Die Sportwagenmarke Mercedes-AMG bereitet sich auf die Markteinführung von E-Modellen vor. Dazu wird bis 2022 am Hauptsitz im baden-württembergischen Affalterbach über drei Etagen das neue „Technikum“ mit einer Gesamtfläche von über 5000 Quadratmetern entstehen. Es handelt sich dabei um ein neues Prüffeld für die Entwicklung von elektrifizierten Hochleistungsantrieben und elektrischen Komponenten.
Mit zwei Allrad-Prüfständen und einem Hochvolt-Prüfstand für Batterien richte man sich für die Zukunft aus, bei Bedarf biete das Gebäude weitere Ausbaustufen, heißt es in einer Mitteilung. Jochen Hermann, Technologie-Chef von Mercedes‑AMG: „Mit unserem neuen Testzentrum können wir Fahrzeugkomponenten und Prototypen unter realistischen Bedingungen erproben und sie in einem frühen Entwicklungsstand auf Herz & Nieren prüfen. So gewinnen wir nicht nur Zeit im Entwicklungsprozess, sondern steigern auch die Ergebnisqualität.“
Die Allrad-Prüfstände unterstützen die Ingenieure in Affalterbach bei der Simulation von Fahr- und Umweltbedingungen. An die vier Maschinen eines Prüfstands werden die vier Radnaben eines Fahrzeugs gekoppelt und spiegeln so Fahrwiderstände. Einer der Prüfstände ist mit einer Klima-Höhenkammer ausgestattet: Mittels Unterdruck kann eine Höhe von bis zu 5000 Metern über Normalnull bei einer Temperatur von bis zu -30 °C dargestellt werden. Bei den Tests sitzt der Entwickler nicht im Fahrzeug, sondern steuert dieses automatisiert aus einem Bedienraum.
Der Hochvolt-Prüfstand mit Klimakammer erlaubt es, die in Affalterbach entwickelten Batterien in einem Temperaturbereich von -40 bis +80 °C automatisiert zu prüfen. „So gelingt es, nahezu jeden denkbaren Fall zu testen, der in der Betriebszeit auf ein Batteriesystem zukommen könnte“, erklärt Mercedes-AMG. Der Fokus liege hierbei insbesondere auf der Sicherheit, der Dauerhaltbarkeit sowie der Funktion und Leistung unter Extrembedingungen.
Bei dem geplanten Bau des Technikums verpflichte man sich der Nachhaltigkeit, betont AMG. Das Ziel sei eine sehr effiziente Gebäudetechnik und Anlagenausstattung am Standort, etwa durch den Einsatz moderner Wärmerückgewinnungssysteme und einer großen Zisterne als Energiespeicher. Die Beheizung des Gebäudes werde größtenteils aus eigener Prozessabwärme durchgeführt, bei Wärmeüberschuss sei die Einspeisung in ein Nahwärme-Verbundnetz möglich.
Mit was für einem Modell Mercedes-AMG in die Elektromobilität einsteigt, ist noch nicht bekannt. Es wird erwartet, dass zunächst ein teilelektrisches Fahrzeug angeboten wird. Später soll es dann auch besonders sportliche Elektroautos geben.
Ebenfalls Anfang März hatte AMGs Mutterkonzern Mercedes-Benz mitgeteilt, einen dreistelligen Millionenbetrag in die Transformation des Stammsitzes Untertürkheim zu investieren. Der Standort soll sich im künftigen „Mercedes-Benz Drive Systems Campus“ auf Forschung, Entwicklung und Produktionsanläufe von Antriebssystemen konzentrieren. Dazu gehören ein Campus für elektrische und elektrifizierte Antriebe sowie eine neue Fabrik für die Kleinserienfertigung von Lithium-Ionen-Batteriezellen und ein Labor für Batteriesicherheit.
Thrawn meint
„… Mittels Unterdruck kann eine Höhe von bis zu 5000 Metern über Normalnull bei einer Temperatur von bis zu -30 °C dargestellt werden. …“
Wozu braucht ein Prüfstand für elektrische Antriebe Höhnprofile? Die geringere Sauerstoffgehalt wirkt sich doch auf E-Motoren gar nicht aus, oder?
Oder wollen die nur PHEVs dort testen? Das würde auch das Heizkonzept über „Prozesswärme“ erklären. Wo die bei E Antrieben in ausreichender Menge herkommen soll, um ein Gebäude zu heizen, ist mir auch nicht klar. So ein Kolbenmotor dagegen wäre eine sehr effiziente Heizung für das Gebäude, wo doch meist 80% oder mehr des Energieträgers in wohlige Wärme verwandelt wird, dagegen nur 20% oder weniger als kinetische Energie vergeudet werden.
StugiLife meint
Es geht u.a. um die Durchschlagsfestigkeit von Luft, die in großer Höhe abnimmt, auch Veränderungen in den Batteriezellen, Verschiebungen der Siedepunkte, Materialausdehnung, Kühlung, etc.
AK swiss meint
Ich gebe Thrawn recht: Für Luft- und Kriechstrecken gibt es Normen, der Rest lässt sich auch am Modul testen. Kein vernünftiger Ingenieur testet das erst am kompletten System.
Ausser AMG vielleicht.
LiPo meint
Die Prüfstände ersparen zb. Tests im Realbetrieb, das ist auch ein Zeichen für Nachhaltigkeit. Zudem werden bei AMG auch Hochvoltbatterien entwickelt, dafür gibt es natürlich Prüfstände für die einzelnen Komponenten.
StugiLife meint
Mal wieder nur Häme in den Kommentaren, dabei hat AMG schon 2013 mit dem SLS electric drive gezeigt zu was sie imstande sind.
Erstaunlich was für Kleingeister hier unterwegs sind.
AlBundy meint
Na, mal wieder im Angriffsmodus?
Was verstehen wir Kleingeister denn jetzt wieder nicht?
Was Sie gerade zeigen ist eher beschämend für eine Diskussion.
AMG Power meint
@ AlBundy: Warum, „SugiLife“ hat doch vollkommen recht. Die Kleingeister meinen hier alles zu wissen und bewerten zu können. Einfach mal den Ball flach halten und weitermachen. Die AMG’ler werden euch schon zeigen wo der Hammer hängt, lasst euch überraschen. Best in jeder Klasse…!
AlBundy meint
2 Identitäten machen Ihr Verhalten nicht besser, aber netter Versuch.
AMG und Stugi sind doch ein- und dieselbe Person, vermutlich ohne Freunde und deshalb spielen Sie sich das Bällchen selbst zu. Das ist wie Tischtennis gegen die Wand. Ist schon herrlich, so herzhaft lachen kann bis es mir als Schuhverkäufer dieselben auszog.
TwizyundZoefahrer meint
Genau, wie waren nochmals die Leistungsdaten, die Reichweite und der Preis und die Verfügbarkeit? Also ich habe mir damals mit meinem Twizy als es schon Tesla S gab meinen Eintrag ins Guinness Buch gesichert. Da stand das Einzelexemplar auf dem Stugi Daimler Museumsplatz in der Ecke. Was ist seither damit passiert, nix. Das war 2014.
AMG Power meint
Du bist einfach der Beste, ganz toller Mensch, mach weiter so.
TwizyundZoefahrer meint
@AMG, Danke.????
Mäx meint
Naja 3,9 Sekunden 0-100km/h, 250km/h Spitze und aus 60kWh Batterie 250km Reichweite (NEFZ) generiert. Für Elektro in 2013 eigentlich gar nicht so schlecht würde ich sagen.
Verfügbarkeit und Preis hast du natürlich recht…
StugiLife meint
@Twizy
Es wurden immerhin knapp 100 davon verkauft zum Preis von 416000 Euro. Mittlerweile kosten Gebrauchte, wenn überhaupt am Markt verfügbar, über 1 Mio.
Hat sich also gelohnt für AMG, aber darum geht es nicht, sondern dass hier in den Kommentaren AMG die Kompetenz abgesprochen wird, und das ist Unsinn. Der Focus lag bisher auf Hybrid und Power Engines für den Motorsport, das ändert sich nun.
Das Bashing deutscher Hersteller hier in den Kommentaren nimmt langsam ein Ausmaß an welches sogar das bei Teslamag übertrifft. Sind vermutlich die gleichen Player.
AMG Power meint
Passt StugiLife und nein, wir sind nicht die gleiche Person wie oben von „AlBundy“ behauptet. Sind halt nicht alle so verblendet. In 2-3 Jahren wurden die Karten neu gemischt, schon heute gibt es eigentlich keinen technisch besseren Grund mehr einen Tesla zu kaufen, außer als Fan-Boy vielleicht.
hu.mus meint
Nun ja, bei Teslamag geht das Bashing einer kleiner, aber sehr pieksigen Crew hauptsächlich gegen Teslas selbst. Egal welche Meldung; xoffender, Ossi (der ja auch hier ist) usw. sind permanent damit beschäftigt „rumzupaueln“ da ist Tesla pleite, unfähig, hässlich, zu teuer, zu billig usw.
Einige von denen tummeln sich wohl auch hier. Und ein paar genervte lesen (meist) nur noch mit. Die die Tesla mögen wehren sich so wie hier diejenigen, die deutsche Hersteller bevorzugen. Mit Gehirn und Argumenten oder etwa einer Diskussionskultur hat das nichts mehr zu tun, und wenn ist es oft niedrigestes persönliches Niveau. Mir platz innerlich auch oft der Kragen, aber es nützt ja nichts.
Freue mich aber, dass Ihnen das auch unangenehm auffällt und freue mich noch mehr, wenn Sie andere ebenso respektvoll behandeln wie Sie es für sich selbst wünschen.
Schönen Abend noch.
hu.mus meint
Während ich dies schrieben haben Sie sich schon wieder selbst für jede normale Diskussion disqualifiziert; im Bashing stehen Sie niemand nach. Schade.
Längsdenker meint
Prüfstände sind Lieblingskinder der deutschen Autobauer. Darin sind sie wirklich gut. Mit der Ankündigung von Prüfständen ist aber noch nicht viel erreicht. Und sie sollten sie sich diesmal nicht wieder verführen lassen, ihren Kunden ein X für ein U vorzumachen. Die „Fenster“ im Display zeigen alles.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Mit was für einem Modell Mercedes-AMG in die Elektromobilität einsteigt, ist noch nicht bekannt.“
Jetzt wird erst einmal ein Gebäude hingestellt, dass ist für einen Schwaben ohnehin das Schönste und Wichtigste. Alles andere ergibt sich dann schon.
Yogi meint
Hoffentlich denken die in der Entwicklung an den feinen Benzolzerstäuber für den Innenraum. Damit das Klientel sich wie immer fühlt…;-)
EVrules meint
Manche tun sich mit dem Wandel leichter als andere.
Aber den Unkenrufen zum Trotze, finde ich es gut, dass AMG den Weg einschlägt – deren Innovationskraft kann hier für viele positive Lösungen in Zukunft sorgen.