Der chinesische Elektroautobauer Aiways verkauft seit September sein SUV U5 auch in Deutschland. Das Unternehmen will als erstes Stromer-Startup aus der Volksrepublik Europa erobern. Dafür wird kein eigenes Vertriebsnetz unterhalten, sondern je nach Land mit unterschiedlichen Partnern kooperiert. Hierzulande hilft die Einkaufsgenossenschaft für Elektrogeräte Euronics beim Vertrieb, den Service übernimmt die Werkstattkette ATU. Ein weiterer Baustein für den erfolgreichen Import ist die lokale Ersatzteilversorgung.
Aiways gab Ende November den Aufbau eines europäischen Ersatzteillagers bekannt, um die Servicepartner in den Ländern „reaktionsschnell“ bedienen zu können. Das Zentrallager entstehe mit verkehrstechnisch guter Anbindung im Fokker Logistik Park Schiphol nahe der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Auf einer Betriebsfläche von rund 12.000 Quadratmetern sollen etwa 30 Mitarbeiter des Logistikpartners Lux-mate Europe BV sicherstellen, dass „rund 90 Prozent“ des erwarteten Bedarfs abgedeckt werden. Benötigte Teile sollen die nationalen Servicepartner in 1 bis 3 Tagen erreichen.
Für den Servicefall halte Aiways in seinem europäischen Zentrallager mehr als 600 Teile des batteriebetriebenen U5 vor. Dazu zählten auch unfallgefährdete Karosserieteile und alle Komponenten des Hochvolt-Systems. „Mit einer zentralen Ersatzteilversorgung in Europa sichern wir unseren Kunden im Bedarfsfall zügige Unterstützung zu“, verspricht der für das Auslandsgeschäft verantwortliche Aiways-Manager Alexander Klose.
Der 4,68 Meter lange Aiways U5 wird hierzulande mit 16 Prozent Mehrwertsteuer ab 34.510 Euro zuzüglich 590 Euro Überführungs- und Zulassungskosten verkauft. Dafür gibt es eine Reichweite von 410 Kilometern gemäß WLTP-Norm. An Schnellladestationen lässt sich die eingesetzte 63-kWh-Batterie in 35 Minuten von 20 auf 80 Prozent füllen. Mit dem 150 kW (204 PS) starken Elektroantrieb geht es in 7,5 Sekunden von Null auf Hundert und weiter bis 160 km/h. Als Verbrauch werden 17,0-16,6 kWh/100 km angegeben.
Als Nächstes will Aiways ein SUV-Coupé auf den Markt bringen, einen Ausblick auf das Modell gibt der Anfang des Jahres vorgestellte U6 Ion. Ob und wann dieses Modell auch in Deutschland vertrieben wird, ist noch offen.
Michael Wiegand meint
Ich war auch sehr interessiert am Aiways, habe aber keine Lust, 60 km von der Großstadt zum nächstgelegenen Verkäufer in die Provinz zu fahren, damit ich das Auto vor der Kaufentscheidung einmal live sehen kann. Schade, aber alle anderen Marken kann ich auch in Freiburg kaufen.
Noch viel Glück mit dieser Vertriebsstrategie!
Peter Semper meint
Naja, wenn sie nicht mal lächerliche 60 km fahren wollen, um ein vollwertig ausgestattetes Elektroauto zum günstigen Preis anschauen oder Probefahren wollen, bleiben sie am besten auch dort wo sie immer bleiben werden: Bei den alteingesessenen Autobauern, die ihnen dann das Geld aus der Tasche ziehen und über Ihre Bequemlichkeit lachen. Viel Spass… ach so… eher Null Bock auf was Neues.
-> Nur die, die ihren Hintern hochkriegen entdecken die Welt….
Dirk Subtil meint
Und jeder der den U5 gefahren hat, kann hier nur eins sagen, Preis Leistung auch ohne Umweltbonus ist bei keinem Besser, eher das große Gegenteil. Da freut man sich gleich doppelt wenn der eigen bald vor der Haustür steht…….
Andreas_Nün meint
Aiways ist schon da, MG auch, Polestar auch. Xpeng liefert die ersten Autos gerade nach Europa. NIO und BYD werden auch bald starten.
Die chinesische Autoindustrie hält das Tempo hoch und hat nicht nur den chinesischen Markt im Blick.
Wasco meint
Hinzu kommen noch Elaris, Suda, Dongfeng, Linzda.
Volvo mit dem XC40 und BMW mit dem iX3 aus China.
G. Müller meint
Den SUDA (oder Shoda) kannste von der Liste streichen. Aufgrund seiner Mängel an Sicherheit und Comfort wird es diese Marke hierzulande nicht schaffen. Auch nicht als Kleinserie. Denn niemand, der sein eigenes Leben hoch schätzt, wird sich in dieses Fahrzeug setzen, solange es nicht mind. 4 Sterne bei Euro NCAP schafft.
Jörg Hielscher meint
Der wirkliche Knaller ist aber bisher ausgeblieben… der Volvo ist technisch nicht mehr aktuell und ausserdem viel zu teuer, Polestar hat einen klassischen Fehlstart hingelegt und der Aiways ist nach mehreren Preiserhöhungen auch kein Schnäppchen mehr. Er kann ausserdem nicht zu vertretbaren Konditionen geleast werden. Ich sehe bislang nichts, vor dem VW und Co Angst haben müssten.
Olli meint
Warum hat Polestar denn einen klassischen Fehlstart hingelegt?
Wegen der paar Rückrufe?
Wasco meint
Dieses Jahr verkauft Polestar ca. 10.000 Fahrzeuge, nächstes Jahr will man 30.000 verkaufen. Der MG ZS EV hat sich auch einige tausend Mal in Europa verkauft. Aiways vielleicht ca. 1000.
Peter Semper meint
Also, wenn ich nur etwas nachforsche und sehe, dass der ID3 von VW ein einziges Fehlstartauto bezgl. hunderter Software- und Qualitätsmängeln ist – und alle Leute trotzdem dieses Auto kaufen – kann ich nur laut lachen.
Rrl meint
Sie geben sich Mühe. Konkurrenz wahrscheinlich vor allem für Hyundai/Kia und co
Peter W meint
Man darf sich aber fragen, warum man einen teuren in China produzierten BMW kaufen soll. Da kann man gleich das chinesische „Original“ kaufen und viel Geld sparen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Warum kaufen sich Leute ein iPhone und nicht gleich das Original aus China/Indien? Und wenn die Chinesen einen vernünftigen Autopiloten anbieten bei ordentlicher Ladeinfrastruktur stellt sich die Frage auch bei einem Model 3.
G. Müller meint
Es gibt schon einen guten chinesischen Autopiloten, der möglicherwise besser als das „Original“ ist und weniger kostet. Mir fällt nur gerade nicht der Name davon ein und auch nicht die Automarke, in der er verbaut ist, denn diese Marke wird nicht nach Europa exportiert. Ich habe nur mal ein Youtube Video darüber gesehen.