Nach der Konzernschwester Hyundai hat nun auch der südkoreanische Autobauer Kia ein Update zu seinen Plänen im neuen Jahrzehnt gegeben. Auf die Transformation der Branche hin zur Elektromobilität reagiert die Marke mit dem „Plan S“, der zahlreiche neue Stromer und Technologien beinhaltet.
Kia wolle eine Führungsrolle in der zukünftigen Automobilindustrie einnehmen, heißt es in der Präsentation der Strategie. Dies umfasse die Bereiche Elektrifizierung und Mobilitätsdienste sowie Konnektivität und Autonomes Fahren. Im Jahr 2025 soll es elf reine Elektroautos unterschiedlichster Bauart im Angebot geben, darunter komplett neue Modelle im Pkw-, SUV- und Minivan-Format. Als Anteil am weltweiten Elektroauto-Markt werden 6,6 Prozent angepeilt.
Zusätzlich zur Umrüstung von Verbrenner-Wagen plant Kia mit einer eigenständigen Elektroauto-Plattform. Die erste Baureihe auf der neuen Architektur soll im nächsten Jahr kommen und mit branchenführender Antriebstechnologie glänzen. Das Fahrzeug im Crossover-Design werde mit einer Ladung über 500 Kilometer fahren können und sich in unter 20 Minuten aufladen lassen.
Für ihr künftiges E-Auto-Portfolio sehen die Koreaner eine Einteilung in Fahrzeuge mit der üblichen 400- sowie 800-Volt-Technologie vor, wie sie etwa Porsche nutzt. Für besonders schnelles Laden geeignete 800-Volt-Systeme sind für Hochleistungs-Elektroautos vorgesehen. Kia betont, Voll-Stromer zu „vernünftigen Preisen“ und mit Fokus auf die Bedürfnisse seiner Kunden anbieten zu wollen.
25 Prozent der jährlich von Kia abgesetzten Fahrzeuge sollen in Zukunft mit umweltfreundlichen Technologien fahren. Das weltweite Verkaufsziel bis 2026 sind jährlich 500.000 Elektroautos und eine Million umweltfreundliche Fahrzeuge (exklusive China). Das soll vor allem in Ländern wie Korea, Nordamerika, Europa und anderen entwickelten Märkten vorangetrieben werden. Dort strebt Kia für seinen Absatz einen Elektroauto-Anteil von um die 20 Prozent an. In Schwellenländern setzt die Marke zunächst weiter vorrangig auf Verbrenner.
Mobilitätsdienste, Mobility Hubs & Robotaxis
Neben mehr Elektroautos kündigte Kia Mobilitätsdienste für elektrische Fahrzeuge als neuen zentralen Bestandteil der Unternehmensstrategie an. Geplant seien zudem für bestimmte Zwecke und Einsatzbereiche entwickelte Spezialfahrzeuge – etwa im Bereich Carsharing und E-Commerce. Damit wolle man dabei helfen, die Probleme im urbanen Raum wie die Umweltverschmutzung zu lösen.
In Metropolen mit großem Umwelt-Engagement und vielen Elektroauto-Unterstützern will Kia mit Partnern „Mobility Hubs“ errichten, die Ladestationen, Servicecenter und Einrichtungen des täglichen Bedarfs der Stadtbewohner bündeln. Langfristig soll es in Städten auch selbstfahrende „Robotaxis“ und kurzfristig bestellbare „Roboshuttles“ des Unternehmens geben.
In seine Elektrifizierung und Diversifizierung will Kia bis Ende 2025 umgerechnet rund 23 Milliarden Euro investieren. Die operative Gewinnmarge soll dann trotz der hohen Ausgaben bei sechs Prozent liegen. „Während die Automobilindustrie turbulente Veränderungen durchmacht, ist aktuell für Kia auch ein günstiger Zeitpunkt, sich radikal in ein globales Unternehmen zu wandeln, das sich Innovationen mit Mehrwert für die Kunden verschrieben hat“, sagte Unternehmenschef Han-woo Park.
PharmaJoe meint
Wer eine „Führungsrolle“ übernehmen will, sollte mal anfangen zu liefern.
blue shadow meint
sich radikal in ein globales Unternehmen zu wandeln, das sich Innovationen mit Mehrwert für die Kunden verschrieben hat….
da gab es mal einen Importeuer, der wollte den Mehrwert steigern, dann kam ein Radikaler Koreaner der ihm das sofort (monat später) verbot.
kona bev und die echte AHK
nicht ist unmöglich…toy…ne…. Kia und co
Michael meint
Hyundai/Kia …
Kona, Niro, Ioniq … da ist schon sehr viel unterwegs mit durchaus guten Leistungen. Das müssen deutsche Unternehmen erst einmal leisten
Egon meier meint
Mit Fahrzeugen die nicht lieferbar sind kann man immer gut Werbung machen.
E-Golf wird zügig geliefert – wie ist es mit Kona?
simon meint
Naja. Der Niro ist nicht lieferbar gewesen, der Ioniq 2 hat sich mit der Ladeleistung ins Aus geschossen und der Kona wurde teurer und der ID.3 hat mehr Platz im Fond und eine eigene Elektroautoplattform mit Heckantrieb.
Egon meier meint
„Zusätzlich zur Umrüstung von Verbrenner-Wagen plant Kia mit einer eigenständigen Elektroauto-Plattform. Die erste Baureihe auf der neuen Architektur soll im nächsten Jahr kommen“
Mutterkonzern Hyundai schafft die BEV-Plattform erst 2025 (oder war das ..24??) wie will das Töchterchen das nächstes Jahr schon schaffen? Wahrscheinlich meinen die eine weitere Verbrenner-Umrüstung.
Na ja ..
Vor 1/2 Jahre haben sie mitgeteilt, dass sie darüber nachdenken ob sie eventuelle überhaupt und irgendwann und irgendwie den picanto elektrifizieren wollen.
Was macht eigentlich dieser Nachdenkprozess? – oder wollen sie den Picanto lieber einstellen (co2-Werte knapp unter 110g !) ? Wahlweise kann man ihn auch 1500 euro teurer machen um die Strafe an den Kunden weiterzuleiten.
VW wird sich freuen … da klassen die die Sektkorken schon knalle
JanS meint
Immer wieder wird dieser Irrglaube in Artikeln berichtet, dass die 800 V Technik ein schnelleres Laden ermögliche. Der Vorteil ist lediglich, dass sich Verluste reduzieren lassen, erfordert allerdings einen höheren Leitungsquerschnitt. In hohen Ladeleistungen ist es zwar ein dVorteil sein bezüglich Leitungswiderstand und Temperaturentwicklung in den Kabeln, hat aber zunächst mit der erzielbaren Ladegeschwindigkeit zunächst rein garnichts zu tun! Diese hängt einzig und allein an der Zellchemie. Bei geeigneter Zellchemie wäre es auch möglich, in einer 400V Technik mit 300 kW eine Batterie zu laden. Auch der Verlauf der Ladekurve hängt von der Zellchemie ab. Diese ist auch der Grund, dass der Porsche Taycan die knapp 300 kW erzielt. Über die Zellchemie des Taycan ist leider schwer etwas herauszufinden.
Der Taycan verwendet NMC zellen (Typischerweise 5 Teile nickel, 3 Teile Kobalt und 2 Teile Mangan). Posche sagt, der Kobaltanteil sei in deren Zellen reduziert, dürfte jedoch noch immer noch einen recht hohen Anteil ausmachen, was typischerweise so hohe Ladeleistungen ermöglicht. Ähnlicher Grund, warum auch beispielsweise der Audi e-tron seine 150 KW Ladeleistung erstaunlich lange halten kann.
DerOssi meint
„Kia wolle eine Führungsrolle in der zukünftigen Automobilindustrie einnehmen, “
-》Jeder hält sich für den Größten, so entstand der Durchschnitt! ;-)
Peter W meint
Führungsrollen sind ausverkauft. Die Anderen haben alle schon eine. :-))
Oeyn@ktiv meint
Wie wäre es damit, vorhandene Technologie einfach mal zu liefern?
Nobby meint
Nachdem die Lieferzeit von 12 Monaten (bei der Bestellung wurde von etwa 4 Monaten gesprochen) bei meinem bestellten E-Niro bereits um sind, hat sich KIA für mich ein für alle Mal erledigt
Kia enttäuscht meint
Bei mir sind die zwölf Monate Wartezeit auf den e-Niro nun auch um und immer noch kein Liefertermin in Sicht.
Im Forum goingelectric.de sind jede Menge Berichte davon.
Es ist ein Trauerspiel was Kia da macht.