Das Bundeskabinett hat die neue Rohstoffstrategie der Regierung verabschiedet, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) zusammen mit den übrigen Ressorts erarbeitet wurde. Damit soll auf die – unter anderem wegen der E-Mobilität – steigende Nachfrage nach Rohstoffen wie beispielsweise Lithium und Kobalt sowie Seltenen Erden reagiert werden.
„Für Deutschland als Industrie- und Exportnation ist eine verlässliche Rohstoffversorgung zentral“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Mit der neuen Rohstoffstrategie bringe man Maßnahmen für eine sichere, verantwortungsvolle und nachhaltige Rohstoffversorgung der Unternehmen auf den Weg. Die Regierung stärke damit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und trage dazu bei, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten.
Entwicklungen wie die Elektromobilität, die Energiewende und die Digitalisierung sowie die damit verbundenen Schlüssel- und Zukunftstechnologien verändern den Bedarf an Rohstoffen, so das BMWi in einer Mitteilung. Diese Herausforderungen nehme die neue Rohstoffstrategie in den Blick. Durch einen effizienten Umgang mit Rohstoffen solle auch der Einsatz von Primärrohstoffen möglichst niedrig gehalten werden.
Im Jahr 2010 hatte die Bundesregierung ihre erste Rohstoffstrategie verabschiedet, auf ihr baut die neue Strategie auf. Sie enthält 17 konkrete Maßnahmen in den drei Säulen der Rohstoffversorgung: heimische Rohstoffe, Importe sowie Recycling. Aus der ursprünglichen Fassung wurden die Garantien für Ungebundene Finanzkredite, das Rohstoffmonitoring der Deutschen Rohstoffagentur sowie die Rohstoffkompetenzzentren an Auslandshandelskammern in ausgewählten Ländern übernommen.
Zu den neuen Maßnahmen als Antwort auf zukünftige Herausforderungen zählen neben der F&E-Förderung von Projekten zur Rohstoffverarbeitung und Leichtbau auch ein neuer Dialogprozess mit Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Ziel des Dialogs sind laut dem BMWi Maßnahmen, die Hemmnisse für einen stärkeren Einsatz von mineralischen Sekundärrohstoffen verringern sollen. „Ein stärkerer Einsatz von mineralischen Sekundärrohstoffen mindert die Importabhängigkeit und kann einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer ressourceneffizienten Industrie leisten“, heißt es.
Die Rohstoffstrategie der Bundesregierung deckt das gesamte Spektrum mineralischer, nicht-energetischer Rohstoffe ab. Erdöl, Erdgas oder Stein- und Braunkohle sind nicht Gegenstand der Strategie.
randomhuman meint
Interessant, dass es bei der Rohstoffstrategie nicht auch einen Punkt für die Arbeiter*innen im jeweiligen anderen Land gibt. Es sollte dringend auch immer auf der Liste stehen, dass Menschenrechte eingehalten werden und die Gehälter zum Leben reichen. Wir sollten ja mit dem Kauf von Rohstoffen schließlich einen verantwortungsvollen Einfluss einnehmen.
Reiter meint
Wie strategisch werden die deutschen Lithiumabbauer nun in Bolivien unterstützt? Neuigkeiten?