Der Chef des deutschen Automobilzuliefer-Riesen Bosch hat in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung über die Coronavirus-Krise sowie die weiteren Herausforderungen für die Branche durch die Mobilitätswende und Digitalisierung gesprochen. Volkmar Denner bekräftigte dabei, bei Antrieben vorerst weiter mehrere Technologien voranzutreiben.
Bosch habe den Anspruch, „die Mobilität der Zukunft mitzugestalten, statt von ihr getrieben zu werden. Wir sehen sie elektrifiziert, automatisiert, vernetzt und personalisiert“, sagte Denner. Der Konzern investiere massiv, um seine marktführende Position zu behalten – das gelte auch für Bereiche außerhalb der Mobilität. So setzte man etwa auf das Internet der Dinge und künstliche Intelligenz.
Auf die Elektromobilität angesprochen erklärte der Bosch-Chef, dass man hier „so breit aufgestellt wie kein anderes Unternehmen der Welt“ sei. Das Portfolio reiche vom E-Bike bis zum 40-Tonnen-Truck mit Produkten von elektrischen Achsen bis zu Batterien auf Basis zugekaufter Batteriezellen. Bosch investiere seit Jahren 400 Millionen Euro jährlich allein in die Pkw- und Lkw-E-Mobilität. Dieses Jahr seien es zusammen mit der Brennstoffzelle 500 Millionen.
„Von Anfang 2018 bis Mitte 2019 haben wir in der Pkw-/Lkw-Elektromobilität Aufträge von rund 13 Mrd. € akquiriert, so dass das in den nächsten Jahren ein stark wachsendes Geschäft für uns sein wird“, sagte Denner. Trotzdem habe auch der Verbrennungsmotor noch Potenzial: Bosch gehe davon aus, dass 2030 zwei von drei Neuwagen Diesel oder Benziner mit oder ohne Hybridantrieb sein werden. Der Klimaschutz müsse darüber hinaus auch über den heutigen Fahrzeugbestand forciert werden, CO2-reduzierte Kraftstoffe wären dafür ideal.
Denner unterstrich im Gespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung, dass für Bosch Technologieneutralität wichtig sei. „Die Politik sollte zum Beispiel im Klimaschutz anspruchsvolle Ziele setzen, aber die Lösung der Innovationskraft der Industrie überlassen“, meinte der Diplom-Physiker. Es drohe zurzeit die Gefahr, „einseitig die Elektromobilität überzubetonen“. Es dürften nicht durch zu scharfe CO2-Vorgaben pro Fahrzeug Fragen etwa zur Nachhaltigkeit der Energieproduktion ausgeblendet werden. Die Politik sollte zudem Anreize für CO2-reduzierte Kraftstoffe schaffen – diese seien nötig, um die Emissionen der Bestandsflotte zu reduzieren.
Tesla Pilot meint
Die Lösung der Klimakrise soll also durch die Innovationskraft der Industrie erfolgen, sagt der Mann von Bosch. Das ist Lindner Sprech und bedeutet: Lasst uns in Ruhe zur Optimierung unserer Gewinne die Umwelt zerstören. Wenn ihr es anders haben wollt, brauchen wir Fördergelder.
Ich kenne einige Unternehmenslenker, die den ganzen Tag rum heulen, weil sie Negativzinsen bezahlen müssen. Wenn man denen empfiehlt, zu investieren und eine Solaranlage aufs Dach zu schrauben, bekommt man zur Antwort, dass man nicht in etwas investiert, was nur 1 bis 2 Prozent Rendite abwirft.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
PK meint
Um Maja Göpel zu zitieren:
„Die Irreversibilität der Veränderung ökologischer Systeme in ihrer Regeneration ist, glaube ich, einfach noch nicht begriffen worden“.
Unsere Gesellschaft ist nach den „Bedürfnissen des Marktes“ ausgerichtet.
Und Herr Denner ist ein Vertreter dieser Marktbedürfnisse.
Genauso wie die Wirtschaftsökonomen, die bereits jetzt eine Lockerung der Corona-Maßnahmen fordern.
Und dieses System sorgt dafür, daß ein Teil der Weltbevölkerung ziemlich arm bleibt, ein anderer in einem Wohlstand lebt, den sie verteidigen wollen und einige wenige unermesslich reich werden. Und die stellen die Weichen.
Ich denke, wir brauchen eine Gesellschaft, die sich zuerst an den Bedürfnissen des Menschen orientiert und nicht an denen des Marktes. Und dazu gehört eine intakte Umwelt. Und der Markt, der derzeit über allem steht sollte nur ein Mittel zum Zweck sein. Ich denke, das versteht man vor allem in Tagen wie diesen.
Ich habe Kollegen in Indien, und ich mache mir Sorgen, was dort in den nächsten Wochen passiert. Und an vielen anderen Orten.
Herr Denner wird meiner Meinung nach von einer schlechten Motivation geleitet. Der Antrieb sollte sein, nach nachhaltigen und effizienten und effektiven Lösungen zu suchen. Leider sucht er vor allem nach lukrativen Geschäftsbereichen…
Andreas meint
Es gibt in der Tat keinen Grund, dass die Meinung solche Leute über Medien großartig multipliziert wird. Herr Denner hat weder innovative Ideen, um ein Problem zu lösen, noch bringt er eine neue Perspektive ins Spiel.
Er ist wie Kolben-Klaus oder Clarkson von Top-Gear ein Dinosaurier und wir wissen wie gut diese mit der Veränderung ihrer Welt zurechtkamen.
Jensen meint
„Nicht einseitig die Elektromobilität überbetonen“.
Wenn ich mal streng bei der Überschrift bleibe, kann man Herrn Denner nur zurufen:
Seien sie dankbar dafür, dass der politische Rahmen und ihre Verbände so lange haben dafür sorgen können, dass es zu keiner Überbetonung (bisher) gekommen ist. Sonst wäre das Beibehalten der altbekannten, abgasenden und ölenden Geschäftsmodelle bereits Geschichte.
Jürgen Baumann meint
Also ich erinnere mich noch gut an mein Studium. Dort habe ich gelernt, wer in jede Richtung offen ist, der ist auch nicht ganz dicht.
„Der Mist ist geführt“, wie man in der Schweiz zu sagen pflegt. CO2 reduzierte Kraftstoffe haben wir jetzt schon – mal abgesehen davon, dass dafür eine der wertvollsten seltenen Erden abgebaut wurde, die wir haben – der Regenwald – und die Verbrennungsvorgänge bleiben. Egal, ob man die jetzt mit Katalysatoren und mit flüssiger Hühnerkacke – vulgo „AdBlue“ zivilisieren will – braucht ja auch immer schlaue Software. Und das miese Kaltstartverhalten bekommt man ja damit auch nicht weg.
Wer will kann sich ja mal informieren, wie in Oberitalien und Wuhan die Luftemissionen zurück gegangen sind. Die Wissenschaftler schwärmen zum Beispiel im FOCUS vom 27.3.2020 – Grafiken zeigen Corona-Effekt aufs Klima: „Die sauberste Luft, die ich je sah“.
Damit wird klar, was uns die Verbrenner Industrie vorenthalten will – egal wie CO2 reduziert die Kraftstoffe daher kommen.
Vielleicht sollte man die Restanzen aus diesen Verbrennungsvorgängen erstmal durch das Fahrzeuginnere leiten und nicht wie üblich am Ende des Fahrzeugs in Höhe der Kinderwagen unsere lieben Kleinen vergesellschaften. Dann reden wir mal weiter.
MichaelEV meint
+1 Besonders die letzte Idee gefällt mir.
Wasco meint
Betonen wir Mal die Verkaufszahlen für Europa im Februar 2020:
Der Renault Zoe verkauft mit 6.391 Neuzulassungen im vergangenen Monat fast doppelt so viele Einheiten. Überraschenderweise bleibt der VW Golf Electric mit 3.695 Neuzulassungen beliebt. Das Model 3 verkaufte sich 3.481 Mal. Der elektrische Peugeot 208 EV und der Nissan Leaf runden die Top-5-EV-Verkäufe mit 3.463 bzw. 2.416 Neuzulassungen ab.
Insgesamt wurden ca. 38.700 BEV im Februar verkauft.
Dazu noch ca. 28.700 PHEV.
Wasco meint
BEV Anteil am Gesamtmarkt im Februar 3,7%. PHEV Anteil bei 2,7%.
Zusätzlich kommen noch 59.000 Hybride.
Duesendaniel meint
Ich: „Nicht einseitig Herrn Denner überbetonen“
JayP meint
Bähm!
alupo meint
Bosch wird immer unglaubwürdiger.
Anstatt durch ruhiges Nichtauffallen mit möglichst wenig weiterem Imageverlust aus dem Diesel-Vergiftungsskandal herauszubekommen spricht Bosch sogar proaktiv die Corona Pandemie an.
Dabei wohnen so viele bemitleidenswerte Deutsche weniger als ein oder zwei Kilometer von einer viel befahrenen Straße und damit den Giften der Verbrenner entfernt. Deren Lungen sind durch „24 Stunden * 365 Tage minus ggfs Arbeitszeit & Urlaub“ auch schon vorbelastet durch die viel zu hohen Abgaswerte und den teils sogar legalen Abschaltbedingungen.
Bosch ist mit seiner Dieselbetrugssoftware die dann die Autohersteller in krimineller Art und Weise auf ihre Hardware angepasst haben wohl ein sehr aktiver Corona-Sponsor….
Also besser den Ball flach halten und nicht so tun als wenn Verbrenner eine Lösung wären.
Tom 1 meint
Schade , der Herr von Bosch, oder Bosch überhaupt, sehr enttäuschend für Deutschland das Sie die Zukunft verschlafen. Chancen hätten Sie mit Sono gehabt, gut für Deutschland und Bosch, aber, Bosch hat’s vergeigt.
Thrawn meint
Es müsste halt mal einer ein Elektroauto mit Einspritzanlage erfinden, dann wäre der nette Herr ein Verfechter der E Mobilität. Wess‘ Brot ich ess‘, dess‘ Lied ich sing‘.
MaxMe meint
Ach, es heisst jetzt Technologieneutralität und nicht mehr Technologieoffentheit. ;)
MaxMe meint
Wobei das eigentlich ein Rückschritt ist:
„Offenheit“ bedeutet, man erlaubt alle Optionen und entscheidet sich für die Beste.
„Neutralität“ bedeutet, man erlaubt alle Optionen und entscheidet sich für alle.
Kann sein, dass wir in Zukunft viel weniger von Offenheit hören, und viel mehr von Neutralität.
Klaus Stratmann meint
Herr Denner ist ein Realist, er sieht genau wie ich in der akkubasierten Elektromobilität eine Katastrophe auf uns zu kommen. Wenn alle Fahrzeuge in Deutschland E-Fahrzeuge sind, dann stehen die in den Ferien von Flensburg bis Füssen in einer einzigen Schlange an den tausenden von Ladesäulen, aber in sauberer Luft. Kommen sie am Urlaubsort an, dann können sie gleich wieder umkehren. Vorteil:
Sie haben sich toll erholt.
MaxMe meint
Die haben sich toll erholt, da ist was dran!
Da tun einem fast die Dieselfahrer leid, die 1000km am Stück von Nord nach Süd in den Urlaub fahren müssen.
NiLa meint
1000 Km Reichweite sind auch klasse, wenn man Pendler ist und nicht zuhause laden kann. Ich hätte jedenfalls keine Lust, jeden zweiten Abend zu einer öffentlichen Ladesäule zu fahren. Dafür wäre mir meine Zeit schlicht zu schade.
MaxMe meint
Ein Pendler, dem die Zeit zu schade ist. Das ist witzig.
Vanellus meint
Das sind ja hochkompetente Beiträge hier …
Im Sommer stehen also tausende E-Autos an den Ladesäulen und laden gleichzeitig. Wohl mit 350 kW? Hat Prof. Lesch sich schon blamiert mit einer solchen Rechnung: 1 Mio. Autos gleichzeitig an 350 kW sind 350 GW. Ist leider viermal soviel wie das Netz hergibt. Wer solche Gedanken formuliert zeigt, dass er den Boden der Realität weit unter sich gelassen hat.
jomei meint
Sehe ich auch so. Wollte eigentlich zu veröffentlichten Dummherummeinereien nichts mehr kommentieren. Aber das Ladesäulen-Stauszenario kann man kontern: Wenn alle in Deutschland nach Feierabend gleichzeitig tanken wollen, geht der Rückstau von den Zapfsäulen bis auf die Straße, und der Tanklastzug mit dem Nachschub kommt nicht mehr durch. Das ist dann der Verbrenner-Blackout. So fantastisch (von Phantasie) kann Leschs Rechnung funktionieren.
Jeru meint
Am Urlaubsszenario ist leider dennoch etwas dran. Das wird Probleme machen.
McGybrush meint
Warum soll das in 10 Jahren nicht funktionieren?
Weil zu wenig Ladesäulen gibt?
Weil zu langsam geladen wird?
Weil die Reichweite zu wenig ist um nicht doch am Stück durch zu fahren?
Woran scheitert in Deinem Kopf genau diese Zukunft das alle elektrisch fahren?
Eggersmann meint
An der deutschen Energiegewinnung. Viel Sonne und viel Wind liefern saubere Energie. Was passiert, wenn alle Autos, Züge, LKWs, Heizungen, Beleuchtung…. wirklich mal elektrisch betrieben werden? Wer kann berechnen wie viel Energie dann erzeugt werden muss um alles zur gleichen Zeit zu versorgen? Wie viel Photovoltaikanlagen, Windkraftanlagen, Wasserkraftwerke, Biogasanlage n ….. werden zusätzlich benötigt damit sich Deutschland selbst versorgen kann. Wie viele und was für Speicher werden benötigt um die Versorgung mit Energie problemlos jederzeit zu gewährleisten? Welchen finanziellen Aufwand gibt es, um die Kohle, Atom, Gas und Öl Kraftwerke zu ersetzen und durch was? Kraftwerke mit Öl und Gas weiter zu betreiben ist Selbstbetrug. Wenn das ok ist, dann braucht man die Verbrenner nicht von der Straße zu verbannen.
Die Idee Kraftstoffe zu entwickeln die einen Schadstoff freien Betrieb der Verbrennungsmotore ermöglicht ist doch gut. Die Herstellung des Kraftstoffs muss aber ebenfalls Klimaneutral sein. Sonst ist es genauso eine Milchmädchenrechnung wie die E- Mobilität im Moment.
Die Forschung sollte man nicht begrenzen. Wie weit wäre die Atomenergie wenn man die Forschung auf dem Gebiet immer massiv betrieben hätte. Vielleicht würden alle Fahrzeuge mit entsprechenden Kleinstatomkraftwerken betrieben. Auch das Haus könnte ein kleines Kraftwerk im Keller stehen haben was für Strom und Wärme zuständig wäre. Kraftwerke im großen Stil wären dann überflüssig.
Auch der Wasserstoff wird eine Zukunft haben. Wie und wo entscheidet die Forschung in der Industrie und zum Schluß der Kunde mit seinem Kaufverhalten. Im Moment steuern wir mit unserer Energiegewinnung in sehr trüber und rauer See. Das die Kanzlerin den Kurs auf E- Mobilität bestimmt hat war die falsche Entscheidung zur falschen Zeit.
Jeru meint
„Das die Kanzlerin den Kurs auf E- Mobilität bestimmt hat war die falsche Entscheidung zur falschen Zeit.“
Wann hat die Kanzlerin das gemacht? Haben Sie eine Quelle dafür?
Die Wasserstoffstrategie der BR sollte demnächst eigentlich veröffentlicht werden und ich kann mich nicht erinnern, dass die Kanzlerin sich auf das BEV festgelegt hat. Warum auch?
Was Sie macht und das ist gut so, von der Industrie zu fordern, dass der Hochlauf von BEV jetzt zügig losgeht. Das ist jedenfalls mein Eindruck.
1000 Ionen immer weiter... meint
der Preis regelt das. Wie immer. Wer Piwercharging will, bezahlt es auch. Wer hilft, das Netz zu homogenisieren wird belohnt. Dies ist heute bereits Realität und nennt sich Nachtstrom.
Außerdem sind massig Stromkapazitäten frei, wenn 1 Mio E Autos Verbrenner und deren Rohölveredelung ersetzt haben. Davon kann man vermutlich sogar 3 Mio E Autos laden…
Andreas meint
Der Bosch-Chef kann ja mal technisch darstellen, woher er die Quelle für die Mio. t/Jahr an Kraftstoffen nimmt. Welche Kohlenstoffquelle wollen wir denn erstmal verbrennen, um dann mit einem miesen Wirkungsgrad sogenannten „synthetische Kraftstoffe“ zu erzeugen.
Dieser Herr gibt gerne etwas möglichst Pauschales von sich, weil er zwar eine laute Meinung, aber keine Ahnung über den Prozess hat.
Reines Wunschdenken.
Blöd, dass Politiker auch meist technische völlig blank sind und solche Meinungen ungeprüft übernehmen.
Eggersmann meint
Preis zu geben woran man forscht und entwickelt wäre aber nicht sehr clever. Zur Zeit haben wir in der Politik eine promovierte Physikerin an der Spitze. Allerdings kann sie das sehr gut verschweigen.
Andreas meint
Wie Kolben-Klaus von BMW wird auch der Chef von Bosch irgendwann ausgetauscht, wenn die Realität nicht mehr mit seiner Meinung übereinstimmt.
Das Problem in Deutschland ist leider, dass es keine unabhängige, öffentliche Technologiestrategie gibt. Es wird stattdessen auf (leider) einflussreiche Manager geschaut, die dann ihren Einfluss über die Lobby oder Medien nutzen.
Wenn aus Borniertheit oder kurzfristigem Gewinnstreben Schaden für Deutschland oder die deutsche Wirtschaft entstehen (Wie etwa der Verlust von Marktanteilen im Autobereich + Schädigung durch Klimaerwärmung),
dann werden die gleichen Manager entlassen mit exzellenter Abfindung und gehen entweder zur nächsten Firma oder gehen in der Toskana in den Ruhestand.
Ebi meint
„Kolben-Klaus“ ist gut :D
Strategen gibt es schon, die die Regierung beraten….Claudia Kemfert &Co, aber dann gibt es da auch noch den sehr kompetenten und unabhängigen Andi in der Regierung..
badsoden meint
Bosch versucht über alle Kanäle das Thema Synthetissche Kraftstoffe voranzutreiben. Wahrscheinlich wollen die Subventionen abholen.
Das ganze System is bis jetzt aber unwirtschaftlich, mit schlechtem Wirkungsgrad und wir haben mit nichte soviele Holzabfälle um damit auch nur ein Bruchteil der Mobilität zu betanken. Somit würde es wieder zu Abholzen führen.
Es ist effizienter die Bioabfälle in vorhandene Bioanlagen zu vergären. Dass ist effizienter und besser steuerbar weil man die Zahl der Anlagen besser auf die Abfallmengen abstimmen kann.
EV1 meint
So ist es.
Wobei SynFules viel Energie für die Herstellung benötigen, genauso ineffizient bei der Nutzung wie fossile Brennstoffe sind und letzendlich auch nicht lokal emmisionsfrei verbrennen.
Das kann aus oben genannten Gründen mit den SynFuels nichts werden.
JayP meint
Aber warum den Verkehrssektor mit wertvollem Biogas füttern, dass wir besser für nicht-elektrifizierbare Industrieprozesse nutzen könnten.
Das gleiche gilt für Wasserstoff.
Sektoren wie Chemie und Wärme sind sinvoller für eFools und H2 als Individual- und Schwerlastverkehr.
Was einfach elektrifiziert werden kann muss auch!
Sledge Hammer meint
Der Herr Denner scheint in seiner eigenen Welt zu leben. Wenn man sich nur einmal anschaut, welche Länder oder auch große Städte im Jahr 2030 keine Verbrenner mehr zulassen oder herein fahren lassen wollen, dann habe ich die größten Zweifel, ob es im Jahre 2030 überhaupt noch neue Verbrenner gibt. Alleine die neuen CO2 Grenzwerte der EU ab 2028 sind mit Hybriden nicht mehr zu schaffen. Die Firma Bosch hat wie die meisten OEMs den Megatrend unserer Zeit verschlafen, und sucht ihr Heil in irgendwelchen Durchhalteparolen, mehr ist da nicht.
EV1 meint
Die Dieselfahrverbote waren für uns mit ein Grund auf das Elektoauto umzusteigen.
Thomas meint
„Der Klimaschutz müsse darüber hinaus auch über den heutigen Fahrzeugbestand forciert werden, CO2-reduzierte Kraftstoffe wären dafür ideal.“
Wie kommt er darauf, dass eine Energiewandlungskette mit 10-15% Well-to-wheel und immensen Investitionskosten für Chemieanlagen „ideal“ ist?
„Es dürften nicht durch zu scharfe CO2-Vorgaben pro Fahrzeug Fragen etwa zur Nachhaltigkeit der Energieproduktion ausgeblendet werden. “
Richtig! Es wird höchste Zeit die Vorkettenemissionen fossiler Kraftstoffe mehr ins Blickfeld zu rücken. Und auch die von ineffizienten Synfuels (siehe oben).
Peter W meint
Sehe ich genau so.
Dass sich heute in jedem Diesel-PKW-Tank ein halber bis ein Liter Palmöl befindet, zeigt auch wie pervers unser angeblicher Umweltschutz ist. Urwald für Dieselfahrzeuge abzuholzen, oder noch schlimmer abzufackeln, ist eine Folge falsch angewendeter „Umweltpolitik“.
Mit dem energieverschwendenden Blödsinn Kraftstoffe bei geringsten Wirkungsgraden zu verbrennen muss endlich Schluss sein. Wasserstoff hat da auch keine wesentlich besseren Eigenschaften
Railfriend meint
Das BMWi rechnet anders als Sie. Dabei kommt heraus, dass PtX-Mobilität nicht mehr Windanlagen in Übersee benötigt als E-Mobilität Windanlagen in DE, wo diese Anlagenstandorte ohnehin knapp sind.
Der CO2-Fußabdruck, Kosten- und Rohstoffbedarf richtet sich nach dem Anlagenbedarf und stellt damit Ihre gängige Darstellung auf den Kopf.
https://ecomento.de/2020/03/23/toyota-e-mobilitaet-binaere-entweder-oder-betrachtung-falsch/#comment-278096
Vanellus meint
Das muss man ausrechnen? Dass für die Deckung des sehr hohen Strombedarfs im Ausland genauso viele Strommasten aufgestellt werden müssten wie in Deutschland? Echt jetzt?
Das Problem bei der Realisierung der Vorstellungen des Herrn Altmaier ist doch, dass wir dann Wind- und Sonnenstrom (oder Wasserstoff) aus Ländern importieren, die ihren Strom aus Kohle herstellen.
NiLa meint
Der größte Solarpark der Welt ist gerade in Marokko im Bau. Und da ist noch seeehr viel Platz.
Eine tolle Chance, diese Region wirtschaftlich und politisch zu stabilisieren.
Energetische Autarkie ist für Deutschland eh ein Hirngespinst.
MichaelEV meint
Und da Wasser in der Wüste ohne Ende vorhanden ist, steht dem Vorhaben überhaupt nichts im Weg. Glücklicherweise benötigt Marokko diesen Strom auch nicht selber. Ironie off (falls man es nicht erkannt haben sollte).
Railfriend meint
@MichaelEV
und da das Wasser aus der Luft entzogen wird, hat das stromlose Verfahren von Synhelion einen weiteren Vorteil.
NiLa meint
Wie gesagt, da ist genügend Platz. Ganz im Gegensatz zu Deutschland übrigens.
Ein Meer soll es da auch geben, habe ich mal gehört. Wo liegt also das Problem? Man munkelt, dessen Spiegel steige sogar aufgrund der globalen Erwärmung.
MichaelEV meint
Der Solarpark ist ca. 300km vom Meer entfernt und Wasser der Hauptrohstoff. Natürlich kein Problem.
Ich glaube, Marokko möchte seinen Strombedarf erstmal selber regenerativ abdecken. Aber machen wir synthetischen Kraftstoff in Marokko, die Marokkaner fragt aber keiner.
Railfriend meint
@MichaelEV
Ihr Glaube oder Wunsch interessiert Marokko wenig, denn Marokko will PtX-Export. Googlen hilft.
MichaelEV meint
Wen interessiert was auf PowerPoint-Folien steht. Machen und nicht reden, bis dahin ist PtX nicht existent. Weitere Diskussionen mit ihnen erübrigen sich.
MichaelEV meint
Die Schlussfolgerungen bzgl. CO2-Fußabdruck, Kosten und Rohstoffbedarf bleiben weiterhin grob falsch.
Jeru meint
Das ist auch aus meiner Sicht ein sehr „nerviges“ und kontroverses Thema.
Klar ist, wir müssen die CO2-Emissionen des Verkehrs so schnell wie möglich senken. Klar ist jedoch auch, dass sich der Hochlauf von reinen E-Fahrzeugen (BEV, FCEV) über einen sehr langen Zeitraum hinziehen wird.
Das bedeutet einen absehbar hohen Bestand an Fahrzeugen mit VKM. Der Anteil wird so hoch sein, dass man sich aus meiner Sicht (leider) durchaus Gedanken über die Reduzierung der CO2-Emissionen auch für diese Fahrzeuge machen sollte. Jedenfalls dann, wenn man es ernst mit der schnellen Reduktion meint.
Sledge Hammer meint
wenn man es wirklich ernst meint mit der CO2 Reduktion, dann könnte man sofort ein Tempolimit einführen. Spart zwischen 1 Mio. und 2.Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Aber so Ernst meinen wir es ja doch nicht, dann lieber irgendwann irgendwelche Synfuels erfinden und weiterrasen bis der Arzt kommt.
Jeru meint
Das Tempolimit hat tatsächlich nur einen Symbolcharakter auf den ich gerne verzichten kann.
Ein absoluter Nebenschauplatz ohne echte Wirkung.
Hört man den Befürwortern zu, merkt man, dass es oft eigentlich um ganz andere Dinge geht. Der Automobilindustrie und der Raudis eins auswischen z.B. da schaudert es mich.
NiLa meint
Ich gehe sogar soweit, zu behaupten, dass keiner, der hier postet, es noch erleben wird, dass KEIN Verbrenner mehr unterwegs ist.
Es gibt einfach Leute, dazu zähle ich auch mich, die an Verbrennern genau das mögen, was die meisten BEV-Fahrer nicht mögen. Die ungleichmäßige Beschleunigung, das Schalten, die Vibrationen und Geräusche, die Komplexität der Technik und manche sogar den Geruch.
Würde ich im Alltag ein BEV fahren? Wahrscheinlich, jedenfalls in ein paar Jahren, aber das ist nicht die Frage.
Klar, es ist eine Minderheit, wenn auch eine wachsende, aber auch diese Leute möchten Ihre Fahrzeuge weiterhin bewegen.
Diese Fahrzeuge werden jedenfalls nicht einfach verschwinden – und das sollen sie auch nicht. Sie sind Teil unseres kulturellen Erbes, ob es dem einzelnen nun gefällt oder nicht.
Umso besser wäre es, dauerhaft einen möglichst sauberen Kraftstoff anzubieten.
Ebi meint
Ich ordne das mal unter der Rubrik „Oldtimer “ ein, da wird auch niemand etwas dagegen haben, die Jahresfahrleistungen sind zudem recht überschaubar, alles andere mit VKM gehört von der Straße.
Hans meint
@NiLa Kutschen und Pferde sind ja auch nicht verschwunden. Nur fährt damit niemand mehr weite Strecken. Das Selbe wird mit dem Verbrenner passieren.
Railfriend meint
@Jeru
Die VKM hat Wirkungsgradpotential bis zu 60 %, also vergleichbar mit der Fahrzeug-FC.
Kürzlich hatte ich daher zum auspufflosen H2-Kreislaufmotor von WTZ Roßlau zitiert, der für Schienenfahrzeuge und andere große Fahrzeuge in Frage kommt.
Für den H2-Einsatz in Pkw sind die Hürden bislang zu hoch (Speicherdruck, Tankstellen-Infrastruktur, Komplexität).
MichaelEV meint
„Bosch gehe davon aus, dass 2030 zwei von drei Neuwagen Diesel oder Benziner mit oder ohne Hybridantrieb sein werden.“
Hier möchte jemand sein bestehendes, deutlich margenstärkeres Geschäft schützen. Hoffen wir, dass diese Prognose nicht eintrifft.
Exponentielles Wachstum weitergerechnet müsste 2025-2027 jeder zweite Neuwagen elektrisch sein und zwei Jahren später wäre man > 80-90%.
Schauen wir was die Zukunft bringt.
„Der Klimaschutz müsse darüber hinaus auch über den heutigen Fahrzeugbestand forciert werden, CO2-reduzierte Kraftstoffe wären dafür ideal.“
Für den Bestand (und erstmal nur für diesen) überaus sinnvoll. Es sollte aber nicht nur darüber geredet, sondern auch gemacht werden und das gesamtheitlich (alle Sektoren, alle Verkehrsteilnehmer, nach Sinnhaftigkeit konzentriert).
NiLa meint
„„Der Klimaschutz müsse darüber hinaus auch über den heutigen Fahrzeugbestand forciert werden, CO2-reduzierte Kraftstoffe wären dafür ideal.“
Für den Bestand (und erstmal nur für diesen) überaus sinnvoll. Es sollte aber nicht nur darüber geredet, sondern auch gemacht werden und das gesamtheitlich (alle Sektoren, alle Verkehrsteilnehmer, nach Sinnhaftigkeit konzentriert).“
Das hätte auch für Oldtimer und andere Liebhaberfahrzeuge Potential. Denn die verschwinden wohl zum Glück auch langfristig nicht von den Straßen.
MichaelEV meint
Das stimmt.
Gleiches gilt aber auch für alles, was einfach generell viel längere Lifecycles besitzt (z.B. Flugzeuge, Schiffe, Bahnen, Spezialfahrzeuge wie bei der Feuerwehr o.ä. und wahrscheinlich unzählige weitere Beispiele).
Peter W meint
Nein, das stimmt nicht.
Wenn man die Entstehung angeblich CO2 reduzierter Kraftstoffe genau analysiert, kommt man drauf, dass es diese CO2-Reduzierung gar nicht gibt. Da werden Pestizide und Dünger eingesetzt, oder sogar Urwälder abgebrannt um diese Kraftstoffe herzustellen. Das ist alles eine große Lüge und eine Täuschung gutgläubiger Bürger.
Wir sollten die Verbrenner schnellsten durch E-Motoren ersetzen, und bis dahin weiterhin mit Erdöl fahren anstatt unsere Natur mit Energiepflanzen auszubeuten.
NiLa meint
In Biokraftstoffen der 2. Generation ist kein Palmöl mehr enthalten. Stattdessen werden Abfälle von Sägewerken, Stroh und ja, auch Energiepflanzen verwendet. Klärschlamm und andere Abfälle haben ebenfalls Potential.
Schweden ist auf dem Gebiet bereits sehr weit, weshalb das für 2030 geplante Verbrennerverbot zurecht auch explizit Ausnahmen für Biokraftstoffe vorsieht.
Energieeffizienz ist eben mitnichten der einzige Faktor, der bei Mobilität eine Rolle spielt.
MiguelS NL meint
Die Abfälle sind viel zu wertvolle Grundstoffe um mit einem schlechten Wirkungsgrad verbrannt werden. Außerdem ist dieser Sektor so verlogen und korrupt bis geht nicht mehr.
Von effizienten Umgang mit der Natur kann ich keine Rede sein.
Schweden hat inzwischen 28% EV-Anteil, wenn auch 80% PHEV. D.h. 4,8% ist inzwischen BEV, das ist viel und geht jetzt schnell. Von den heutigen PHEV-Fahrern werden sehr wahrscheinlich fast alle kein PHEV mehr haben wollen, sondern nur noch BEV.
Ich denke dass in Schweden bis 2025 fast keine Verbrenner mehr verkauft werden. Höchstens noch 10% PHEV, die restlichen 90% BEV.
NiLa meint
Selbst wenn 2030 die Mehrheit der Neufahrzeuge BEVs sein sollten, fährt der Bestand in Teilen noch bis 2050 oder länger. Davon abgesehen, dass es (noch?) nicht für jeden Anwendungsfall ein passendes E-Fahrzeug gibt, möchte schlicht nicht jeder umsteigen. Warum ist das so schwer zu akzeptieren? Wenn irgendwann 80+ % BEVs kaufen sollten, wo liegt dann das Problem, wenn die restlichen 20% Hybride oder sonst was fahren wollen?
Was bedeutet „zu wertvoll“ in Hinblick auf Biokraftstoffe? Zu wertvoll ist wohl eher ein Bestand von Millionen von Fahrzeugen, als dass man ihn vor der Zeit entsorgen könnte. Oder sollen diese Fahrzeuge lieber weiter die nächsten 30+ Jahre mit rein fossilen Kraftstoffen betankt werden?
Peter W meint
NiLa, es ist immer wieder die Rede von Abfällen. Wenn man mit Holzspänen, getrocknetem Klärschlamm und Stroh ein Blockheizkraftwerk betreibt, kann man 100% der Energie nutzen. Das bisschen Sprit, das man mit großem Aufwand daraus herstellen kann ist kaum der Rede wert, und der wird vor allem mit einer sehr geringen Effizienz im Fahrzeug genutzt.
Energieeffizenz ist übrigens das „Zauberwort“ der Zukunft. Den Resourcen verschwendenden Umgang mit Energie werden wir uns bald nicht mehr erlauben können. Unser Planet gibt das einfach nicht her, ohne ihn vollends zu zerstören. Wir werden bald 10 oder 12 Milliarden Menschen sein, die auf einem ausgeuteten Planeten leben wollen, aber nicht werden leben können.
MiguelS NL meint
@NiLa
„Selbst wenn 2030 die Mehrheit der Neufahrzeuge BEVs sein sollten, fährt der Bestand in Teilen noch bis 2050 oder länger.“
Die Mehrheit der heutigen Fahrzeuge sind spätestens bis 2035 im Schrotthaufen bzw entsorgt. Das Thema Bio- bzw e-geht so langsam wie Wasserstoff, bis 2030 wird sich eh nur unwesentlich was getan haben.
„Davon abgesehen, dass es (noch?) nicht für jeden Anwendungsfall ein passendes E-Fahrzeug gibt, möchte schlicht nicht jeder umsteigen. Warum ist das so schwer zu akzeptieren?“
Ich akzeptiere es schon wenn jemand noch Verbrenner oder Kombi fahren möchte. Ich denke dass die meisten (>99%) es nicht mehr werden haben wollen.
„Wenn irgendwann 80+ % BEVs kaufen sollten, wo liegt dann das Problem, wenn die restlichen 20% Hybride oder sonst was fahren wollen?“
Wenn 20% Hybride wollen, dann nur zu. Ich denke aber dass es anders kommen wird.
„Was bedeutet „zu wertvoll“ in Hinblick auf Biokraftstoffe?“
Zu schade um für Mobilität verbrennen, da gibt es bessere sinnvollere Zwecke.
NiLa meint
Und dennoch: Es gilt aus gutem Grund Bestandsschutz in Deutschland.
Wenn Oldtimer, Fahrzeugtypen, die sich eventuell nicht elektrifizieren lassen oder einfach eine sehr lange Nutzungsdauer haben (manche Dorffeuerwehren haben noch Einsatzfahrzeuge aus den 70ern), nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag mit fossilen Brennstoffen fahren sollen, wird man um Bio- und/oder E-Fuels nicht herumkommen. Die Mengen dürften überschaubar sein und werden mit Sicherheit nicht zum heute üblichen Tankstellenpreis angeboten. Wo liegt das Problem?
Wenn NUR noch die ressourceneffizienteste Mobilität angeboten wird, können wir auch gleich ein paar Schritte weiter gehen: Nur noch vegane Ernährung, Wohnraum rationieren, Reisefreiheit einschränken, Streamingqualität drosseln usw. Wollen wir das als Gesellschaft?
Oder wollen wir lieber effiziente Technologien zwar fördern, aber ineffiziente (zu einem angemesseneren Preis als heute) weiter zulassen? Ich plädiere klar für letzteres. Eine Technokratie, die Effizienz über alles stellt scheint mir keine erstrebenswerte Form des Zusammenlebens darzustellen.
MichaelEV meint
Meiner Meinung nach sollte man nutzen, was in einem festen engen Rahmen (Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima, Konkurrenzen) sinnvoll ist.
Gesteuert werden soll es nur durch den Preis (keine Subventionen oder Quoten), fossile Energieträger müssen durch Einpreisung ihrer echten Kosten teurer werden und die Alternativen werden damit wirtschaftlich. Der Preis entscheidet den Nutzungszweck und führt zur Nutzung innerhalb von Szenarien, wo es keine ökologischeren und ökonomischeren Alternativen gibt (evtl. auch meine genannten Beispiele, wer weiß).
just my 2 cents
NiLa meint
Bahn und ÖPNV sind die ersten, die sterben, wenn Subventionen gestrichen werden.
Subventionen an sich sind völlig in Ordnung, wenn sie in einem vertretbaren Rahmen bleiben. Das Dieselprivileg könnte z.B. endlich gestrichen werden.
MichaelEV meint
Deutlich mehr Subventionen gehen in den Individualverkehr, um den ÖPNV mache ich mir da weniger sorgen. Und der Individualverkehr gehört meiner Meinung nach nicht mehr subventioniert.
NiLa meint
Und wieder die immer gleiche Leier von der automatisierten Mobilität. Sicherlich werden automatisierte und autonome Fahrzeuge gerade im städtischen Bereich an Bedeutung gewinnen, aber werde sie wirklich so ubiquitär sein, wie manche immer noch behaupten? Und vor allem: Wollen wir das überhaupt?
Sledge Hammer meint
Die ist doch gar nicht ob wir das wollen oder nicht. Wenn das „autonome fahren“ weniger Unfälle und weniger Unfalltote verursacht, wird es sich durchsetzen.
Dafür wird schon gesorgt werden.
Sledge Hammer meint
Die Frage …
NiLa meint
„Die ist doch gar nicht ob wir das wollen oder nicht. Wenn das „autonome fahren“ weniger Unfälle und weniger Unfalltote verursacht, wird es sich durchsetzen.
Dafür wird schon gesorgt werden.“
Ganz so einfach ist es nicht. Abgesehen davon, dass das Risiko, einen schweren Unfall zu haben, auch bei menschlichen Fahrern verschwindend gering ist, ist Sicherheit glücklicherweise nicht der einzige Faktor, nach dem Entscheidungen getroffen werden.
Sledge Hammer meint
Das sieht zum Beispiel deine Versicherung aber ganz anders. Sollte das „autonome fahren“ weniger Unfälle verursachen, wird das „menschliche fahren“ teurer werden. Da wird dann recht schnell eine Schmerzgrenze gefunden werden.
Einfach mal das Buch „Der letzte Führerscheinneuling: … ist bereits geboren“
von Dr. Mario Herger lesen.
NiLa meint
Das ist nun wirklich ziemlicher Unfug. Die Versicherungen werden sich darum reißen, die „letzten“ Selbstfahrer versichern zu dürfen und dabei erhöhte Prämien abzukassieren. Vielleicht sogar nicht mal das.
Oder wie sind z.B. auf Oldtimer spezialisierte Versicherungen zu erklären?
Der gute Herr Herger erzählt auch Schenkelklopfer wie „In zehn Jahren werden von Menschenhand gesteuerte Fahrzeuge verboten sein, weil das zu gefährlich ist.“
Selbst wenn man alle ethischen, regulatorischen und sonstigen Bedenken beiseite lässt, ist das schlicht und einfach Schwachsinn. AVs können sich noch so schnell durchsetzen (oder eben auch nicht), es wird zwangsläufig eine längere Phase geben, in der sich AVs und manuell gesteuerte Fahrzeuge die Straße teilen müssen.
Aber hey, mit so steilen Thesen kann er gut seine Bücher verkaufen. ;)
Ebi meint
@NiLa: Soso, Unfug, Schwachsinn…tolle Argumente ;-) Die Frage ist doch nicht, ob die Versicherungen sich um den selbstfahrenden Kunden mit zwangsläufig höheren Beiträgen reißen sondern ob dieser Kunde den höheren Beitrag zahlen möchte oder sich lieber von seinem Auto chauffieren lässt um in der Zwischenzeit wichtigere Dinge zu erledigen.
NiLa meint
Dass Versicherungen zwangsläufig dramatisch teurer werden müssen ist halt Unfug. Wenn überhaupt, dann sinken sie aufgrund der vermeintlich sinkenden Gesamtunfallzahlen.
Die Aussage, dass in 10 Jahren niemand mehr selber fahren darf ist so absurd, dass man es nur als Schwachsinn bezeichnen kann.
MiguelS NL meint
Um Todesfälle, Unfallrisiko usw. wird es leider nicht gehen, höchsten wird es von der alten Industrie missbraucht um neues aufzuhalten.
Wenn es wirklich um den Mensch ginge, hätte wir aktuelle Umweltprobleme nicht.
Die Digitalisierung und Autonomie werden sich wegen die Kosten und den Komfort durchsetzen. Ähnlich Netflix, Amazon, Easyjet…neue Technologien, neue Bussines Cases, neue Einsteiger…