Während Toyota erst später Elektroautos nach Europa bringen will, sieht die Edel-Tochter Lexus schon in diesem Jahr den Start ihres ersten reinen Stromers vor. Bei dem Modell handelt es sich um die Batterie-Version des als Verbrenner konzipierten Kompakt-SUV UX. Für die elektrische Variante UX 300e bietet Lexus eine umfassende Garantie.
Toyota und auch Lexus setzen seit vielen Jahren erfolgreich auf Hybrid-Systeme, die Japaner haben bereits viele Millionen Fahrzeuge mit dieser Technik verkauft. Der Anteil von Lexus am Hybrid-Absatz des Autokonzerns lag zuletzt bei über 1,7 Millionen Wagen. Die mit Teilzeit-Stromern erreichte Zuverlässigkeit erwarten die Japaner auch für ihre Elektroautos.
Die unter dem Kabinenboden und den Rücksitzen des UX 300e untergebrachte Batterie wurde laut Lexus neu entwickelt, sie ermöglicht mit 54,3 kWh Kapazität eine Reichweite von über 300 Kilometern gemäß der neuen WLTP-Norm. Um die Lebenszeit des Energiespeichers zu optimieren, überprüfe man laufend die Spannung jeder Batteriezelle und jedes Batteriemoduls sowie die Temperatur der Zellen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.
Die Energiequelle des UX 300e werde durch ein fortschrittliches Batterie-Managementsystem kontrolliert. Für das Modell habe man zudem eine Luftkühlung entwickelt, die sicherer und leichter als wassergekühlte Lösungen sei. Damit werde auch bei hoher Last und wiederholtem Schnellladen eine stabile Batterieleistung erreicht. Das System arbeite Hand in Hand mit der Kabinen-Klimaanlage und verbessere die Leistung, Ladefähigkeit und Lebenszeit der Batterie.
Auch die Zuverlässigkeit des Heizsystems für die Batterie stand bei der Entwicklung des UX 300e im Mittelpunkt, sagt Lexus. Heizelemente unter jedem Batteriemodul würden die Auswirkungen von kaltem Wetter auf die Reichweite minimieren. „Zu guter Letzt ist das Batteriepaket für eine problemlose Betriebsdauer zum Schutz vor Wasser und Staub mit einer Gummidichtung versehen“, erklären die Entwickler.
Um das Vertrauen in die neue Elektroauto-Technik zu betonen, biete man eine Garantie von zehn Jahren oder eine Million Kilometer auf die Fahrbatterie des UX 300e, so Lexus abschließend. Abgedeckt würden alle Funktionsstörungen und eine etwaige Verschlechterung der Batteriekapazität unter 70 Prozent. Voraussetzung sei, dass die Autobesitzer die im Serviceprogramm für den UX 300e festgelegten regelmäßigen „Gesundheitschecks“ des Systems durchführen lassen.
Über die Gewährleistung für die Batterie hinaus gewährt Lexus Käufern seines ersten Elektroautos eine Fahrzeuggarantie von drei Jahren. Defekte an der sonstigen Antriebstechnik sind für fünf Jahre oder 100.000 Kilometer gedeckt.
In den jüngsten Ausführungen zum kommenden UX 300e verriet Lexus auch weitere technische Details. Für Vortrieb sorgt demnach ein 150 kW (204 PS) starker Motor an der Front. Damit soll es in 7,5 Sekunden von Null auf Hundert gehen. Die Höchstgeschwindigkeit wird auf 160 km/h begrenzt. In Europa kommt der UX 300e wie geplant Ende dieses Jahres auf den Markt, verspricht Lexus. Zu den Preisen gibt es bisher noch keine Details.
Lewellyn meint
Ob sie die Ladebuchse für Europa auf die Beifahrerseite legen? Ich wette, nicht.
bensch meint
Ich weiß nicht, warum hier so ein Hate auf den Wagen bzw. den Hersteller stattfindet. 10 Jahre Garantie und 1 Mio Kilometer, das ist enorm. Kein Verbrenner kann so eine Garantie vorweisen. Hätte das Tesla verkündet (darauf wartet ja jeder mit dem Battery Day), wäre das eine Sensation gewesen. Warum sollte Lexus die Garantie aussprechen, wenn sie nicht an ihr Kühlsystem glauben würden? Sind jetzt neben Virologen plötzlich auch noch alle KfZ Ingenieure oder Elektrotechniker?
Ob das Auto an sich gut wird (Verbrenner Plattform natürlich nicht optimal) ist eine andere Geschichte. Die Garantie für die Batterie finde ich super.
Wännä meint
Na, Sie können ja Fragen stellen…sind doch alle von den „Fachleuten“ schon beantwortet worden (siehe unten). Das sind keine „Hater“. Das sind alles gestandene Systementwicklungsingenieure.
Und bei Toyota arbeiten nur Leute, die ihr Handwerk in Baumärkten erlernt haben. Ja, so wird es sein. ????
Ebi meint
Na klar sind 10 Jahre gut, die Art der Kühlung ist trotzdem Schrott. Wenn ich als Hersteller 10 Jahre gebe, dann kann ich das natürlich tun in dem Wissen, dass die Stückzahl von dem Auto und die Ladeleistung (wg. der Kühlung) begrenzt sein wird, d.h. die paar Ausreißer mache ich locker auf Garantie, außerdem kommen meine Kunden ja regelmäßig zur Kontrolle, d.h. regelmäßige Einnahmen und 98% der Kunden zahlen für die 2% (fiktive Zahlen), deren Batterie früher aufgibt – kann man eben auch so sehen. Für die 2% ist das super, für den Rest nicht so, die würden sich lieber die regelmäßigen Kontrollen sparen.
bensch meint
Das sind doch aus der Luft gegriffene Zahlen, die jeder Grundlage entbehren. Sicherlich ist eine Wasserkühlung leistungsstärker. Sicherlich ist auch immer eine Mischkalkulation dahinter, bei jedem Hersteller. Trotzdem – 1 Mio km sind 1 Mio km. Darum geht es.
leotronik meint
Mit den Parametrn werden nur ein paar Lexus EV verkauft und wenn die Garantie greifen sollte werden die Autos eingezogen und verschrottet. Für sowenig Aufwand soviel Publicity.
Alex meint
Ich finde die 10 Jahre recht mutig, wenn man bedenkt das die Batterie in diesem Fahrzeug nur luftgekühlt ist!
Andreas_Nün meint
Sie ist „aktiv luftgekühlt“ und Toyota ist der Meinung, das reicht aus.
Wenn das wirklich ausreicht, dann sind die anderen die Deppen. Das wäre schlußendlcih ein riesiger Kostenvorteil. Die Zeit wird es zeigen. Wenn sich der Akku die ersten Jahre gut hält, werden wir vielleicht alle groß staunen.
Tim Schnabel meint
Klar luftkühlung ist viel effizienter..
Darum. Kühlt man auch stark belastete Hardware wie Server und PC nur mit Luft statt Wasser.. Der Trabi war auch luftgekühlt. Hätten das mal alle andere Autohersteller gewusst.
Und die machen alle so einen Aufwand mit Wasserkühlung, Kühlmittel usw. ????Holy Molly.
Respekt. Die können echt scheiße und Rückständigkeit als Gold vermarkten
alupo meint
Und auch VW hat das mit der Luftkühlung schon sehr lange gewußt, wie man unschwer an dem sehr erfolgreichen „Käfer“ erkennen kann.
Es werden sich nun einige fragen, warum VW das Prinzip aufgegeben hat ;-).
Aber dennoch ist klar, dass der Kühlungsbedarf eines Akkus in kW gerechnet sicher deutlich niedriger ist als der eines Verbrenners. Andererseits hält ein Verbrenner eben deutlich höhere Temperaturen aus.
Obwohl die Akkus im Hinblick auf ihren Wirkungsgrad immer besser werden (siehe neustes Patent von Tesla bezüglich der Anschlüsse von Anode und Kathode, ich hätte nicht gedacht dass da so ein Potential schlummert), setzt doch Toyota auf den Feststoffakku. Und dort fallen Verluste in ganz anderer Größenordnung an und diese Wärme muss abgeführt werden. Insofern hätte es sich mMn gerade für Tiyota/Lexus angeboten, gleich hier eine ausbaufähige Kühlung einzubauen bzw auszutesten. Und dann auch mehr Akkukapazität zu verbauen weil ein wassergekühlter Akku eben deutlich kompakter ist.
Die Luftkühlung ist sicher auch der Grund für den für solch ein Auto ziemlich kleinen Akku. Zusammen mit dem geringen Platz für einen vernünftigen Akku aufgrund des Werksumbaus eines Verbrenners bis zum vergleichbar schlechten cw Wert (siehe Kühler) wäre dieses Auto für mich keine Alternative gewesen. Und dann im Winter und nach z.B. 100.000 km?
McGybrush meint
Mein iPhone ist sogar nur Passiv gekühlt. Was ich von mein mit abstand deutlich langsameren älteren PC nicht sagen kann.
Wenn die Luftkühlung reicht wäre das ein Kostenvorteil. Viel Leistung braucht man ja nur beim beschleunigen und schnell laden.
Also ich hätte kein Problem damit wenn ein Tesla M3 optional nur 100PS hätte und mit aktiver Akku Luftkühlung aus kommt er dafür aber 5000Eur billiger ist.
Yoshi84 meint
Dein letzter Absatz ist der wichtigste!
DerMond meint
„Klar luftkühlung ist viel effizienter..“ Wenn man schnell ein Elektroauto bauen muss weil sich der Chef kurzfristig umentschieden hat, dann ist das wohl so.
Etwas zu kleine Batterie und nur 50kw Ladeleistung, schlimmstenfalls noch Chademo. Könnte man vielleicht mit leben, aber bei einem Lexus?
Tim Schnabel meint
Uhh endlich mal was voll elektronisches.
Aber..300wltp mit 54kwh sind nett joa.
„Um die Lebenszeit des Energiespeichers zu optimieren, überprüfe man laufend die Spannung jeder Batteriezelle und jedes Batteriemoduls sowie die Temperatur der Zelle“
No shit Sherlock. Diese Füchse, das dass außer Nissan mit dem leaf noch keiner drauf gekommen ist.. Mir sowas macht man keine Werbung. Das ist selbstverständlich.
Andreas_Nün meint
„No shit Sherlock. Diese Füchse, das dass außer Nissan mit dem leaf noch keiner drauf gekommen ist.. Mir sowas macht man keine Werbung. Das ist selbstverständlich.“
Machen doch praktisch alle Hersteller Werbung mit Aussagen, die Tesla schon vor 8 Jahren dahergequatscht hat. Wundert mich also weniger.