Die Schweizer Firma Micro Mobility Systems und das deutsche Unternehmen Artega haben Ende 2019 ihren Streit um die Einführung des Mini-Elektroautos Microlino und des darauf basierenden Artega Karo außergerichtlich beigelegt. Kurz nach Micro Mobility Systems präsentierte nun auch Artega seine weiteren Pläne.
Artega erklärte, den im letzten Jahr vorgestellten Karo zusammen mit dem Autozulieferer Paragon und dem Batteriehersteller Voltabox als Nachfolger des Rollermobils ISO Isetta aus den 1950er Jahren auf den Markt zu bringen. Die bis zu 90 km/h schnelle „Karo-Isetta“ soll über 200 Kilometer mit einer Ladung fahren können. Sie sei „offiziell gegenüber den Erben des Isetta-Vaters Ermenegildo Preti als Nachfolger der 50er Jahre ISO Isetta anerkannt“.
Artega nimmt ab sofort Bestellungen an, die ersten Auslieferungen sollen im kommenden April erfolgen – Micro Mobility Systems bringt den Microlino erst 2021. Der Markteinführung der Karo-Isetta waren im letzten Jahr erhebliche Differenzen mit dem ehemaligen Vertriebspartner vorausgegangen. Gemäß der außergerichtlichen Einigung mit Micro Mobility Systems hat Artega nun das Recht, die Karo-Isetta als eigenständiges Produkt herzustellen und zu vermarkten.
„Am Ende hat sich bestätigt, was wir immer gesagt haben: Die Auflösung der Vertriebsvereinbarung ermöglicht es Artega, höhere Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen nach eigenen Vorstellungen zu realisieren. Artega kann nach Aufhebung der Wettbewerbsbeschränkungen endlich sein ganzes Potential ausschöpfen und schnell skalieren“, erklärte Artega-Geschäftsführer Klaus Dieter Frers, der auch Paragon leitet. „Nicht nur die deutsche Wertarbeit, sondern auch das authentische Design als analoges Gegenstück zur digitalen Welt unterscheiden den E-Stadtflitzer aus Delbrück vom Angebot der Wettbewerber“, so Frers weiter.
Artega verspricht für die Karo-Isetta „Sicherheit und Funktionalität mit Ergonomie und Nutzwert“. Weitere Schwerpunkte seien „hohe Steifigkeit, sicheres Fahrverhalten und optimale Bremsleistung, beste Ergonomie für Fahrer unterschiedlicher Größe und hoher Komfort“. Das Fahrzeugkonzept werde für die Produktion in hohen Stückzahlen ausgelegt und in Delbrück klimaneutral hergestellt.
Zur Markteinführung bietet Artega den Karo in zwei Ausstattungslinien an: der „Intro“-Serie als limitierte Auflage sowie der „Edition“-Ausführung. Die limitierte „Intro“-Version kostet in Deutschland ab 21.995 Euro, die Variante „Edition“ ab 17.995 Euro. „Unser Autochen Karo-Isetta ist eine echte Alternative für junge und junggebliebene Stadtmenschen, die keine Lust auf schlechtes Ökogewissen und ewige Parkplatzsuche haben, gleichzeitig aber keine Abstriche bei Sicherheit und Komfort machen wollen“, wirbt Frers. „Mehr Auto braucht man nicht. Die berühmte Knutschkugel ist wieder da.“
Michael Hug meint
Ich begrüße es, dass Artega mit dem Karo auf den Markt kommt. Wer hier von Plagiat usw. redet, sollte sich mal genauer mit der rechtlichen Situation beschäftigen. Mir gefällt der Stil des Karo besser als der Microlino, und billiger wird der Microlino bestimmt auch nicht.
Christian helfrich meint
also nur mal ein bsp. eine mt 07 von yam kostet keine7000 oken hat 78ps und ist leicht . kostet in der Unterhaltung wenig . mehr motorrad braucht kein mensch . und nicht alle moppedfahrer sind hirnfrei .
Ebi meint
???????????????
Jennss meint
Knautschzonenfrei war damals. Die heutige Isetta ist eigentlich ein Smart. Finde das Design ja cool, aber rein sachlich sehe ich nur Nachteile. Das Modell ist auf jeden Fall jetzt legal, trotz Kopie? Haben die das untereinander geregelt?
Jürgen r meint
Die haben schlicht das Konzept von Micro kopiert, wie ein Chinese. Respekt vor dieser deutschen Wertarbeit. Gibt‘s dazu einen Antrag auf Aufnahme in das UNESCO Kulturerbe?
Priusfahrer meint
Gibt es schon eine NCAP-Crashtest Bewertung?
Nee, lieber nicht. Man muß ja nicht immer gleich mit der Tür ins Haus fallen.
Gerry meint
Gibt es das für Motorroller und Motorräder, die um einiges schneller fahren ?
Clemens meint
Das Angebot richtet sich eher an Kunden, die an einen Smart interessiert sind, als an Motorradfahrer. Daher ist die Frage nach der Sicherheit schon relevant.
Blackmen meint
Das ist konstruktionsbedingt nicht vergleichbar. Es geht hier nicht um Zweiräder, sondern um Pkw-ähnliche Karosserien, von denen der Kunde (zu Recht) eine gewisse aktuelle Crashsicherheit erwarten darf.
Falls kein aktueller Passagierschutz vorhanden ist, was zu befürchten ist, so sollte man sich fragen warum ein Hersteller nicht von sich aus auf sowas hinweist… – was alleine schon Bände spricht – über den oder die Anbieter…
aus moralischen Gründen oder der Fairness halber wäre der Hinweis das Mindeste – aber selbst das kann man anscheinend heutzutage nicht mehr erwarten…
nilsbär meint
Schönes Wortspiel:-)
Gerry meint
Bei Artega würde ich niemals kaufen, googelt mal bisschen über die Firma, und wie die zu dem „Karo“ kamen…, echt erbärmlich.
Wenn kommt nur das Original, der Microlino, in Frage, als Pendelfahrzeug doch ideal, wenn man nicht gerade Autobahn fahren muss.
Reto meint
absolut einverstanden, lieber noch ein bisschen warten aufs Original !
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wie sagten schon die römischen Gladiatoren: Morituri te salutant.
Blackmen meint
Sehen die Hersteller wirklich eine relevante Marktnachfrage bei diesem Preis-Leistungsverhältnis?
Aufgrund fehlender Überlandtauglichkeit (viel Spaß auf der Bundesstraße…) sind das nur überteuerte Stadt-Einkaufswagen…
Welche Insassensicherheit haben die Modelle denn? Mir ist da nichts bekannt!
nilsbär meint
„…gleichzeitig aber keine Abstriche bei Sicherheit und Komfort machen wollen.“
Stimmt, bei null Sicherheit kann es keine Abstriche geben …
Enrico Speck meint
Eine Schande die geklaute Kopie zu kaufen… sorry die haben sogar die Chinesen übertroffen
Rico
Hans Dampf meint
18-22k EUR?
Da nehm ich dann lieber ein vollwertiges eAuto,
bei dem ich noch 4-6k EUR Subvention bekomme.
Wenn der aus Russland angekündigte „Zetta“ halbwegs hält, was er verspricht wird dieses wohl eher ein Auto für die Masse. Und jetzt als Zweisitzer (Vers. Nov.19) schaut er sogar ganz ok aus.
Gingong meint
Für diese Preise bekomme ich einen gut ausgestatteten Drilling aus dem VW-Regal. Ein Spaßfahrzeug für die Nische, mehr nicht.
McGybrush meint
Und bei den Drilligen mekkern sogar noch Leute Rum das er kein Notbremsassistenten hat. Es ist nach unten halt eine preisliche Grenze gesetzt.
Nur weil eine 4TB HDD 80Eur kostet kann man nicht automatisch eine 250GB HDD für 5Eur Herstellen. Das beim eAuto leider nicht anders.
Freddy K meint
Ich denk mal das bei den Drillingen noch die übliche Rabattierungen kommen werden. Aber der Geschmack der Menschen ist Gott sei Dank unterschiedlich.
Das ist das was viele vergessen. Auch der Multipla hat sich verkauft.
Und der Markt gibt fast 100Mio Fahrzeuge pro Jahr her. Da gibts genügend Hersteller und Modelle. Bald auch bei den E. Jährlich kommen mehr hinzu, und das ist gut so.
Swissli meint
Das ging aber fix.
Aber bei diesen Preisen wird weder der Karo noch Microlino viele Käufer finden.
Egon meier meint
glaube ich auch aber könnte auch anders sein.
Es gibt jede Menge Leute, die sich ein e-bike für 5.000 Euro kaufen obwohl man für 899,- bei Aldi/Lidl auch eines mit langfristiger Garantie kriegen kann.
Und Motorräder sind sowas von sinnfrei .. trotzdem werden sie zu Irrsinnspreisen ver- und gekauft.
Weißt du was ne ‚richtige‘ Harley kostet (mit der notwendigen Sonderausstattung)?
Freddy K meint
Ja. Kommt aber drauf an was für ein Modell du bei Harley meinst.
Ne Zero ist auch teurer.
Spass machen aber beide.
Und wenn manch einer meint es sei sinnfrei……..mir egal.
Peter W meint
Eine Harley ist kein Motorrad sondern ein Showbike. Ein gutes Motorrad kostet 15.000 Euro. Das läuft dann weit über 200, beschleunigt in 3 Sekunden auf 100 und wer es überlebt hat viel Spaß damit.