In der Autobranche geht es bei der E-Mobilität derzeit vor allem um Hybride und reine Batterie-Fahrzeuge. Langfristig halten einige Experten und auch Politiker mit Wasserstoff betriebene Stromer für eine weitere vielversprechende Lösung. Die Bundesregierung arbeitet an einer offiziellen Linie für Wasserstoff als Energieträger in verschiedenen Industrien – doch die Strategie verzögert sich.
Die Regierenden konnten sich bisher nicht auf ein Strategiepapier für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland einigen. Der erste, bereits damals um viele Monate verspätete Entwurf stamme aus dem Januar, berichtet der Spiegel. Der Grund für die Verzögerung sei ein „grundlegender Streit“ unter den beteiligten Ressorts. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek habe ihre Kabinettskollegen nun dazu aufgerufen, die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung endlich zu finalisieren.
„Trotz Corona-Pandemie dürfen wir beim Thema Wasserstoff nicht noch mehr Zeit verlieren“, sagte die CDU-Politikerin dem Spiegel. Sie forderte, das Papier noch Anfang Mai im Kabinett zu beschließen. „Wir müssen den Menschen im Land und auch unserer Wirtschaft zeigen, dass wir auch in diesen Tagen an die Zeit nach der Pandemie denken“, so Karliczek.
Dass sich die federführenden Ministerien bislang nicht auf eine Linie einigen konnten, liegt laut dem Bericht unter anderem an der Frage, wo der bevorzugt aus erneuerbaren Energien hergestellte Wasserstoff eingesetzt werden solle. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wolle auch Pkw mit dem gasförmigen Energieträger betreiben. Die anderen Ressorts, insbesondere das Umweltministerium, würden Wasserstoff dagegen vor allem in der Industrie, in der Luftfahrt und im Schwerlastverkehr einsetzen wollen.
Dem Spiegel zufolge näherten sich die Politiker bei der geplanten Wasserstoffstrategie zuletzt weiter an. So habe man sich auf eine Formulierung geeinigt, nach der grüner – also CO2-frei hergestellter – Wasserstoff nachrangig bei Pkw eingesetzt werden könnte. Zuerst solle die chemische Industrie und der Schwerlastverkehr bedient werden. Auch beim Streit darum, wie viel grüner Wasserstoff bis zum Jahr 2030 erzeugt werden soll, sei ein Kompromiss in Sicht.
Eine finale Entscheidung zu allen strittigen Aspekten der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung stehe noch aus, so der Spiegel. Einen offiziellen Zeitplan für den Beschluss und die Veröffentlichung des Papiers gibt es bisher nicht.
Denis meint
Ich finde es der Innovation nicht zuträglich, wenn die Regierung meint den Bürgern un der Industrie vorzuschreiben, was sie kaufen, entwickeln oder einsetzen soll.
Was fehlt ist eine Gleichbehandlung aller Energien, bei der CO2 Ausstoß mit höheren Steuern und Angaben versehen ist. Dann würden sich effiziente und umweltfreundliche Technologien durchsetzen und weniger effiziente hätten in der Nische dennoch ihre Berechtigung. Energieplanwirtschaft wird jedenfalls scheitern.
Peter W meint
Unsere Regierung kann Niemanden dazu zwingen ein Wasserstoffauto zu kaufen. Man kann Verbrennungsmotoren verbieten, man kann aber nicht ein PHEV vorschreiben und das BEV verbieten, weil das im Prinzip das Selbe ist. Man kann keinen Spediteur zwingen einen Wasserstoff-LKW zu kaufen, wenn der Batterie-LKW billiger ist und seinen Anforderungen genügt.
Wasserstoff wird sich dort durchsetzen wo es sinnvoll ist, und vor allem wo es auch bezahlbar ist.
Ich hab gerade einen guten Vergleich zu dem gelesen, was unsere Regierung in Sachen Wasserstoff macht: Unsere Regierung verwechselt beim Mau-Mau die Karten, will aber bei der Skatweltmeisterschaft mitspielen.
Jörg2 meint
@Peter W
Ich würde eher sagen, die Regierung macht das bisher ganz richtig.
Sie weicht dem massiven BZ-Lobbydruck butterweich in Richtung „da machen wir mal einen Arbeitskreis dazu“ aus.
H2 in der Industrie braucht keine Förderung. Das können die Interessenten nach dem Lesen ihrer eigenen BWA selbst.
Für den Bereich „ich würde ja so gerne abertausende Brennstoffzellen produzieren und an Daimler/BMW etc. verkaufen“ ist dieses Zeitspiel tödlich. Links und rechts wird durch BEV überholt.
Irgendwann wird es für den BZ- Bereich noch etwas Brosamen geben. Aber zu wenig und zu spät….
hermann meint
Jörg2,
was ist los mit Ihnen. Werden Sie altersmilde? Seit wann kauft der Spediteur den LKW. Die mit dem LKW nennt man doch Frachtführer, oder?
Jörg2 meint
@hermann
;-))
Das andere war mir wichtiger.
alupo meint
Der einzige „Vorteil“ von Corona ist, dass den Unternehmen das Geld ausgehen wird, um diese auch aus umweltgründen unvernünftige Wasserstofftechnologie zu pushen.
Unvernünftig deshalb weil sie eine wahnsinnige Energieverschwendung ist und die Kosten niemals auch nur annähernd auf das Niveau von BEVs bzw. Akkuspeicher kommen.
Ich wette, die Befürworter dieser Verschwendungstechnologie haben noch nie in ihrem Leben die monatlichen Kostenkalkulationen von Wasserstoff über viele Jahre aus einer best of class Synthesegasanlage gesehen. Ansonsten würden sie nicht einen solch inzwischen hochpeinlichen Euphorie-Blödsinn über Wasserstoff schreiben.
Übrigens, auch die Raketen von z. B. SpaceX und anderer verwenden keinen H2 als Treibstoff mehr. Im US-Spaceshuttle wurde er noch verwendet. Aber dessen Zeit ist inzwischen seit fast einem Jahrzehnt vorbei und wir wissen, dass das Programm aus Kostengründen eingestellt wurde. Da spielte der Wasserstoff auch eine Rolle, auch weil das Triebwerk viel komplexer, schwerer und eben teurer im Bau und Unterhalt war. Aber das ist hoffentlich bekannt.
Ostivaldo meint
@Alupo
„Ich wette, die Befürworter dieser Verschwendungstechnologie haben noch nie in ihrem Leben die monatlichen Kostenkalkulationen von Wasserstoff über viele Jahre aus einer best of class Synthesegasanlage gesehen.“
Hast Du denn jemals eine gesehen?
hermann meint
Ostivaldo,
unterschätzen Sie Alupo nicht!
Alupo war Mitarbeiter einer Magarinefabrik. Die gehen mit Wasserstoff um im Produktionsprozess. Ich meine, ich habe das so von ihm gelesen.
Andreas meint
@Ostivaldo:
Du bist doch hier der selbsternannte H2-Papst. Hast Du denn schon eine industrielle Anlage gesehen? Gerne lesen wir mehr von Deiner Expertise.
Ich habe in einer der weltgrößten Syngas-Anlagen gearbeitet. Basierte auf Kohle und ist eine der größten CO2-Erzeuger (neben SOx, Schwermetallemittenten etc.) der südlichen Hemisphäre.
Wasserstoff ist ja so sauber…
Es wundert mich immer wieder, wie H2-Enthusiasten hier mit ganz dünnen Brettern immer die gleichen Phrasen iterieren, ohne auch nur einmal ins technisch Eingemachte zu gehen. Wie versorgt man denn jetzt 47 Mio PKW und 3 Mio LKW kontinuierlich mit Elektrolyse-H2 aus regenerativen Quellen?
Ostivaldo meint
1. Danke Herman: Als Margarinenfabrik-Mitarbeiter hat man sicherlich die nötige Erfahrung im Bereich H2 gesammelt. Das ändert natürlich meien Meinung
2. Andreas: Danke, ich wusst gar nicht, dass ich Papst bin.
3. Kein Mensch spricht von 47 Mio PKW und 3 Mio LKW! Niemand! Das macht kein Sinn und ist niemals zu erreichen. Ich sage immer und immer wieder, sämtliche Alternativ-Technologien werden und müssen sich ergänzen, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen.
4. Und das habe ich auch schon zigmal geschrieben: H2 macht nur Sinn, wenn er aus erneuerbarer Primär-Energie über Elektrolyse gewonnen wird.
5. Es wundert mich immer wieder, wie BEV Enthusiasten hier mit ganz dünnen Brettern immer die gleichen Phrasen iterieren.
Raphael R meint
Heute gibt es in Europa Erdgasspeicher, die eine Energiemenge von 1000 TWh speichern können. Bei einem Wirkungsgrad von 40% sind dies noch 400 TWh Strom.
Würde man eine Akkukapazität der gleichen Grössenordnung mit 100€/kWh aufbauen, würde dies also 40 Billionen € kosten.
Bei einer Leistungsdichte von 250 Wh/kg erhält man eine totale Masse von 1.6 Mia. t Batteriematerial.
Welches ist hier die Verschwendungstechnologie?
Andreas meint
@Raphael R:
Zwei Verständnisfragen:
Die Erdgasspeicher sind heute doch in Betrieb und speichern heute Erdgas für Kraftwerke etc., richtig? Was passiert damit?
Und soll in den Erdgasspeichern dann Wasserstoff gespeichert werden oder Erdgas?
Raphael R meint
Dies sind Pufferspeicher für das Erdgasnetz, das für Heizungen, Industrie, Stromerzeugung etc. dient.
Diese Speicher könnten auch für synthetisches Methan verwendet werden oder in Wasserstoffspeicher umgewandelt werden. Was schlussendlich besser ist, wird derzeit in Studien ermittelt. Gerade für längere Flauten sind solche Speicher in Zukunft weiterhin notwendig.
Andreas meint
@Raphael R
Erdgastanke mit der ganzen Infrastruktur drum herum in Wasserstofftanke „umzubauen“, ist teurer, als die ganze Sache neu zu bauen. Solche Argumente sollen Bauer fangen. Die ganze Infrastruktur ist für max 200 bar ausgelegt und eben für die Stoffeigenschaften von Erdgas.
Erdgas: Großes Molekül. Wasserstoff: Ganz kleines Molekül!
Synthetisches Methan: Noch so ein Hype, ohne industrielle Relevanz. Woher kommt nochmal der ganze grüne Wasserstoff und das möglichst reine Kohlendioxid?
Die Aufkonzentration von Kohlendioxid für solch eine Prozess ist energieaufwendig und Industrieabgase enthalten noch Verunreinigungen, die raus müssen.
Wieder so ein Stammtisch-Ding. Synthetisches Methan: „Macht man mal eben, wenn zuviel Strom da ist“. Von wegen. Solche Anlagen müssen durchlaufen, sonst rechnen sie sich erst recht nicht.
Raphael R meint
Das heisst ja dann Energieverbände, Universitäten und Forschungszentren = Stammtisch, Andreas = der Experte
Elon Musk wird am Battery Day ja dann zeigen, wie man die Welt rettet. Mit der Wunderbatterie für 0.1 ct/kWh … kostet ja dann noch bezahlbare 40 Mia. für 400 TWh.
Solche Mengen kann man nur in Salzkavernen speichern und diese kann man umbauen, ebenso das Pipelinenetz.
MichaelEV meint
Wieso sollte man fast den gesamten aktuellen Jahresstromverbrauch Deutschlands speichern wollen? Hört sich nach einer extrem unsinnigen Idee an!
Andreas meint
@Raphael R
Es ist eine ganz alte Rhetoriktaktik, so zu tun, als ob alle anderen die eigene Meinung hätten und der andere der Exot wäre.
Solche Mittel werden immer dann notwendig, wenn man auf der Dachebene nicht mehr punkten kann.
Die Aussage ist natürlich falsch. Selbst die Institute, die sich vor den Interessenkarren der Elektolyse-,Gase- und Autoindustrie spannen lassen, sagen abseits der Pro-H2 Präsentation was anderes.
PS: Solche Rhetorikspielchen sind wirklich armselig.
Jensen meint
Das Schöne am Schlagwort „Wasserstoff“ ist doch, dass der Druck auf allen Kesseln (und bei uns allen) ruckartig 700 bar erreicht. Leider ist das keine gesunde Betriebsumgebung. Für mich ist dieser Druck zu hoch und das Thema bleibt für mich weiter auf einem der Nebengleise abgestellt.
Raphael R meint
Dieselmotoren haben bis zu 2500 bar Druck im Common Rail, Industriegasflaschen bis 200 bar. Der Druck alleine ist nicht entscheidend für die Gefährlichkeit.
Bei der Elektrizität das gleiche: alle haben Angst vor der Spannung („Druck“), gefährlich ist aber der Strom (Menge).
Andreas meint
Dieselmotoren stehen nicht an der Autobahn oder in den Städten. Das wäre mit den 700 bar Gastanken etwas anderes. Oder wie soll der Wasserstoff in die Säule kommen? Und so ein Gastank mit 700 bar bedeutet auch Kompressoren, Ventile, Rohrleitungen, die diese Drücke bringen und das für Wasserstoff, das eine geringe Viskosität hat.
Auf der eine Seite ist der Tank, Kompressoren, Wärmetauscher, Leitungen und Armaturen mit 700 bar an Wasserstoff und auf der anderen Seite Athmosphärendruck mit reichlich Sauerstoff.
Wasserstoff ist bei 4-77 Vol.% in Luft explosionsfähig und es kriecht gerne durch alle Dichtungen.
Wer will sowas in seiner Stadt stehen haben oder an einer vielbesuchten Autobahnraststätte?
Der Vergleich von Wasserstoff mit Diesel (flüssig) oder auch Erdgas (Gas, Tanke mit 200 bar) ist technisch so unsinnig, wie der Vergleich von Dieselmotoren (viel Metall, relativ kleines Volumen) mit einem Gastank von 1000 oder 2000 m³ ist.
Raphael R meint
Vor lauter Groll und Hatz und Stammtisch-Gepolter voll am Thema vorbei.
Ging mir nur um den Druck als nicht sehr aussagekräftige Grösse bzgl. Gefährlichkeit.
Man suche mal in Google Bryson und BMW … wenn die Einzeltanks genügend klein sind, ist der Druck viel leichter beherrschbar.
Gründe doch die Partei „Batterien für Deutschland“ mit Frauke Battery als Präsidentin für den Anfang.
Bio-Felix meint
Beim Dieselmotor entsteht der Druck durch die Verbrennung im Motor!
Beim Wasserstoff durch die Komprimierung und die Ausdehnungskapazität bei Erwärmung.
Das heißt, er muss immer beherrscht werden, durch bauliche Maßnahmen und Kühlung, und das über die gesamte Logistikkette mit mindestens 700 Bar (besser 800) und das konstant.
Von den Herstellungsanlagen über den Transport bis zur Zwischenlagerung in Verteilungssystemen, Tankstellen und Fahrzeugen.
Das sind rollende Bomben! Mit enormer Zerstörungskraft!
Sinn macht so etwas nur, wenn es permanent und während der Fahrt im Verbraucher (Fahrzeug) hergestellt werden kann, so dass nur kleine Mengen in sicherer (kleinste Gasflaschen) Umgebung gelagert werden müssen.
So lange das nicht entwickelt ist, bleibt es ein gefährlicher Unsinn –
unwirtschaftlich dazu! Denn die Entwicklungs- und Herstellungskosten werden fast zu 100 % von der Allgemeinheit getragen und der hoch subventionierte Kraftsstoff wird dann in teuren Fahrzeugen von vermögenden Kunden verbraucht.
Also auch noch äußerst unsozial.
Marc Mertens meint
Wasserstoff als Energieträger konsequent in der Fläche einzusetzen und bei allen Energieabnehmern stringent nutzbar zu machen ist nicht nur ein komplexes Unterfangen, sondern es stößt automatisch traditionelle Annahmen und Geschäftspartner vor den Kopf.
Solange die Bundespolitik sich aber nicht konsequent für eine Unterstützung oder Umsetzung für H2 kümmert, solange wird es auch keine planbaren Ziele für die Wirtschaft geben. Und anscheinend fehlt den hochdotierten CEOs jegliche Fantasie, dass man H2-Produkte entlang der gesamten Nutzungskette nicht nur weltweit verkaufen könnte, sondern man sich auch von so manchen Öl-Kartellen entfernen könnte.
Deutschland ist Weltmeister im Jammern, Probleme sehen und in der Komfortzone bleiben. Wer Visionen hat muss hier zum Psychiater, während andere plötzlich Gigafabriken in den Berliner Vorgarten bauen oder mit recycelten Raketen selbst Telekom-Satelliten hochschießt oder Marsmissionen plant.
Solange wir in Deutschland nur von Jahr zu Jahr planen und dabei die Generation 2050+ aus den Augen verlieren, solange wird sich hier nur sehr wenig ändern. Aber Hauptsache auf den DUH oder Greenpeace schimpfen oder fleißig Parteispenden einsammeln. Der deutsche Bürger wird es erst erkennen, wenn es mal wieder nur noch Zeit zum Reagieren gibt.
Mein Lieblingsbeispiel, der Prius von Toyota. Auf den Markt seit 1997 (!!) und entfaltet jetzt entlang der gesamten Toyota/Lexus-Modellpalette seine Wirkung beim Einhalten von Emissionswerten. Wir streiten uns dagegen lieber in der EU über fadenscheinige Ausnahmeregelungen zum Motorschutz oder fragen bei Mutti Angela nach Subventionen – als ob der deutsche Motorbau nicht immer behauptet hätte, er sei die Krönung der ingenieurswissenschaftlichen Schöpfung. ;-)
MichaelEV meint
Beim PKW hat H2 keine Chance, der Zug ist abgefahren!
Ostivaldo meint
Es gibt doch bereits einen Wasserstoff-Zug in Deutschland?
MichaelEV meint
Ok, dann ist der Wasserstoff-Zug für Wasserstoff im PKW abgefahren.
Andreas meint
@Marc Mertens
Viel Text, aber leider nur Gejammer und Allgemeinflosken.
„Wasserstoff als Energieträger konsequent in der Fläche einzusetzen und bei allen Energieabnehmern stringent nutzbar zu machen“ <- Das ist doch komplett generischer Text. Hätte auch aus einer Scheuerrede stammen können.
Reiter meint
Mit Hochspannung erwarte ich Infos zu den Investoren und den Projekten (eigentlich auch schon wieder fast ein Dreivierteljahr her seit der ersten Gipfelankündigung). Ghana war/wird ja schon vorerkundet. WIeviel Milliarden geben Sie? Wieviel sinds bis jetzt? *Schmunzel*
Andreas_Nün meint
Am besten einfach mal ins H2 Vorzeigeland Südkorea schauen, dort wird das H2 Auto momentan bei den Verkaufszahlen massiv vom BEV abgehängt.
Franz Mueller meint
Auf die Quelle bin ich ja gespannt.
Michael Müller meint
Also ich lebe in Südkorea.
Darf ich helfen?
Ebi meint
Hau rein
Michael Müller meint
Seit genau 4 Jahren lebe ich in Seoul Südkorea. 2 elektrische Dienstwagen (Chevy Bolt EV und Hyundai Ioniq 28 kwh) sind in meinem Besitz. Dabei werden im Jahr 30.000km/EV zurückgelegt. Die grösse der südkoreanischen Halbinsel mit dem allgegenwärtigen Staupotential sollte einem deutschen Autofahrer jetzt nicht die Latte zu hoch gelegt haben. Kurz: (nicht der Sebastian) ich sitze extrem viel im Auto.
Die letzten 2 Jahre ist der EV Markt quasi explodiert. Elektrische Konas sind der neue Golf. Jedoch über Nacht abgelöst worden vom Tesla Model 3. Tesla ist auch hier allgegenwärtig. Die Leute haben Geld über Geld und möchten ihren Reichtum unter anderem mit dem fahrbaren Untersatz zur Schau stellen.
Einen Wasserstoff Hyundai Nexo habe ich in meiner ganzen Zeit erst einige male auf den Strassen gesichtet. Ein Nachbar hat einen. In Korea ist dieser Nachbar einer von vielen Nachbarn in einem riesigen Bürogebäude. Persönlich kennen tu ich ihn nicht.
Wasserstofftankstellen zu finden dürfte eine ähnliche Challenge sein wie im Westen bei euch.
Wenn ich meinen Dienstwagen jetzt öffentlich im Bürogebäude auflade, bezahle ich umgerechnet 5 Euro für 60kwh. Ich behaupte mal das mein Nachbar auf dem Weg zur nächsten Wasserstofftanke mindestens 30min Zeit verliert. Dabei auch mehr für den Tankvorgang bezahlt.
Koreaner haben alles. Nur keine Zeit.
Wenn Wasserstoff viel mehr Geld kostet ist das denke ich nicht das grösste Problem. In Seoul hat jeder besserverdiener mindestens 2 Garagenparkplätze (schaut aus wie im Ikea oder Baumarkt) Diese Leute können ihre EV viel einfacher aufladen als der Nachbar mit dem Wasserstoff. Ein Porsche Panamera plug-in Hybrid steht quasi neben dem Wasserstoff Nexo und ich komme mit meinem billigst Chevy Bolt daher.
Am Display der Ladesäule stehen dann folgende Werte.
Porsche 5,68kwh
Bolt EV 58,69kwh
Nexo ???
Ja der Nexo hat leider gar nix zum anstecken.
Was wird sich mein Nachbar also denken?
Südkorea marschiert mit riesenschritten in die batterieelektrische Zukunft.
Das ist meine Meinung gebildet aus Eindrücken des Alltags
Stocki meint
@Michael Müller
+1 Vielen Dank für diese Info, dürfte für unsere Wasserstofffreunde hier sehr erhellend wirken.
Raphael R meint
Südkorea stellt den Strom hälftig aus Kohle und Atomkraft her, wobei ein Atomausstieg geplant ist. Der Kohleanteil ist in den letzten Jahren sogar gestiegen. Zudem ist das Potential für erneurbare Energien sehr beschränkt.
Die Wasserstoffstrategie in Korea dient dazu, überhaupt eine Abkehr von fossilen Energieträgern zu ermöglichen (wie in Japan auch).
Für den Verkehr gibt es dann zwei Optionen. Entweder den Wasserstoff verstromen und BEV laden oder den Wasserstoff direkt in FCEV zu verbrauchen.
MichaelEV meint
Und wo kommt der Wasserstoff her? Vom Himmel gefallen?
Frank meint
Wasserstoff im PKW ist blödsinn – das wissen mittlerweile ziemlich alle. Ich glaube, dass die 40tonnerLKWs pro Kilometer mit Wasserstoff deutlich teurer werden als mit Akku und damit auch in dem Bereich keine Chance haben. Ich selbst würde mir einen Saisonalen Wasserstoffspeicher zulegen, wenn das System unter 40.000Euro kosten würde – Ich habe im Sommer viel Überschussstrom und um Winter reichts nicht mit der PV. PV im Netz wird durch die Bundesnetzagentur extrem unattraktiv gemacht. (Bildlich gesprochen: Das ist wie wenn man die Erdbeeren aus dem eigenen Garten erst mal an den Gemüsehändler quasi verschenken muss um sie dem dann teuer abzukaufen. Man darf seine Erdbeeren aber auch selber essen, wenn man dem Obsthändler jeden Monat 25Euro überweist.) Durch Corona geht dieser Skandal an der öffentlichkeit vorbei.
Stocki meint
+1
Sehr guter Vergleich, Danke.
Armin meint
Wahrheit er spricht!
Saisonspeicher! Das ist eine gute Einsatzmöglichkeit!
Wirkungsgrad im PKW:
H2-Auto ~ 22%
E-Auto ~73%
Da braucht es doch keine Meinung mehr, das sind Fakten.
Raphael R meint
Wenn man die Erdbeeren nicht alle rechtzeitig essen kann, lagert man sie in einer (Energie verbrauchenden) Tiefkühltruhe. Alternative wäre verschenken oder sogar zu bezahlen, dass jemand sie abnimmt.
Stocki meint
Um bei dem Bild zu bleiben:
Wenn man FCEV fahren will muß man drei mal so viele Erdbeeren in der Tiefkühltruhe lagern.
Wenn ich meinen Strom in einer Batterie „lagere“, ist das Drumherum an Stromverbrauch um das System am Leben zu halten überschaubar gering. Ebenso der technische Aufwand des Autos. Bei einem FCEV sieht es da schon ganz anders aus.
volsor meint
Hierzu dieser Beitrag von „Leben mit der Energiewende“.
https://www.youtube.com/watch?v=f5uI-9Nrc_0
Andreas meint
Das mit dem Wasserstoffspeicher zuhause würde technisch und von der Abnahme recht aufwendig sein. Ein Druckbehälter von 500 bar (wir wollen mal nicht übertreiben) und dann noch mit Wasserstoff, erfordert mehr als 1 Sensor mit Alarmierung. Dann muss er regelmäßig beprüft werden. Und dann muss der Kompressor, der den Druck aufbaut, auch wiederkehrend geprüft werden. Wir reden hier über eine ZÜS, also ein TÜV. Die laufenden Kosten fressen den Vorteil wohl auf.
Und dann braucht man noch eine Brennstoffzelle und eine Elektrolyseeinheit. Das ist eine kleine Chemieanlage.
hu.ms meint
„Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wolle auch Pkw mit dem gasförmigen Energieträger betreiben. Die anderen Ressorts, insbesondere das Umweltministerium, würden Wasserstoff dagegen vor allem in der Industrie, in der Luftfahrt und im Schwerlastverkehr einsetzen wollen.“
Und der nächste fehler der CSU-verkehrsminister der letzten jahre.
PK meint
Für wen macht AS es?
Daimler und VW sind aus H2 raus.
Bleibt wohl nur BMW…
Jörg2 meint
Da wären noch die Systemhersteller (BZ) bis hin zu Tankstellenbauern und Transportlogistiker.
Der Posten im VDA ist ja weg. BMW ist zu offensichtlich. Hat BOSCH&Co einen Lobbyverband, der einen neuen Lautsprecher braucht?
Stocki meint
Ich stelle mir gerade eine Boeing 747 mit Wasserstofftanks vor, ob da noch jemand außer den Piloten mitfliegen kann? ;-)
Armin meint
Ja klar, wenn wir den Wasserstoff verflüssigen!
Aber frag nicht nach dem Wirkungsgrad – da brauchen wir noch ganz schön viele Solarpanels.
Stocki meint
Flüssiger Wasserstoff in einem Flugzeug, das den Atlantik in 10.000m Höhe überquert, den Drucktank will ich sehen!
Und deshalb wieder die Frage, passen da überhaupt noch Fluggäste ins Flugzeug?
Raphael R meint
Entweder ein isolierter Flüssigtank oder ein Drucktank, Flüssigtanks sind keine Drucktanks. Das durch die Erwärmung anfallende Boil-off Gas wird beim Flüssigtank gleich in die Triebwerke geleitet.
Ein Konzept für ein Wasserstoff-Flugzeug wurde bei der NASA entworfen.
Andreas meint
@Raphael R
Du schreibst: „Das durch die Erwärmung anfallende Boil-off Gas wird beim Flüssigtank gleich in die Triebwerke geleitet.“
Technisch falsch: Der Wasserstoff wird verdampft, um den Wasserstoff flüssig zu halten. Dies bedeutet aber:
– Die Leitung der Triebwerke wäre von der benötigten Kühlleistung der Tanke mitbestimmt. So ist es sicherlich nicht gelöst, da es ein Koppelung ist, Tatsächlich muss der Wasserstoff abgegeben werden und kann ggf. in den Triebwerken eingesetzt werden. Das ist ein großer Unterschied.
– Die Flüssiggastanke, die dann auf den Flughäfen wären, würden zur Haltung der Temperatur auch kontinuierlich Wasserstoff abgeben.
– Wie kommt der ganze Flüssigwasserstoff zu den Flughäfen? Oder kommt da jetzt auch eine Chemieanlage hin? Das werden ja immer mehr…
Raphael R meint
Was Du beschreibst, ist eine Wiederverflüssigungsanlage, wie sie teilweise auf LNG-Tankern installiert sind. Die meisten Flüssigtanks sind nur mit einer Entlüftung ausgerüstet, mit der die aufgrund des Wärmeeintrags verdampfte Menge abgelassen wird.
In der Stratosphäre hat man den Vorteil tiefer Temperaturen, so dass der Boil-off Anteil tiefer wird.
Die Alternative zu LH2 Flugzeugen wären Biokerosin oder synthetisches Kerosin. Letzteres basiert auf grünem Wasserstoff, der auch für LH2 Flugzeuge eingesetzt werden kann.
Jörg2 meint
Ich glaube/hoffe nach wie vor, dass es auf Regierungsseite um H2 für die Gesamtindustrie geht.
Das kleine Süppchen „H2-PKW“ spielt da keine Rolle (weder in der Menge des H2-Bedarfs noch in der Klimaauswirkung).
Ich hoffe, vorhandene Fördermittel werden nach Effizenz eingesetzt.
Andreas meint
Anja Karliczek ist als Bankkaufmann/Hotelfachfrau und Leiterin ihres Familienhotels so unqualifiziert für den Job als Forschungsministerin, wie Andi Scheuer als Verkehrsminister.
Bislang habe ich zwar Supercharger-Stationen gesehen, aber die Tankstelle mit 8 H2-Säulen mit 2000 m³ Gaspuffertank, Elektrolyseanlage und fetter Stromzuleitung habe ich noch nicht gefunden.
Woran mag es liegen, dass es noch keine Strategie gibt? Nur daran, dass die Lobbies sich noch nicht einigen konnten oder daran, dass PR-Abteilung vielleicht oberflächliche Worthülsen, aber keine technische Lösung raushauen kann. Techniker dagegen sind bei allem Enthusiasmus ehrliche Leute.
Denn, was gab es von den Wasserstoff-fans bislang an industriellen Konzepten? Ich sah bisher nur extrapolierte Laborversuche und profane Slogans von Politikern und technisch-überforderten Klimamanagern.
Ostivaldo meint
haha, wiedermal ein Wasserstoff-Artikel und ALLE starten durch! Mit den immer und immer wieder gleichen Floskeln.
Vielleicht gibt es ja tatsächlich Anwendungsgebiete, bei denen H2 Sinn machen? Schwerverkehr, Grossspeicher etc.
Franz Mueller meint
Dass ich nicht lache.. Gerade für Grossspeicher ist alles effizienter als Wasserstoff. Da bau ich lieber einen Schwerkraftspeicher im alten Schacht des Steinkohlerevier, oder ein Strom/Wärmespeicher.
Schwerverkehr gehört auf die Schiene und weg von der Straße, allein die Kosten für den Autobahnverschleiß sind Grund genug.
Die Wasserstoff-Strategie gibt es nicht, da es einfach keine sinnvolle Strategie dafür gibt.
Raphael R meint
Die Frage ist dann aber, wie viel Speicherkapazität benötigt wird und wie diese am günstigsten bereit gestellt werden kann. Chemische Speicher (Power-to-X) sind weniger effizient als andere, können die Energie aber am dichtesten speichern.
In einem anderen Kommentar habe ich mal kurz erwähnt, dass die heutigen Gasspeicher in Deutschland verstromt etwa die Energiemenge von einer Milliarde 100 kWh-Batteriepaketen speichern können. Falls auch in Zukunft solche Energiemengen als Reserve benötigt werden sollten (z.B. zur Deckung von längeren Flauten), können diese mit Schwerkraftspeichern, Strom- und Wärmespeichern aufgrund der kleinen Energiespeicherdichte nicht annähernd abgedeckt werden.
Stocki meint
Boeing 747, ob da zwischen den Wasserstofftanks noch Passagiere Platz finden?
hermann meint
Die Stahlerzeugung nicht vergessen.
Wasserstoff ist nicht nur wesentlich kostengünstiger zu speichern als Strom, er ist auch billiger zu transportieren.
Franz Mueller meint
Jedenfalls muss man bei Wasserstoff nur 1/3 der Kapazität im Vergleich zu Strom speichern. Das mag günstiger sein. Am Ende hat man aber halt auch nur 1/3 des produzierten Stroms.
Mann muss sich nur lang genug selbst was vormachen, irgendwann glaubt man es.
Stocki meint
Die Anzahl der Anwendungsgebiete, für die H2 noch Sinn macht werden immer weniger. Ist dir das schon aufgefallen? Vor ein paar Wochen wurden noch Schiffe und Flugzeuge genannt.
Ostivaldo meint
Nein, das sehe ich nicht so. Ihre Interpretation/Wunschvorstellung sieht so aus. Ich bin überzeugt, dass ein nachhaltiges Energiekonzept nur mit verschiedenen Technologien zu erreichen ist. Auch wenn z.T. nur in Nischen. Aber wir brauchen alle Alternativ-Technologien.
Ich verstehe einfach nicht, wieso Ihr so vehement gegen die Wasserstofftechnologie schießt. Und jetzt bitte nicht wieder die selben Plattitüden als Antwort, wie, ich will doch keine Wasserstoffbombe unter meinem Sitz….
Stefan Ein meint
Weil sie grundsätzlich nicht energieeffizient ist.
Raphael R meint
„Ich bin überzeugt, dass ein nachhaltiges Energiekonzept nur mit verschiedenen Technologien zu erreichen ist.“
Mit Ihrer Überzeugung stehen Sie nicht alleine da. Ihre Meinung ist mittlerweile der Mainstream in den Fachkreisen zur zukünftigen Energiewirtschaft.
Eine reine Endverbraucher-Perspektive greift zu kurz und führt zu falschen Schlüssen. Deutschland geht z.B. davon aus, dass auch 2050 70% der Primärenergie in Form von chemischen Energieträgern bereitgestellt werden muss (für andere europäische Länder gilt ähnliches), da nur 30% in Form von Ökostrom direkt verwertet werden können:
„Die Bundesregierung geht davon aus, dass der Primärenergiebedarf (Verkehr, Strom, Gebäudewärme, Industrie) im Jahr 2050 in Höhe von 2700 Terawattstunden pro Jahr zu 29 Prozent aus Ökostrom, 56 Prozent aus grünem Wasserstoff und zu 15 Prozent aus Erdgas gedeckt wird.“ (Zitat: Spiegel)
Hinrichsen meint
Das Thema Wasserstoff ist schlicht weg die Zeitung von gestern. Bei der rasanten Entwicklung der Batterie und vorallem über die letzten Jahre bereits messbaren Fortschritts ganz eindeutig überlegen.
Vielleicht macht es in der Stahlproduktion auf dem Papier Sinn Leistungen aus dem Sommer in den Winter speicherbar zu machen – wobei ich es bei den Verlusten des Wasserstoffs und dem enormen Kühlaufwand es mir beim Besten willen nicht vorstellen kann. Eher Tageweise oder bestenfalls zur Mittelung über einen Monat wäre es brauchbar.
Kurzum: Ich hoffe es wird nicht zu viel Geld der alten Technik hinterer geworfen, sondern wirklich dosiert nach Sinnhaftigkeit.
PKW und LKW sind als BEV langfristig kostengünstiger. Die Bahn kann elektrifiziert werden, auch hier ist kein nennenswerter Speicher erforderlich, für kleinere Strecken genügt die Batterie.
Baumaschinen werden klar zum BEV.
Irgendwie bleibt nichts übrig außer der Luftfahrt für z.B. Turboprop Flugzeuge, die allerdings langsamer sind und für keinen interkontinentalen Betrieb verwendet werden.
Im Winter könnte es in den Bussen sinnvoll sein, wenn die Heizung benötigt wird. Die Erfindung der Wärmepumpe hat aber auch diesen Vorteil deutlich geschmälert.
Armin meint
Ja, gibt es.
Wie Du schon sagtest: Schwerverkehr, Schifffahrt da kann ich den Wasserstoff in flüssiger Form mitnehmen – OK der Wirkungsgrad ist natürlich übel…
alupo meint
Wasserstoff-Großspeicher, echt ein guter Witz :-(.
Die BASF ist gerade dabei ihren und den in Deutschland (Europa?) vermutlich einzigen H2 Großspeicher zurückzubauen und zu verschrotten.
Warum?
H2 Speicher sind extrem unwirtschaftlich und ein privates Unternehmen kann sich so etwas nur bedingt leisten bzw. gegenüber seinen Aktionären vertreten.
Wasserstoff brauchen sie weiterhin in großen Mengen und der kommt aus mehreren worldscale Anlagen am Standort. Gelagert wird nun eben soviel wie im werkseigenen Rohrleitungsnetz Platz hat, mit entsprechenden Druckschwankungen versteht sich.
Alles ist besser als ein Wasserstoffspeicher.
Max Müller meint
Quelle BASF?
Bio-Felix meint
Nein!
Es gibt keine Anwendung, wo die Umwandlung von Energie in Wasserstoff zur Verbrennung für die Rück-Umwandlung in Energie Sinn macht.
Siehe oben:
Effizienz 22 %.
Egal wie er hergestellt wird. Egal wofür er hergestellt wird.
Das ist einfach eine Technik-Spielerei ohne Sinn für die Anwendung.
Man lernt einfach nur dabei.
Man könnte aber auch Legos kaufen oder Fischer-Technik und die Forscher beschäftigen.
Stocki meint
Ich verstehe nicht, warum es manche Menschen gerne kompliziert mögen. Es könnte so einfach sein:
Die Sonne liefert uns mehr Energie als wir zum Autofahren brauche. Wenn ich ein BEV betreibe und eine PV-Anlage, dann habe ich genug Energie. Wenn meine Batterie voll ist, und die Sonne immernoch scheint, würde ich den Strom sogar kostenlos abgeben!! Man stelle sich mal vor, viele Menschen würden das so machen. Man stelle sich nun vor, es gäbe Autos, die auch Strom wieder abgeben könnten um sich gegenseitig auszuhelfen und zur Netzpufferung und Stabilisierung. Alleine in D 40 Mio. PKW mit durchschnittlich 50kWh. Wer keine PV-Anlage hat oder haben will, kann sich ja irgendwo beteiligen. Fläche ist mehr als genug da.
Das Problem an der ganzen Geschichte ist nur: Es ist auch noch genügend Kohle, Erdöl und Uran vorhanden. Selbst wenn, mit Kohlestrom betrieben ist ein BEV immer noch drei mal effektiver als ein FCEV. Die jetzt wieder veröffentlichte Statistik der BAFA zeigt es ja schon: „Wer will schon ein FCEV?“
Yoshi84 meint
So wird es kommen, nur Geduld. Die Preise für PV fallen und fallen. In ein paar Jahren ist die Sache auch ohne Förderung die günstigste Energiequelle. Dann wirds kein Halten mehr geben. Aktuell kannst du 9,9kwp für circa 10-11k Euro schlüsselfertig bauen lassen. Eigentlich ein no-brainer!
MiguelS NL meint
Heute (eigentlich schon ne Weile) auch ohne Förderung die günstigste EE Quelle.
Yoshi84 meint
Vielleicht im großindustriellen Maßstab bei mehreren Megawatt peak. Nicht aber bei kleinen privaten Aufdachanlagen. Da dauerts noch ein wenig bis die ohne Förderung attraktiv werden. Dennoch: bei uns in der Gegend entstehen aktuell viele neue Einfamilienhäuser und nicht wenige von denen haben direkt von Anfang an eine 9,9kwp PV-Anlage aufm Dach plus Wärmepumpe. Stellt euch mal vor wie das in ein paar Jahren abgeht, wenn die 10kwp-Grenze endlich fällt. Altmaier und Co wissen das und treten jetzt auf die Bremse (52GW-Deckel). Dazu die monatlich um 1% fallenden Akkupreise (Li). Es wird seeeehr spannend und sehr erneuerbar!
LG
Ostivaldo meint
Gibt es auch eine Quelle zu Deinen 1% fallenden Akku-preisen pro Monat?
Yoshi84 meint
@Ostivaldo https://de.statista.com/statistik/daten/studie/534429/umfrage/weltweite-preise-fuer-lithium-ionen-akkus/
Tatsächlich sind es sogar deutlich mehr als 1% in den vergangenen Jahren. Entwicklung wird sich natürlich irgendwann verlangsamen, sonst wären die Teile ja irgendwann umsonst ????
LG
hu.ms meint
So einfach ist es leider nicht:
nicht jeder hat sein BEV zuhause am ladekabel stehen wenn tagsüber die sonne scheint. Mir ist das möglich den meisten aber nicht.
Die PV-anlage müssten dort stehen, wo die BEV bei sonnenschein parken und dort braucht man dann auch noch die CEE-stromanschlusse.
MiguelS NL meint
Welchen Stecker ist irrelevant, es geht mit allen.
PV macht überall Sinn, BEV ebenfalls.
MiguelS NL meint
„ So einfach ist es leider nicht:“
Doch ist es, es wird von Jahr zu Jahr einfacher und günstiger. Stationäre Batteriespeicher sind die Lösung. In wenigen Jahren wird es Standard sein in jeder energetischen Sanierung und Neubau.
hu.ms meint
Bei mir ist ein 10 kwh panasonic-akku in meiner E3DC-anlage.
Der übernimmt den nachtbedarf und auch mal einen regentag.
Das hauptproblem ist doch der geringe PV-ertrag im winter und bei längeren schlechtwetterphasen. Dann müssten kurzfristig mwh zur verfügung stehen.
Das ist möglich durch pumpspeicherkraftwerke, H2-speicher und akku-speicher. Alle 3 möglichkeiten bedeuten sehr hohe investionen, die sich für den investor lohnen müssen, da er sonst kein geld zur verfügung stellt.
Klassisches beispiel für rentable investion: in Igling steht ein supermodernes dreistufiges gasturbinenkraftwerk still, das in 20 min hochgefahren werden könnte.
Kohlekraftwerke die über einen tag anlauf haben laufen aber!
Stocki meint
Es ging mir vor allem darum aufzuzeigen, daß es einfacher ist als mit FCEV. An der Wertschöpfungskette für Wasserstoff sind viel mehr Instanzen beteiligt, und der Wirkungsgrd ist sehr viel schlechter, was die Sache auf jeden Fall teurer macht.
„Haste ma paar kWh Strom für mich“
ist bedeutend einfacher zu realisieren als
„Haste ma paar Liter H2 für mich“
Und keine Sorge, der Staat wird schon irgendwie an seine Steuern rankommen. So oder so…
hermann meint
Stocki,
Wenn Sie eine PV und einen BEV haben, dann muss ihr Wagen zu Hause stehen und zwar dann wenn die Sonne scheint. Dann haben Sie kein Fahrzeug sondern ein Stehzeug. Im Winter Halbjahr werden Sie ohnehin Tretroller fahren dürfen. Da reicht der Strom ihrer PV nicht mal für den normalen Hausverbrauch.
MichaelEV meint
Und wo steht ihr Auto tagsüber? Außerhalb jeglicher Zivilisation? Oder sind nicht zufällig auch Gebäude in der Nähe, die zufällig auch ein Dach für PV haben?
Und noch ein Zufall: Gerade im Winter gibt es besonders viel Wind, bei dessen Verstromung sehr häufig händeringend nach Abnehmern gesucht wird.
Hört sich ganz zufällig nach einem schlüssigen Konzept an!
150kW meint
Das hieße aber Ladestationen an quasi jedem Parkplatz.
hermann meint
MichaelEV,
ich habe ersichtlich auf Stockis Beitrag von 10.55 Uhr geantwortet. Vielleicht lesen Sie Stockis Beitrag mal. Dann merken Sie , dass ihr Beitrag von 15.08 vollkommen am Thema vorbei geht.
Und noch ein Tipp, schlagen Sie nach wie hoch die Energienachfrage in D im Winterhalbjahr ist und wieviel davon durch Windräder gedeckt wird.
MichaelEV meint
Und in dem Beitrag ging es im Groben um die Rolle des BEV in der Energiewende. Während ihre Ansichten extrem festgefahren sind (Auto muss Zuhause stehen, im Winter gibt es keinen Strom), wird die Realität eine ganz andere sein, z.B.:
-Auto steht tagsüber beim Arbeitgeber oder auf einem P+R-Parkplatz und kann dort lokalen Ökostrom laden
-Im Winter gibt es zum Teil massive Überkapazitäten durch Windenergie und das Elektroauto ist dafür ein idealer Abnehmer.
-PV und Wind muss weiter ausgebaut werden -> massive Zunahme von Überkapazitäten und die Rolle des Elektroautos wird immer wichtiger.
Es kommt überall eine Steckdose hin, wo es Sinn macht und sich rechnet. Für diejenigen, die wirklich trotz PV nie Zuhause laden können sollten (gibt es wohl in Wirklichkeit selten), dann halt beim Arbeitgeber. Wo ist das Problem?
hu.ms meint
Genau das ist es aber: es rechnet sich derzeit nicht! Und deshalb wird kaum jemand investieren und die PV-überkapazitäten schaffen.
Und: wenn ich von meiner PV-anlage lade kostet mit die kwh die entgangene einspeisevergütung. Wenn ich aus dem netz lade – egal wo – kostet es das zweieinhalffache.
Und als letztes: empfehle sich über die diskrepanz zwischen erzeugung von EE und dem bedarf zu informieren. Insbesondere nachts, bei mehrtätigen schlechtwetterperioden und im winter in bezug auf PV und bei flaute in bezug auf windkraft.
Das problem ist doch, das sich investionen nicht rechnen, wenn z.b. der PV-strom nur im winter abgenommen wird weil im sommer bei sonnenschein ohnehin schon überkapazitäten bestehen.
MichaelEV meint
Noch sorgt EEG dafür, dass es sich lohnt.
EEG ist ja nur eine Überbrückung, danach müssen Stromerzeuger, ob groß oder klein, am Markt bestehen können:
-wir brauchen einen massiven Ausbau von Wind und vor allem von PV -> hohe Überkapazitäten
-die Überkapazitäten führen zu inakzeptablen Marktpreisen, so das EE nicht am Markt bestehen können
-die teure Option ist, das Angebot zur Nachfrage zu verschieben -> Speicher
-die günstige, eigentlich sogar kostenlose Lösung ist, die Nachfrage zum Angebot zu verschieben
->BEVs nehmen viel Energie ab. Von ihren Eigenschaften (sehr lange Stehzeiten, Speicher reicht für mind. mehrere Tage bis zum Teil mehrere Wochen) her sind BEVs die idealen variablen Abnehmer. Die Nachfrage kann problemlos um mehrere Tage bis Wochen verschoben werden.
->Abnehmer müssen auch am Markt teilnehmen -> variable Preise = Preisoptimierung
->variable Abnehmer glätten den Marktpreis -> Stromerzeuger können am Markt bestehen
->weniger Stromerzeugungskapazität notwendig
->perfekte Korrelation zwischen Marktpreis und CO2-Intensität (geringe Preise = geringe CO2-Intensität, hohe Preise = hohe CO2-Intesität) -> die CO2-Intesität des Strommixes würde sich massiv reduzieren, die Stromkosten massiv sinken
Meiner Meinung nach sind BEVs essenziell für die Energiewende. Ohne BEVs als variable Abnehmer gerät die Energiewende jetzt ins Stocken.
Eine kleine Komponente (variable Strompreise) mit massiven Auswirkungen. Und die Hürde ist weniger die technische Seite, sondern die Politik und Gesetzgebung. Ein bekannter Hersteller für Hausspeicher aus dem Allgäu praktiziert dies technisch bereits, wird aber massiv durch die geltende Reglementierung ausgebremst.
Stocki meint
Nein, muß er nicht. Nachdenken… du kommst bestimmt noch drauf.
Andreas meint
@Stocki
In diesem Jahr war der Strompreis an der Börse tagsüber an manchen Tagen negativ. Ich sah bis zu -70 EUR/MWh. Da können sich Speicher lohnen. Dafür eine Elektrolyse zu bauen, die sich ja bei hohen Fixkosten über die Laufstunden rechnet, halte ich für sehr fraglich.
Bio-Felix meint
Dethleffs baut Wohnmobile mit PV-Zellen-Vollverkleidung und Akku (reicht für 150 bis 200 km).
Sono Motors baut den Sion mit PV-Zellen-Vollverkleidung und Akku (reicht für ca. 30 km täglich).
Alles noch auf der Basis von PV-Zellen mit ca. 25-28 % Effizienz.
Jetzt wurden PV-Folien entwickelt, die Zellen mit einer Effizienz von 47 % ermöglichen!
Das ist eine Zukunft, in die Forschungsgelder gesteckt werden sollten.
(Wenn genug mit Lego geübt wurde!)
Franz Mueller meint
Zitat:
„So habe man sich auf eine Formulierung geeinigt, nach der grüner – also CO2-frei hergestellter – Wasserstoff nachrangig bei Pkw eingesetzt werden könnte“
Es scheint, als ob auch die Politik erkannt hat, dass Wasserstoff bei PKWs ein Irrweg ist! Ich hätte es ja nicht für möglich gehalten. Endlich etwas Vernunft in dieser Diskussion.
Nico meint
Außer der Herr Scheuer, aber das liegt vermutlich an seiner Freundin und Vorsitzende der NOW-GmbH welche sich für Brennstoffzellen PKW einsetzt…..
Vanellus meint
Dieser Schein trügt. „Die Politik“ hat gar nichts erkannt, ebensowenig die Bundesregierung. Erkannt hat es das Bundesumweltministerium, wie es auch schon im Artikel steht. Herr Scheuer und Herr Altmaier wollen dagegen gern mit Wasserstoffautos herumfahren, ebenso der CDU-Fraktionsvorsitzende in SH: „Ich hätte gern ein Wasserstoffauto als Dienstwagen.“ Es dauert sehr lange, bis sich Erkenntnisse durchsetzen.
Bio-Felix meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Michael S. meint
Ich glaube, Wasserstoff ist auch nur so populär, weil er so viel Aufmerksamkeit erhält. Lassen wir es doch einfach gut sein, das Thema ist ausdiskutiert. Die paar, die es für ne tolle Lösung halten, glauben weiter dran, der Rest bleibt realistisch.
Franz Mueller meint
Stimmt leider so nicht. Es gibt genug Firmen, die sehr wohl erkannt haben das Wasserstoff für PKWs nicht kommt, aktuell aber ein Geschäftsmodell erkannt haben mit den Fördermillionen unsinnige Projekte und sich damit selbst zu finanzieren.
Das Geld darf nicht verschwendet werden.
Ernesto 2 meint
Solange man sich bei seinen „Planungen“ , denn nichts anderes sind diese Papiere, auf die gütige Unterstützung der Industrie verlässt ist man verlassen. Für die Industrie ist Wasserstoff längst ein gängiges unter hohem Energieaufwand hergestelltes Grundprodukt das für viele Prozesse verwendet wird. Es auch noch in Fahrzeugen zu „verbrennen“ wird erst bei sehr hohen Preisen für die Industrie interessant. Solange die Bundesregierung nicht selber ein staatliches Produktionswerk für Wasserstoff aufbaut und diesen quasi mit Verlusten an die Autofahrer oder LKW-Branche abgibt, wird der Wasserstoff schlicht unrentabel sein. Dann kann man gleich eine staatliche Transportflotte aufbauen und mit Steuerfinanziertem Wasserstoff die Transportwirtschaft übernehmen. Das aber ist so unwahrscheinlich unter unseren Neo-Liberalen Wirtschaftsführern wie das zufrieren der Hölle. Hier wird wieder ein Fass zur Milliardenteuren Verschwendung von Steuergeldern aufgemacht. Sinnloser (aber vielleicht für viele Politiker durch Aufsichtsratposten einträglicher…) geht’s nicht mehr.
alupo meint
Die in der Natur vom Wasserstoff liegenden Probleme sind immer noch nicht gelöst und werden sich, zumindest in unserem Universum nicht lösen lassen.
Da wären z. B. die Dichte von 0,089 kg/ltr etc..
Solange man diese nicht wenigstens um ca. 500% erhöht hat, wird das nichts und man muss komplizierte und teure Druckbehälter basteln die einem Druck von mehr als 7.000 m unter der Meeresoberfläche standhalten können.
Das geht zwar, aber das muss der FCEV-Fahrer auch wirklich wollen. Ich denke, die allermeisten haben von dem Problem und seinen Dimensionen absolut keine Ahnung.
Und dann kommt noch die Energieverschwendung hinzu. Viele wollen das alleine schon aus Umweltgründen nicht und das ist auch gut so.
Wasserstoff ist gut für die Margarineproduktion um Öle streichfähig zu machen. Oder um fossile Rohölderivate zu entschwefeln usw.
Aber doch nicht um einen ineffizienten Antrieb zu bauen. Dafür haben wir schon sehr lange die Verbrenner.
Stocki meint
Wasserstoffblondinen nicht vergessen ;-)
Bio-Felix meint
U-Boote! Leute!
Baut U-Boote!
In 7.000 m Tiefe ist noch viel verborgen. Über dem Wasser wird es eh zu eng. Baut die Häuser unter Wasser.
Ganz tief.
Da macht auch H-Antrieb dann endlich Sinn.
Hans Meier meint
Wenn das mal nicht ein teures Grab wird…. …finanziert durch die Allgemeinheit. Die Fragen die hier gestellt werden sind grundlegend Richtig und Wichtig, aber Wissenschaftlicher könnten das besser beurteilen wo es in Zukunft hingeht als Lobbypolitiker. Man muss die nächsten 50-100 Jahre im Blick haben und darauf eine EU oder weltweite Strategie erstellen. Wenn ITER mal fertig ist, Ändert sich alles weltweit wieder… wenn… es jemals gelingt mit der H2 Fusion. Sonnenenergie ist in äquatornähe Zuhause… eine Chance für Afrika… wenn es jemals gelingt, dort stabile politische Verhältnisse hinzukriegen… its complicated… und Politiker die falschen Partner die es regeln sollten. Hier müssen helle Köpfe hin, keine Grossmäuler.
Vanellus meint
Wo kommt denn der Irrglaube her, dass Sonnenenergie am Äquator zu Hause ist? Weils da so schön warm ist? Das mögen PV-Elemente gar nicht. Bei uns scheint heute die Sonne 15 Stunden und im Juni 16 Stunden am Tag. Sagen Sie mir mal, wo das am Äquator der Fall ist. Ja, Wolken gibt es bei uns, aber auch am Äquator.
Raphael R meint
Die ergiebigsten Regionen für Solarenergie liegen im Bereich der Wendekreise (Wüsten) und in den Hochgebirgen. An den Wendekreisen finden sich die trockensten
Gebiete der Erde vor, zudem ist der Einstrahlungswinkel im Vergleich zum Äquator immer noch sehr gut.
Die weltweit bestgeeigneten Gebiete befinden sich in West-Australien, Nordafrika, Chile und im Tibet. Wenn Australien keine eigene Kohle hätte, wären sie mit Sicherheit viel aktiver im Aufbau von Solarkapazitäten.
Andreas meint
@Hans Meier
Das Problem der instabilen politischen Verhältnisse im Nahen Osten ist begründet im Hunger nach fossilen Rohstoffen. Saudi-Arabien kann sich dank Öl-Dollar ein rückständiges und undemokratisches System und eine religiös-extremistische Hegemonialstreben erlauben.
Was würde wohl aus dem Jemen, Sudan, Libyen werden, wenn diese jetzt Europa mit Energie versorgen würde? Wunderdemokratien?