Volkswagen hat eine weitere Baureihe seiner neuen Elektroauto-Familie ID. vorgestellt: den ID.6. Das große SUV wird zunächst nur in China angeboten. Laut dem Chef von Volkswagen Pkw Ralf Brandstätter könnte das Modell später auch in anderen Ländern eingeführt werden, die finale Entscheidung dazu stehe aber noch aus.
Europas größter Autohersteller will mit einer Regionalstrategie in China zum führenden Anbieter nachhaltiger Fahrzeuge werden. 2030 soll mindestens jedes zweite in der Volksrepublik verkaufte Fahrzeug ein E-Fahrzeug sein. Im Vorfeld der Weltpremiere auf der Auto Shanghai wurden erste Bilder und technische Details des für den chinesischen Markt entwickelten ID.6 veröffentlicht.
Das SUV basiert wie die hierzulande bereits eingeführten Baureihen ID.3 und ID.4 auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) und wird in China in den zwei Versionen SAIC Volkswagen ID.6 X und FAW-Volkswagen ID.6 CROZZ auf den Markt kommen. Das bislang größte ID.-Modell bietet Platz für sechs oder sieben Personen und soll beim Raumangebot, der Funktionalität und dem Design sowie der Benutzerfreundlichkeit „Maßstäbe setzen“. Damit sei der ID.6 speziell auf die Bedürfnisse und Wünsche chinesischer Kunden zugeschnitten, so Volkswagen.
„China ist ein Markt, der sich sehr schnell verändert, und gleichzeitig sind chinesische Kunden sehr offen für neue Technologien. Aufstrebende, lokale Marken wie NIO und Xpeng verschärfen den Wettbewerb, vor allem im Bereich teil- und reinelektrisch angetriebener und hochvernetzter Fahrzeuge. In China haben wir deshalb für unsere ID. Modelle sowohl eine starke Rechenleistung als auch eine potente Software-Plattform vorgesehen, um die Nachfrage unserer Kunden nach digitalen und vernetzten Diensten an Bord erfüllen zu können“, so Olaf Gutowski von Volkswagen China. „Chinesische ID.6 Kunden können beispielsweise Informationen zur Luftqualität oder Strafzettel für Verkehrsvergehen abrufen. Das sind nur zwei Beispiele dafür, dass wir unsere ID. Modelle speziell auf die Bedürfnisse des chinesischen Markts abstimmen.“
Der 4879 Millimeter lange, 1848 Millimeter breite und 1680 Millimeter hohe ID.6 wird in den drei Leistungsstufen 132 kW (180 PS), 150 kW (204 PS), 225 kW (306 PS) angeboten. Es stehen zwei Batteriegrößen mit 58 und 77 kWh Speicherkapazität für 436 und 588 Kilometer Reichweite nach der hierzulande auslaufenden NEFZ-Norm zur Verfügung. Von Null auf Hundert geht es je nach Ausführung in 9,1 bis 6,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt stets bei 160 km/h.
Johannes meint
Wenn die ID.6 nicht für den deutschen Markt sind, warum haben sie dann auf dem Bildern zum Artikel ein deutsches Kennzeichen :P :D
newchie meint
Auch dieses Fahrzeug liefert keinen Grund kein Mod Y zu fahren.
Franz Mueller meint
Oh mann. Der wird in China ein Drittel weniger kosten als ein M Y.
newchie meint
Er kann ja auch nur die Hälfte.
Herbs meint
Wenn Sie nicht gerade in China leben, dürfte das sich schwer als Alternative werden ????
LiPo meint
Millionen Chinesen sehen das anders :-)
Christian meint
@ecomento: Die Einheiten passen nicht bei Länge, Breite und Höhe vom ID6 nicht. 4879 Meter lang wäre auch für China übertrieben.
Redaktion meint
Danke für den Hinweis, „Millimeter“ muss es heißen – aktualisiert!
VG | ecomento.de
der Wartende meint
Der aktuelle MEB-Version scheint keine größere Batterie vertragen zu können oder warum gibts nicht noch eine ca. 100 kWh Batterie, wie sie bei einer solchen Autogröße sicher sinnvoll wäre. Die früher mal angedachten 113 kWh Batterien werden nicht mehr erwähnt. Mal sehen ob das bei dem Buzz und Passat-Ersatz anders wird.
CaptainPicard meint
Nur weil man sie nicht einbaut heißt es nicht dass die Plattform sie nicht vertragen kann. Vielleicht fürchten sie dass sie zu Beginn noch nicht genug Batteriezellen von CATL bekommen und verkaufen lieber mehr mit einer kleineren Batterie und schieben die Long-Range-Version erst etwas später nach.
Mäx meint
Ich hoffe auch, dass es so ist wie du beschreibst.
Den ID.Space Vizzion (Passat Variant) hätte ich schon gerne mit der größeren Batterie, weil mein Arbeitsalltag eben doch öfter auf der Autobahn stattfindet.
Naja wenn bis dahin Tempolimit gilt, und die Infrastruktur in dem Tempo weitergebaut wird, ginge es wohl vermutlich auch mit der 77kWh Batterie.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Hat Mercedes mit dem auf 210 km/h limitierten EQS einen ersten Schritt in Richung generelles Tempolimit getan?
Mäx meint
@Pferd_Dampf
Wer kann schon genau sagen, was die Zukunft bringt.
Tempolimit 210km/h hätten wohl die wenigsten Kritiker was gegen, allerdings könnte man es sich dann auch sparen, weil es nix für Umwelt und Sicherheit bringt.
Mir wäre immer noch am Liebsten ein Tempolimit von 130km/h während der Hauptverkehrszeit (6-18 Uhr) und keines außerhalb dieser Zeit.
Damit hätte man wohl am meisten für die Umwelt und die Sicherheit gemacht, da 90% der Autofahrer da unterwegs wären.
Nachts auf autoleeren und 3 spuriger Autobahn Tempomat 135km/h bei unseren ausgesprochen guten Straßenverhältnissen ist doch arg langweilig.
Wenn ein generelles Tempolimit käme, würde ich mich für 150km/h aussprechen, weil das mein Standard-Reisetempo ist und man damit immer noch sehr zügig reisen kann und gerade noch sparsam genug ist.
(Bei meinem Auto ca. 30-35% über der NEFZ Angabe)
Wer sparsamer fahren will z.B. 130km/h hat keine großen Speeddifferenzen mehr zu befürchten.
Aber naja…wir werden sehen…
Sebastian meint
Mäx
ich bin eindeutig dagegen, das nachts jemand mit über 200 km/h in einen Unfall rein fährt, nur weil der Fahrer meint das alles unter 150 km/h öde langweilig wäre…
schon mal was gehört, das man nur so flott fahren kann, wie man seinen Kübel auch wieder abbremsen kann?
TwizyundZoefahrer meint
Naja, wir werden sehen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/tesla-verkauft-in-china-mehr-elektroautos-als-volkswagen-17299834.html
StugiLife meint
Noch! Clevere Idee von Volkswagen den ID.6 gleich mit zwei Kooperationspartnern jeweils im Süden und Norden Chinas zu bauen. So wird der Bedarf optimal abgedeckt, chin. Kunden lieben bekanntlich VW und große SUV kommen dort gut an. Schon der Cayenne wurde extra für diesen Markt entsprechend gestaltet.
EdgarW meint
Auch der ID.6 wird bei den gleichen beiden Joint Ventures gebaut, ebenfalls mit 2 leicht unterschiedlichen Namen und leicht unterschiedlicher Ausstattung und Optik.
Was VWTesla angeht: Mir egal, mögen die BEVs gewinnen und die ICEs verlieren, wünsche beiden viel Erfolg!
Anti-Brumm meint
Sind die Chinesen jetzt auf den Geschmack gekommen mehrere Kinder zu bekommen, oder hat es sich nun auch im fernen Osten herumgesprochen, dass man mit großen Autos etwas kompensieren kann?
Welche (seriöse) Erklärung gibt es für den Boom an großen Fahrzeugen dort?
Jörg2 meint
2x Oma, 2x Opa, 1x Mama, 1x Papa, 1x Kind
Auch mit einer durchgängigen Einkindpolitik bekommt man einen 7-Sitzer voll.
;-))
Roland Wolf meint
Aus eigener Erfahrung in China: Chinesen lieben große Autos, auch um zu zeigen wer sie sind. Eigentlich müssten Golf und Co. in den Städten Könige sein, aber man sieht fast keine.
Freddy K meint
In China gibt es von vielen Modellen extra Lang-Versionen. z.b.auch den Golf Lang, S-Klasse Z, A8L usw…
Je länger umso höher der Status desjenigen… China halt…. War schon immer so..
LM aus B meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
André meint
Die seriöse Erklärung sollte sein , dass VW seit ein halben Jahrhundert den chinesischen Markt sehr gut kennt ,und auch noch außerordentlich erfolgreich ist.
Eugen P. meint
Als Statussymbol, ansonsten sagt man Asiaten ja unisono einen kleinen ****** nach, keine Ahnung ob die untereinander etwas kompensieren müssen, wenn sie allesamt zu kurz gekommen sind.
In Deutschland werden SUVs gerne auch von jungen, attraktiven Frauen gefahren, wie passt das zu den gängigen Thesen, von wegen zu kleiner ******?
Steven B. meint
Naja ich sag es mal so, nicht die Chinesen an sich sind drauf gekommen, sondern die Partei sieht ein, dass sie langfristig zu wenig Steuerzahler haben werden um die Masse an Rentner zu finanzieren. Deswegen ist man wieder von der 1-Kind-Politik abgerückt und empfiehlt 2, bzw max 3 Kinder für Familien. So habe ich das einmal in den letzten Jahren gelesen. Ob und wie das die Chinesen umsetzen, kann ich nicht sagen, fehlt mir der Einblick in den Bedroom…
hu.ms meint
„Damit sei der ID.6 speziell auf die Bedürfnisse und Wünsche chinesischer Kunden zugeschnitten, so Volkswagen.“
Andere hersteller wollen für ihren heimatmarkt entwickelte BEV in china verkaufen.
Wir werden sehen, was die chinesen kaufen werden.
Jörg2 meint
Die FAZ meint zu diesem Thema:
„Thesla verkauft in China mehr Elektroautos als VW“
Das wäre einer der Hersteller, der (bisher) nicht extra für China ein Modell entwickelt hat.
Aber, der Stand heute kann sich ja morgen schon geändert haben.
hu.ms meint
Sehe keinen bezug zum derzeitigen stand, denn bisher hat ja noch kein hersteller spezielle modell für den chinesischen markt entwickelt. VW versucht es die nächste zeit. Wie geschrieben, weden die zukünfigen absatzzahlen zeigen, ob dieser interessante ansatz erfolgreich wird.
Wie man in europa sieht, sind für den us-markt erfolgte konstruktionen bei den BEV-marktanteilen rückläufig sobald europäische auftreten. Muss aber nicht zwangsläufig in china genauso laufen.
Jörg2 meint
@hu.ms
Ein großer Teil der chinesischen BEV-Hersteller hat seine Autos (auch) für den chinesischen Markt entwickelt. Nur immer aus einer Richtung gucken, ist vielleicht nicht so ganz sinnvoll (?)
Der ID.6 wird demnächst auch in den USA (Chatanooga) für die USA produziert. (Ist das dann der „speziell für den US-Markt entwickelte ID.6“?)
Nickyonline meint
Eigentlich macht man das schon sehr lange…
In China gibt/gab es zum Beispiel: Jetta, Sagitar, Terramont (baugleich aber nicht identisch mit Atlas in den USA), Lamando, Magotan/Passat (baugleichaber nicht identisch mit Passat in den USA und ein völlig anderes Auto als der Passat bei uns), etc.
Für Süd- und Nordamerika fährt man z.B. die gleiche Strategie.
Jede Region auf der Welt hat unterschiedliche Anforderungen, Geschmäcker und Geldbeutel. Die kann man im Volumensektor nicht alle über einen Kamm scheren. Im Premiumsegment ist das leichter aber selbst dort wird differenziert. Audi A8L (lang) ist so ein Beispiel.
Michael S. meint
Naja, schau’n mer mal, ob der nach Europa kommt. Mit denselben Batterien wie im ID.4 vermute ich mal, dass er nicht die Reichweiten desselben schaffen dürfte. Geht der eigentlich als geistiger Nachfolger für den Sharan durch? Oder eher für den 7-sitzigen Touran (sofern es den in so einer Ausführung gab)?
ID.alist meint
Eher für den Tiguan Allspace.
CaptainPicard meint
Der ID.6 nutzt einen längeren Radstand als der ID.4, dort sollte eigentlich auch die große 111 kWh Batterie reinpassen die auch der Buzz bekommt. Könnte also durchaus noch ein Reichweiten-Upgrade bekommen.
EdgarW meint
2.965 mm (ID.6) statt 2.771 mm (ID.4) – knapp 20 cm, könnte vielleicht gerade so für eine Reihe Module mehr reichen, aktuell sind’s 6 Reihen (à 2 Module, also 12 Module) beim 82kWh (brutto, 77 kWh netto) Akku, beim 62er (58 netto) sind’s 9 Module. 82/12*14 = an die 96 kWh, das wären an die 90 kWh netto bei gleichem Verhältnis wie beim 12-Modul-Paket.
Aber es ist natürlich schwer zu sagen, ob evtl. eine andere Anordnung im Unterboden noch Raum für 2 weitere Module schaffen könnte, das wären dann 109-110 kWh brutto, 103 kWh netto. Die Module selbst sollen ja erstmal einheitlich bleiben, also gleiche Kapazität je Modul.
hu.ms meint
Ein rahmen mit technik für 14 module ist aktuell nicht vorgesehen. Nur 12 oder 16.
Rrl meint
@ecomento Die Reichweite ist doch in China-NEDC abgegeben und nicht in NEFZ, oder? NEDC basiert zwar auf NEFZ, man kann das mMn aber nicht komplett gleichsetzen
Mäx meint
Neuer Europäischer FahrZyklus – NEFZ
New European Driving Cycle – NEDC
Soweit ich weiß, sind die beiden identisch.