Das Elektroauto-Startup Fisker Inc. hat eine Absichtserklärung mit dem kanadisch-österreichischen Automobilzulieferer und Auftragsfertiger Magna unterschrieben. Man werde nun die nächsten Schritte für die mögliche gemeinsame Produktion eines SUV besprechen, gab Gründer und Firmenchef Henrik Fisker kürzlich bekannt.
Henrik Fisker will bis Mitte des Jahrzehnts mehrere Stromer einführen. Mit seiner ersten E-Mobilitäts-Unternehmung Fisker Automotive war der renommierte Autodesigner gescheitert, anders als zuvor setzt er nun auf voll- statt teilelektrische Fahrzeuge. Derzeit sind vier Modelle geplant – zwei davon wurden bereits enthüllt, eines angeteasert und eines angekündigt. Als Erstes soll das Mittelklasse-SUV Ocean auf den Markt kommen, anschließend ein SUV-Coupé und eine Sportlimousine sowie ein Pickup-Truck.
Der Anfang des Jahres vorgestellte Prototyp des Ocean basiert auf der Elektroauto-Plattform MEB von Volkswagen. Fisker will den modularen Baukasten auch für die Serienfertigung nutzen, die Verhandlungen mit dem Wolfsburger Autokonzern dauern aber noch an. Fisker will im September mit Volkswagen weiter über die Nutzung des MEB sprechen, mit Magna soll „in wenigen Monaten“ eine finale Abmachung vereinbart werden. Der Ocean würde dann frühestens Ende 2022 am Standort Graz in Österreich entstehen. Magna produziert bereits für Jaguar das Elektroauto I-Pace, außerdem Verbrenner wie die Mercedes-Benz G-Klasse.
Fisker erklärte, auch den Bau in den USA und China zu prüfen. Das Geld für die Fertigentwicklung, Produktion und internationale Markteinführung des Ocean sowie der weiteren geplanten Elektroautos soll durch einen Börsengang zusammenkommen. Beim Vertrieb setzt Fisker auf Direktvertrieb und flexible Abo-Modelle, die angebotenen Elektroautos sollen aber auch verkauft werden.
Für den Ocean verspricht Fisker unter anderem eine Reichweite von 480 Kilometern gemäß der vergleichsweise realistischen US-Norm EPA. Das Batterie-SUV wird zudem mit hohem Fokus auf Nachhaltigkeit beworben, so sollen zu großen Teilen recycelte Materialien und ein veganes Interieur verbaut werden. Außerdem soll es optional ein Solar-Panoramadach zur Erzeugung von Strom geben. Fisker Inc. will seine Elektroautos auch in Europa verkaufen, hat dafür aber noch keinen konkreten Zeitplan genannt.
JürgenSchremps meint
Wie soll das vom Preis aufgehen?
-Lizenzfertigung bei Magna in Österreich
-Lizenzfertigung des MEB Unterbau bei VW Zwickau
-Verkauf in den USA
Allein die Transportkosten fressen doch jede mögliche Marche auf.
GeHa meint
„Fisker erklärte, auch den Bau in den USA und China zu prüfen.“
Da vermute ich stark dass die Grazer für den europäischen Bedarf verantwortlich sind und für die 2 oben genannten Märkte vor Ort produziert werden soll.
andi_nün meint
Magna hat keine Komplett-Autofertigung in den USA und für Fisker bauen die dort auch keine auf.
GeHa meint
Muss ja auch nicht Magna für China und Amerika produzieren.
Hängt allerdings alles von den Stückzahlen ab – also denke ich eher nicht, dass die 3 Fertigungen aufziehen werden.
Es könnte ja auch so gemacht werden wie Tesla mit S und X: Großteils vorgefertigte Fahrzeuge die dann dorthin verschifft werden und im Land (USA China) dann komplettiert – falls das zolltechnisch ein Vorteil ist.
Peter W meint
Das kommt doch drauf an, was die Karre kostet. Außerdem hat Fisker noch nie was geliefert. Pleite machen kann jeder.