Mazdas im letzten Jahr eingeführtes Modell MX-30 gilt mit seiner 35,5-kWh-Batterie für gemäß WLTP-Norm nur 200 Kilometer Reichweite als vergleichsweise wenig attraktives Elektroauto. Die Erwartungen des japanischen Herstellers erfüllt das Fahrzeug bisher jedoch. Auch mit den Verkäufen teilelektrischer Pkw und dem CO₂-Flottenausstoß zeigte sich Mazda Deutschland in seiner Bilanz für 2020 zufrieden.
Von insgesamt 44.346 Neuzulassungen der Marke im vergangenen Jahr hätten 26.831 Fahrzeuge über eine teilweise oder vollständige Elektrifizierung des Antriebs verfügt. Das entspreche einem Anteil von 60,5 Prozent, teilte das Unternehmen mit. Der erst im September 2020 in den Markt eingeführte vollelektrische MX-30 sei zum Jahresende auf „erfreuliche“ 3782 Neuzulassungen gekommen. Das Zulassungsziel von 2500 Einheiten habe man damit deutlich überschritten.
Mazda hat den MX-30 eigenen Angaben nach bewusst nicht mit größtmöglicher Reichweite ausgestattet. Die bei diesem Modell verfolgte „Rightsizing“-Strategie sorge für niedrigere Kosten sowie weniger Gewicht und damit ein agileres Fahrverhalten. Zudem falle die CO2-Bilanz selbst nach einem Austausch der Batterie nach 160.000 Kilometern ähnlich wie bei einem Diesel aus. Als Alternative zum aktuellen MX-30 will Mazda bis 2022 eine Variante mit zusätzlichem Wankelmotor einführen, der mithilfe von Benzin Strom für Batterie und E-Antrieb erzeugen kann. Die Reichweite soll damit auf 600 bis 700 Kilometer wachsen.
Für mehr Nachhaltigkeit setzt Mazda vorerst verstärkt auf Hybridtechnik. 2020 war diese in nahezu allen neu zugelassenen Fahrzeugen der Baureihen Mazda2 (4235 Zulassungen), Mazda3 (6095) und im erfolgreichsten Mazda-Modell, dem CX-30 (12.718), an Bord. Die aktuelle Strategie zahlt sich laut den Japanern aus: Nach einer Auswertung des Kraftfahrt-Bundesamtes für das Jahr 2020 erreichte das Unternehmen im deutschen Markt eine Reduzierung seines CO₂-Flottenausstoßes von 11,5 Prozent gegenüber 2019 und liegt damit leicht über der durchschnittlichen Verringerung des CO₂-Flottenverbrauchs des Gesamtmarktes (-11,0 %).
Bis 2030 sollen alle Mazda-Antriebe teilweise oder vollständig elektrifiziert sein. „Hocheffiziente Verbrennungsmotoren werden dabei von elektrischen Antrieben unterstützt und Lösungen für das rein elektrische Fahren werden weiterentwickelt“, heißt es. Ziel sei es, die jeweils richtige Lösung zur richtigen Zeit am richtigen Ort anzubieten und dabei regionale Verfügbarkeiten von Energiequellen und Marktbedingungen zu berücksichtigen. Konkrete Informationen zu weiteren Elektroautos gibt es bislang nicht.
Robert meint
Interessant ist, das ein großer Händler in Frankfurt mir das Gegenteil berichtet hat und nicht nur bei ihm!! Na gut….:
Saxo meint
Hier in Sachsen noch nicht einen in Natura gesehen.
Zoe und Model 3 und vereinzelt was aus der VWAG sichtet man hier noch am meisten.
Stefan meint
Wenn auch der Akku mMn kapazitätstechnisch nicht state of the art ist, egal, jederVollstromer ist ein Verbrenner weniger und das freut mich!
Rene meint
Da war ja auch schon die Rede von einem zusätzlichen REX mit Wankelmotor – wäre m.E. ein interessantes Konzept, vor allem auch bei der doch eher niedrigen Reichweite
NiLa meint
Der ist bestätigt und kommt bald auf den Markt. Klasse Konzept.
Thomas meint
Wie ineffizient der Wankelmotor ist wurde ja mit den RX-Modellen mehrfach eindrucksvoll bewiesen. Ich glaube nicht dass der kompakte Bauraum des Wankels diesen gravierenden Nachteil wettmachen kann.
Swissli meint
Bin auch mal auf die Specs gespannt.
Aber es wäre doch mal ein optimierteres Konzept („grosse“ Batterie, kleiner Verbrenner REX) als die jetzigen PHEV (grosser Verbrenner, kleiner Akku).
Und es gibt ja auch Zielgruppen. Zum Beispiel im Alltag rein elektrisch fahren und vielleicht 1x im Monat eine längere Strecke (ohne „Reichweitenangst“), Urlaubsfahrt o.ä.
Dann wird halt 12x im Jahr ineffizient gefahren, aber die restlichen 354 Tage im Jahr elektrisch sauber.
Langfristig läufts aber schon Richtung BEV. Aber der MX-30 mit REX könnte zumindest die PHEV ablösen.
NiLa meint
@ Thomas: das kann man 0,Null mit den RX Modellen vergleichen. Ein Wankelmotor, der im optimalen Drehzahlbereich als Generator operiert, ist sogar geringfügig effizienter als ein Ottomotor.
Peter meint
Ich fahre selbst einen MX-30. Das Konzept ist für meine „Anwendungsfälle“ (hauptsächlich städtischer Verkehr und Pendelverkehr mit 65 km am Tag) absolut ausreichend. Ich habe selbst in dieser Jahreszeit keine Probleme mit der Reichweite bei allem Komfort (wie bspw. Klimaanlage), muss zudem noch nicht mal jeden Tag nachladen. Wer damit Mittelstrecken am Stück fahren will > 150 km muss dann allerdings schon etwas mehr planen. Der MX-30 passt sicherlich nicht auf jedes Anwenderprofil. Darüber muss man sich im Klaren sein.
Er ist aber ein schönes (qualitativ hochwertiges) Auto im Vergleich zu vielen anderen reinen Elektrofahrzeugen. Ich fühle mich damit sehr wohl.
AMG Power meint
Ja, kann mich nur ihrer Ausführung anschließen, der MX-30 ist schön, wertig und als EV akzeptabel. Den Rest muss man mit sich selber ausmachen. Er hat definitiv seine Daseinsberechtigung, für mich jedenfalls.
Anti-Brumm meint
Finde es gut, dass es auch Käufer gibt, die mit der Kapazität zufrieden sind.
Mir würde allerdings das Preis-Leistungsverhältnis nicht passen.
TwizyundZoefahrer meint
Die Kapazität reicht für die Meisten. Bin auch 5 Jahre mit 22er Akku ausgekommen, es ist eine reine Komfortsache, mehr nicht.
NiLa meint
Ich bin gespannt, wie der teilelektrische MX-5 wird. Das aktuelle Modell läuft ja trotz Corona wie geschnitten Brot.
Gerry meint
Teilelektrisch wird sich nicht durchsetzen, ist eine Krückentechnologie die jetzt schon veraltet ist.
NiLa meint
In Spaßfahrzeugen wie dem MX-5 werden sich teilelektrische Lösungen ohne ! Stecker zweifelsohne durchsetzen.
Thomas meint
Ja klar, gerade Fahrzeuge die meist nur wenige Kilometer fahren und total von der Dynamik eines reinen E-Antriebs profitieren würden, werden natürlich zukünftig(!) mit einem Verbrenner ausgestattet sein.
Klingt einleuchtend.
NiLa meint
Ja, das ist einleuchtend. Den Batteriekram lass mal für die Alltagsautos und Supersportwagen. :)
1. die Dynamik eines MX-5 resultiert aus seinem sehr niedrigen Gewicht. Leistung war bei dem Wagen (zumindest ab Werk) noch nie ein Thema. Da ist eine schwere Batterie völlig fehl am Platz.
2. in einem Fahrzeug, dass im Schnitt nur ~5000 KM im Jahr bewegt wird, macht selbst eine nur mittelgroße Batterie ökonomisch wie ökologisch ohnehin keinerlei Sinn.
3. die nächste Generation vom MX-5 ist bereits als Hybrid bestätigt worden. Also ja, man wird auch zukünftig das Vergnügen haben, einen spritzigen, hoch drehenden Benziner in einem ~1000kg Auto bewegen zu können.
Egon Meier meint
‚wie geschnitten Brot‘ ist wohl nicht der passende Ausdruck.
Man könnte sagen: dafür, dass es ein BEV mit unterirdischen technischen Daten zu exorbitantem Preis ist verkauft er sich nicht übel.
Für mich ist damit die Theorie bestätigt, dass die ganze Hetze nach Reichweite, Ladegeschwindigkeit, niedrigem Preis usw .. völlig an der Sache vorbei geht.
Die Leute kaufen mit dem Bauch.
Allerdings ist die Frage, wie groß das Marktsegment ist, dass sich mit solch einem Wagen zufrieden gibt und bereit ist, für ein paar optischen Gimmicks viel Geld zu bezahlen.
VoglioEMO meint
Au Backe Egon, gerade hier im Pott fahren da einige rum.
Habe mittlerweile in meiner tägliche genutzten / befahrenen Umgebung 8 Stück gezählt, davon – soweit für mich ersichtlich nicht ein einziger Autohaus Vorführer.
In direkter Nachbarschaft steht sei zwei Wochen auch einer, direkt mit ner schönen Wally an einer Metallkonsole im Carport.
Mit diesen 8 Stück führt dieses Vehikel das e-Car Ranking in meiner Nachbarschaft/tagesüblichen Umgebung noch vor Zoe, i3 & TM3.
Warte bislang noch auf die Sichtung eines Honda-e im tiefsten Westen.
Egon Meier meint
unbestritten, dass die Verkaufszahlen des Wagens überraschend hoch sind. Motivforschung ist angesagt und meinen gedanklichen Ansatz dazu hast du oben!
Die gängigen Forderungen an ein BEV erfüllt der Wagen ja gerade nicht!!
NiLa meint
MX-5, Egon. Nicht MX-30.