Das Münchner Elektroauto-Startup Sono Motors zieht es laut unbestätigten Berichten an die Börse. Offiziell hieß es zuletzt, dass Anfang 2021 ein neuer Prototyp des Solar-Minivans Sion vorgestellt wird. In einer Mitteilung gab das Unternehmen nun ein Update zum aktuellen Stand der Finanzierung.
Auch Sono Motors hatte in diesem Jahr mit den Auswirkungen des Coronavirus zu kämpfen, konnte kurz vor dem Ausbruch der Pandemie aber rund 50 Millionen Euro via Crowdfunding einsammeln. Mit dem frischen Kapital wurde die Entwicklung des Sion vorangetrieben, insbesondere der Bau neuer Vorserienfahrzeuge. Für die Serienproduktion benötigt das Unternehmen eigenen Angaben nach noch über 200 Millionen Euro. Ein Teil dieser Summe wurde zum Jahresende gesichert.
Sono Motors gab kürzlich den Abschluss einer Serie C Finanzierungsrunde in Höhe von 45 Millionen Euro bekannt. Die jüngste Finanzierungsrunde wurde von institutionellen Investoren angeführt, darunter als Hauptinvestor der Vermögensverwalter Swedbank Robur. Man habe nun insgesamt knapp 100 Millionen Euro an Kapital über Eigenkapital, Fremdkapital und bezahlte Reservierungen erhalten, so Sono Motors.
„Wir sind sehr stolz auf das positive Feedback, das Sono Motors von den Investoren erhalten hat. Es zeigt uns, dass das Interesse an umweltfreundlichen Technologien sehr groß ist. Der Abschluss unserer Serie C Finanzierungsrunde ist ein Beweis für das Vertrauen der Investoren in die Stärke des Sion und seinen Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt“, erklärte der Finanzchef von Sono Motors Torsten Kiedel. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere firmeneigenen Technologien dem Sion einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil auf den globalen EV-Märkten verschaffen werden. Dabei setzen wir besonders auf die ins Fahrzeug integrierten Solarzellen und Mobilitätsdienste.“
Angaben zu einem möglichen Börsengang machte Sono Motors in seiner neuesten Mitteilung nicht. Das Manager Magazin hatte vor wenigen Tagen berichtet, dass das Startup an die US-Börse will. Zur Vorbereitung und für den „Soft Launch“ des Sion seien die jetzt bestätigten rund 45 Millionen Euro eingesammelt worden. Auf dem Papier ergebe sich damit eine Unternehmensbewertung von etwa 750 Millionen Euro. Der Börsengang in den USA werde für Ende des kommenden Quartals angepeilt. Die Erlöse sollen den Produktionsstart des Sion finanzieren.
Für den Sion liegen laut Sono Motors über 12.000 Bestellungen vor. Das Elektroauto soll ab 2022 und damit mit etwa zwei Jahren Verspätung ausgeliefert werden. Die Produktion übernimmt der Auftragsfertiger NEVS in einem Ex-Saab-Werk im schwedischen Trollhättan. Bei der Reichweite gehört der 25.500 Euro kostende Sion mit 255 Kilometern nicht zu den Vorreitern, dafür aber bei der Integration von Solarzellen in die Karosserie. Mit der Kraft der Sonne soll sich täglich Energie für bis zu 34 Kilometer Reichweite sammeln lassen. Als weitere Highlights bewerben die Gründer Mobilitätsdienste wie Carsharing und Ridepooling. „Powersharing“ macht den Sion zudem zu einer mobilen Ladestation für Elektrogeräte und andere Elektrofahrzeuge.
Jörg2 meint
Hat in dem Zusammenhang jemand Kenntnis davon wie die Rollenverteilung zwischen:
SONO Motors GmbH
SONO Motors Management UG
SONO Motors Investment UG
ist?
Wer steht da in der Pflicht gegenüber den Vorfinanzierern und anderen Investoren und wer hat die Rechte am Produkt?
Dagobert meint
Es ist schmerzhaft dieses Projekt am Rande zu verfolgen. Ich gehe jede Wette ein, dass das Projekt scheitern wird und Sono Motors insolvent ist bevor der erste (Serien-)Sion auf der Straße ist.
Das Projekt scheint über die A-Phase nicht hinaus zu kommen. Alles was hier gezeigt wird ist aus der Konzeptphase noch gar raus. Zwei Prototypen reichen bestenfalls um sie an Marketing-Events zu paradieren, mit dem einzigen Ziel mehr Geld ein zu sammeln.
Die Menge mit der für den Sion geplant wird ist zu groß für eine Kleinserie/Manufaktur (Das Fahrzeugkonzept passt auch gar nicht dazu) und zu klein um wirklich von Skaleneffekten zu profitieren. Das bedeutet, dass man eine vollständige Zulassung machen muss mit allen Crashtests, etc., aber kaum Mengenrabatt nutzen kann. Viele Zulieferer werden auf Ihrer Katalogteile verweisen, oder gleich ganz abwinken, da sich eine Neuentwicklung kaum lohnt.
2022 will man in Serie, baut jetzt aber in Ruhe mal 2 Prototypen. Normalerweise baut man 1 Jahr vor Serienstart bereits mehrere 100 Prototypen aus Serienwerkzeugen für die Validierung im Feld. Wohlgemerkt, nachdem man die B-Phase mit 200-300 Vorserienfahrzeugen erfolgreich abgeschlossen und die gröbsten Fehler beseitigt sind.
Die Verantwortlichen scheinen keine Ahnung zu haben, wie man in Europa ein Neufahrzeug in Serie bringt.
Die Kunden tun mir irgendwie leid…
alupo meint
@TEN
Das gleiche Spiel hat bzw. macht bis heute auch Tesla mit. Auch ihnen wurde bzw. wird bis heute Betrug vorgeworfen. Ich finde es gut, dass Tesla diese lange Durststrecke mit
den immer neuen Pleitevorwürfen mit harten Fakten gegen diesen FUD abgeschüttelt hat und sogar viele, die an Tesla glaubten, zu Millionären gemacht hat. Daher gönnt wohl jeder Aktionär von Tesla Musk seine Milliarden, denn der hat damals 100% seines Vermögens in Tesla hineingesteckt.
Ich hoffe stark, dass es Sono genauso schafft und dass die stark geschäftsschädigenden Kommentare, immer schön versteckt unter „ich will ja andere nur beschützen“, nicht dieses tolle u d in vielen Dingen innovative Auto-Geschäftsmodell noch zum scheitern bringen.
Es hat sich seit Carl Benz in Deutschland nichts geändert. Alles Neue und jeder der etwas Neues anpackt, wird kaputtgeredet oder kaputtgeschrieben. Alles unter dem Deckmantel des Beschützerinstinktes und mittels der überaus wichtigen Meinungsfreiheit. Die deckt wohl auch Rufschädigung ab, fast zumindest, wie man an dem Beispiel sehen konnte, bei dem die Deutsche Bank das Lebenswerk von Herrn Kirch genau auf diese Weise zerstörte. Sie haben dafür letztendlich Milliarden bezahlen müssen und das ist auch gut so, für nur diesen einen Satz.
Jörg2 meint
@alupo
Warum ich glaube, dass das SONO-Konstrukt scheitern wird:
Die Finanzierung ist nicht ausreichend. Um eine Produktion mit entsprechender Ausstoßmenge hin zu bekommen, ist eine erhebliche Vorfinanzierung notwendig. Weder der Fertiger noch fie Zulieferer werden (erheblich) in das Risiko einsteigen.
Das Verhältnis von bekannten Produkteigenschaften und Preis ist am Markt nichts besonderes mehr. Hiermit kann SONO nicht punkten und wird es schwer haben, sollte das Produkt verfügbar sein, neue Käufer zu gewinnen.
In den aktuell wesentlichen Entwicklungsbereichen der Mobilität, Zelle und Software, hat SONO keine Aktivitäten. Sie kaufen komplett zu. Auch hier wird SONO keine Sonderposition am Markt erreichen können.
Eine Veränderung der Situation wäre nur durch die Erreichung einer besseren Durchfinanzierung und durch ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis erzielbar.
Für die bessere Durchfinanzierung fehlt ihnen die „Story“ (die SONO-Story ist ein zwar schöner, aber alter Schwarz/Weiß/Stummfilm).
Das Produkt ist auf der Schiene und wird sich in den Eigenschaften und dem Preis nicht wesentlich ändern.
Es bleiben damit die zu erwartenden Umsätze mit den Reservierern. Mit weiterem Ablauf der Zeit (laufende Entwicklungs- und Betriebskosten) verbraucht sich der theoretische Umsatz/Ertrag weiter. Irgendwann ist man da deutlich Land-unter. Ich vermute, dieser Punkt ist bereits erreicht.
ShullBit meint
Gute Analyse. Es kommt aus meiner Sicht hinzu, dass zukünftig Software einer der 2-3 wichtigsten Faktoren eines Autos sein wird. VW investiert 15 Milliarden in Software. Sono hat auch da kein eigenes Knowhow und einfach nicht die nötige Größe, um da mit VW, Tesla, etc. mithalten zu können. Man setzt auf Fahrzeugsteuergräte und Software von Continental. Das ist pragmatisch. Nur hat man auch da dann keinen USP.
Im Endeffekt versucht man ein bestenfalls durchschnittliches Produkt esoterisch-ideologisch aufzuladen: „Moosfilter“, „Erzeugt seinen Fahrstrom mit der Sonne selbst“, … Der Praxisnutzen ist höchst fraglich und die dafür empfängliche Kundengruppe nicht allzu groß.
Martin meint
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Redaktion.
Frank meint
Was ist mit der Schädigung der Reservierer? Sono Motor ist seit langem nicht ehrlich. Mit am übelsten ist die 10 Millionen Lüge, die gestreut wurde, als auch die verlängerte Kampagne Ende 2019/2020 zu scheitern drohte. Nach der angeblichen Zusage der alten Gesellschafter über 10 Mio haben viele erst den Mut gehabt zu investieren. Ohne die Ankündigung wäre Sono damals bereits in die Insolvenz gegangen. Und das Lügen geht weiter. Gleichzeitig bauen sie diesen Popanz des Community OEM, des neuen Unternehmertums auf, verhalten sich aber wie die alte Industrie: Salamitaktik, Lügen, Intransparenz. Ist mir schleierhaft, wieso da noch niemand draufgeschaut hat. Ob presse oder Staatsanwaltschaft. Aber die Story ist halt so schön. Garage.Erinnert mich an das wegsehen bei Wirecard.
Jörg2 meint
Meine Vermutung/Unterstellung:
1. Da kommt kein Produkt mehr raus.
2. Die Braut wird eingekleidet und am Markt sucht man einen Bräutigam.
3. Ersatzweise (kein Bräutigam) wird versucht, solange wie möglich zu wurschteln und Monatsbezüge (an einen dann immer kleiner werdenden Personenkreis) auszubezahlen.
Pferd ist tot! Wer noch Rückgabeansprüche hat (Teile vom Zaumzeug, alte Pferdedecke, Hufeisen….) sollte die realisieren, bevor der Abdecker kommt.
Damals charmant gestartet, dann nicht geliefert und Vertrauen verspielt. Nächste Stufe wird irgendwas zwischen Peinlichkeit und Heimlichkeit.
Hermann meint
Jörg2,
Sie könnten richtig liegen.
Oder falsch. Die wahre Kernaktivität könnte in dem Verkauf von Geschäftsanteilen bestehen. Und da läuft es doch super mit fast exponentiellem Wachstum. Natürlich vom Volumen her noch sehr klein und ganz am Anfang verglichen mit dem Unternehmen aus Kalifornien. Das kann jedoch noch werden. Am Beispiel NIO sieht man zudem, dass so eine Traumfabrik noch nicht einmal so viele Fahrzeuge produzieren muss, um 50 + x Milliarden Dollar Börsenwert zu erreichen.
Jörg2 meint
Für den Verkauf von Geschäftsanteilen fehlt SONO die Erfolgsgeschichte. Kein Produkt, kein Hype, keine Charisma…
Was stünde zum Verkauf? Teile der zukünftigen Insolvenzmasse?
Ich vermute halt stark, man sucht ein Ausstiegsszenario und ist sich nicht schlüssig/einig ob das im Auffinden eines weißen Ritters, im Weiterwurschteln oder im schnellen Schmerz des schnellen Endes liegt.
Vielleicht fehlen den Gründern auch die persönliche Zukunftsalternativen und die laufende private Miete ruft nach den laufenden privaten Einkünften.
Steve meint
Es sind hier immer die gleichen Kommentatoren, die die immer gleichen Geschichten ausmalen. Das ist so substanzlos, wie langweilig.
Da müssen einige ziemlich Angst vor einem möglichen Erfolg des SION haben, dass sie so eine reproduzierbare und orchestrierte Kampagne laufen lassen.
Jörg2 meint
@Steve
Sollte Dein Beitrag auf mich gemünzt sein:
Ich glaube, ich habe mich seit dem es SONO gibt, keine 10x dazu geäußert, gebe grundsätzlich nur meine sehr persönliche Meinung ab und bin, was SONO betrifft, komplett angstfrei.
Mit „Kampagne“ schreibst Du mir eine Macht zu, die ich weder habe noch möchte.
Dein Beitrag ist, auf SONO bezogen wirklich komplett substanzlos. Du beschäftigst Dich mehr mit dem/den Schreiber/n anderer Meinungen als mit der anderen Meinung.
Frank meint
Man würde sich wünschen, dass die Staatsanwaltschaft sich das Unternehmen einmal anschaut. In der großen Community Kampagne Anfang des Jahres haben Bestandsinvestoren angeblich 10 Mio Euro zugesagt. Erst danach hatte das Unternehmen eine Chance auf 50 Mio zu kommen, sonst wäre die Kampagne ein 2. Mal gescheitert. D.h. es wurde Vertrauen erzeugt mit der Zusage, so wie es aussieht wurde das Geld bis heute aber nie eingezahlt. Dasselbe gilt für die Übertragung von Gewinnen auf Unterstüzer*innen über sogenannte Sono Punkte. Wer viel einzahlte sollte mehr Punkte bekommen als andere. Wer unter den ersten was, noch mehr. Bis heute haben die Unterstützer*innen keine Anteile übertragen bekommen. Es wurde zu fast allen Punkten gelogen – auch während der Kampagne. Das Geld wurde anders verwendet als behauptet. Erfahrene Profis haben das Unternehmen verlassen. 4 von 6 Mitgleidern des Managements haben die Firma in diesem Jahr verlassen. Darunter der Entwicklungschef, die Kommunuikationschefin, die in einen hervorragenden Job gemacht hat, zwei CFOs und die Gründerin. Schaut man sich an, was in diesem jahr geleistet wurde und wer da so entwickelt (kann sich jeder im letzten Video ansehen), dann wird klar: das Team ist nicht überzeugend. Und die Gründer feiern sich vor allem selbst.
Frank meint
Oder sie schauen einfach mit kritischer Distanz auf die verkaufte Story und verlassen sich mehr auf die (Nicht) Taten als das schön polierte Visionsgerede. Vor denen muss nun wirklich niemand Angst haben. Wenn das vielversprechend wäre, wäre die Automobilbranche schon drin oder die richtigen VCs.
Peter W meint
Meiner bescheidenen Meinung nach, wird viel zu viel über Sono berichtet. Es gibt von denen nur alte Prototypen, die man den Investoren für ein paar „Parkplatzprobefahrten“ hingestellt hat. Das ganze Prozedere und die leeren Ankündigungen sind doch gar nicht mehr Ernst zu nehmen. Wer da sein Risikokapital investiert hat, kann das Geld in der Regel verschmerzen. Ernst zu nehmende Kaufabsichten sollte man nicht haben.
Dazu kommt noch, dass derzeit die meisten E-Autobesitzer eine Garage mit Stromanschluss besitzen und sehr viele sogar eine PV. Stellt man den Sion in die Garage oder den Carport, sind seine Solarzellen nutzlos und erhöhen sogar den CO2-Ausstoß wegen der Nicht-Nutzung. Der Solarzellen-Sion ist also in erster Linie ein Auto für Mieter ohne eigenen Stellplatz oder wenn er den ganzen Tag auf dem Sonnen beschienenen Firmenparkplatz steht. Dafür muss er aber erst mal gebaut werden.
Ich bin von diesem Studenten-Bastelladen total enttäuscht, denn ich war auch mal begeistert von der Idee und den Zielen.
TEN meint
Und schon wieder falsch. Die neuen Prototypen sind fast fertig, siehe Sono Blog Post vom 1. Dezember.
Das ist jetzt die dritte Falschaussage von Ihnen, wie lange wollen wir dieses Spiel weiterspielen? :D
PS zur Einordnung: ich habe auch kein Geld da reingesteckt und weiß auch nicht ob er tatsächlich jemals auf die Straße kommt. Finde aber die Gründer und das Konzept weiterhin gut. Mich stören nur diese ganzen Falschaussagen
Werner meint
Die neuen Prototypen eignen sich auch nur für Testfahrten auf Parkplätzen. Auf die gleiche Weise von der gleichen externen Firma gebaut.
Jörg2 meint
@TEN
@PeterW hat recht. Bevor die nächsten Prototypen nicht fertig sind, sind sie nicht fertig. Solange ist die Aussage: es gäbe nur die alten, eigentlich richtig.
Jörg2 meint
Hier der externe Prototypenfertiger:
https://www.roding-automobile.de/roding-automobile/referenzen/sion.html
TEN meint
„Eigentlich richtig“ klingt irgendwie verdächtig ;). Wenn er sagt es gibt „nur alte Prototypen“ dann ist das auch eigentlich falsch…
Laut Blogpost sollen sie im Dezember fertig sein, müssen sie eigentlich, da sie Anfang Januar auf der CES vorgestellt werden sollen. Warten wir es ab.
@Werner können sie dafür eine Quelle nennen? Ich bin davon ausgegangen, dass es sich um vollwertige Fahrzeuge handelt
Werner meint
Wenn Sie sich die „Feature-Matrix“ von YouTube Live ansehen, können Sie feststellen, dass die meisten Features nicht vollständig implementiert sind. Der Fokus liegt auf dem Aussehen, nicht auf den technischen Teilen. Die nächsten Prototypen ähneln in technischer Hinsicht eher der Produktion. In einem Jahr oder so?
ShullBit meint
Für mich wirkt das, als wenn den Leuten immer wieder eine neue Möhre vor die Nase gehalten wird: Demnächst, bald, .. Ein konkretes Datum nennt man natürlich nicht. In dem Blog-post werden völlig banale Dinge gefeiert. Motor, Steuergerät, Software, alles kommt von Zulieferern. Worin besteht da die Leistung von Sono? Die feiern sich dafür, das mit 4 Schrauben irgendwo angeschraubt zu haben?
Ehrlich: Wenn ich falsch liege, was ja durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dann räume ich das in 1-2 Jahren auch gern ein und leiste Abbitte. Aber bislang sieht Sono Motors für mich wie ein SCAM aus.
Frank meint
Da muss ich Sie korrigieren: das sind keine neuen Prototypen sondern Showfahrzeuge, die nichts anderes sollen als Geld einfahren durch Reservierungen und genauso hat Sono Motors diese Fahrzeuge auch genannt. Jetzt bürgern sie langsam wieder den Begriff „Prototyp“ ein und die Leute fallen darauf herein. Und diese Autos haben nichts von dem, was in der Kampagne angekündigt wurde. Es sind auch nur zwei statt vier. Und fertig sollten sie bereits im November sein. Jetzt will man sie auf der CES zeigen und gewinnt nochmal ein knapp 2 Monate weil sie bisher nämlich offensichtlich nicht vorzeigbar sind. Mit der Serienentwicklung haben sie ganz offensichtlich nichts zu tun.
Frank meint
Das sind keine Prototypen sondern Showfahrzeuge. Das haben die Gründer sogar schon offen zugegeben in Videos. Damit soll die Reserviererzahl hochgetrieben und vertuscht werden, wie viele Leute ihre Anzahlung bereits zurückgefordert haben. Schönes Schneebahlsystem. Aus den neuen Reservierungen werden dann die Stornierungen bezahlt.
hghildeb meint
Sowohl Sono als auch deren Reservierer haben offensichtlich unterschätzt, wie viel Zeit und Geld vom Konzept- zum Serienfahrzeug benötigt werden. Inzwischen sind sie von der Realität überholt und bald abgehängt. Schade, denn innovativ war das Konzept zu seiner Zeit durchaus.
Unternehmerisch sinnvoll wäre es wahrscheinlich, die Serienproduktion abzublasen, den Reservierern die Anzahlung auszuzahlen – und als Beratungsfirma ihre Innovationskraft und Kreativität meistbietend an die Konkurrenz zu verkaufen.
ShullBit meint
Wir erinnern uns: Vor gerade mal 10 Monaten haben die Sono-Gründer verkündet, dass sie mit klassischen Finanzinvestoren nicht mehr zusammen arbeiten wollen und werden, weil sie dafür angeblich ihre Philosophie, ihre Vision und ihre Ziele verraten müssten. Man müsse den Sion deshalb mit einer Crowdfunding-Finanzierung umsetzen. Entsprechend wurde eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um Millionen aufzutreiben.
Und jetzt setzt man wieder auf klassische Finanzinvestoren, denn nichts anderes ist Swedbank Robur. Das ist ein klassischer skandinavischer Fondsanbieter, der mit x Fonds ohne besondere ethische oder ökologische Maßstäbe in alles Mögliche von Nestle, über Gazprom bis Atomkraftwerksbetreiber Enel investiert. Passt offenbar super zur Philosphie und Vision von Sono Motors.
Jeder kann glauben, was er will, aber wie man die Sono-Gründern noch irgend etwas glauben kann, ist mir persönlich nicht verständlich. Meine persönliche Prognose ist, dass man in weiteren Runden noch so viele Millionen wie möglich einsammelt und das ganze Konstrukt dann innerhalb der nächsten 2 Jahre zusammenbricht. Schuld sind dann natürlich die bösen Finanzinvestoren (die man vor kurzem verdammt hat nun aber wieder innig umarmt).
O-Töne Sono Februar 2020: „Wir haben in den letzten Monaten immer wieder feststellen müssen, dass unsere Ziele in völligem Widerspruch zu denen klassischer Finanzinvestoren stehen. […] Wir haben uns im Spannungsfeld zwischen unseren Versprechen an die Reservierer und den Anforderungen von Investoren zerrieben und zunehmend verbogen. Das mussten wir unbedingt korrigieren. Soziale Verantwortung und Klimaschutz wären sonst auf der Strecke geblieben und damit all das, wofür wir angetreten sind. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, die Finanzierung dieses innovativen Fahrzeugkonzepts gemeinsam mit den Menschen fortzuführen, die den Sion auf der Straße sehen wollen.“
Peter W meint
Danke für diesen aufschlussreichen Post!
Ich bin sehr froh, dass ich kein Vorbesteller wurde. Ich habe mich, als diese Überlegung anstand, daran erinnert, dass ich noch nie ein Auto gekauft habe, das ich nicht zur Probe gefahren hatte. Das kann ich auch jedem empfehlen! Vorbestellungen sind, auch wenn man nichts anzahlen muss, ein Risiko. Kauft keine Katze im Sack! In diesem Fall ist nicht mal was drin.
TEN meint
Das stimmt so nicht, es ging damals konkret um den Investor, der den Sion nicht auf die Straße bringen wollte. Sie haben auch mehrmals in den QA Sessions gesagt, dass sie für die Zukunft weiterhin Investoren suchen und brauchen, da der Finanzbedarf das Community Funding natürlich bei weitem übersteigt.
Ich kenne keine Firma die so transparent ist wie Sono, deshalb verstehe ich diese ganzen Betrugsvorwürfe immer nicht…
Peter W meint
Nun, das mit den Betrugsvorwürfen kann man durchaus auch anderst sehen, aber auch wenn sie niemanden betrügen wollen oder wollten, so haben sie doch Geld unter Vorspiegelung falschet Tatsachen eingesammelt. Wenn Sono von Anfang an wusste, dass das Crowd- oder Communityfunding nicht ausreichen wird, wie können sie dann ohne weiter Investoren Geld für etwas einsammeln, das sie vermutlich wegen fehlender Investoren nie herstellen können.
Vom Betrug ist das nicht weit weg, auch wenn es nur eine unglückliche Fehleinschätzung war. Zum Glück konnten aber die Besteller erahnen worauf sie sich einlassen.
TEN meint
Das stimmt auch nicht.
Vor dem Crowdfunding wurde transparent kommuniziert, dass man 50kk von der Community sammeln will (um die Prototypen zu bauen? weiß nicht mehr genau, aber der komplette Plan lag vor) und später dann nochmal 200kk bis zur Serienproduktion braucht. Da wurde nichts vorgetäuscht oder geheim gehalten.
ShullBit meint
Ich habe doch nun schon die Originalaussagen zitiert. Was genau verstehen Sie daran nicht? Da wird eben nicht von einem bestimmten oder auch nur einem einzelnen Investor gesprochen. Da wird pauschal gegen alle klassischen Finanzinvestoren abgeledert: „Wir haben in den letzten Monaten immer wieder feststellen müssen, dass unsere Ziele in völligem Widerspruch zu denen klassischer Finanzinvestoren stehen.“. Das ist plural und pauschalisierend. Gilt eben jetzt alles nicht mehr, wenn man denn von klassischen Finanzinvestoren doch wieder Geld bekommt.
Frank meint
Da kann ich mich nur anschließen.
hu.ms meint
Wer zu spät kommt, den bestraft das leben – in diesem fall der markt mit der konkurrenz in diesem bauform-/reichweiten-segment dann in 2022.
eBiker meint
Denke ich auch.
Sollte tatsächlich 2022 ein Sono ausgeliefert werden (was ich bezweifle) dann ist der da schon veraltet. Die Solarzellen und das Moos werden wohl ein paar Enthusiasten begeistern, für die Masse ist dass dann aber nichts mehr. Und ob man bei einer Kleinsserienfertigung dann den Preis wirklich halten kann, steht auch auf einem anderen Blatt.
caber meint
darüber hinaus besitzt er vermutlich keine Fahrassistenten und eine zu geringe Reichweite. Schade
eBiker meint
„Mit der Kraft der Sonne soll sich täglich Energie für 34 Kilometer Reichweite sammeln lassen. “
Hier wurde wohl das „bis zu“ vergessen. Selbst Sono schreibt auf seiner Webseite „bis zu 5800“ Kilometer im Jahr – was rund 16 Kilometer am Tag wären.
Die 34 Kilometer werden laut Sono als Spitzenwert im Juni in München angegeben.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, wir haben „bis zu“ ergänzt.
VG | ecomento.de
alupo meint
An einem sonnigen Tag in München sind es laut den Messungen deutlich mehr Kilometer. Aber Sono geht von Monatsmittelwerten aus und auch im August gibt es gelegentlich bewölkte Tage. Insofern sollten die 34 km/Tag für einen durchschnittlichen Juli oder August passen. Aber logischerweise nicht in Norddeutschland oder in der Rheinebene. Ich denke das sollte jedem klar sein der irgendwann in seinem Leben einmal Kontakt mit Schulphysik hatte.
JürgenSchremps meint
Laut der Messung?
Da wurde noch nie was gemessen, die Zahlen gibt’s schon seit 2016, reine Überschlagsrechnung beide Augrn zugedrückt.
Jeder mit einer Solaranlage auf dem Dach kann sich seine Jahreswerte selbst anschauen. Die sind natürlich wesentlich besser als beim Fahrzeug, für 5400km reicht’s trotzdem nicht