Das China-Startup Byton stellt auf der Frankfurter Automesse IAA die Serienversion seines ersten Elektroautos vor: den M-Byte. Der Hersteller erklärte, trotz Führungswechsel in diesem Jahr den Produktionsstart für den chinesischen Markt Mitte 2020 zu planen. Vorbestellungen in Europa und den USA sollen 2020 starten, der Markteintritt hierzulande ist für 2021 vorgesehen – im April war noch von Ende 2020 die Rede.
In der Grundversion fährt der Byton M-Byte mit einer 72 kWh Batterie für 360 Kilometer Reichweite nach der neuen, realitätsnäheren WLTP-Norm. Alternativ können Käufer eine Ausführung mit 95-kWh-Batterie erwerben, mit der 460 Kilometer nach WLTP möglich sein sollen. Das heckgetriebene Einstiegsmodell bietet 200 kW (272 PS) Leistung, die höherpreisige Variante mit Allradantrieb fährt mit einem zusätzlichen, 150 kW (204 PS) starken Frontmotor.
Geladen wird der M-Byte im Idealfall an einer CCS-Schnellladestation. An 150-kW-Säulen soll sich die Batterie in 35 Minuten zu 80 Prozent auffrischen lassen. Neben dem Elektroantrieb steht bei dem als „smartes Elektrofahrzeug“ beworbenen M-Byte das Cockpit rund um das 48 Zoll große Display im Mittelpunkt. Die Nutzer können mit dem Display über das 7 Zoll große „Driver Tablet“ oder das 8 Zoll große „Co-Driver Tablet“, Gesten- und Stimmensteuerung sowie konventionelle Tasten interagieren.
Der Byton M-Byte ist das erste Modell des Unternehmens, das in einem Werk im chinesischen Nanjing in die Serienproduktion gehen soll. Als Einstiegspreis nennt der Hersteller 45.000 Euro vor Steuern und Zuschüssen. Anders als traditionelle Hersteller kalkuliert Byton beim Verkauf seiner Autos nur mit geringer Marge. Den größten Umsatz sollen digitale Dienste und „Shared Mobility“ bringen.
Im April sorgte bei Byton der Abgang des Mitgründers und langjährigen deutschen Chefs Carsten Breitfeld für Unruhe und Schlagzeilen. Der neue Firmenboss Daniel Kirchert hat anschließend versichert, dass das Startup seine Pläne wie vorgesehen vorantreiben wird. Byton befindet sich aktuell eigenen Angaben nach kurz vor der Beendigung einer 500 Millionen Dollar Investitionsvolumen umfassenden neuen Finanzierungsrunde.
Gunarr meint
Der Elektroantrieb ist mir sympatisch, weil die Reparaturkosten nicht so hoch sind. Wenn ich nun aber höre, dass die Hersteller planen, das meiste Geld mit Software zu verdienen, läuft es mir kalt den Rücken runter. Ich muss nämlich davon ausgehen, dass man mich zwingen wird, regelmäßig neue Software zu kaufen, damit der Wagen richtig funktioniert. Im schlimmsten Fall bekomme ich ohne ein kostenpflichtiges Sicherheitsupdate keinen Tüv mehr.
Da kaufe ich doch lieber ein Elektroauto aus den 90ern ohne Internetanschluss und rüste eine rüste eine brauchbare Batterie nach. Das ist zwar auch nicht billig, aber dann habe ich wenigstens meine Ruhe.
UliK meint
Wie sollen die Autos eigendlich vertrieben werden? Wer soll sie reprieren/warten? Da hat Tesla ja schon mächtig Probleme zur Zeit.
Gunnar meint
Was wurde Beton bei früheren Artikeln hochgejubelt.
Und nun?
Nix!
Die Specs sind doch leider sehr ernüchternd irgendwo im unteren Mittelfeld gelandet.
Gunnar meint
Byton. Nicht Beton :-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ne, ne, Beton war unabsichtlich schon richtig, bei diesem SUV-Schwergewicht.
Egon meier meint
So ein Auto zu solch einem preis .. nee ..
Und das erst 2021 …
Dann sind die europäischen Wettbewerber auch auf dem Markt und so einen Vorteil scheint Byton nicht zu haben.
Die kochen offenkundig auch nur mit Wasser und bauen zugekaufte Zellen ein .. und zahlen wahrscheinlich zuviel dafür weil sie nur einen kurzen Hebel haben.
Bis die wirklich was liefern können hat Tesla seine Monsterfabrik in China fertig, VW liefert vor Ort Stückzahlen in mehreren Varianten ..
Da ist für Byton kein Platz mehr
Byton .. das war es dann wohl ..
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis!
VG | ecomento.de
Michael meint
72 kWh Batterie für 360 Kilometer???
20 kWh Verbrauch? das ist mächtig viel.
Und das ist ja nur angegeben, oft ist es in der Realität deutlich mehr …
Thomas R. meint
Wundert mich auch..
nilsbär meint
Ca. 50000 € für 360 km WLTP? Zuviel für ein China-Auto.
Peter W meint
Die Reichweite alleine sollte aber kein Grund sein über den Preis zu meckern. Ein gut ausgestatteter i3 kostet genau so viel …
Man müsste schon mal damit fahren.
NB meint
Daumendrücken und hoffen, dass es doch noch was wird. Sonst wird aus China fast nichts mehr kommen.
nilsbär meint
Geely? BYD? Evergrande? Aus China wird noch mehr kommen, als den europäischen Autoherstellern lieb ist. Allerdings scheinen die Chinesen noch Probleme mit effizienter E-Autoproduktion zu haben, trotz der strategischen Vorteile.
Peter W meint
Die Japaner haben auch lange gebraucht, bis sie gute Autos liefern konnten. Die Chinesen haben den Vorteil, dass sie keine komplizierten Verbrenner entwickeln müssen, es sollte also recht flott gehen, bis da was taugliches kommt.
Die Konkurenz wird vor allem zunächst die VW-Ableger treffen.
Egon meier meint
Den Chinesen steht auf dem Heimatmarkt schon das Wasser bis zu Hals. Die haben überhaupt keine Kapazitäten um die verpimpelten Europäer mit Super-Preisen zu verwöhnen. Die müssen sich erst mal die deutschen Premium-hersteller (und Tesla) auf dem Heimatmarkt vom Hals halten.
Die Chinesen kaufen – wenn sie ein bisschen Geld haben – europäisch und das hat seinen Grund.
Wir werden hier von den ganzen Super-Chinesen in den nächsten jahren nix sehen. Das mag in 10 Jahren anders sein aber .. auch die Japaner sind hier statistisch fast eine Null-Nummer.
Topifun meint
@nilsberg
Aiways wurde noch nicht genannt. Den U5 von denen kann man schon vorbestellen und er wird Mitte 2020 in Deutschland ausgeliefert.