Volvo Cars hat im März bekannt gegeben, ab 2030 nur noch Elektroautos zu verkaufen. Ein zweites nur mit Batterie betriebenes Modell neben dem aktuellen Kompakt-SUV XC40 Recharge, der Crossover C40 Recharge, wurde ebenfalls vorgestellt. Mit der Transformation zum reinen Elektroauto-Hersteller stellen die Schweden ihr Vertriebsmodell um.
Mit der zunehmenden Elektrifizierung wandele sich Volvo Cars auch zum digitalen Unternehmen und verlagere den Direktvertrieb seiner Pkw ins Internet, erklärte der Premium-Anbieter. Begleitet von einer „groß angelegten Modelloffensive“ in den kommenden Jahren will Volvo Cars seine Elektroautos – beginnend mit dem XC40 Recharge des Modelljahres 2022 – ausschließlich über Online-Kanäle anbieten.
Auch wenn das derzeitige Handelsmodell vor einem grundlegenden Wandel stehe, komme den Vertragspartnern weiter eine wichtige Rolle zu – „sie bleiben Anlaufstelle für die Kunden und stärken den weiteren Aufbau der Kundenbeziehungen“, betonte das Unternehmen. Als Teil der neuen Geschäftsstrategie werde man erheblich in Online-Vertriebskanäle investieren, die Komplexität im Produktangebot reduzieren sowie mit transparenten und festgelegten Preismodellen arbeiten. Unter dem Namen des bereits bestehenden Auto-Abos „Care by Volvo“ will sich die Marke „auf ein komfortables Komplettangebot“ konzentrieren.
„Die Zukunft von Volvo Cars wird durch drei Säulen definiert: elektrisch, online und Wachstum“, so Vorstandsmitglied Lex Kerssemakers. „Unsere Kunden sollen in einem Volvo möglichst sorgenfrei unterwegs sein. Dafür nehmen wir ihnen die Komplexität beim Kauf und beim Fahren ab. Vereinfachung und Komfort sind der Schlüssel zu allem, was wir tun.“ Die Strategie habe das am schnellsten wachsende Segment in der Automobilindustrie im Visier: Premium-Elektrofahrzeuge. Volvo Cars wolle in diesem Bereich eine Führungsrolle einnehmen und sich deshalb in Zukunft auf die Entwicklung von Elektroautos konzentrieren.
Parallel zu den Investitionen in die Online-Vertriebskanäle will Volvo Cars gemeinsam mit dem Handel stärkere Kundenbeziehungen aufbauen. Die Partnerbetriebe sollen insbesondere in Märkten wie Deutschland die zentrale Anlaufstelle für Kunden bleiben: Sie werden in den Volvo-Autohäusern auch in Zukunft Beratung erhalten und Probefahrten vereinbaren können. Dienstleistungen wie die Verkaufsbemühungen, die Vorbereitung, Auslieferung und Wartung der Fahrzeuge liegen ebenfalls in der Verantwortung der Vertragspartner.
„Online und Offline müssen vollständig und nahtlos integriert werden“, sagte Lex Kerssemakers. „Ob online oder offline, in einem Showroom, in einem Volvo Studio oder beim Fahren: Wo auch immer sich der Kunde bewegt, muss das Erlebnis erstklassig sein.“
Fahrzeug-Abo im Fokus
Das bisherige Fahrzeug-Abonnement Care by Volvo will der schwedische Autobauer umfassend ausbauen. Die vollelektrischen Modelle der Marke sollen im Komplettpaket mit Service, Garantie, Pannenhilfe, Kfz-Versicherung und – sofern verfügbar – Ladeoptionen für Zuhause auf die Straßen kommen.
Den Bestellprozess auf seiner Website will Volvo für vollelektrische Modelle weiter vereinfachen – dazu heißt es: „In wenigen Schritten gelangen Kunden künftig zum Wunschauto. Sie können dabei aus zahlreichen vorkonfigurierten Fahrzeugen wählen, die nicht nur einfach und bequem bestellt, sondern auch schnell geliefert werden können. Das transparente Preismodell mit feststehenden Konditionen macht zudem Verhandlungen überflüssig.“
In Deutschland erfolgt der Direktvertrieb beginnend mit dem 2022er XC40 Recharge über die Online-Plattform von Care by Volvo. Neben der Möglichkeit, Stromer wie gehabt flexibel zu abonnieren, können Kunden dort künftig auch Fahrzeuge für fixe 36 Monate buchen. Der Preis für den festen Vertragszeitraum von 36 Monaten liegt bei 699 Euro pro Monat. Für den flexiblen Vertrag mit drei Monaten Kündigungsfrist liegt die Rate bei monatlich 769 Euro. Die Abo-Rate deckt Versicherung, planmäßige Wartung und die Garantie während der Laufzeit ab.
Sollten Kunden einen Barkauf des vollelektrischen Modells bevorzugen, soll auch dies zeitnah möglich sein. Ein entsprechender Prozess wird laut Volvo derzeit in den finalen Details entwickelt und in Kürze vorgestellt, damit dann auch der Barkauf online möglich ist.
DerOssi meint
Bis man dann die Kiste zurückgibt, und über jeden kleinen Kratzer gestritten wird und diese einem angerechnet werden… eine Bekannte musste bei Rückgabe Ihres eigentlich günstigen Opel-Adam-Leasings stolze 2500 Euro nachblechen auf Grund solcher Themen…
Muss ja nicht immer so laufen, nur hätte ich persönlich keine ruhige Minute… außer man bietet ein Versicherungspaket an, OHNE Selbstbeteiligung, bei dem man sich dann auch getrauen darf, einen Kratzer oder ähnliches auch reparieren zu lassen… dafür kenne ich mich jetzt doch zu wenig mit den Konditionen aus… gerne lasse ich mich aufklären…
Bei mir schützt mich die Firma bei Rückgabe des Leasing-Fahrzeugs und deckelt einiges… extreeeem entspannt das Ganze… und ich fahre nicht mit der permanenten „Angst“ rum „Bloß kein Kratzer!“…
Dirk meint
Ist kein Leasing mit Restwert etc.
Klar, wird es bei übermäßigen Gebrauchsspuren Diskussionen geben oder es wird über die VK abgewickelt.
MiguelS NL meint
In der NL gibt es nur Abo, Geschäftsfahrzeuge überwiegend im Abo. Leasing bedeutet in NL gleich Abo, d.h alle Kosten inbegriffen außer Sprit.
Bei BEV wird es Abo bald inkl. Strom oder mit spezielle Stromtarife geben.
Abo is privat seit 5 Jahren stark im Kommen nennt sich bei uns Private Lease. Beliebt ist Flex Lease (Abo), bedeutet nach 6 oder 12 kündbar. Diese Option kosten of rund 25 Euro extra pro Monat (in der Kompaktklasse). Wird aber noch nicht bei BEV angeboten.
Nur Volvo bietet zur Zeit Flex BEV an (monatlich für nur 70 € Extra im MonatIch), finde die Preise auch vergleichbar mit Verbrenner. Das heißt, finde ich gut ????
Jörg2 meint
Immer wieder spannend, was für Geschäftsmodelle auf den Markt kommen, wenn die Entscheiderebenen nicht ganz so dolle in den alten Automobilwelten verhaftet sind.
Hier:
Wozu braucht es eine zwischengeschaltete, externe, Geld verdienende Leasingstruktur, wenn wir das auch direkt machen können? Und wir machen das aus Kundensicht: generell mit Versicherung, Wartung etc….. (Werden wieder einige sagen: „gibts schon!“. Klar! Auch in dieser Ausprägung und als zentrale Herstellerlösung?)
Wenn „Nutzen“ vor „Besitzen“ geht (zumindest in einer wohl immer größer werdenden Kundenschicht), dann ist ein solches Vermietmodell näher an zukünftigen Marktgegebenheiten als das Verkaufsmodell. Das „Besitz-Modell“ wird von unten (Sharingflotten, die langsam auch Tagesmieten für Ausflügler und Geschäftsreisende anbieten) und von oben (Langzeitmiete wie hier) angegriffen. Klar ist, dazu braucht es ein Minimum an IT-Dach. „Nur“ ein Auto aus dem Autohaus schieben und der Kunde macht den Rest, reicht wohl immer weniger aus.
Die Auslastung des eigenen Werkstattnetzes ist gut steuerbar, da diese Autos sicherlich in die von VOLVO gewünschten Werkstätten zur Wartung gehen.
Allstar meint
Bla bla bla…usw usf