Immer mehr Tankstellen wollen Lademöglichkeiten für Elektroautos bieten. Die Errichtung von Schnellladern oder fest installierten Ladestationen ist aus technischen Gründen noch nicht überall möglich. Das deutsch-irische Ladelösungs-Startup Jolt Energy bieten dafür eine Lösung an, die ab 2021 an mehreren Tankstellen in Süddeutschland eingesetzt werden soll.
Der internationale Betreiber von Mini-Märkten EG Group und Jolt haben angekündigt, im nächsten Jahr an bis zu 40 süddeutschen Innenstadtstationen von Esso Schnelllader vom Typ Jolt MerlinOne zu stationieren. Die Tankstellen befinden sich im Besitz der EG Group und werden von ihr selbst betrieben. „Die Zusammenarbeit mit Jolt unterstreicht unser Engagement, um unsere Kundenbedürfnisse zu erfüllen, sowie unsere Bemühungen, nachhaltige Mobilität zu unterstützen“, erklärte EG Deutschland. Welche Standorte Lademöglichkeiten erhalten, wurde noch nicht verraten.
Die MerlinOne-Ladestation wurde von Jolt zusammen mit dem Nürtinger Unternehmen Ads-Tec für „Stadt-Ladesituationen“ konzipiert, in denen das bestehende Stromnetz die Bereitstellung von Hochleistungsladung erschwert. „Sobald das Projekt in Betrieb ist, können die Fahrer ihren wöchentlichen Fahrbedarf in 10 bis 15 Minuten aufladen. Eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu bestehenden Heim- und Straßenladealternativen“, wirbt Jolt-Chef Maurice Neligan. Konkret lässt sich Unternehmensangaben nach je nach Fahrzeugtyp mit 160 kW Ladeleistung in einer Viertelstunde oder weniger Strom für 200 Kilometer ziehen.
Eine MerlinOne-Station kann, muss aber nicht an das Stromnetz angeschlossen werden, da sie einen Energiespeicher mit 200 kWh Kapazität enthält. Geht die Energie zur Neige, wird die entsprechende Station durch ein neues, vollgeladenes Exemplar ersetzt. Dazu hat Jolt mit einem Partner einen Lkw mit einem automatisierten Kran entwickelt – den MerlinTruck. Der Austausch von Stationen lässt sich laut Jolt in fünf Minuten erledigen.
ID.alist meint
200kWh reichen für 2 e-trons und ein paar Stunden Werbetafel. Aber das ist nur eine Möglichkeit für die Situationen wo kein Stromanschluss möglich ist. Der Lade-LKW von Porsche mit ein paar MWh Kapazität ist auch ein Beispiel.
Aber, der wichtigere Punkt ist, die Möglichkeit schnelles Laden anzubieten ohne Änderungen an dem örtlichen Stromnetz. Überall wo man einen 22kW AC Lader, der sowieso nur von wenigen Autos voll genutzt werden kann, kann man einen Merlin Lader von bis zu 160kW(?).
Aber, selbst Jolt kann nicht zaubern, und an einem Tag mit viel Ladevorgänge wird irgendwann die Batterie leer werden, und dann gibt es auch nur 22kW.
Nils meint
Wie lange sollen denn 200 kWh ohne Stromanschluss reichen? Einen Tag?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Erfindung für ein nicht-existentes Problem: Wer fährt als E-Fahrer an eine Tankstelle?! Oder kommt jemand auf die Idee in einen Ladepark für E-Autos extra noch eine Krafststoff-Zapfsäule zu integrieren.
Ich lade dort, wo das Laden als Zusatz- und nicht als Hauptnutzen angeboten wird, also bei Sehenswürdigkeiten, in der Nähe von Stadtzentren oder bei Einkaufsmöglichkeiten.
Tom meint
Ich fahre da hin, und zwar wenn mein Akku leer wird. Ist doch mir Hupe ob das Ding an einer Tankstelle, Supermarkt usw. steht. Hauptsache ich muss keinen riesen Umweg auf meiner Strecke fahren. Gibt doch heute schon Schnelllader an der Tankstelle, siehe Shell Recharge (EnBW) und demnächst auch Aral.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Naja, wenn man genügend Lebenszeit hat, kann man selbstverständlich auch bei langweiligen Lokations laden; ich jedenfalls versuche das zu vermeiden.
Leser meint
Nett wäre vielleicht auch , wenn man an den Schnellladestationen der Tankstellen z.B. nebenher noch das Auto aussaugen, den Luftdruck prüfen (Ölstandskontrolle fällt ja weg) und mit einem feuchten Lappen bestimmte Stellen des Autos putzen könnte. Oder eben bei einer Zeitung natürlich noch Bockwurst essen und Cafe trinken könnte. :D ;)
Swissli meint
Eine mobile Ladestation mit grösserem Puffer hatte doch VW mal angekündigt. Wurde die eigentlich mal gebaut?
Das Austauschen (ohne Stromanschluss) ist natürlich Quatsch. Aber um einen Schnellader an Standorten zu installieren wo das Stromnetz noch nicht vorbereitet ist, bzw. Anpassung zu lange dauert, find ich die Lösung eigentlich ganz gut. Kurz- und mittelfristig ist das wohl günstiger und schneller als Strominfrastruktur mit erheblichem baulichem Aufwand zu realisieren.
PS: das Werbepannel am Strassenrand dürfte in vielen Ländern wohl verboten sein.
Herbs meint
„ Eine mobile Ladestation mit grösserem Puffer hatte doch VW mal angekündigt. Wurde die eigentlich mal gebaut?“
Ja, davon gibt es einige als Test in Wolfsburg.
OpaTesla meint
Mit einem 22kW Anschluss und der Tatsache, dass 20 Stunden am Tag sowieso nicht geladen wird, könnte man die 200kWh Batterie sicher dauerhaft (außerhalt extremer Rushhour) vollgeladen und verfügbar halten.
Alles andere ist vollkommener Schwachsinn.
Ebi meint
Dass ein Diesellaster rumfährt um evtl. Akkus zu ersetzen konterkariert den Gedanken der E-Mobilität, ansonsten guter Ansatz bezgl. weiteren Ausbaus der Ladeinfrastruktur im städtischen Bereich.
eBiker meint
Ich denke nicht, dass diese Stationen tatsächlich ausgetauscht werden. Das macht wenig Sinn. Ich denke dass ist eher etwas für Veranstalltungen etc wo man kurzfristig etwas zum Laden braucht,
An den Tankstellen ist ja Strom vorhanden und aufgrund des grossen Speichers muss der Anschluss ja auch nicht die volle Leistung bringen.
TwizyundZoefahrer meint
Strom mit einem Diesellaster zur Tankstelle karren ist sicher einer der effizientesten Wege E Autos zu laden, dazu noch an einer ‚Tankstelle ‚. Aber wahrscheinlich wird auch dieser Schwachsinn vom Steuerzahler subventioniert.
Jörg2 meint
„Hybrid 2.0“ ;-))
EMfan meint
Ist doch in Grünheide nicht anders: Man zerstört einen Wald um umweltfreundliche Autos zu bauen.
Finde den Fehler..
Nils P. meint
Dafür wird 3 mal soviel Wald in Brandenburg wieder aufgeforstet. Das ist doch ein echt fairer Deal. Die Aktion hat auch schon begonnen. Ich glaube wir benötigen noch viel mehr dieser Aktionen denn im Harz ist auch jede Menge Waldbestand verschwunden.
Bernhard meint
Zoome mal mit Googlemaps in den „Wald“ bei Grünheide. Ich sehe keinen Wald. Da ist nur eine Baumplantage für die Holzindustrie die sowieso erntereif war. Man erkennt ganz klar die Baumreihen für den industriellen Abbau. Natur im eigentlichen Sinne ist das genausowenig wie die Ölpalmenplantagen in Indonesien. Wäre Tesla nicht gekommen hätte man wohl nach der Ernte wieder eine Baumplantage angepflanzt. So aber hat sich Tesla verpflichtet einen echten Wald auf Ersatzflächen anpflanzen zu lassen. Und das noch auf 150 % der Fläche, die jetzt genutzt wird.
Hätte man die Baumplantage normal geerntet wären vielleicht 20 oder 30 Leute damit für 6 Monate beschäftigt gewesen und dann wäre wieder die nächsten 30 Jahre bei einer Neuanpflanzung nichts passiert.
Aber so entstehen 10.000 oder 20.000 oder 30.000 Arbeitsplätze. und zwar langfristig. Und das noch in einer Gegend in der nicht gerade die Wirtschaft boomt.
Wo ist der Fehler?
OpaTesla meint
Danke!
das war mal nötig!
Dieses ewige rumreiten auf einen reinen schlagreifen Nutzwald ohne Funktion, der eh weggekommen wäre ist nicht mehr zu hören…
Jörg2 meint
Und die Neuanpflanzungen erfolgen durch eine landeseigene Firma nach den Interessen der Forst des Landes Brandenburg, in der Regel als Mischwald.
Außer, dass offenabr der Zeitpunkt der Rodung diskussiionswürdig ist (Umsiedlung von Tieren), kann ich auch wenig nachteiliges sehen.
Der Ball ist im Spielfeld des Landes Brandenburg, um aus der Anpflanzsituation etwas sinnvolles zu machen.
Peter W meint
Ein Wald? Das ist eine Fichten-Platage und kein Wald, aber das begreifen die meisten Menschen nicht. Als nächstes verbietet man dem Maisbauern den Mais zu ernten weil ein paar Käfer rumkrabbeln.
Dieser Baumbestand wäre wahrscheinlich in 10 Jahren wegen des fortschreitenden Klimawandels ognehin ausgetrocknet und vom Borkenkäfer zerstört worden.
Nachdenken hilft manchmal wenn man einen Fehler sucht.
Christian meint
Kiefern! Für Fichten viel zu warm und trocken. Die Fichten wäre da garnicht gewachsen, deswegen hat man auf den sandigen Böden nur Chancen mit Kiefern. Nie Fichten.
Bernd meint
Man erntet Holz. Dafür sind die Bäume gepflanzt worden. Wenn das nicht mehr möglich ist, auch großflächig, hat das Geschäftsmodel Forstbetrieb in Brandenburg ausgedient. Da werden auch viele kleine private Waldbesitzer genau hinschauen. Im übrigen forstet Tesla 3x soviel Fläche mit einer besseren Qualität wieder auf.
TwizyundZoefahrer meint
Der Wald wird abgeholzt bevor er im nächsten heissen Sommer abbrennt und der Boden von Kampfmitteln befreit. Hätte dort BMW gebaut, wäre es wohl nur eine kleine Presse Randnotiz gewesen. Der Bau hätte sich wahrscheinlich über 5 bis 10 Jahre erstreckt, so dass das wahrscheinlich überhaupt niemand aufgefallen wäre.