Der niederländische Anbieter von Schnelllade-Infrastruktur Fastned hat im Dezember seine erste Schnellladestation an einem Rewe-Supermarkt eröffnet. Die neue Strom-Tankstelle findet sich an der Ferniestraße in Gießen. Das Unternehmen kündigte an, im nächsten Jahr eine Reihe weiterer Standorte in Deutschland einzuweihen.
Fastned hat sich auf den Bau und Betrieb von Schnellladestationen an Standorten entlang Autobahnen und in Städten in Europa spezialisiert. An den Stationen können Elektroautos schnell und mit Ökostrom aufgeladen werden, wirbt das auf Expansionskurs befindliche Unternehmen. Seit der Gründung im Jahr 2012 habe man 130 nachhaltige Schnellladestationen in den Niederlanden, Deutschland, Großbritannien und Belgien errichtet. Das erklärte Ziel ist ein europaweites Schnellladenetzwerk.
Die Partnerschaft mit Rewe Region Mitte ermögliche es Fahrern von E-Autos, das Einkaufen und Aufladen ihres Fahrzeugs bequem zu kombinieren, so Fastned. In den kommenden 12 Monaten werde man eine Reihe weiterer Ladestationen an Rewe-Märkten eröffnen. Die Niederländer versprechen: „Jede Fastned-Station ist so konzipiert, dass sie die Umwelt so wenig wie möglich belastet, wobei nach Möglichkeit nachhaltig beschaffte und zertifizierte Materialien verwendet werden.“
Die an den für die Marke typischen gelben Bögen erkennbaren Ladestationen von Fastned sind rund um die Uhr erreichbar und mit acht Ladeplätzen mit je einer 50 kW-Ladesäule ausgestattet. Jede Ladesäule verfügt über einen CCS- sowie einen CHAdeMO-Anschluss. Für die Abrechnung der Ladevorgänge gibt es diverse Zahlungsoptionen, darunter Lade- und Kreditkarten oder Sofort/Online-Banking in der Fastned-App.
Fastned betreibt eigenen Angaben nach aktuell 18 große Schnellladestationen in Deutschland. Alle liefern laut dem Unternehmen exklusiv Ökostrom, der teilweise auch vor Ort auf Solardächern erzeugt wird.
Hermann meint
Das Angebot ist von der „technischen“ Seite her für die konservativen Kunden gut, wie ich finde. Nach meiner Erfahrung benötigt Man(n) für den Wocheneinkauf , falls man konventionell einkauft, etwa eine Stunde. Diese Zeitspanne sollte reichen an einem 50 kw Ladepunkt den Wochenbedarf eines Durchschnittsfahrers zu laden. Anders sieht es für mich und die anderen Onlinebesteller aus. Für diese Kunden dauert der Einkauf vom Abstellen des Fahrzeugs , Abholen der vorgepackten Ware bis zur Abfahrt max. 10 Minuten ????. Die Lader wären daher für mich und die anderen progressiven Kunden keine Hilfe. Sie wären eher hinderlich, da offenbar je zwei Ladepunkte ein Stellplatz weg fällt.
Was die wirtschaftliche Seite angeht, mögen die TCO-Experten mal vorrechnen ;)
McGybrush meint
Mir passen die Ladesäulen gut. Den REWE steuer ich 1x die Woche für 20min an. Da macht AC kein Sinn. Unser hat ein RIESEN Parkplatz der nie voll wird. 50kW sind aber wiederum auch nicht zu schnell um die Akkus von grossen Akkus zu stressen.
Frank meint
Also bei Aldi Lidl und Kaufland ist das Laden kostenlos (die kaufen sich damit die Zeit des Kunden, der in der Ladeweile bei ihnen einkauft)
Bei Rewe kostet es was.
Das sollten sich die E-Autofahrer merken.
McGybrush meint
Hoffe das „Kostenlos“ bald vorbei ist. Denn kostenlos bedeutet, das selbst ein Haus, Hof und Wallboxbesitzer geneigt ist lieber eine kostenlose öffentliche Säule zu nutzen.
Ich dagegen hab diese wahl nicht. Ich würde dann jeden „fairen“ Preis dazu zahlen nur damit ich überhaupt laden kann.
Eugenius meint
Auch wenn ich selbst gern kostenlos lade, bin ich auch dafür, dass „kostenlos“ in jetziger Form abgeschafft wird. Sowas wie „kWh Guthaben beim Einkauf von XY Euro“ wäre cool. So bindet man wirklich Kunden und nicht alle „Geiz ist geil“.
Peter W meint
Ja, das erhoffe ich mir auch. Ein kleiner kWh-Rabatt für den Einkauf wäre ein faire Sache. Jeder Laden hat doch heute schon Rabattkarten wie z.B. Deutschlancard. Da könnte man auch was kombinieren. Die ersten Ansätze gibts ja schon.
Tesla-Fan meint
Oh Gott, jetzt auch noch an der Ladesäule „Haben sie eine Payback-Karte?“ – NEIN !!!!!
McGybrush meint
Kunden die kWh gut zu schreiben oder um 20% Rabattieren etc. ist OK. Kann man zumindest mal so beobachten.
Dabei bin ich selber Nutzer von kostenlosen laden. Bringt mur aber nix wenn es Leute nutzen die zuhause laden könnten. Von daher sind 25Cent aufwärts besser als kostenlos.
Tom meint
So eine Art gibt es ja schon von Maingau. Hier kann der Umsatz von einigen Onlineshops in Ladeguthaben umgewandelt werden.
Würde hier jetzt bedeuten man wandelt den Einkaufspreis von Rewe im kWh um und wurd auf demFastned-Konto gutgeschrieben. Dann könnte man es an jeder Fastned-Säule quasi „abladen“.
Stocki meint
Obwohl die Anzahl der BEV in letzter Zeit stark zunimmt, hat auch die Anzahl der kostenlosen Lademöglichkeiten zugenommen. Es gibt Menschen/Unternehmen, die sich auf diese Art an der Transformation zu nachhaltiger weniger umweltbelastender Mobilität beteiligen wollen. Jeder gefahrene kostenlose Kilometer ist ein Tritt in den Hintern der Öllobby.
Leider ist so ziemlich alles außerhalb des Tesla-SuC-Netzes so teuer, daß sich die vermeintlichen Einsparungen im Unterhalt eines BEV gegenüber einem Verbrenner schnell verpulverisieren und man Mühe hat, die Mehrkosten der Anschaffung wieder reinzuholen. Das ist nicht gerade der beste Anreiz, die Menschen zum Umdenken zu bewegen.
Lieber verschenke ich meinen Strom, als daß ich gnädigst für meinen nicht genutzten selbst erzeugten Strom vom E-Werk einen lächerlichen Rabatt auf den eingekauften Strom bekomme. Deutschland leistet sich schon den Luxus des teuersten Stroms fast der gesamten EU. Das muß ich jetzt nicht auch noch durch diverse Abzocksysteme an Schnellladesäulen unterstützen. Ich habe bisher für etwa 80% meiner gefahrenen Strecke 0€ bezahlt und ich hoffe, diese Quote noch lange halten zu können. Und für Alle, denen sich jetzt die Nackenhaare sträuben, weil ich eine so teure Karre fahre und trotzdem darauf bedacht bin möglichst oft kostenlosen Strom zu „schmarotzen“, habe ich folgende Antwort:
„Genau deswegen!“
Wambo13 meint
Warte ab, ewig wird das gratis Laden nicht mehr bleiben. Lidl Säulen habe die bezahloption schon.
eBiker meint
Bei Aldi, Lidl und Kaufland stehen auch überwiegend Typ2 Lader.
Und wie andere schon sagten: das kostenlos ist bald vorbei.
Besonders wenn überall CCS Lader stehen – wie soll sich dass dann überhaupt noch für den Supermarkt lohnen/rechnen? Mal drüber nachgedacht?
Stocki meint
Wieso soll sich das nicht rechnen? Eine einmal angeschaffte amortisierte PV-Anlage ist billig im Unterhalt. Für nicht genutzen selbst erzeugten Strom den man ins Netz einspeist erhält man von den E-Werken lächerliche Centbeträge, wenn man nicht Nutznießer der besch… EE-Umlage ist. Da verschenkt man lieber den Strom um hofft auf das Verbleiben des Kunden im Geschäft, während er sein Auto lädt.
eBiker meint
Ohje Stocki.
Die Ladensäulen gibt es also gratis? Die Wartung der Säulen ist auch gratis?
Und sonderlich viel Strom wird ein Supermarkt der eine PV Anlage hat nicht einspeisen- was glaubst du wohl was die für einen Stromverbrach haben?
So und nun gehen wir mal auf den Bericht ein – da stehen 8 50 kW -Lader.
Überleg mal, was a die Lader kosten und wieviel Strom da durchgeht.
Stocki meint
@eBiker
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, was eine CCS Säule kostet. Mutmaßen wir mal 5000€, das wären dann 40.000€ bei 8 Stück. Das ist gerade mal der Preis eines einzigen E-Autos der oberen Mittelklasse oder aktuell nicht ganz 40.000l Diesel. Kennst du den Umsatz bzw. Gewinn eines ALDI/LIDL/Kaufland Marktes? Ich finde solche Summen irgendwie lächerlich. Selbst wenn ich mich ums zwei bis dreifache verschätzt habe, ist es auf Jahre gesehen immernoch lächerlich.
eBiker meint
@ Stocki
Eine ABB Terra 54 – das sind die die das stehen, kostet 32.000 Euro.
Dann brauchst du noch eine passende Stromzuleitung, denn auch ein Supermarkt hat nicht mal so 400 kW frei.
Dann zahlt ein Supermarkt auch noch rund 20 cent / kWh.
Bei einem Schnarchlader fällt das nicht ins Gewicht, gerade mal nachgelesen:ein durchschnittlicher Supermarkt verbraucht 331 kWh Strom/m².
Und nein das ist dann nicht mehr lächerlich. Sag einfach du willst weiter deinen Strom geschenkt haben, aber komm nicht mit Summen von denen du keine Ahnung hast – und dich auch nicht damit beschäftigen magst.
Den Vergleich mit dem Auto verstehe ich übrigens gar nicht.
LiPo meint
Ein Marktleiter bei Lidl hat mir erzählt die 2 Ladesäulen plus Mittelspannungstrafo und Arbeiten haben 150000 Euro gekostet.
Der durchschnittliche Umsatz in seinem Markt beträgt ca 20000 Euro/ Tag.
Stocki meint
@eBiker
das hab ich doch getan, ich sagte ich will meinen Strom weiter kostenlos haben.
Und 250.000€ sind immer noch lächerlich.
Name tut nichts zur Sache meint
Überall kostenlos laden bzw sich Strom schmarotzen geht gar nicht. Wenn das die Kultur ist die mit der E-Mobilität aufkommt, dann möchte ich nicht Teil davon sein.
Stocki meint
Selbst schuld. Ich bin stolz darauf, dieses Jahr bereits 600€ Diesel gegen 0€ Strom eingetauscht zu haben. Deutschland hat einen der teuersten Strommärkte der EU. Pure Abzocke ist das und Viele glauben auch noch, EE wären daran schuld. Elektrisch fahren kann gar nicht günstig genug sein, um dem verkrusteten System kräftig in den Hintern zu treten. Es ist die pure Unverschämtheit, daß man für den selbst produzierten Strom, den man nicht nutzt, lächerliche Cent-Beträge bekommt, wenn man ihn ins Netz einspeist. Da verschenke ich ihn lieber. Und ich hoffe es geht vielen PV-Anlagen-Betreibern genauso. Durch diverse Grundgebühr- und sonstige Abzockmodelle an Schnellladesäulen (außerhalb der Tesla-SuC-Welt) hält man Umsteigewillige nur weiter davon ab elektrisch zu fahren, da man die teils massiv höheren Anschaffungskosten auf diese Weise ganz bestimmt nicht wieder reinholt.
Futureman meint
+1
Gerade der Hinweis „Kostenlos laden dank PV-Strom“ sorgt bei vielen „Autobesessenen“ dafür, mal darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten E-Mobilität bietet…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Hä?
Kaufst du auch keine Sonderangebote?
Und weißt deinen Händler immer daraufhin, dass du dieses oder jenes Produkt nur kaufst, wenn er es im Preis erhöht? Denn billig geht gar nicht?
Immer wieder interessant, mit welcher Zielsetzung manche Leute durch ihr Leben tigern.
EdgarW meint
Ich mag Kostenlos-Standorte nicht, man kann unterwegs in keiner App erkennen, ob sie defekt oder belegt sind. Ich hab sie daher in ABRP auf Ignorieren gesetzt.
Es ist nicht nur absolut okay, für den eignen Fahrstrom zu bezahlen, es sollte auch definitiv so sein, denn jeder soll den eigenen Energieverbrauch auch im Portemonnaie spüren. Leider sind die allermeisten Leute nur so zu einigermaßen sparsamen Umgang mit Ressourcen zu bewegen.
Tom meint
Das ist richtig. Ich denke das viele die Kostenlos Laden für jeden Meter das Auto nehmen. Muss plötzlich bezahlt werden, wird vielleicht auch mal wieder das Fahrrad genommen.
eBiker meint
Vollkommen richtig.
Kenne genug so Geschichten wo erzählt wird, dass man zB am Samstag dann Ausflug zu IKEA macht – weil es da einen kostenloses Lader und kostenlosen Kaffee gibt.
Von den zahlreichen Aussagen wie: ich fahre gerne die 10 kM weiter weil ich da ja umsonst Laden kann.
eBiker meint
Merkwürdig. Fastned baut doch sonst immer ein Solardach.
Fehlt das hier noch?
Anti-Brumm meint
Den gelben Y-Trägern nach zu urteilen sieht es so aus, als würde das noch nachgerüstet werden.
E-Flieger meint
Nicht unbedingt.
Bei dem Lader in Gladbeck ist auch nur ein Träger als „Markenzeichen“ da.
Kein Dach.
Siehe hier:
https://youtu.be/G_ejovN0Dec
Rene meint
Danke – wollte gerade dasselbe fragen; es sollte heute doch auf Parkplätzen jeder Quadratmeter für PV genutzt werden – schade um diese Fläche; und für den Kunden wäre das auch ein gutes Angebot.
Aber sonst: es tut sich nun ziemlich was auch bei Ladestationen – danke Herbert Diess, danke Elon Musk
Eugenius meint
Es gab doch Probleme mit Photovoltaik Modulen, so dass sogar bei manchen bestehenden Standorten abgebaut wurde.
Evtl. kommen die Module später :)
Peter W meint
Vor dem Supermarkt ist „ohne Dach“ besser. Was glaubst Du, wer unter den Dächern parkt, wenn sie da wären?
McGybrush meint
An sich ein guter Einwand. Ideal wäre es, die Verbrenner Parkplätze gleich mit zu überdachen und noch mehr Sonne schnorren.
Heinz Grundel meint
Ja,das Solardach ist erstens wichtig weil es Inn dieser Größe schon einiges bringt und wir nicht im Regen stehen wie leider noch an den meisten Ladestationen.Mal Ladepark Kreutzhilden anschauen.
Heinz.
EdgarW meint
Alle Fastned-Standorte, die nicht eigene sind, sondern bei Partnern stehen, so etwa auch bei den Van der Falk Hotels, sind ohne Dach. Liegt daran, dass dort meist keine exklusive mehrspurige Fläche vorzufinden ist, sondern meist nur Parkbuchten. Also hat Fastned sich für Partner-Standorte dieses Konzept ausgedacht. Völlig okay, die anderen Parkplätze sind ja auch nicht überdacht. Die Y-Aufsteller stehen dort lediglich als Markenzeichen.
Einzige Ausnahme: Ladepark / Seed & Greet Kreuz Hilden, wo der Partner selbst, Bäcker Schüren, die (Solar-)Dächer aufgestellt hat.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das Ende der klassischen Tankstelle kündigt sich an.
HanneP meint
„werde man eine Reihe weiterer Ladestationen an Rewe-Märkten eröffnen. “
Klingt nach 3 weiteren *ggg*
eBiker meint
Warum so negativ?
Fastned sucht immer attraktive Standorte – und ein grosser Rewe Markt mit entsprechender Kundenfrequenz ist da optimal.