Privatpersonen profitieren in Deutschland seit knapp drei Monaten bei der Anschaffung einer Elektroauto-Ladestation von einem hohen staatlichen Zuschuss. Die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) organisierte Förderung war schon am Tag des Starts stark gefragt, die Server des dazu eingerichteten Zuschussportals waren deshalb anfangs sogar überlastet. Einen Monat später war ein Großteil der Mittel verplant. Aufgrund des großen Interesses wurden die zur Verfügung stehenden Mittel nun aufgestockt.
Der Bund stelle aktuell 300 Millionen Euro für private Wandladestationen – auch Wallboxen genannt – zur Verfügung, berichtet das Branchenportal autohaus.de unter Berufung auf das Verkehrsministerium. Ende November hatte die Bundesregierung zunächst 200 Millionen Euro für die Förderung privater Ladestationen bereitgestellt.
Bei 900 Euro Zuschuss pro Wallbox hätte die KfW ursprünglich rechnerisch 222.222 Ladepunkte fördern können. Zum 31. Januar waren bei der Förderbank laut autohaus.de 192.281 Anträge auf insgesamt 237.507 Ladepunkte eingegangen. Das entspreche einem Zusagevolumen von fast 214 Millionen Euro. Nach der jetzt erfolgten Aufstockung sind mehr als zwei Drittel des Volumens rechnerisch schon ausgeschöpft.
Die KfW zahlt beim „Zuschuss 440“ 900 Euro für die Anschaffung und Installation einer intelligenten, also steuerfähigen 11-kW-Wallbox. Eine wesentliche Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Ladestation nachweislich mit Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien betrieben wird – etwa aus der eigenen Fotovoltaik-Anlage oder über den Energieversorger.
Antragsberechtigt für die KfW-Förderung von Wallboxen sind neben Privatpersonen auch Wohneigentümergemeinschaften, Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften und Bauträger. Der Zuschuss muss vor Beginn des Vorhabens beantragt werden. Maßgeblich für den Vorhabensbeginn ist die verbindliche Bestellung der Ladestation beziehungsweise der Abschluss eines entsprechenden Lieferungs- und Leistungsvertrags. Die Auszahlung erfolgt nach Abschluss der Maßnahme gegen Vorlage der von den durchführenden Fachunternehmen erstellten Rechnungen.
Tom meint
Ruhig Blut!
Ich kenne sehr viele, die sich einfach mal die fünf Minuten Zeit genommen haben und ein oder zwei Ladepunkte angemeldet haben. Man weiß ja nie… Im Zweifelsfall verfällt halt die automatisierte Zusage. So What? Insofern teile ich auch die Zuversicht, dass der Topf gar nicht so schnell leer wird, da ein nicht unerheblicher Teil der Anträge verfallen wird.
Hab bis heute noch nicht verstanden, warum man die Förderung unbedingt VOR dem Auftrag beantragen muss? Weiß jemand was der Hintergrund ist und könnte uns einweihen? Wesentlich sinnvoller wäre doch erst den Kosten-VA einzureichen und danach eine Zusage zu erteilen. So weiß man zumindest, dass ernsthaftes Interesse besteht.
Zweiter Kritikpunkt: Einige haben offenbar überhaupt kein Elektroauto und planen auch nicht die Anschaffung. Aber wenn man schon mal eine Box für Lau kriegt, warum nicht installieren? Wieso fordert man nicht zumindest binnen eines Jahres nach Installation der Box den Nachweis der tatsächlichen regelmäßigen Nutzung durch ein E-Fahrzeug z.B. durch Abfrage FIN – Halter – Aufstellort oder dergleichen?
Alupo meint
Da sollte ich mir eigentlich endlich auch sowas zulegen.
Zum 31.01.21 waren ja noch Mittel frei. Aber iich brauche sowas eigentlich gar nicht, deshalb habe ich es seit fast 5 Jahren BEV-Fahrens auch sein lassen. Das 3*1,5 mm2 Kabel zu ersetzen würde im Keller jede Menge Dreck machen. Das kommt nicht gut an.
Mal sehen, Zeitdruck gibt es offensichtauch nicht. Ich werde es mir in Ruhe durch den Kopf gehen lassen…
Eurostar meint
Hallo, ich habe gleich am 25.11.2020 den Antrag bei der KFW gestellt und
auch gleich eine Wallbox bestell. Bei der Auftragsbestätigung, am gleichen Tag,
hieß es Lieferzeit 4 Wochen. Auf Grund der großen Nachfrage und wegen
Corona , wurde die Wallbox immer noch nicht geliefert……..
Ist aber kein Problem, den Dacia Spring kann ich ja auch noch nicht bestellen –
würde mich interessieren, wie lange das noch dauert…….
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich habe mir für meine Zoe vor 6 Jahren eine ABL-Industriewandbox mit 32 A-Cekon-Steckdose (und weiteren) installiert + NRGkick dazugekauft.
Dennoch lade ich in 95% der Fälle mit dem 230 V-Renault-Backstein und das reicht vollkommen.
Franz Mueller meint
Viele der Anträge sind bei Mehrfamilienhäusern gestellt worden. Jetzt merken die Leute, dass selbst durch die WEG Novelle eine Entscheidung durch die Eigentümergemeinschaft erfolgen muss (Jedenfalls um das Wie der Umsetzung). Durch Corona werden die Versammlungen nicht stattfinden und viele werden Ende des Jahres die Wallbox noch nicht installiert haben und die Förderung wird gestrichen. Und selbst wenn, werden viele die Ausführung nicht durchführen, da bei der Verlegung in Tiefgaragen es viel zu teuer wird.
Da kommen wieder 50 bis 100 Millionen zurück in den Topf.
Es ist lächerlich, ein Förderprogramm zu starten und keine Pflicht zur Einreichung von Kostenvoranschlägen gefordert zu haben. Jetzt hat niemand was davon, Neuanträge können nicht gestellt werden und ernsthafte Interessenten können in 9 Monate die Umsetzung nicht realisieren.
Yoshi84 meint
Wieso können keine Neuanträge gestellt werden?
McGybrush meint
Glaube auch das es heute Leer Töpfe geben wird die sich wieder füllen werden.
So kann heute kein Antrag bewilligt werden aber in 6 Monaten evtl schon.
Bei uns ist das so das der Elektriker 0 Ahnung hat wie er das umsetzen soll und die Stadtwerke haben kein Stromtarif mit 100% Ökostrom. Den git es hier nicht. Wäre es meine Haus würde ich wechseln. Aber es sind Freunde von mir und die wollen (warum auch immer) bei Ihrem Örtlichen Anbieter bleiben und auch beim Örtlichen Installateur. Ich vermute mal das am Ende wenn alles dran und drauf ist, die Förderung nicht bewilligt wird weil die Wallbox nicht regelbar sein wird und das Dach auch nicht zu 100% das Auto abdecken kann. Somit werden die 900Eur sicher irgendwann wieder frei werden.