden sich der Marke ab und bestellen gleich online beim Benchmark-Hersteller für Elektokarren.
TwizyundZoefahrer meint
@Roland und @Robert Deptalla, endlich ein paar Leute mit Wissen im Forum. Viele Foristen habe keine Vorstellungskraft was auf die deutsche (Auto)Industrie zukommt. Danke für die fundierten Kommentare.
BlackRain meint
Der klassische KFZ Verkäufer wird zukünftig überflüssig, die Kunden werden so gut informiert sein, dass es nur noch qualifiziertes Servicepersonal benötigt. Diesen Wandel wird die Brache aber recht gut verkraften, da er sich sehr elegant begleitend an der demographischen Kurve planen lässt.
CR meint
Ich denke es ist momentan gar nicht so einfach für die Autoverkäufer. Auf der einen Seite müssen sie monatlich ihre Stückzahlen absetzen und auf der anderen Seite auch das E-Auto anpreisen. Klar sollten die Verkäufer selbst Erfahrungen sammeln, damit sie mit der Technik im Alltag vertraut sind, um Vorurteilen aus der Praxis begegnen zu können und die wirklich interessierten Kunden auch fachgerecht zu beraten. Auf der anderen Seite haben viele Autohersteller bisher noch so wenige Modelle im Angebot oder können nicht liefern, dass es für einen Autoverkäufer derzeit sicher nicht ganz einfach ist, mit voller Begeisterung Kunden davon zu überzeugen, solange er seine Provision noch zu Großteilen mit den Verbrennern verdienen wird. Aber die neue Technik zu verteufeln gegenüber Kunden (selbst schon ungefragt im Autohaus erlebt), muss auch nicht sein.
Michael meint
stimmt wohl …
wenn ich bedenke, dass beim Kauf meines Ioniq dort ein Schild hing: schnell aufladen und darunter ein Typ2-Stecker abgebildet … genau 0 Ahnung
Verbrenner hat halt viel Historie die wir schon als Kinder aufgesaugt haben. Wie viele Quartets haben wir gespeilt. Das muss bei eAutos erst noch werden. Das braucht einfach Zeit.
Okay, der Handel müsste mehr wissen wie der Interessent, das ist selten der Fall. Okay, wenn kennen sie meist auch nur das eigene eAuto. Tellerrand ist noch ganz selten. Sangl ist zumindest schon einen Tesla und eGolf gefahren.
Jörg2 meint
Wenn ich die Nachrichtenlage der letzten Monate so Revue passieren lasse, dann sind die BEV-Hersteller am Aufrechterhalten der alten Vertriebsstrukturen nicht wirklich interessiert.
Wenn ich mich recht entsinne:
DAIMLER experimentiert irgendwo in Skandinavien mit Festpreisen.
VW möchte die BEV direkt vertreiben und Händler nur noch als Kundenbeschaffer sehen.
Alle (?) neuen Hersteller verzichten auf ein Netz gebundener Händler.
Aktuell haben die Altautohändler (so mein Eindruck) nur noch die Aufgabe, die alte Technik so viel wie möglich zu verkaufen (inkl. Hybride) und die Werkstattkapazität für die alte Technik vorzuhalten.
n meint
Die Händler betreiben ja meist auch eine Werkstätte. Da ist es nahe liegend, das bisherige Antriebskonzept weiter zu empfehlen. Die Kunden wollen noch überwiegend Verbrenner, die Werkstätten sind dafür ausgerüstet, kennen sich damit aus und machen mehr Umsatz als mit dem reparatur- und wartungsarmen E-Antrieb. Wie kann man da erwarten, dass diese Händler plötzlich E-Autos empfehlen?
Da sind radikale Änderungen im Autohandel und im Autoservice nötig.
bensch meint
Und die werden kommen. Entweder wirds eine eine schmerzhafte Transformation, oder es läuft wie beim Einzelhandel im Zuge des Online-Shoppings.
Robert Deptalla meint
Die OEM als alte Antiquitäten Händler agieren als Profit Center (after Sale Geldverdienen) , Tesla zB. Ist ein Cost Center und möchte mit einem Werkstattbesuch kein Geld verdienen, möchte Dich in der Werkstatt nicht sehen deshalb auch keine Inspektionen nötigt. Tesla macht mit neuwagenverkauf 30% Marge, das können die OEMs ohne Veränderung an der Struktur nur träumen, Auto bestellen mit 4 Klicks Online das ist die Gegenwart und Tesla gilt hier als Referenz !
Effendie meint
Sie vergessen das Mercedes, BMW und Audi Here gekauft haben und seid 2015 permament Echtzeit-Daten geliefert bekommen. Das sind pro Jahr ca 6 Millionen Autos..
Roland meint
Here mit den Daten vergleichen zu wollen, die die Tesla-Kameras jeden Tag in die neuronalen Netze schicken, ist die Gleichsetzung von Äpfeln und Birnen.
Wir sprechen über autonomes Fahren, Hinderniserkennung, Ampeln … usw./usf.
Dies werden Audi und BMW vermutlich niemals zufriedenstellend hinbekommen, solange sie dieses Thema Laser- und nicht Kamerabasiert angehen.
Der Vorsprung von Tesla bleibt nicht nur, er wird mit jedem Tag größer.
150kW meint
„Here mit den Daten vergleichen zu wollen, die die Tesla-Kameras jeden Tag in die neuronalen Netze schicken, “
Dann mal Butter bei die Fische, wie viel Terrabyte schickt ein durchschnittlicher Tesla am Tag nach Hause (Tesla)?
„Dies werden Audi und BMW vermutlich niemals zufriedenstellend hinbekommen, solange sie dieses Thema Laser- und nicht Kamerabasiert angehen.“
Die anderen Hersteller gehen das Kamera UND Laser-basiert an. Während Tesla versucht es nur mit Kameras hin zu bekommen. Das führt dann zu „schönen“ Situationen wie man sie in etlichen Videos finden kann, das der Tesla irgendwelche Reflektionen oder Spiegelungen als Linien erkennt (oder generell Linen falsch erkennt) und ungebremst in Betonwände fahren möchte. Die Kamera hat schließlich eine Linie erkannt :)
Es ist zwar richtig das die here-Daten nicht viel mit autonomen Fahren zu tun hat, die Überhöhung von Buzz-Words wie „neuronales Netz“ oder „selbstlernend“ ist aber ebenso nicht stimmig. Solange da nicht ein Programmierer bei Tesla sitzt der (von Hand) neue Zeilen schreibt, wird da nichts automatisch besser.
Roland meint
Sie haben die Dynamik der KI noch nicht verstanden.
Gunnar meint
Bei Tesla ist keine KI im Serieneinsatz. Bitte vorher richtig informieren.
Kein Tesla hat eine selbstlernende SW an Board.
Ein Tesla, der eine falsche Linie erkennt, wird das immer wieder tun.
Roland meint
Wer behauptet denn, dass ein einzelnes Fahrzeug KI an Bord hätte ?
Jeder Tesla sendet aber permanent Daten, die in KI eingespeist werden.
Herr Gunnar, sind Sie Anfänger ?
150kW meint
„Jeder Tesla sendet aber permanent Daten“
Wieso erkennt man das dann nicht in den Logs und Mitschnitten?
Gunnar meint
„Jeder Tesla sendet aber permanent Daten, die in KI eingespeist werden.“
Leider immer noch falsch.
Roland, bist DU ein Anfänger?
Mike Hammer meint
Ich erlaube meinem Tesla bewusst, Daten an Tesla zu senden. (Das könnte ich auch mit einem einfachen Schiebeschalter verweigern.) Denn dadurch unterstütze ich Tesla, Straßendaten und Situationen zu erfassen, daraus zu lernen (KI) und die Software so ständig zu verbessern. Im Gegenzug erhalte ich kostenfrei und regelmäßig über OTA-Updates ein immer besseres Fahrzeug. Und das ist (leider) geil!
Skodafahrer meint
Der VW Konzern zieht nach. Der Audi E-Tron wird optimiert, seine Reichweite steigt um 25km, es fehlt noch eine größere Batterie mit mindestens 100kWh.
Momentan entspannt sich die Lage für die deutsche Autoindustrie, da Tesla seinen Pickup angekündigt hat, der kaum im Wettbewerb mit deutschen Produkten steht.
In Europa werden viele Klein und Kompaktwagen verkauft, bislang gibt es keine Ankündigung für Fahrzeuge unterhalb des Model 3.
Jörg2 meint
@Skodafahrer
„Momentan entspannt sich die Lage für die deutsche Autoindustrie, da Tesla seinen Pickup angekündigt hat, der kaum im Wettbewerb mit deutschen Produkten steht.“
Ja, die deutsche Pickup-Produktion ist nicht bedroht! ;-))
Es gleicht sich dann „ein wenig“ aus, sollte die TESLA-Fabrik bei Berlin in´s Produzieren kommen.
Robert Deptalla meint
Tesla hat zur Zeit 2 Milliarden Meilen Fahrtdaten gesammelt auch im Schatten Modus, heisst egal ob der Autopilot aktiviert ist oder nicht, der Wagen Tesla sammelt Daten permanent, schicken tut er Sie aber erst wenn er parkt bzw. kurz vor dem Schlafmodus (z.B. in der Garage über WLAN verbunden) das erkenne ich an Netzaktivitäten (Upload ins Netz)
150kW meint
Wie viel Gigabyte sind es am Tag?
Mike Hammer meint
@150kW: was interessiert denn die Datenmenge?
Wofür soll die relevant sein?
150kW meint
Es würde zeigen was Tesla da überhaupt übertragt bzw. übertragen kann. Wenn es nicht etliche hundert Gigabyte sind, werden somit nicht alle gesammelten Sensordaten übertragen. Und das die Daten nach Fahrtende übertragen werden, zeigt auch schon mal das NICHT ständig was übertragen wird.
Jörg2 meint
@150kW
Es müssen nicht alle Sensordaten übertragen werden. Es bedarf auch keiner Sofortübertragung.
Hast Du Kinder? Wie lernen die von Dir? Indem Du ständig und immer ihre Handlungen kommentierst? Oder trittst Du erst auf, wenn „Anomalien“ eintreten (popeln beim Essen, schubsen auf dem Schulhof…). Musst Du dabei sofort einschreiten? Oder reicht ein Gespräch, Stunden später, zur „Neueinschreibung/Anpassung von/der Verhaltensmuster“ per sowas von „OTA“?
Zurück zum TESLA: Es ist doch mehr als sinnvoll, bereits im Auto auf die Daten zu reduzieren, die tatsächlich von Belang sind. Quatsch wäre es, permanent ALLE Sensordaten zu übertragen und erst am Sammelpunkt die guten von den schlechten Erbsen zu trennen.
Genauso sinnvoll ist es, eine solche Datenvorsortierung nach anstehenden Problemthemen zu gestalten. Im Sinne von: Jetzt kümmern wir uns mal 4…6 Wochen sehr intensiv um das Erkennen von Baustellenmarkierungen. In einem solchen Szenario würden dann nur die hierfür relevanten Daten übertragen werden.
Will sagen: Da ist vieles denkbar. Wissen, was TESLA wirklich macht, haben wir wohl alle nicht. Grundlage ist aber die umfängliche Sensorik und OTA (hier kenne ich derzeit keinen Zweiten, der das so und mit einer solch großen Flotte hat).
150kW meint
„Es müssen nicht alle Sensordaten übertragen werden. Es bedarf auch keiner Sofortübertragung.“
Das war eine Antwort auf die Aussage: „Jeder Tesla sendet aber permanent Daten, die in KI eingespeist werden“
„Jetzt kümmern wir uns mal 4…6 Wochen sehr intensiv um das Erkennen von Baustellenmarkierungen“
Wie soll das gehen wenn das Problem ist das er keine Baustellenmarkierungen erkennt?
Jörg2 meint
@150kW
WIE die das bei TESLA machen, darüber müssen wir uns keine Gedanke machen.
Zurück zu meiner Frage: Hast Du Kinder? Wie bringst Du denen Neues bei (Bekanntes musst Du ihnen ja nicht beibringen)? Sagen wir mal: die Dreijährige soll das Laufen auf der Sporthallenbank sicher beherrschen.
Peter meint
Bei den Zweirädern (eigentlich nur beim Fahrrad) gibt es seit Jshren viele verschiedene breit verfügbare Angebote.
Bei BEV gibt es… 3-5 Modelle in stärker besetzten Marktsegmenten, die ab und an in Stückzahlen verfügbar sind. Ohne Modelle, Vielfalt und Verfügbarkeit kein Markt. Eigentlich simpel.
PS: Natürlich gibt es im eher kleinen Markt +50k€ weitere 3-5 Modelle. Aber echte Auswahl ist das immer noch nicht.
Roland meint
Die Verhaftung im alten Hubraum-Denken in Produktion und Handel hat es überhaupt möglich gemacht, dass ein Startup wie Tesla so disruptiv werden konnte.
Ein derart kapitalintensives Segment, wie es die Automobilindustrie darstellt, hat eigentlich unüberwindbare Eintrittsbarrieren. Stichwort: Skalenerträge.
Und dann kommt ein technisches Genie, das man völlig unterschätzt, und mischt dann das verschlafene Establishment auf.
Jetzt versuchen die alten Hersteller, Boden gut zu machen. Softwaretechnisch ist es fast unmöglich bei den Datenmengen, die die Tesla-Flotte mittlerweile täglich liefert und mit denen die neuronalen, selbstlernenden Netze gefüttert werden.
Die Konkurrenz hat hier praktisch nichts.
Frakrei meint
Neuronales Netzt! Wowww was man heute alles zum Auto fahren braucht.
Ist dem neuronalen Netz der Antrieb seinen Datengebers nicht wurscht????
Roland meint
Die Entwicklung selbstlernender Systeme geht in rasender Geschwindigkeit voran.
Sie erinnern sich an den neuen Super Computer von google, der kürzlich -nicht mit Schachpartien gefüttert und sozusagen „jungfräulich“- innerhalb von 4 Stunden 70 Millionen verschiedene Partien gegen sich selbst gespielt und damit das Schachspiel so meisterhaft gelernt hat, dass ein menschlicher Schweltmeister keine Chance hatte. Er hatte mehr Partien gespielt als die gesamte Menschheit vor ihm
Die KI hat natürlich das Potential von großem Gut und großem Böse.
Elon Musk hat schon mehrmals darauf hingewiesen und die Politik aufgefordert, gesetzliche Regelungen zu schaffen, die Missbrauch unterbindet.
In seinem startup „Neuralink“, das die Verzahnung Mensch-Computer betreibt, versucht er, die gute Seite der KI zu entwickeln. Niemand kennt die Gefahren besser als er.
Zurück zum Automobil: Das autonome Fahren wird kommen und die deutschen Hersteller bleiben abgehängt.
Gunnar meint
Bei Tesla sind (noch) keine selbstlernenden Systeme im Einsatz.
Bitte genauer informieren. Da werden Daten automatisiert vom Fahrzeug zu Tesla geschickt. Bei Tesla sitzen Programmierer, die mithilfe dieser Daten die aktuelle SW verbessern und diese wieder zurück auf das Fahrzeug spielen in regelmäßigen Abständen.
Roland meint
Völliger Unsinn.
Die Datenmengen sind viel zu groß, als dass sie von menschlichen Programmierern ausgewertet und bearbeitet werden können.
Ja, Menschen spielen eine wichtige Rolle in der Weiterentwicklung der KI.
Vieles läuft von alleine aber schon viel besser.
Beispiel: Es wird ein Software-update geben, das die automatische Scheibenwischerfunktion verbessert. Die Regenerkennung wird sehr viel präziser laufen und gelernt haben automatisch die neuronalen Netze. Die Hunderttausende von Teslas haben die Daten im Echtbetrieb geliefert.
150kW meint
Schach ist an strenge Regeln gebunden. Der Straßenverkehr ist dagegen das totale Chaos. Dort sind nicht nur Regeln, sondern auch Kreativität und abstraktes Denken gefordert.
Erst wenn die erste KI von sich aus beim Schach schummelt, sind wir an dem Punkt wo wir von „echter“ künstlicher Intelligenz reden können.
„In seinem startup „Neuralink“, das die Verzahnung Mensch-Computer betreibt, versucht er, die gute Seite der KI zu entwickeln“
Was schon daran scheitern wird zu definieren was eigentlich gut und was schlecht ist.
150kW meint
„Die Datenmengen sind viel zu groß, als dass sie von menschlichen Programmierern ausgewertet und bearbeitet werden können.“
Sie sind zu groß als das sie von den Teslas permanent per Mobilfunkt übertragen werden würden.
Warum braucht Tesla hunderttausende Datensätze für eine simple Regenerkennung? Da sehe ich eher ein Nachteil für Tesla das die so einen riesen Aufwand für eine 0815 Funktion treiben mussten.
Roland meint
DeepScale (Tesla)
Was nächstes Jahr veröffentlicht und z.T. auch überspielt wird, wird die Konkurrenz schocken.
Jörg2 meint
@150kW
Wenn ich die Herangehensweise richtig begriffen habe, dann sind die Abweichungen von der Norm die spannenden Daten für die KI. Also z.B. die Situationen, in denen der Fahrer die Automatik übersteuert (im Extremfall die Unfalldaten).
Diese Datenmengen sind sicherlich weit geringer, als die ständig im Auto erzeugten Gesamtdaten (Kameras, Systeme ….).
(Und ja, ein TESLA sendet eigentlich immer. Dafür sorgt schon das LTE-Modul mit seinem Drang nach Verbindung zum nächsten Mast.)
Roland meint
@ Jörg2
Ja, so kann man es in etwa ausdrücken.
Es war schon eine „herzige“ Vorstellung eines Foristen, dass es menschliche Wesen seien, die die Millionen Zeilen schreiben, die einem Tesla downgeloaded werden. Und auch die Vorstellung, die Autos seien „stumm“ gegenüber der Zentrale lässt schmunzeln.
Die Software-Truppe für das autonome Fahren bei Tesla umfasst nicht viel mehr als 100 hochqualifizierte Spezialisten. Es sind mit die größten Talente, die aus dem Silicon Valley und darüber hinaus rekrutiert wurden.
Sie interaktieren mit der KI.
Bei Waymo gibt es auch gute Leute. Ihr strukturelles Problem sind die vergleichsweise spärlichen Daten. Tesla verarbeitet mittlerweile täglich ein Vielfaches an Bildmaterial alleine aus dem Verkehr als facebook insgesamt über alle Themenbereiche hinweg.
Tesla wird damit jeden Tag erfahrener und besser.
150kW meint
„Wenn ich die Herangehensweise richtig begriffen habe, dann sind die Abweichungen von der Norm die spannenden Daten für die KI. Also z.B. die Situationen, in denen der Fahrer die Automatik übersteuert (im Extremfall die Unfalldaten).“
Und die KI weiß dann genau woher was schief gelaufen ist und was die Richtige Lösung gewesen wäre?
„(Und ja, ein TESLA sendet eigentlich immer. Dafür sorgt schon das LTE-Modul mit seinem Drang nach Verbindung zum nächsten Mast.)“
Demnächst hat jedes Auto ein Mobilfunk-Modul. Das bedeutet aber nicht das ständig was übertragen wird.
„Es war schon eine „herzige“ Vorstellung eines Foristen, dass es menschliche Wesen seien, die die Millionen Zeilen schreiben, die einem Tesla downgeloaded werden. “
Klar, der Tesla Fahrer übersteuert das Lenkrad weil er einem Schlagloch ausweichen will, die Daten werden an Tesla gesendet und dort entscheidet die KI das es wohl am roten LKW vor dem Auto gelegen haben muss und führt seit dem immer einen Schlenker hinter roten LKWs aus :)
Ich hoffe es wird klar um was es mir geht: So lange niemand menschliches da ist der entscheidet DAS ein Fehler aufgetreten ist und entscheidet WAS die Ursache war, wird das nix mit selbst lernen oder selbst programmieren.
Jörg2 meint
@150kW
Ja, so habe ich die Herangehensweise verstanden. Die Abweichung von der aktuell vom System als Norm eingestuften Verhaltensmuster sind das Spannende für die KI. An diesen Normabweichungen wird gelernt. Dort, wo nicht abgewichen wird, ist die Norm bestätigt und kein weiterer Lernprozess notwendig.
Wie die Normabweichung ausgewertet wird und wie das Lernen daran erfolgt, ist mir nicht bekannt.
Wenn „ständig“ hier nicht „ununterbrochen“ bedeuten soll, dann wird ein Auto mit einem aktivierten Mobilfunk-Modul ständig senden und empfangen. Schon um die Verbindung zur Funkzelle zu regeln. Ich hab nicht behauptet, dass ständig TESLA-relevante Daten über diese Funkstrecke übermittelt werden.
Nochmal zurück zum KI-Lernen: Natürlich wird hier keiner den roten LKW beurteilen. Soetwas müsste aktuell VW machen. Die hatten ja eine kleine Flotte kurzzeitig in Hamburg am laufen. TESLA hat den Vorteil, eine sehr große Flotte am Laufen zu haben. Wenn also sehr viele Normabweichungen darin bestehen, dass in einer langgezogenen Rechtskurve mit einem Lenkereinschlag von X die Fahrer auf die Bremse gehen und die automatische Geschwindigkeit um 5km/h verringern, dann sollte eine Maschine soetwas auswerten können und in die Soft einschreiben können.
150kW meint
„Wie die Normabweichung ausgewertet wird und wie das Lernen daran erfolgt, ist mir nicht bekannt.“
Quod erat demonstrandum
„Wenn also sehr viele Normabweichungen darin bestehen, dass in einer langgezogenen Rechtskurve mit einem Lenkereinschlag von X die Fahrer auf die Bremse gehen und die automatische Geschwindigkeit um 5km/h verringern, dann sollte eine Maschine soetwas auswerten können und in die Soft einschreiben können.“
Auch hier wieder: Wie sollte die Maschine beurteilen können warum der Lenkeinschlag verändert oder die Geschwindigkeit verringert wurde? Falsche Auswertung der Linie, Wetter,..? Wenn dann wird höchstens nur ein automatischer Zusammenhang „alle Autos bremsen an der Stelle, also setzen wir dort einen Datenpunkt und bremsen alle runter“ hergestellt. Das hat dann aber nichts mit Intelligenz zu tun, sondern ist hart in die Auswerte-Routine implementiert.
Weiteres Beispiel: Auto fährt über die rote Ampel um Krankenwagen der von ganz weit hinten kommt Platz zu machen. Was lernt die KI? Es ist OK über rote Ampeln zu fahren wenn hinter mir ein blaues Auto steht (Krankenwagen wird nicht gesehen)?
Ja, Tesla sammelt Daten und wertet die aus. Ja, Tesla ist was autonomes fahren betrifft nicht schlecht aufgestellt. Ja, KI kann helfen Mustererkennungen o.ä. automatisch ablaufen zu lassen oder Schach zu „lernen“. Aber zu glauben das die KI so schlau wäre selbst komplexe Situationen im Straßenverkehr zu bewerten und selbst zu programmieren, ist naiv.
Jörg2 meint
@150kW
Vorweg: Wir scheinen unterschiedliche Vorstellungen/Definitionen von „KI“ zu haben. Nach „meiner“ Definition ist da keine Naivität zu finden.
„Quod erat demonstrandum“ ?
Hatte ich irgendwas in der Richtung behauptet?
Das Ziel, automatisierten Fahrens ist es eben nicht, irgendeinen Datenpunkt an irgendeiner Stelle zu setzen. Das Ziel ist es zu erkennen, warum es in der Situation sinnvoller ist nach Variante A zu handeln als nach Variante B, C, D….
Hierfür kann man so vorgehen, dass man eine Annahme formuliert (z.B. in einer Rechtskurve mit dem Lenkereinschlag XY kann man mit einer Geschwindigkeit XY fahren). Diese Annahme kann man dann mit dem realen Verhalten der Fahrer abgleichen.
Eine mögliche Variante für den Abgleich wäre, 5…10 Autofahrer zu fragen und das Ergebnis dann in das System einfließen zu lassen.
Eine andere Variante wäre, ein System aufzubauen, welches ALLE solcher Fragestellungen auf der Grundlage einer sehr großen Zahl von „Versuchen“ beatwortet.
TESLA macht eher das zweite.
Zum dritten mal: Hast Du Kinder? Wenn ja, lehn Dich zurück und sieh Dir an, wie die (mit Deiner Hilfe) lernen. Nichts anderes wird im „KI-Lernen“ versucht abzubilden.
150kW meint
„Das Ziel, automatisierten Fahrens ist es eben nicht, irgendeinen Datenpunkt an irgendeiner Stelle zu setzen. Das Ziel ist es zu erkennen, warum es in der Situation sinnvoller ist nach Variante A zu handeln als nach Variante B, C, D….“
Eben, genau das hab ich ja geschrieben.
„TESLA macht eher das zweite.“
Ich hoffe inständig das Tesla mit den Fahrern keine „Versuchen“ durchführt wie schnell man denn in Kurven fahren kann.
„Nichts anderes wird im „KI-Lernen“ versucht abzubilden.“
Ja, man versucht einen Teil davon so abzubilden. Aber das ist eben nur ein Teil. Das menschliche lernen ist aber komplexer. Und das Lernen an sich ist ja auch nur wieder ein Teil. Auf der Straße braucht man wie gesagt weit mehr.