Das chinesische Elektroauto-Startup Byton hat Details zu seiner Vertriebs- und Servicestrategie für Europa bekanntgegeben. Das in diesem Jahr in den USA startende SUV M-Byte wird hier online sowie über physische „Byton Places“ und in Kooperation mit landesspezifischen Partnern angeboten.
Der M-Byte soll ab Ende 2021 an europäische Kunden übergeben werden. Los geht es unter anderem in der Schweiz, Deutschland, Norwegen und Frankreich. Vorab soll es hierzulande in der zweiten Jahreshälfte 2020 die Möglichkeit zu Vormerkungen für frühe Fahrzeuge geben, dafür werden 500 Euro Anzahlung aufgerufen.
Byton bewirbt den M-Byte als Premiumfahrzeug zum erschwinglichen Preis von 45.000 Euro vor Steuern, in Deutschland werden also 53.500 Euro brutto fällig. Dafür gibt es einen 200 kW (272 PS) starken Heckantrieb und eine 72-kWh-Batterie für eine Reichweite von 360 Kilometern gemäß WLTP-Norm. Darüber hinaus wird eine leistungsfähigere Version mit 300 kW (408 PS), Allrad, 95-kWh-Batterie und 435 Kilometern je Ladung angeboten. Dieses Modell kann auch als Hecktriebler bestellt werden, die Reichweite beträgt dann 460 Kilometer.
Geladen wird der M-Byte über den europäischen Ladestandard CCS. Für den 95-kWh-Energiespeicher stellt der Hersteller an öffentlichen Schnellladestationen mit 150 kW Leistung um die 35 Minuten Wartezeit für 80 Prozent der Batteriekapazität in Aussicht. Für das Strom zapfen zuhause oder am Arbeitsplatz will Byton mobile und fest installierbare Ladeausrüstung vertreiben. Letztere wird auf Wunsch von Partnerbetrieben eingerichtet.

Byton-Kunden sollen auf Wunsch über eine Smartphone-App ihr Fahrzeug für Service und Reparaturen abholen sowie liefern lassen können. Für kleinere Arbeiten ist zudem ein mobiler Service geplant. In mehreren europäischen Ländern gibt es Unternehmensangaben nach bereits Partnerschaften für Vertrieb und Service. Über konkrete Kooperationen in Deutschland will man zu einem späteren Zeitpunkt informieren.
Der Verkauf des M-Byte soll zwar vorrangig online stattfinden, Byton sieht aber auch Vor-Ort-Vertrieb vor. Der erste sogenannte „Byton Place“ wird in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres in Zürich eröffnet, kündigte das Unternehmen an. Es werde sich um den ersten Flagshipstore der Marke in Europa handeln. Dort sollen unter anderem Informationen zu den verfügbaren Produkten geboten, Probefahrten ermöglicht und Premierenveranstaltungen durchgeführt werden. Bis Ende 2021 will Byton zusammen mit Partnern um die 20 Byton Places in wichtigen europäischen Städten wie etwa Oslo, Berlin, Amsterdam oder Paris eröffnen.
Das Interesse am M-Byte ist laut Byton „enorm“. Von den bisher 65.000 weltweiten Reservierungen seien 25.000 von europäischen Kaufinteressenten eingegangen. „Ich bin sicher, dass Byton zusammen mit seinen Handels- und Servicepartnern und der kundenfreundlichen Ladeinfrastruktur den europäischen Markt überzeugen kann“, so der deutsche Firmenchef Daniel Kirchert.
Michael meint
ein hübsches Auto, für die Leistung zu teuer.
Die Ladeklappe hinten rechts wie beim Verbrenner? Das ist doof … der hat noch nie versucht an einer Autobahn zu laden wenn man schräg davor steht. Hat mich beim Ioniq auch immer gestört.
Holger meint
„hintern“ „vorn“ … = egal.
Die meisten E-Autos haben einen Rückwärtsgang und viele Fahrer einen Führerschein und können ihr Fahrzeug bedienen – funktioniert bei Tesla schon seit vielen Jahren in der Praxis.
:-)
Gunnar meint
In den ersten Artikeln zum MByte vor ein zwei Jahren war mal von disruptiven 37-39.000 Euro als Grundpreis für mehr als 500 km Reichweite die Rede. Davon ist ja nicht mehr viel übrig.
Hansi3000 meint
So ist es! Ständig werden diese Klitschen bis in den Klee gelobt. Eine kritische Berichterstattung gibt es meist nicht. Bisher wurden ja auch immer die chinesischen E-Autos so für ihr Preisleistungsverhältnis gefeiert und wenn man dann mal sieht was davon in Deutschland ankommt ist die Verwunderung groß. Vor einiger Zeit ein Interview mit einem Produktmanager eines chinesischen Autoherstellers gelesen. Ging um ein E-SUV. Auf den ersten Blick ein interessantes Angebot. Doch bei der Frage „was wird das Teil in Deutschland kosten“ konnte ich mir ein Grinsen nicht verkeifen. Denn die Antwort war: ca. 50% mehr. Einen Wettbewerbsvorteil kann ich so nicht erkennen.
Ähnliches gilt für E.go, Sono Motors und Co. Der gesunde Menschenverstand sagt einem schon, dass diese Firmen über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden werden. Am Ende kochen nämlich alle nur mit Wasser.
Roland meint
Warten bis 2022 wird hierzulande kaum jemand, außerdem funktioniert das „made in China“ nicht.
Zumindest der deutsche Kunde bleibt misstrauisch.
alupo meint
Beim Warten bis 2022 stimme ich zu, das wäre für mich viel zu lange. Ich habe ich mein eAuto deshalb auch in 2016 gekauft (also kein Early Adopter mehr) . War die einzig richtige Entscheidung. Das nächste kaufe ich erst wenn es das vollautonome Fahren gibt. Aber dann auch nur eines welches auch ohne LIDAR und ohne G5 funktioniert. Also in ca. 2 Jahren?
Bei Made in China stimme ich aber nicht zu. Als ich mir vor vielen Jahren meinen ersten 4k Monitor kaufte gab es nur wenig Auswahl und ein Kauf war meist sehr teuer. Ich entschied mich für einen Samsung. Und wer jetzt denkt, dieser Samsungmonitor kommt aus Südkorea, der irrt sich gewaltig , denn das Teil wurde in China gebaut. Noch viel interessanter ist aber , dass er mit wichtigen Teilen aus chinesischer Produktion hergestellt wurde wie z. B. das verbaute 4k-Panel (die schnellen Chips für 4k kommen sowieso aus China).
Und bei Apple ist es es bekanntlich genauso.
Das was für mich gegen China spricht ist vielmehr das politische System und ihren imperialen Anspruch. Ersteres könnte ich sogar fast noch akzeptieren, hilft es doch dass 1,4 Mrd Menschen sich nicht gegenseitig massakrieren. Und ob der Hinduismus in Indien besser ist bezweifle ich sehr. Aber beim Monitor gab es als Alternative nur den alten 2,4 MP Monitor (16:10) zu behalten, aber das war bei Zeilenausfällen keine Option).