Auch Škoda stand in diesem Jahr durch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie vor großen Herausforderungen. Der Volkswagen-Tochter ist es dennoch gelungen, einen Rekord-Marktanteil zu erreichen und auf Platz sechs des Marken-Rankings in Deutschland vorzurücken. Der tschechische Hersteller will auch 2021 Erfolge feiern, dazu sollen noch mehr als in diesem Jahr die neuen E-Modelle des Importeurs beitragen.
Für dieses Jahr rechnet Škoda Deutschland mit rund 180.000 Neuzulassungen. Darin enthalten sind ausgelieferte Fahrzeuge vom Typ CitigoE iV – das erste Elektroauto der Marke. Der auf dem VW e-up! aufbauende Kleinstwagen ist wegen der großen Nachfrage schon nicht mehr verfügbar, wahrscheinlich wird er auch nicht mehr angeboten. Im Mittelpunkt der E-Mobilitäts-Pläne stehen künftig andere Baureihen.
Škoda hat Ende November mit der Produktion des Enyaq iV begonnen, das SUV basiert als erstes Serienmodell der Marke auf dem neuen Elektroauto-Baukasten MEB von Volkswagen. An Kunden übergeben wird der Enyaq iV ab nächstem Jahr. Bereits erhältlich sind die Plug-in-Hybrid-Versionen des Mittelklassewagens Octavia sowie des größeren Superb, beide jeweils als Limousine und Kombi.
Die Nachfrage nach den E-Modellen von Škoda ist laut dem Deutschland-Chef bereits groß: Mit dem CitigoE iV und dem Superb iV komme man bisher auf über 10.000 Zulassungen. Der Anteil zwischen den beiden Modellen liege bei fast 50:50, „wobei wir vom Superb etwas mehr ausgeliefert haben“, sagte Frank Jürgens der Autogazette. Der Octavia iV ist erst seit Kurzem bestellbar und findet sich daher noch nicht in den genannten Zulassungszahlen.
Auch der im September offiziell vorgestellte Enyaq iV kommt Jürgens zufolge am Markt gut an: Für das ab Frühjahr an die Kunden gehende E-SUV seien schon 2000 Bestellungen eingegangen. „Das zeigt, welches Potenzial dieses Auto hat“, sagte der Škoda-Chef. Das Interesse am Enyaq iV sei sogar so hoch gewesen, dass die Hotline des Herstellers regelrecht überrannt wurde. Man habe die Kapazitäten „um ein Vielfaches erhöhen“ müssen.
Angesichts der erweiterten Modellpalette an elektrifizierten Fahrzeugen setzt sich Škoda in Deutschland das Ziel, die Zahl der Neuzulassungen von Modellen mit Batterie- oder Plug-in-Hybridantrieb mindestens zu verdreifachen. 2021 entspräche das einem Absatz von 30.000 oder mehr Stromern.
Konkretes zur weiteren Modellplanung für die neue E-Mobilitäts-Submarke iV ist derzeit nicht bekannt. Im letzten Jahr hieß es, dass Škoda bis 2025 einen Anteil der E-Mobilität von rund 25 Prozent am Gesamtabsatz anvisiert. Bis 2022 will die Marke über zehn elektrifizierte Modelle einführen und damit die iV-Produktfamilie aufbauen. Es wird erwartet, dass dazu ein zweites Elektroauto auf MEB-Basis zu den Händlern kommt, außerdem weitere Teilzeit-Stromer.
stefan meint
„Der auf dem VW e-up! aufbauende Kleinstwagen ist wegen der großen Nachfrage schon nicht mehr verfügbar, wahrscheinlich wird er auch nicht mehr angeboten.“ Das gilt anscheinend auch für die VW und Seat Versionen.
Ist das noch Marktwirtschaft oder (verfehlte) Planwirtschaft? Ich verstehe das so, dass auch Skoda E-Fahrzeuge nicht wirklich in großen Stückzahlen bauen und verkaufen will. Ein potentielles Volumenmodell wird trotz sehr guter Absatzzahlen eingestellt und auch künftig nicht mehr angeboten! Vielleicht können die Autokonzerne ja inzwischen von Staatshilfen und Subventionen so gut leben, dass das Kundeninteresse nebensächlich geworden ist. Bei der Präsentation bei einem Pflegedienst in München hat der VW-Vertriebsbeauftragte offensiv vom e-up! abgeraten, Smart hat bei der Anfrage für 58 E-Fahrzeuge (!) nur einen Link zum Händlerverzeichnis geschickt. Das „Bekenntnis“ zur E-Mobilität und die Werbeaussagen einiger deutscher Hersteller sind für mich einfach nur Lügen.
DerOssi meint
„Škoda will Stromer-Absatz „mindestens verdreifachen“
Glaube ich nicht… man sieht es an den Leasingraten, zumindest unseren… der Enyaq 80 in der Basis für knapp 800 Euro… zwar mit all-inclusive Paket, aber dennoch viel zu teuer… so nimmt den bei uns keiner, wenn du für weniger Geld ´nen 530d oder Ähnliches bekommst….
Egon Meier meint
Die Leasingraten sind so hoch, dass damit das gewünschte Absatzziel erreicht werden kann.
Wenn man in Not ist – wie im Moment Renault und Mazda – dann macht man eben Leasing-Sonderaktionen.
Da wird gerade verramscht. Ein Hinweis darauf, dass es nicht so läuft wie gedacht.
Ernesto 2 meint
Man habe die Kapazitäten „um ein Vielfaches erhöhen“ müssen. Eine Aussage wie diese lässt mich zweifeln , ob die großen Hersteller wirklich die BEVs wollen. Es werden garantiert nur so viele hergestellt wie unbedingt notwendig sind, um Strafzahlungen an die EU zu vermeiden und die „optimale“ Verschmutzungserlaubnis für die nächsten Jahre herauszuholen. Und sicher kein einziges weiteres BEV. Das ist so was von traurig….. und einfach nur noch erbärmlich.
LarsDK meint
War das die Produktionskapazität oder die der Hotline?
Mike meint
Wenn man von 0 anfaengt, ist jedes verkaufte Fahrzeug ein Zuwachs von ∞.
Skodafahrer meint
Skoda baut seit über 7 Jahren die die Elektroversion des VW UP.
Die Elektroversionen der Schwester Modelle Skoda Citigo und Seat Mii, die seit diesem Jahr vertrieben werden auch bei Skoda produziert.
Es fehlt aber noch an BEV Klein- und Kompaktwagen zwischen Citigo und Enyaq bei Skoda.
Rico meint
Falsch, die Drillinge (e-up, Citigo iv, Mii electric) werden im Volkswagen Werk in Bratislava gebaut. Dort wurde auch der „alte“ e-up gefertigt. Skoda fertigt erst den Enyaq selbst.