Mazdas im vergangenen Jahr in Europa eingeführtes erstes Elektroauto MX-30 wird zurück in die Werkstatt gerufen. Der Grund sind zwei mögliche Fehlerquellen: Bremsleuchten und Berganfahrassistent, berichtet das Branchenportal Kfz-Betrieb. Ein Softwareupdate soll Abhilfe schaffen.
Betroffen sind insgesamt 11.774 Exemplare, davon 3825 in Deutschland. Bei den Fahrzeugen muss eine Aktualisierung des Motorsteuergeräts durchgeführt werden – beim manchen nur aus einem, bei den meisten aber aus zwei Gründen. Dies teilte Mazda Motors Deutschland laut Kfz-Betrieb kürzlich schriftlich mit.
„Die Bremsleuchten können beim Rückwärtsfahren aufleuchten, obwohl das Bremspedal nicht betätigt ist“, so eine mögliche Problematik. Zudem könnte bei 11.261 Einheiten, davon 3522 in Deutschland, der Berganfahrassistent („Motor Hill Assist – MHA“) bestimmte Fahrsituationen fehlinterpretieren. „Wenn das Fahrzeug von einer rutschigen Fahrbahnoberfläche (z. B. Eis) auf eine Oberfläche mit hoher Reibung fährt und der Fahrer dabei die Bremse betätigt, ist es möglich, dass das Fahrzeug nach dem Lösen der Bremse anfährt“, so der japanische Importeur. Der Berganfahrassistent könnte dies als Halten am Berg deuten und daher ein Motordrehmoment erzeugen. „Sobald die Bremse wiederholt betätigt wird, nimmt das Motordrehmoment wieder ab“, betont Mazda.
Beide Probleme könnten bei vom 19. Mai bis 17. November 2020 produzierten Fahrzeugen auftreten. Die möglicherweise fehlerhaften Bremsleuchten wurden bei zwischen 19. Mai und 4. Dezember des vergangenen Jahres vom Band gelaufenen MX-30 installiert. Das Softwareupdate „auf den neuesten Stand der laufenden Produktion“ dauert nach Angaben des Herstellers etwa 20 Minuten.
Einige halten den MX-30 mit seiner 35,5-kWh-Batterie für gemäß WLTP-Norm nur 200 Kilometer Reichweite für ein vergleichsweise wenig attraktives Elektroauto. Die Erwartungen von Mazda erfüllt das Fahrzeug bisher jedoch: Der erst im September 2020 in den Markt eingeführte Stromer sei zum Jahresende auf „erfreuliche“ 3782 Neuzulassungen gekommen. Das Zulassungsziel von 2500 Einheiten habe man damit deutlich überschritten, hatten die Japaner Anfang des neuen Jahres mitgeteilt.