Fiat hat im März den neuen, vollelektrischen 500 vorgestellt. Der 500e bietet vergleichsweise viel Reichweite und lässt sich zügig laden, ist zum Start mit 37.900 Euro für einen Kleinwagen aber teuer. Im Interview mit AutoExpress hat Markenchef Olivier François über die Strategie für die ikonische Baureihe gesprochen.
Der 500 wurde schon vor einigen Jahren als Elektroauto eingeführt. Offiziell gab es den ersten 500e allerdings nur in wenigen Märkten. Es handelte sich zudem um eine Umrüstung eines als Verbrenner konzipierten Modells mit den entsprechenden Nachteilen und Einschränkungen. Den 2020er 500e hat Fiat komplett neu als Stromer entwickelt.
„Das ist kein Plan B“, unterstrich François. „Es handelt sich nicht um die aktuelle Plattform, die wir für Platz für Akkus angepasst haben. Alles ist neu.“ Der Fiat-Manager ist überzeugt, dass der moderne 500e „absolut relevant“ ist – er sei ein „urbaner Tesla“.
Einige halten Kleinwagen für Auslaufmodelle. Die Margen in dem Segment sind gering, die nötigen Maßnahmen für künftige Emissionsvorgaben in der EU und anderen Ländern teuer. Dass Fiat den 500 mit hohen Investitionen fit für die Zukunft gemacht hat, begründete François mit dem Erfolg der Baureihe. Der Wagen verkaufe sich speziell in Europa gut, die Leute würden ihn „lieben“.
Der italienische Hersteller wisse zwar nicht, wie sich das Interesse an Elektroautos genau entwickelt, müsse aber vorbereitet sein. „Die Nachfrage wird wegen der Regularien in Städten mit Sicherheit explodieren“, meinte François. Er merkte an, dass Fiat auch weiter bei herkömmlich angetriebenen Kleinwagen gut aufgestellt sei: Denn der bestehende 500 mit Verbrennungsmotoren werde parallel zum 500e so lange im Programm bleiben, wie es eine „echte Nachfrage“ dafür gibt.
Der 500e kommt mit einer 42-kWh-Batterie für 320 Kilometer Reichweite gemäß WLTP-Norm auf die Straßen. Von Null auf Hundert soll es mit 87 kW (118 PS) in neun Sekunden gehen. Ist die Batterie leer gefahren, lässt sie sich im Idealfall in 35 Minuten bis 80 Prozent aufladen. Dass für die zu Beginn angebotene limitierte Cabrio-Edition fast 40.000 Euro fällig werden, wird viele Kaufinteressenten nicht abschrecken, glaubt François. Er verwies darauf, dass der aktuelle 500 mit Verbrennungsmotoren als Basismodell wie auch in den teureren Sondereditionen weiter stark nachgefragt werde.
Fiat ziele mit dem 500e darauf ab, Neukunden für die Marke zu gewinnen, erklärte der Markenchef abschließend. Man wolle aber auch die bestehenden Fans des Kleinwagens zum Umstieg auf E-Mobilität bewegen. „Ich denke, es wird ein Mix aus Eroberung und Loyalität. Aber in beiden Fällen ist unsere Zielsetzung dieselbe: Autofahrer vom Umstieg von Benzin auf Elektro zu bewegen.“
Steffi Zienz meint
„Urbaner Tesla“ ist ein Widerspruch in sich.
Die Tesla-Fahrzeuge wurden von Anfang an als vollwertiger Verbrenner-Ersatz konzipiert, mit dem man auch Langstrecken fahren kann.
MiguelS NL meint
Ich finde ein sehr schönes Auto.
Was den Preis angeht, würde es mich wundern wenn er In D um die 38.100 Euro Kosten wird, auf Grund der niedrigeren MwSt. Ja, das ist immer noch viel und hätte es schon günstiger gehen können.
Von der Fahrleistung hätte ich aber die eines Mini SE erwartet, für diesen Preis, trotz dessen dass die 9 Sek. In der Praxis schon jede Menge Spaß bieten, da elektrisch.
Aber ich bin mir sicher dass die Preisleistung sich sehr schnell verdoppeln wird, ähnlich der Up und andere EVs es getan haben. Auch der Mini SE, der einen ähnlichen Preis hat, kostet zwar ab 32.500 Euro, aber eben nur in der Grundaustattung, d.h nicht voll ausgestattet wie die Limited Edition des 500e, ist kein Cabrio und bietet fast 88 km weniger Reichweite. (Fürs Bild beim ID.3 kosten zusätzliche 90 km Reichweite 6.000 Euro extra). Ich gehe davon aus dass günstigere Ausführungen des 500e noch in diesem Jahr angekündigt werden, mit Preise ähnlich den Peugeot e-208 usw.
MiguelS NL meint
Ich finde, ein sehr schönes Auto.
Was den Preis angeht, würde es mich NICHT wundern wenn er In D um die 38.100 Euro Kosten wird, auf Grund der niedrigeren MwSt.
Yoshi84 meint
Das soll wohl ein Witz sein! Solch ein Auto darf vor Förderung 20k kosten, mehr nicht.
McGybrush meint
Dann würde ein eUp im Vergleich aber vor Förderung nur noch 10.000Eur kosten.
Also der eUp und dieses Auto inkl Ausstattung ist nen riesen Unterschied. Man hätte Ihn auch ohne Austattung billiger anbieten können. Solange der Markt da ist wird es aber immer erst mal die höherpreisigen geben. Und es ist 1st Edition und das erst elektrische „Cabrio“ überhaupt in Serie.
Offen gesprochen meint
Dagegen ist der ID.3 ein Schnäppchen….
Peter W meint
Ja, aber der ID. Hat keine Augen wie Dasy Duck oder das Auto von Dagobert. Das ist der einzige Grund warum Sowas gekauft wird. Der Benziner hat ja schon gezeigt, dass das Ding rappeln kann wie ein alter Käfer, egal, Hauptsache trendy.
stefan meint
Preis ist zu hoch für das Sizing, stimmt, aber lieber einen teuren Fiat, der originell ausschaut als jedwelcher Einheitsbrei-Müll ausm Skodakonzern
Gunnar meint
Ich muss schon sagen, da ist Fiat was gelungen. Normalerweise bin ich eher der Vernunftsautokäufer. Trotzdem übt auch dieses Wägelchen seinen Reiz auf mich aus. Es reicht zwar noch lange nicht, dass ich das Ding kaufen werde, aber es gibt eine große Käuferschicht, die sich von diesem Design locken lassen und gerne 10.000 mehr auf den Tisch packen.
Wasco meint
Die Drillinge von VW wurden ja auch schon ca. 30k Mal verkauft und auch die anderen Drillinge auf Basis des i-Miev wurden schon 50-60k Mal verkauft. Warum sollte sich der 500e nicht auch so gut verkaufen?
stefan meint
Ich darf Ihre Aussage ein wenig upgraden: die Drillinge waren und sind ultrahässlich und haben sich irgendwie auch verkauft; den 500er von Fiat finde ich auch knuffig und optisch gelungen (egal ob e oder nicht e) und die holde Weiblichkeit spricht der sowieso am allermeisten an. Runter mitm Preis und der geht weg wie geschnitten Brot
Ecoment meint
Halt ein Produkt was Marktwirtschaftlich zurzeit möglich ist . Mehr geht zurzeit nicht . Ich hoffe nur das wir nicht gezwungen werden zum E Auto fahren wegen CO2 Preis . Ich hoffe das es Marktwirtschaftlich klappt
NiLa meint
Der CO2-Preis wird uns wohl kaum dazu zwingen. Selbst bei 180€/Tonne CO2 ist der Sprit nicht teurer als in vielen Nachbarländern.
Ich fürchte aber, dass Habeck, Baerbock und Konsorten über kurz oder lang ein Verbrennerverbot durchdrücken, wenn sie erst mal an der Regierung beteiligt sind.
Ecoment meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Raphael R meint
Eine marktwirtschaftliche Lösung sozialer Probleme und im Bereich Umweltschutz hat leider noch nie ohne gesetzliche Vorschriften funktioniert.
Als Firma braucht man die Sicherheit, dass ein Produkt sich gewinnbringend verkaufen lässt, da sonst die Firma auf dem Spiel steht. Wenn Firma A umweltfreundlichere, aber teurere Produkte als Firma B ohne sonstige Vorteile anbietet, gewinnt normalerweise Firma B. Also wird Firma A das gleiche wie Firma A tun. Am besten sichtbar ist dies bei Abgasnormen und Inhaltsstoffen/Chemikalien.
Im Bereich der Elektrofahrzeuge sind die Flottenverbräuche momentan der Haupttreiber. Ohne diese würde kaum ein Hersteller solche Fahrzeuge anbieten. Die Pioniere Nissan/Renault und Mitsubishi haben bisher jeweils nur ein einziges Fahrzeug angeboten, um ein besseres Image zu erhalten. Toyota konnte mit den Vollhybriden in den USA scharfe Normen erfüllen und in Europa mangels konkurrenzfähiger Dieselmotoren eine Alternative bieten. Der Mirai wurde für Kalifornien und die von der Regierung angetriebene Wasserstoff Initiative entwickelt. Tesla wurde auch nur dank Investoren und den ZEV Credits gross … der Gründer Martin Eberhard sagt selbst, dass eine Elektrifizierung ohne staatliche Eingriffe nicht passieren wird.
Eine neue Technologie kostet am Anfang deutlich mehr als eine bestehende, da Skaleneffekte fehlen und noch viele technische Kosteneinsparungen nicht realisiert sind. Marktwirtschaftlich allein gibt es in einer solchen Situation keinen Treiber für einen Wechsel, ausser es gibt sonstige kundenseitige Vorteile (z.B. bei Flachbildschirmen). Bei reinen Umweltthemen ist dies selten der Fall.
Du darfst gerne Beispiele liefern, die dem widersprechen (ernst gemeint). Mich würde interessieren, woraus Du Deine Überzeugung her hast. Bisher habe ich es nur umgekehrt gehört.
Andreas_Nün meint
Fiat setzt da voll auf den 500er Style, zudem noch als Cabrio.
Klar ist es teuer für das Gebotene, aber aufgehen kann das schon, am Anfang zumindest. Denke den Preis wird man 1-2 Jahre halten können und dann gehts schon ordentlich runter.
Müsste man auch mal direkt sehen. Den 500er hab ich immer als relativ klein im Kopf, aber da gibts auch sehr unterschiedliche Versionen von dem Ding.
Ich hätte ja am liebsten einen BEV Umbau von einem Original 500er mit so 150km Reichweite.
McGybrush meint
Google man Fiat „Karabag“. Das sind Umbauten in „grosserie“. Glaube war ne Firma aus Hamburg ganz offiziell.
Alternativ ein alten Fiat 500e als Import. Also die stehen schon fertig Importiert bei vielen Händlern. Hat aber Typ1 Stecker und Akku Reparatur benötigt immer Teile aus den USA. Also man kann öffentlich nur da laden wo man sein eigenes Kabel an die Säule anschliessen kann.
Egon Meier meint
Das ist kein Klein- sondern ein Kleinstwagen.
Er ist nicht am Modell 3 sondern mit dem e-UpMiGo zu messen. Und der kostet mit Vollausstattung und 4 (vier !!) Türen so ungefähr 10.000 Euronen weniger.
Dass er ein paar km Reichweite weniger hat ist Banane .. so eine Kiste nimmt man sowieso nicht als Fernreisemobil.
Der e-up ist nicht sooo schön wie der 500 aber eben kein ‚Fix-it-Again-Tony‘ wie ein Ami sagen würde.
Und eines haben die Fiat-Bosse ja .. EGO .. oder sie tun zumindest so als ob.
Rufen im Walde??
Letztens sprach ich mit einem freien Importeur der up! und 500 anbot. Klare Ansage: der Fiat fürs Herz – der up! für den Verstand.
McGybrush meint
Du weisst schon das er grösser geworden ist?
Der Verbrenner und Hybrid ist nach wie vor ein Kleinstwagen. Aber nicht der neue 500e
Der ist 6cm länger und 6cm breiter. Und um unbekannt höher. 6cm sint Welten. Meistens redet man immer von 0-2cm.
Gunnar meint
„Er ist nicht am Modell 3 sondern mit dem e-UpMiGo zu messen.“
Hat hier bisher auch niemand gemacht.
Futureman meint
Da hat er wohl recht: das Ding wird Käufer finden. Denn würden alle rein nach Wirtschaftlichkeit gehen, würde Mercedes nicht ein Auto verkaufen…
Jedes E-Modell mehr vermeidet ein Verbrenner. Und gefühlt kommen neue Modelle immer schneller auf den Markt.
Dirk meint
Der 500e würde bestimmt meiner Frau sehr gefallen (aktuell Opel Adam). Mein Veto wäre nur eine fehlende AHK.
Peter W meint
Alleine für diesen Satz:
Neuer 500e ist ein „urbaner Tesla“
Hätte der Markenschef von mir die fristlose Kündigung erhalten.
Wieviel Angst haben diese Leute eigentlich vor Tesla? Machen die sich täglich in die Hose? In Sachen E-Mobilität verlieren die doch jegliches Profil, wenn sie nur auf Tesla schielen. Wie vielen Leuten ist es wichtig in 3 Sekunden auf 100 zu bescheunigen? Wieviel haben auch nur einen blassen Schimmer davon, in wie weit sich einTesla-Antrieb von einem der anderen Autobauer unterscheidet? Die allermeisten Autokäufer können nicht mal DC und AC unterscheiden. Was nützt ein „Autopilot“, den man gar nicht benutzen darf? Wie viele Leute wollen ein Auto mit einem Tacho vor dem Lenkrad und Knöpfen zum bedienen anstatt eines Touchdisplays?
Anstatt eine eigene Philosophie zu vertreten duckt man sich vor der Tesla-Schlange wie ein Kaninchen. Sorry, aber diese Autobauer denken in die falsche Richtung und machen sich selbst kaputt mit ihrer Tesla-Phobie. Das gilt leider auch für VW, die auch der Meinung sind, dass der Vergleich mit Tesla oberste Priorität hat. Nein meine Herren, das ist Duckmäusertum und armselig.
150kW meint
Hab ich was verpasst, wo hat hier jemand gesagt dass er Angst vor Tesla hat?
Peter W meint
Wenn jemand ständig den Namen der“Konkurrenz“ nennt, was mag das wohl bedeuten?
150kW meint
Ständig? Wie oft hat das Fiat denn getan?
Aber danke, jetzt weiß ich warum unter fast jedem Beitrag VW, Daimler und BMW erwähnt werden :)
Stocki meint
Ich finde diese ständigen Vergleiche mit Tesla auch nervig. Man hat den Eindruck als würden alle krampfhaft mindestens einen Aspekt benötigen, in dem sie besser sind als Tesla, sonst droht der Untergang des Abendlandes. Da lässt sich eine „gewisse“ Angst rausdeuten. Der Ausdruck „urbander Tesla“ ist mmn an Dämlichkeit nicht zu überbieten. Dieses Fahrzeug hat absolut nichts, was mich an einen Tesla erinnern würde, und das hat der 500e auch nicht ansatzweise nötig.
TwizyundZoefahrer meint
Da könnte ich schwach werden, meine Frau braucht was neues. Der 500 ist natürlich super schick und hat einen großen Kofferraum. Der Renault Twingo ist da vom Flair nicht halb so schön. Hatte schon einen Import im Blick, aber ohne Schnellladung, das ist ja jetzt hier kein Thema mehr. Mal seh’n wie die normalen Preise aussehen. Design können die Italiener halt. Weiß man schon was über den Antriebsstrang, war beim US ja von Bosch.
LMausB meint
„… zum Start mit 37.900 Euro für einen Kleinwagen aber teuer.“ Cabrio 40K. Ein Fiat!
Meine bescheidene Erfahrung: Der Preis muss immer im richtigen Verhältnis zu Produkt/Qualität stehen. Ist ja alles subjektiv, aber SO wird es keine signifikanten Stückzahlen erreichen (ja, meine Kristallkugel) :-)
xdaswarsx meint
Meine Kristallkugel sagt, dass er auf 500 Stück limitiert ist. :-)
Peter W meint
Ich kenne den 500er Benziner, der ist genau so ne Rappelblechkiste wie ein Toyota Aigo, aber er kostet das doppelte. Das zahlen hautsächlich die Damen gerne wegen der niedlichen Glubschaugen.
Fiat steht auch für Fehler in allen Teilen, aber das muss man auch erst man hinbekommen.
McGybrush meint
Ich hardere noch ob ich dieses Auto oder ein Model 3 kaufen soll.
Aussehen spricht für den Fiat.
Grösse spricht für den Fiat.
Reichweite von 250km 2x die Woche benötigt. Ja da kommt Tesla ins Spiel.
Diesen Fiat OHNE Cabrio für unter 30.000Eur und ich mach Schnick schnack schnuck.
Hätte der ein 50kWh Akku währe mein Wahl eindeutig für den Fiat.
xdaswarsx meint
Wäre schön, wenn es genauere zeitliche Informationen geben würde!
Wann wird das Auto vorgestellt?
Ab wann kann ich es probefahren?
Ab wann werden die ersten Fahrzeuge in D ausgeliefert?
Wieviel Stück wurden bereits (in D) reserviert?
Seit Beginn der Reservierungsphase gibt es ja nicht wirklich neue Informationen.
volsor meint
Warum wucher.?
Ein Cabrio kostet rund 5000€ mehr und dazu ist der Wagen voll Ausgestattet.
Ich rechne später in der geschlossenen Variante mit einem preis von deutlich unter 30 Tsd Euro.
NiLa meint
Das 500 Cabrio mit Verbrenner gibt es für deutlich unter 20.000€ neu. Daran muss sich das BEV messen lassen, sonst wird das nie was.
150kW meint
Ich denke nicht das sich Fiat sorgen machen muss den los zu werden. E-Kabrios gibt es sehr sehr selten. Daher können sie sich einen höheren Preis erlauben. Erst recht bei der besseren Ausstattung.
Gerry meint
..minus eprämie, rabatt etc., dann sind wir hoffentlich bei ~20-22k Euro. Dann wirds interessant.
BrrrB meint
Wenn sie nun endlich mal eine normale Version mit den gescheiten Dach vorstellen und den Preis dazu bekanntgeben könnte das Ding durchaus interessant sein.