Tesla hat sein Geschäftsergebnis für Q1 2021 veröffentlicht. Der Elektroautobauer aus Kalifornien schaffte in den ersten drei Monaten des neuen Jahres Rekorde bei der Produktion und Auslieferung. Der Umsatz konnte dadurch im Vergleich zum Vorjahresquartal um 74 Prozent auf knapp 10,4 Milliarden Dollar gesteigert werden. Der siebte Nettogewinn in einem Vierteljahr infolge belief sich auf 438 Millionen Dollar. Der Barmittel-Bestand fiel etwas geringer als in Q4 2020 aus, war zuletzt mit 17,14 Milliarden Dollar aber immer noch sehr komfortabel.
Die durchschnittlichen Kosten pro produziertem Fahrzeug habe man noch schneller als zuvor reduzieren können, betont Tesla in der Präsentation zum jüngsten Zahlenwerk. 2017 seien es um die 84.000 Dollar gewesen, dank neuer Produkte und Fabriken sowie einem geringeren Anteil der Oberklasse-Modelle S und X im Verkaufsmix seien die Durchschnittskosten in Q1 2021 bei unter 38.000 Dollar je Fahrzeug gelegen.
Von der großen Limousine Model S und dem Premium-SUV Model X hat Tesla von Januar bis März keine aktuellen Serienfahrzeuge produziert, da die Baureihen derzeit überarbeitet werden. Die verbleibenden Exemplare der auslaufenden Generationen sorgten für 2030 Auslieferungen. Von der Mittelklasse-Limousine Model 3 und dem Mittelklasse-SUV Model Y verließen in den letzten drei Monaten 180.338 Einheiten die Fabriken, 182.847 Exemplare wurden an Kunden übergeben. Unter dem Strich wurden in Q1 2021 180.338 Elektroautos hergestellt und 184.877 ausgeliefert. Im Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 103.000 produzierte Stromer und ungefähr 88.400 ausgelieferte Fahrzeuge.
Tesla unterstreicht den anhaltenden Erfolg des seit etwa dreieinhalb Jahren hergestellten Model 3. Diese Baureihe sei zuletzt auch ohne Fabrik im wichtigen europäischen Markt die meistverkaufte Premium-Limousine der Welt gewesen. Tesla glaubt, dass das bisher nur in den USA und China ausgelieferte Model Y in seiner Klasse ebenfalls Marktführer werden kann – „aber auch das weltweit überhaupt meistverkaufte Fahrzeug“. Die neuen Versionen des Model S sollen demnächst starten, zum Zeitplan für das aktualisierte Model X gibt es keine aktuellen Angaben. Der E-Lkw Semi soll in diesem Jahr an erste Kunden übergeben werden.
Die Produktionsrate im chinesischen Werk in Shanghai verbessere sich schnell und der Bau zweier neuer Fabriken in Berlin und Texas mache Fortschritte, so Tesla. Für den deutschen Standort erwartet das Unternehmen mittlerweile einen etwas späteren Start: Statt im Sommer dieses Jahres werde die erste Europa-Fabrik „später 2021“ mit dem Bau und der Auslieferung von Elektroautos beginnen. Bis dahin soll die Zahl der nach Europa importierten Wagen weiter steigen.
Tesla will in den kommenden Jahren bei der Auslieferung von Elektroautos ein jährliches Wachstum von mindestens 50 Prozent erreichen. 2021 hofft der US-Hersteller auf ein noch besseres Ergebnis. Im letzten Jahr hatte Tesla über 500.000 Fahrzeuge gebaut und fast 500.000 Auslieferungen geschafft.
Bainbridge meint
Nach dem ersten Jahresgewinn uberhaupt fur Tesla konnten die Kalifornier den Schwung mit ins neue Jahr nehmen: Von Anfang Januar bis Ende Marz 2021 setzte Tesla 10,39 Milliarden Dollar (8,6 Milliarden Euro) um, der Gewinn lag bei 438 Millionen Dollar (362 Millionen Euro). Von den 10,39 Milliarden Dollar Umsatz entfielen glatte neun Milliarden Dollar auf die Automotive-Sparte.
Alupo meint
Ich habe mir die Finanzzahlen mal (zumindest) etwas näher angeschaut und finde sie wirklich gut. Besonders für ein traditionell immer schlechteres Q1, aber auch weil Tesla ihr bisher bestes Quartal, Q4 2020 übertroffen hat. Und das trotz Chipproblem. Welcher Hersteller hat so zugelegt und ist unangefochten Weltmeister bei BEVs? Nicht nur in der Vergangenheit, sondern besonders in Q1 2021. Und das auch noch mit so einem rießigen Abstand, siehe die neusten Zahlen von ev-sales/blogspot…
Was den Cash Flowvon Q1 betrifft war ich anfänglich etwas irritiert, zumindest bis ich begriff, dass diese netto gegen den Cash Flow liefen und ihn somit reduzierten. Ich dachte, die Bitcoin wären „nur ein Tausch“ der verfügbaren liquiden Mittel und somit Cashneutral. OK, sie wurden aktiviert und stehen so in der Bilanz, bewertet zum Kaufpreis. Auch gut, wieder etwas gelernt. Ich war ja nie Bilanzbuchhalter ;-) .
Ich habe mal die Summe der Einnahmen aus dem Zertifikateverkauft mit den Bonuszahlungen seit 2016 summiert und verglichen. Es ist denke ich klar, welche der beiden Zahlen die Größere ist ;-). Groß sind aber beide.
Mit dem Zertifikateverkauft kann Tesla schon einiges bauen und das ist gut so. Denn je schneller die BEV Produktion hochgefahren werden kann, desto besser für alle, auch diejenigen die es nicht verstehen.
Swissli meint
Die Top 10 der weltweit verkauften Autos bewegt sich zwischen 500’000-1’000’000 pro Modell. VW Golf 492’000, Tiguan 607’000, Honda CRV 705’000, Toyota RAV4 971’000, Toyota Corolla(!) 1’1340’000.
Da Tesla eigentlich nur noch Model 3 und Y verkauft, sind die Wachstumsraten „natürlich“ beschränkt. Bei angenommen 500’000 je Modell wär dann für Tesla bei 1 Mio. Ende. Bei je 750’000 (was schon extrem gut wäre) bei 1.5 Mio. Autos. Die Wachstumsraten (Anzahl verkaufte Autos) werden deshalb bei Tesla für Model 3 und Y abflachen.
Angenommen Tesla verkauft 2021 „nur“ 50% mehr als 2020, dann sind das bereits 750’000 Autos, was schon nah dran an der 1 Mio. ist, der ersten „natürlichen“ Hürde. Mit einer Wachstumsrate 2022 von „nur“ 33% ist dann die 1 Mio. bereits erreicht.
Wenn Tesla die nächsten Jahre weiterhin kräftig wachsen will, braucht es mehr Modellvielfalt. Mit dem Cybertruck hat man wenigstens ein Auto in Aussicht. Der angedachte Tesla „Kleinwagen“ ist noch Jahre entfernt.
Die grosse Tesla Wachstumsstory, zumindest bei den Autos, verlangsamt sich jedenfalls.
Jörg2 meint
@Swissi
Ich kann Deine Argumentation nicht nachvollziehen.
Wenn ein Hersteller irgendwann mal eine regionalen Markt gesättigt hat (die Absatzkurve in diesen Märkten also auf irgendeinen Wert eingependelt hat), dann kann das weitere Wachstum durch Erschließung neuer regionaler Märkte erfolgen.
Für die neuen Märkte braucht es nicht zwingend neue Produkte.
Um bei TESLA zu bleiben:
Europa ist noch lange nicht „gesättigt“. Dazu fehlt noch der Ausbau der Ladeinfrastruktur (als Umsatztreiber) in den osteuropäischen Ländern inkl. Russland bis zum Ural).
China ist noch lange nicht gesättigt.
Der nächste Standort ist Indien.
Südamerika ist noch lange hin. Noch länger wird es mit Afrika brauchen.
In Summe: Ich sehe aktuell keine Wachstumsgrenze unterhalb 5 Mio Stück p.a. im Pkw-Bereich.
(Modellvielfalt: Ich auf ein zügig kommendes „M2“.)
Sebastian meint
ja stimmt und alle warten nur auf Tesla…
Jörg2 meint
@Sebastian
Keine Ahnung, worauf irgendwo gewartet wird.
@Andreas Ehrenfelder weiß da mehr. Ganz Norwegen wartet (laut ihm) auf irgendwas aus irgendeiner Pipeline irgendwelcher Premiumhersteller…
Wolfgang Warnke meint
Hoffentlich wird Grünheide für Tesla nicht zum Milliardengrab bzw. zu einem „nie-wieder-in-Deutschland“ :(
Ich fürchte, dass der aktuelle Knatsch in der Antrags- und Bauphase sich weiter fortsetzen wird. Und nach Inbetriebnahme wird es weiter Knatsch geben: wegen geplanter Erweiterungen und vor allem mit der Arbeitnehmerschaft, mit Betriebsräten/Gewerkschaften, mit der Politik, mit Verbänden..
Ich werte das nicht
und weise keine Schuld zu,
aber et kütt wie et kütt. Leider.
Heinz Helfen meint
Ich sehe als gewisse drohende Parallele die Rolle von Amazon in Deutschland: Auch dort leider seit Jahren ein Dauerstreit zwischen Arbeitnehmern (oder Teilen der Arbeitnehmerschaft) und dem Unternehmen.
Inkl. Streiks, Arbeitsniederlegungen, Personalfluktuation.
Amazon ist als Arbeitgeber nie wirklich vollumfänglich in Deutschland „angekommen“.
Alupo meint
Warum so negativ?
Klar, schade dass Deutschland der Welt so einen Eiertanz vorführt. Das wird von Investoren sicherlich genauestens verfolgt. Aber was ist deren Alternative? China, Türkei, Russland, Brasilien, Italien, Frankreich, alles nicht wirklich besser je nach Kriteriengewichtung.
Insofern ist es zwar mMn peinlich und schade, auch was diese exMusikerin aus Mannheim von sich gegeben hat, Jule Neigel heißt sie, aber das wird den Bau nicht verhindern. In 5 Jahren spricht niemand mehr davon.
Eugen P. meint
Polen, Tschechien, Slowakei z.B.
Andreas Ehrenfelder meint
Umsatz und Gewinn hin oder her, die Geschichte zeigt immer wieder wie eine wirkmächtige Idee die Ratio und Gefühlswelt vieler Menschen prägt und das Handeln sowie die Erwartungen entscheidend bestimmt. Die Leute hier in Norwegen waren plötzlich verunsichert, was die automobile Zukunft und den eigenen Autokauf betraf, da schob man die Kaufentscheidung auf die lange Bank oder wählte aus der bescheidenen Modellpalette der elektrischen Fahrzeuge (wo Tesla natürlich Platzhirsch war), um sich die steuerlichen Vorteile und Annehmlichkeiten beim täglichen Verkehr in Oslo zu sichern (Benutzung von Bus und Taxi Spur, gratis parken bei Gebühren um die 100€ pro Tag). Verblasst aber eine Idee und wird zum Gewöhlichen, merken die Leute, dass der Kaiser eventuell doch keine Kleider an sich hat und dann bricht vieles wie ein Karterhaus zusammen, auch das zeigt die Geschichte. Es ist hier mittlerweile so, dass die Leute Tesla einfach nicht mehr positiv sehen nach all den Jahren. Die Wende ist seit Ankunft des etron’s eindeutig und wird sich mit den weiteren Modellen aus dem Volkswagen-Audi-Porsche Konzern weiter beschleunigen. Viele schieben jetzt wieder Ihre Kaufentscheidung vor sich her, weil sie wissen, dass entsprechende Modelle der Premiumhersteller in der Pipeline sind und da sind hier vor allem die Allradmodelle im Fokus. Sind ID4 und Q4 etron mit 4×4 erstmal in Sichtweite und kommt der Q6 etron 4×4 dann später noch dazu, neben weiteren Modellen von Mercedes, BMW und eventuell den asiatischen Herstellern, wird Tesla hier in Norwegen in die Bedeutungslosigkeit abrutschen. Design und Interieur gefällt den Norwegern überhaupt nicht und die Musclecar Power wird als vollkommen unnötig und prollig empfunden da max. 110km/h Geschwindigkeit erlaubt sind. Bei Qualität und Service ist den Leuten das wahre Gesicht von Tesla aufgezeigt worden. Aber trotzdem Respekt für Musk, er ist jetzt schon eine historische Figur und hat seine Rolle mit Hilfe von Fremdkapital entsprechend gespielt. Ein grosser Mann, aber hier in Norwegen bereits tragisch gescheitert.
Jörg2 meint
@Andreas Ehrenfelder
Könntest Du die Quelle der Daten noch verlinken, auf denen Feine Annahmen fußen?
Danke!
Jörg2 meint
Deine
Andreas Ehrenfelder meint
Die Quellen sind vor allem mal die Augen aufmachen, mit Bekannten und Geschäftskollegen zu sprechen oder ein bisschen in der nationalen Presse nachzulesen. Gibt keine Autofirma hier, wo so viele Fahrzeuge gewandelt werden und soviel über Anwälte kommuniziert wird. Bei Befragungen zur Kundenzufriedenheit, Qualität und Service ist Tesla regelmässig auf dem letzten Platz hier. Auch beliebt hier, Beiträge in der Presse über unzufriedene Teslakunden die vollkommen frustriert sind, Verbraucherschutz wird hier in Norwegen eben sehr gross geschrieben. Einen Einblick in die diversen Foren und Kommentarbereiche bezüglich E-Autos bzw Tesla spare ich mir jetzt mal.
Jörg2 meint
@Andreas Ehrenfelder
Dann ist Deine Datenbasis Deine subjektive Wahrnahme?
Wie entnimmt man Deinen „Quellen“ solche Aussagen wie:
„Es ist hier mittlerweile so, dass die Leute Tesla einfach nicht mehr positiv sehen nach all den Jahren.“
„Viele schieben jetzt wieder Ihre Kaufentscheidung vor sich her, weil sie wissen, dass entsprechende Modelle der Premiumhersteller in der Pipeline sind und da sind hier vor allem die Allradmodelle im Fokus.“
… und kann dann auf deren Allgemeingültigkeit schließen?
Oder gibt es dazu irgendwo repräsentative Umfrageergebnisse? Wenn ja, könntest Du dann einen Link hier einstellen? Danke!
MichaelEV meint
„in Norwegen bereits tragisch gescheitert.“
So viel Text und nichts dahinter. Das Model 3 ist das meistverkaufte Auto in Q1 2021in Norwegen, über alle Antriebsarten hinweg. Wie kann man sich nur solche alternativen Wahrheiten konstruieren?
Jörg2 meint
Er beschreibt es ja schön in seinem ersten Satz.
Passende Märchen zum eigenen Erwartungshaltung…..
Jörg2 meint
@Tim Leisner
„Aber es nervt schon mächtig, dass man nichts an der Firma kritisieren darf..“
Hast Du tatsächlich diese Beobachtung gemacht? Die Foren sind doch voll mit Kritik!
Es gibt halt nur kein verbrieftes Recht darauf, auf die vorgebrachte Kritik keine Widerrede zu bekommen.
(Der Stil, sowohl der Kritik, als der Widerrede ist manchmal fraglich…)
Herbert meint
Wenn man sich den Q1/2021 Bericht anschaut, sieht man das man mit dem Verkauf von Autos tief rote Zahlen schreibt aber dafür mit CO2 und Bitcoins ordentliche Gewinne generiert hat.
518 Millionen mit CO2-Zertifikaten
101 Millionen mit Bitcoins
Schaut man sich die letzten Q-Berichte an dann verkauft Tesla gerade so viele Zertifikate um am Ende des Quartals einen neuen Rekord ausweisen zu können.
Die machen es genau richtig. So wächst man gesund und hält die Aktionäre bei Laune.
Die haben verstanden wie der Hase läuft! ????????
Alupo meint
Wieder jemand der eine Bilanz bzw. G&V nicht lesen kann.
Wenn schon, dann muss man die voneinander abhängigen Effekte gleichermaßen weglassen oder berücksichtigen. Also gemäß 100% US GAAP oder eben 100% US non GAAP.
Aber keinen Mischmasch nach dem Ziel, „ich suche mir die Zahlen raus was mir gerade passt“, entsprechend Pipi Langstrumpf (ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt).
Oder man vergleicht alternativ die operative Margen der Hersteller untereinander, dann durchaus auch ohne CO2-Zertifikate. Ja, dann wird es lustig…
Wobei ich davon ausgehe, dass sich diese verquerte „Diskussion“ bis zum Ende des Jahres, spätestens in 2022 mit dem Hochlauf von Giga Berlin und Giga Texas erübrigt hat. Und das trotz weiterer Einnahmen daraus die Tesla wie bisher in neue Gigafactories stecken kann und natürlich tun wird.
Wer des englischen mächtig ist, kann bei Youtube die Videos von Rob Maurer (Tesla Daily) anschauen. Er übersetzt einige der Zahlen für Leute die von BWL keine Ahnung haben. Aber auch sonst eine gute Quelle. Aber Vorsicht, er kennt sich aus. Tesla Kompakt hilft für den echten Stammtisch der weder Finanzkennzahlen lesen und verstehen kann und auch des Englischen nicht mächtig ist. Beides informative Quellen.
Ansonsten ist das nur eine neue Linie des Schlechtredens. Früher, vor 8 Quartalen, war das einfach, Tesla war rot, teilweise tiefrot. Jetzt ist diese Zeit lange vorbei und Tesla ist der einzige Hersteller, der nachweisbar mittels seiner Finanzzahlen offenlegt, dass er mit BEVs Gewinne macht.
Ich bin gespannt, was passiert wenn diese verquerte Argumentation mit der selektiven Auswahl der Zahlen nicht mehr zieht weil Tesla dann auch mit dieser verquerte Argumentation schwarze Zahlen schreibt. Aber wie schon gesagt, US GAAP und US non GAAP weisen seit langem regelmäßig Gewinne aus und nur ein mißbräuchliches Cherry picking scheint für die Betrüger die einzig verbliebene Lösung darzustellen.
Warum machen Menschen das? Sicher eine interessante Fragestellung für die Psychologen. Ich denke, es wird darüber viele Dissertationen geben um zu klärenwie es zu solchem Unfug kommt im Kopf :-).
MiguelS NL meint
@Tim Leisner
„Aber es nervt schon mächtig, dass man nichts an der Firma kritisieren darf..“
Ja, manch Mal Kommt es so rüber, sagen wir mal direkt und wenig diplomatisch. Ich bin mir aber sicher dass es unbewusst ist. Die meisten Reaktionen (davon) entstehen daraus dass in den Medien (wie auch Foren usw.) immer wieder (Jahre lang) hieß „wenn unsere Hersteller erst Mal ist es Schluss mit Tesla…“. In den breiden Medien (und deren Foren) wie Fokus usw. war es um so schlimmer.
Ich finde nicht dass es hier eine Tesla Gemeinde gibt die unüberlegt alles was Nicht-Tesla ist, kritisiert. Ja, kommt vor, aber überwiegend nicht. Es wird in der Regel durchaus mit guten Willen argumentiert.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Die meisten Reaktionen (davon) entstehen daraus dass in den Medien (wie auch Foren usw.) immer wieder (Jahre lang) hieß „wenn unsere Hersteller erst Mal ist es Schluss mit Tesla…“. In den breiden Medien (und deren Foren) wie Fokus usw. war es um so schlimmer.“
Diese Reaktionen, Aussagen und Kritik damals waren aber nicht unbegründet. Zum einen weil das Marktumfeld im Automobilbereich für Neulinge sehr schwierig ist (siehe die Pleiten anderer Start-Ups), ja ein Einstieg eigentlich fast unmöglich scheint. Zum anderen war Tesla ja wirklich fast pleite, was Elon Musk ja so auch bestätigt hat. Das Tesla nicht pleite gegangen ist war im Grunde der Kombination von zwei Umständen zu verdanken. Elon Musk, mit seiner hohen Tempovorgabe, seine „Kaltschnäuzigkeit“, Aggressivität in den Markt zu expandieren und dabei völlig neue Wege zu gehen. Und auf der anderen Seite die unglaubliche Behäbigkeit und Fehleinschätzung der etablierten Hersteller. Ein Taycan, EQS oder sonst was vergleichbares im Bereich des Model S vor 6 oder 7 Jahren, wäre sicher sehr schmerzhaft gewesen. Immerhin hat man mit den Erfolgen durch das Model S erst die Produktion des Model 3 anschieben können (Einnahmen + Investoren überzeugen).
Jeder der damals Tesla gehypt hat und jeder der Tesla klein geredet hat, hatte die Möglichkeit richtig zu liegen. Keine der Aussagen war unter den damaligen Gesichtspunkten falsch, im Gegenteil die Kritik sogar sehr berechtigt, auch wenn das Teslafans mit ihren ironischen und abschätzigen Bemerkungen zu dem Thema heute immer so hinstellen, dass sie schon immer richtig lagen und die anderen schon immer Unrecht hatten.
Andi EE meint
„Ein Taycan, EQS oder sonst was vergleichbares im Bereich des Model S vor 6 oder 7 Jahren, wäre sicher sehr schmerzhaft gewesen.“
Kopieren ist nun mal 100x einfacher als die Sache selber aufgleisen und etablieren. Das ist nicht nur das Fahrzeug, auch die Ladeinfrastruktur war nötig, damit sich in den Köpfen ein möglicher Umschwung hat anbahnen können.
„im Gegenteil die Kritik sogar sehr berechtigt“
Nein die Kritik war in der Form nicht berechtigt. Die Leute waren viel zu doof um a) den technischen Aspekt dieser Revolution zu begreifen, b) den Zwang bezüglich Klimaproblem zu raffen und c) in primitiver Form sich über die Fertigungsqualität zu mokieren, obwohl alle fundamentalen Aspekte der Konstruktion richtig und heute noch gültig sind. Lassen wir mal die Kirche im Dorf, die Kritiker lagen allesamt weit daneben, ausser bei der finanziellen Schieflage, die eine Kombination aus dem Hochfahren der Serienproduktion und Shortsellern waren (im Endeffekt auch
Idioten die zum Glück abgestraft wurden).
MiguelS NL meint
„Diese Reaktionen, Aussagen und Kritik damals waren aber nicht unbegründet.“
Sehe ich anders. Das es leichtes Spiel wäre, dass Tesla schnelle Gewinn machen werde oder sonstiges, hat Tesla nie behauptet. Im Gegenteil.
Tesla hat :
mit voller Überzeugung propagiert das deren Produkte enorm wichtig wären, und daran glaube dass Tesla mit der Strategie mit deren (Masterplan 1, Masterplan 2…) den Wandel beschleunigen kann. Das wurde jedoch von den Medien und Industrie weit und breit in Frage gestellt und sogar oft als Betrugsmasche dahingestellt.
Tesla war seit Anfang immer offen darüber dass die Firma wie ihr Businessplan sehr Risiko behaftet wäre, gegen big Oil und die großen Jungs sei nicht einfach. Als Beispiel wies Elon darauf hin, wie viele es in der Autobranche versucht haben.
Die Investoren die bereit waren in Tesla zu investieren, taten aus zwei Gründen :
1. Den guten Zweck
2. Hohes Risiko bedeutet (bei durchkommen) sehr hohe Rendite (Von den 10 Startups braucht nur einer es zu schaffen.)
Von den Medien und Industrie wurde jedoch immer argumentiert dass Tesla die Anleger betrügen würde, nicht in der Lage wären Gewinn zu machen, es kämen nur Verluste und das es nach deren Einschätzung es bei Tesla nie zu nachhaltigen Gewinn kommen würde.
MichaelEV meint
Sehe ich genauso, ich habe bis 2019 das Überleben von Tesla stark bezweifelt und das Überleben ist auch nur der Unfähigkeit anderer geschuldet. Hätte die etablierte Industrie auch nur halbwegs so funktioniert wie es notwendig wäre, hätte ein Elon Musk vermutlich nie ein Interesse an Autos, Mobilität und Energie gezeigt.
Seit ca. 2019 ist aber alles Gerede von Pleite, Überbewertung, Vergleiche der Börsenbewertung mit anderen Autoherstellern nur noch Unsinn. Tesla ist einfach kein reiner Autohersteller, sondern die Autos sind nur ein Teil der Hardware für ein viel größeres Ganzes.
MiguelS NL meint
„Jeder der damals Tesla gehypt hat und jeder der Tesla klein geredet hat, hatte die Möglichkeit richtig zu liegen.“
Welchen guten Grund gab es um Tesla klein zu reden?
Der Hype um Tesla, war, so finde, begründet weil Tesla anders war, über ganz andere Wege eine Lösung suchte usw.
Hat es denn nicht so? Die Ansätze von Tesla mit lächerlichen Anspielungen, Behauptungen usw. schlecht zu reden, war alles aus fair oder angebracht. Es war in meinen Augen falsch.
Klar kann Sachen wie „keine Händler“ in Frage stellen, aber muss man deswegen eine Firma klein reden. Muss das nicht jede Firma selber wissen, keine wurde verpflichtet in Tesla zu investieren. Vor 10 Jahren wurden Smartphones (unnötig) als Kinderspielzeug belächelt, es wäre nur was für Nerds usw. Heute läuft jeder eins. Online Shopping genau so.
Jens meint
Du hast folgendes vergessen , die Behäbigkeit von Daimler die Tesla unterstützt haben, Zitat : „ Die Daimler AG investierte in der Vergangenheit in Tesla und hielt auch Anteile an dem Konzern. Der frühere CEO Dieter Zetsche verkaufte die Anteile jedoch. „Es war nicht der US-Staat beziehungsweise die Behörden, die Tesla vor dem Bankrott gerettet haben, sondern Daimler“, sagte Sascha Pallenberg. Das habe Tesla-Chef Elon Musk auch selbst bestätigt.“ einfach mal Google anwerfen :)
Kasch meint
Wehe dem, der ein Imperium aufbaute (oder selbst das vor 80 Jahren nicht aus eigener Kraft erreichen musste), seine Produktentwicklung dank riesiger Nachfrage längst auf Systemlieferanten abwälzten konnte, an Lagerhaltung anstatt an vollkommen ungerechtfertigter Managerboni spart, …, wehe dem, wenn seine Produkte unaufhaltsam durch Neues ersetzt werden.
Peter W meint
Tesla ist der Pionier der Elektromobilität. Das erkenne ich an, und ich weiß, dass ohne Elon Musk kein Hersteller ernsthaft BEV bauen würde. Die Autoindistrie würde ohne Tesla immer noch behaupten dass es nicht geht.
Trotz allem Respekt, den ich Elon Musk und seinem Unternehmergeist entgegenbringe, muss ich aber auch Enttäuschung und Kritik los werden. Gewinne macht Tesla nur, weil sie der Stinkerindustrie CO2-Zertifikate verkaufen. Tesla fördert damit die Herstellung von Verbrennern, die ohne diese Zertifikate entweder gar nicht hergestellt würden, oder deutlich teurer wären. Die Strafen der EU würden die Produktion ausbremsen, während die günstigeren Zertifikate von Tesla die Produktion ermöglichen.
Tesla erweist uns allen einen Bärendienst indem sie den Verweigerern und Lügnern der Autoindustrie einen Persilschein ausstellen und damit Gewinne verbuchen. Vergleichbar ist das mit zertifiziertem Ökostrom aus Norwegischen Wasserkraftwerken, mit dem stinkende und Umwelt zerstörende Kohlekraftwerke grün gerechnet werden.
Im Moment sollte sich also jeder Teslakäufer darüber im Klaren sein, dass der gekaufte Tesla auch gleichzeitig die Produktion eines Verbrenners ermöglicht. Über andere Hersteller zu lästern, die ihre BEV mit Verbrennern quersubventionieren, ist also lächerlich, denn Tesla macht genau das Selbe. Sie verkaufen Öko und lassen sich mit Verschutzungsrechten bezahlen. Es ist somit vollkommen egal, welches BEV man kauft, Hauptsache überhaupt ein BEV anstatt eines Verbrenners.
Einhalt gebieten könnte man dieser Praxis nur mit einem radikalen politischen Wandel. Am Ende ist es doch so, dass alles was Unternehmen tun von der Politik und damit uns Allen unterstützt und legitimiert wird.
Christian meint
Mir wäre auch die lieber wenn die Politik diese ekelhaften Hintertürchen abschließen würde und von ChryslerPSAFiat oder wer sonst noch dazgehört eine saftige Strafe verlangen würde weil die ihre Hausaufgaben gemacht haben. Und alle anderen die Poolen gehören natürlich auch finanziell abgewatscht.
Andi EE meint
„Mir wäre auch die lieber wenn die Politik diese ekelhaften Hintertürchen …. saftige Strafe verlangen würde weil die ihre Hausaufgaben gemacht haben.“
Das ist ja eine harte Strafe. Die Leute die zu anderen Herstellern halten, stören sich ja nur an der Tatsache, dass die Strafzahlung Tesla zukommt. Aber das ist ja Absicht des Systems, Herstellern die die Umweltauflagen weit übererfüllen, bei ihrem vorbildlichen Verhalten unter die Arme zu greifen. Hersteller wie VW die nach wie vor über 90% Verbrenner verkaufen, sind doch nicht vorbildlich. Der kleine BEV-Anteil ist vorbildlich, der Rest ist leider hochproblematisch. Tesla hat 100% verkauft zu 100% das was die Regel beabsichtigt.
Wie wäre es wenn es nicht zweckgebunden wäre und die Strafzahlung nicht zu einem vorbildlichen Hersteller wie Tesla gehen würde. Du kannst 100% sicher sein, dass der Lobbyismus grad in Ländern wie Deutschland mit viel OEM-Anteil dazu führen würde, dass das Geld in OEM-Subventionierunen landen würde. Es ist hervorragend dass die EU so eine Regel geschaffen hat, dass das zweckgebunden bei vorbildlichem Verhalten landet.
In China ist es ja auch so, vielleicht zahlt da VW Tesla die Strafe.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Christian: „Mir wäre auch die lieber wenn die Politik diese ekelhaften Hintertürchen abschließen würde und von ChryslerPSAFiat oder wer sonst noch dazgehört eine saftige Strafe verlangen würde weil die ihre Hausaufgaben gemacht haben. Und alle anderen die Poolen gehören natürlich auch finanziell abgewatscht.“
Dir ist also das Geld in den Händen von Politikern bzw. der EU lieber, wo es in einem undurchsichtigen Sumpf für Sinnlosigkeiten, Subventionen versickert und zum Fenster rausgeworfen wird lieber, als in der Hand eines innovativen Unternehmens? Als Nicht-Teslafan kann ich diese Aussage nicht nachvollziehen.
Christian meint
@OAFUGA: Nein, ich bin dafür daß sich alle an die Regeln halten. Über die Sinnhaftigkeit der Strafen oder Tesla Erlöse mache ich mir keine Gedanken.
Wer wie EM angeblich die Welt retten will verzögert also die Entwicklung bei den OEMs, weil die sich eine Zeit lang freikaufen. Wer mit dem Handeln der EU nicht einverstanden ist, ist dann auch gegen die Emissionsvorgaben der EU, die letztlich die OEMs zum Handeln zwingen werden. Über die Mittelverwendung der EU bin ich auch nicht komplett einverstanden, aber das ist hier nicht relevant, die Regeln gelten und da bin ich so hart, weil sich jeder Bürger als Steuerzahler auch null Spielräume haben, die großen Firmen aber lustig Gewinne in Niedrigsteuergebiete verschieben oder sich arm rechnen.
Jörg2 meint
@Peter W
Man kann es auch so sehen:
Die Zertifikate, die TESLA verkaufen kann, sind nicht vom Himmel gefallen. Zu diesen Zertifikaten gehören die vielen prodiuzierten und verkauften BEV der Marke.
Durch den Zertifikateverkauf kommt es zu einem Geldfluss von der alten Verbrennerindustrie hin, zur neuen BEV-Industrie. Die OEM sponsern also sehr direkt die BEV-Produktion. (Natürlich könnte man einen solchen Geldfluss auch über CO2-Strafzahlungen der OEM und Staatssubventionierung der BEV-Produkzenten erzeugen. So ist es aber der direkteste Weg.)
Dieser Geldfluss bewirkt nebenbei, dass die Verbrenner teurer werden bzw. die Gewinne der OEM reduziert werden.
Also kann man auch sagen: Der, der heute noch von diesen (zertifikatekaufenden) OEM ein Auto kauft, sponsert sehr direkt die BEV-Hersteller. (Und ich bin mir sicher: der dabei gekaufte Verbrenner würde auch gekauft werden, wenn kein Zertifikatehandel stattfinden würde.)
stdwanze meint
Tesla wird wie jedes „StartUp“ auf +/- 0 gefahren. Wie Facebook, Amazon etc., d.h jeder cent fließt ins Wachstum. Wie oft musste sich Amazon 10 Jahre lang anhören, das wird nix. Und nun? Machen die pro Quartal soviel Gewinn wie sie in 10 Jahren „vernichtet“ haben. Das Tesla überhaupt einen Gewinn ausweißt liegt eher am Geschäftsmodell „Auto“, bei dem man „beweisen muss“ das es heute schon profitabel ist.
Und zum Thema -> Daimler macht „nur“ wegen Steuergeldern Gewinn.
MiguelS NL meint
„Das Tesla überhaupt einen Gewinn ausweißt liegt eher am Geschäftsmodell „Auto“, bei dem man „beweisen muss“ das es heute schon profitabel ist.“
Ja, sehr guter Punkt. Ins besondere weil Börse notiert. Deswegen wollte Tesla von der Börse. Um nicht diesen Mittelweg finden zu müssen.
Ebi meint
Du meinst also, dass die 438 Millionen in diesem Quartal ausschließlich auf Zertifikaten beruhen? Das möchte ich bezweifeln, würde es aber trotzdem gutheißen, denn letztendlich subventioniert damit die alte Verbrennerwelt den Wandel.
Christian meint
Man könnte es auch so sehen: Weil die Zertifikate billiger sind wird nicht oder später in den Wandel der OEMs investiert. Ob das besser für die Umwelt ist?
Jörg2 meint
@Christian
Hast Du da belastbare Daten? Zertifikatkosten vs. Höhe der möglichen Strafzahlungen?
MiguelS NL meint
Ich bin mir sicher dass Tesla sich folgende Fragen gestellt hat :
Was können wir bewirken in dem wir die Zertifikate annehmen?
Was können wir bewirken in dem wir sie nicht annehmen?
Christian meint
@Jörg2: Die Rechenkünstler der Konzerne werden schon wissen was sie den Entscheidern ausrechnen. Gerade Konzerne rechnen da sehr exakt, VW kostet ein Gramm Abweichung im Konzern 1Mrd. Euro Strafe. Wenn es dazu Alternativen gibt die günstiger sind bis zu dem Zeitpunkt wenn man die Vorgaben selbst und ohne fremde Hilfe einhalten kann, dann ist doch anzunehmen, daß dieser Schritt gemacht wird.
Jörg2 meint
@Christian
Also hast Du keine Angaben darüber, wie teuer die Zertifikate vs. der drohenden Strafzahlungen sind!?
Es könnte auch einfach sein, dass die Zertifikate teurer als die angedrohten Strafzahlungen sind, man aber aus PR-Gründen nicht als „Strafzahler“ dastehen möchte.
Es könnte also sein, dass hier auf die OEM ein Druck besteht, schnell zu handeln, den wir uns nicht vorstellen können.
Alupo meint
Bei der Aussage, dass Tesla nur Gewinne machen würde weil sie die erarbeiteten CO2-Zertifikate verkaufen machst Du den üblichen Fehler, die Folgen dieses CO2-Zertifikatsverkaufes zu ignorieren. Das ist aber falsch bzw. nicht zu Ende gedacht. Ich unterstelle aber nicht, dass Du das absichtlich machst.
Ohne die CO2-Zertifikate wäre das Ergebnis von Tesla nicht so hoch gewesen wie es war (non GAAP) und damit wären zumindest die CEO Boni (und vielleicht sogar noch weitere Boni) ebenfalls weggefallen. Damit wäre das Ergebnis wieder besser als mit den gebuchten Bonusrückstellungen.
Abgesehen, ohne die Einnahmen aus den CO2-Zertifikaten gäbe es Tesla vermutlich heute schon längst nicht mehr, denn wenn Tesla mit diesen CO2-Einnahmen schon haarscharf am Konkurs vorbeischlitterte, dann kann sich doch jeder an einem Finger (nicht drei!) ausrechnen, was ohne diese eingenommen liquiden Mittel (= Cash in) mit Tesla passiert wäre.
Und wo wir dann mit den BEV weltweit stünden sollte doch jedem klar sein. Uns würde weiterhin erzählt werden dass BEV nicht geht, zumindest nicht wirtschaftlich und dass die Zukunft im Wasserstoff und im Synfuel liegt (lol).
Wäre das Dein bevorzugtes Szenario für heute und die Zukunft? Meines wäre es definitiv nicht. Bei VW wäre sicher kein Diess an der Spitze und mit einem Winterkorn oder Müller wäre der Dieselbetrug nur noch weiter ausgebaut worden. Ich finde das ist keine Alternative.
Warum (jetzt kommen ebenfalls einige Annahmen) wurdest Du kein Olympiasieger, kein CEO wie Diess der ebenfalls die Welt weniger dreckig machen will oder kein Präsident eines großen Landes der Ölkriege verhindert als anzuregen?
Es ist sehr leicht, andere für das zu kritisieren was sie zweifelsohne erreicht haben und dabei vom bequemen Sessel heraus noch viel mehr von ihnen zu fordern. Selber etwas Vergleichbares aufzustellen ist da sehr viel schwieriger. Das schaffen leider nur die allerwenigsten.
Tesla hätte vielleicht ohne die Einnahmen aus den CO-Zertifikaten überleben können wenn sie ihren Mitarbeitern weltweit vielleicht 30% weniger bezahlt hätten, oder die Zulieferer besser geschöpft hätten wie damals der Spanier der dafür von Opel zu VW wechselte. Weniger Dividende an Aktionäre als 0€ geht ja nicht denn es wurde und wird in mittlerer Zukunft sicher nichts bezahlt werden. Insofern verstehe ich diese Kritik nicht und für mich ist es nur nörgeln vom bequemen Sessel heraus.
Tim Leiser meint
Deine Argumentation ist schlüssig. Aber mit einem Punkt hat Peter sehr recht: man darf die Quersubventionierung bei TESLA nicht heilig sprechen, aber bei anderen Herstellern verteufeln, die das intern machen. Und genau das wird hier im Forum oft gemacht.
MichaelEV meint
Ich sehe das hier eher nur andersrum: Der Verkauf der Zertifikate von Tesla wird verteufelt. Das bei allen anderen intern das gleiche abläuft, interessiert kaum jemanden.
Wenn Tesla diese Quersubventionierung sein lassen sollte, müssten alle anderen Hersteller für ihre Verbrenner die vollständigen Strafen an die EU zahlen. Und die EU würde das Geld sinnvoll verteilen müssen. Das wäre aber wohl weder effektiv noch effizient. Das aktuelle System ist dagegen das deutlich sinnvollere.
Tim Leiser meint
Also ich lese nicht jeden Kommentar hier. Aber heute lese ich hier zum erst Mal, dass das jemand bei TESLA kritisiert. Und bevor jetzt gleich wieder jemand kollabiert: ich habe ja Alupos Argumente unterstützt.
Ich glaube es gibt ein ganz anderes Problem. Während die meisten hier eine schnelle Verbreitung der eMobilität unterstützen, sieht jeder im anderen einen Gegner. Ich glaube das kommt daher, dass man mit so vielen dämlichen Argumenten gegen eAutos allgemein konfrontiert wird, dass man trainiert ist, positive Aspekte zu überhöhen. Wenn ich z.B mit meinen Bandkollegen über TESLA spreche, verteidige ich wirklich alles. Aber in einem Forum über eMobilität denke ich, kann man differenzierter über die Sache sprechen. Wenn ich aber z.B. einen Elon Musk-Fan dafür kritisiere, dass er er selbigen sogar für deine Corona-Ansichten huldigt, und mir dann vorgeworfen wird, dass ich nur gegen TESLA polemisiere, dann ist das krass. Ich glaube niemand hier würde die Leistungen (und teils die Überlegenheit) von TESLA klein reden. Aber es nervt schon mächtig, dass man nichts an der Firma kritisieren darf (oder einen Fan des Leiters der Firma), ohne das direkt jemand erklärt, dass die anderen ja viel schlimmer sind.
Und in diesem Sinne muss Peter zuerst einen Aufsatz darüber verfassen, wie toll TESLA ist, um eine Kleinigkeit zu kritisieren. Und schon kommen die TESLA_-Ritter und bügeln ihn runter. Was soll das?
MichaelEV meint
Ehrlich gesagt verstehe ich ihre Aufregung nicht. Tesla kommt in dieser Gleichung eigentlich gar nicht vor und die Argumente von Peter W wurden sachlich entkräftet (dass man das nicht darf, nur weil das Wort Tesla im Text vorkommt, kann doch nicht ihr Ernst sein):
-Ein Malus-System würde das ungewünschte Produkt teurer machen, aber nicht zwingend das gewünschte Produkt fördern.
-Ein Bonus-Malus-System macht das ungewünschte Produkt teurer und das gewünschte Produkt günstiger.
Was genau wäre denn jetzt besser, wenn die Strafen für Verbrenner gezahlt würden, die Alternativen aber trotzdem nicht hervorgebracht werden?
Und wie man das Bonus-Malus-System gestaltet, ist letztendlich egal. Das mit der EU als Mittelsmann irgendetwas besser wäre, das werden doch auch sie nicht glauben, oder?
Tim Leiser meint
Das ist schon wieder so eine Überreaktion. Da schreibe ich in jedem Text, dass die Entkräftung der Argumente schlüssig ist und ich so unterschreiben würde. Und Sie stricken da irgendwie draus, dass ich gesagt hätte, man dürfte das nicht, weil TESLA drin vorkommt. Ich sage, dass ich das richtig finde, das TESLA das so macht, weil genau das passiert, was wir wir beobachten. Und das ich beobachte, dass auf Mercedes, VW und Co. rumgehackt wird, dass die noch immer versuchen Verbrenner zu verkaufen um die eMobilität quer zu finanzieren.
Was um alles in der Welt hat da den Trigger bei Ihnen ausgelöst, etwas zu verteidigen, was ich nie angegriffen habe?
MichaelEV meint
Noch ein letztes Wort dazu:
„Und schon kommen die TESLA_-Ritter und bügeln ihn runter. Was soll das?“
Die Gegenargumentation hat in der Sache nichts mit Tesla zu tun. Und auch wenn, aus welchem Grund sollte man Peter W nicht widersprechen dürfen (wo sogar sie der Meinung sind, dass die Gegenargumentation sachlich korrekt ist)?
Tim Leiser meint
Um auf das letzte Wort eine letzte Antwort zu geben. Weil das, was man bei TESLA nicht kritisieren sollte, man auch nicht bei VW uns Co. kritisieren sollte. Darum geht es mir.
Alupo meint
Ich bin überzeugter Atheist, allerdings ohne missionarischen Eifer. Mir ist somit absolut nichts heilig. Und bei Elon Musk mache ich da genausowenig eine Ausnahme.
Aber ich erkenne Leistungen und gute Taten anderer an.
Um diese einordnen zu können muss ich sie natürlich mit anderen guten Taten vergleichen. Und der beste Vergleich ist man logischerweise selbst.
Insofern muss ich immer wieder einsehen, dass Elon Musk mir haushoch überlegen ist. Ich kann damit leben und es sogar gut finden, dass es Menschen gibt, die ihr Leben durch Arbeit wegwerfen. Denn am Geld kann es bei ihm nicht liegen. Wenn er nur 0,01% seiner Aktien verkaufen würde hätte er immer noch 10 mal mehr als die durchschnittliche Lebensleistunge eines Deutschen. Das würde locker reichen, zumal er wohl nicht mehr viel Wert auf Immobilieneigentum legt.
Eugen P. meint
Die Zertifikate wirken genau so wie gewollt, Tesla wächst durch diese Zertifikate auf Kosten der Konkurrenz, sodass die ebenfalls unter Zugzwang gerät. Niemandem wäre geholfen wenn Neuwagen unverhältnismäßig teurer würden, es würden sowieso Kleinst- und Kleinwagen treffen und den SUV und Premium-Boom noch befeuern, da man dort die Strafen eher einpreisen könnte und man große Autos in Relation zum Gewicht sparsamer bekommt als Kleinstwagen.
MiguelS NL meint
@Peter
„Gewinne macht Tesla nur, weil sie der Stinkerindustrie CO2-Zertifikate verkaufen.“
Ich weiß nicht in wiefern in dem jetzigem Q1 Gewinne aus Zertifikate geflossen sind. (In wiefern jetzt schon (oder noch) Einzahlungen eingehen und wie viel usw.)
Ich verstehe jedoch nicht warum es negativ ist dass Tesla inzidentelle Gewinne aus Zertifikate erwirtschaftet.
Tesla hat auf EE gesetzt und sehr gut darüber nach gedacht wie so viel möglich und wie so schnell möglich, Verbraucher zu nachhaltigere Produkte zu bewegen.
Die fossilie Lobby (Energiesektor, Automobilsektor…) hat sich vor lange Zeit CO2 Zertifikate einfallen lassen, um deren Produkte auf Papier grüner erscheinen zu lassen.Jetzt ist es ist so gekommen dass der größte Treiber von grüne Energie und Mobilität davon profitiert.
Es ist eine Frage der Zeit bis Tesla auch ganz ohne Zertifikate Gewinn macht. Tesla investiert (im Verhältnis) sehr viel um in Zukunft besonders aufgestellt zu sein (ähnlich Amazon, Google, Whatsapp…)
Tim Leiser meint
„Es ist eine Frage der Zeit bis Tesla auch ganz ohne Zertifikate Gewinn macht. Tesla investiert (im Verhältnis) sehr viel um in Zukunft besonders aufgestellt zu sein (ähnlich Amazon, Google, Whatsapp…)“
Und das macht mir Sorge. Tesla als Startup ist super. Als die Firma, die die Überlegenheit des Antriebs bewiesen hat. Und als die Firma, die die etablierte Industrie aus dem Schlaf reißt.
Ich erinnere mich aber noch, wie begeistert ich von einem kleinen Online-Buchhändler namens Amazon war. Wie ich den Innovations- und Unternehmergeist bewundert habe. Und ich mich heimlich darüber gefreut habe, dass die Arroganz von Quelle und Co. bestraft wird. Aber jetzt ist Amazon so übermächtig, dass das niemand ernsthaft gut finden kann. Der Konzern hat die Macht den Einzelhandel komplett zu verdrängen. Und wird das auch tun.
Zurück zu TESLA: Die werden noch immer als Startup wahrgenommen. Aber in der Welt der Mobiltät von Morgen sind sie der Platzhirsch. Da sind sie der Goliath. Und wenn ich mir das rasante Wachstum der Firma ansehe, dann hoffe ich sehr, dass andere Player den Anschluss nicht verlieren.
MichaelEV meint
„Und wenn ich mir das rasante Wachstum der Firma ansehe, dann hoffe ich sehr, dass andere Player den Anschluss nicht verlieren.“
Das wird passieren, wenn die anderen Player sich weiter den Herausforderungen nicht stellen. Und so wie sie es beschreiben, werden sie auch verstehen, dass es dabei um weit mehr als die Fertigung von Fahrzeugen geht.
Tim Leiser meint
Ich will Sie zwei Dinge fragen:
1. würde es Sie freuen, wenn das passiert?
Und etwas OT:
2. Wenn Sie den Porsche Taycan und das TESLA Model S miteinander vergleichen und dabei den Preis und die dahinter stehenden Firmen außer Acht lassen. Würden Sie da dem Taycan da in manchen Bereichen Vorteile zusprechen können? Natürlich weiß ich nicht, ob Sie schon beide gefahren sind. Aber man kann ja auch ein paar Dinge so aufschnappen
MichaelEV meint
Natürlich nicht. Aber Gleichzeitig wird es passieren, wenn man versucht alte Zustände zu konservieren. Solange der deutsche Staat, die deutschen Hersteller oder auch die deutsche Bevölkerung versucht die alten Zustände zu erhalten, desto wahrscheinlicher ist es, dass deutsche Hersteller vom Markt verschwinden werden. Da hilft es eher Transparenz zu schaffen als es weiter unter den Teppich zu kehren.
Ein Auto darf in Zukunft kein Wegwerfprodukt mehr sein und muss von Grund auf so beschaffen sein, dass sich so viele Eigenschaften des Fahrzeuges wie möglich aktualisieren lassen.
Auch sollte es kein Wartungszwang geben. Das Auto sollte sich soweit wie möglich selbst diagnostizieren und die Wartung sollte so smart wie möglich ablaufen.
Die Fahrzeughersteller sollten ihre Rolle im Rahmen der Mobilitäts- und Energiewende annehmen und gestalten, um weiter bestehen zu können.
Ansonsten hab ich mich hier nie in Diskussionen um verschiedene Fahrzeuge eingemischt. Geschmäcker und Anforderungen sind verschieden, deshalb gab es bisher jede Menge verschiedener Hersteller. Und der Taycan ist ein tolles Fahrzeug und ich habe hier zahlreich beschrieben, dass ich VW für den Verfolger Nr. 1 von Tesla halte. Nicht beim Thema Fahrzeugbau, da wird VW absehbar sowieso die Nr. 1 darstellen, sondern bei den anderen Themen, die zukünftig weit mehr zum Geschäft beitragen werden.
Tim Leiser meint
Ich glaube wir sind uns im großen und ganzen einig. Manchmal verstehe ich die krampfhafte Verteidigung von TESLA nicht, obwohl es keinen Angriff gibt (wie oben).
LG,
Tim
Alupo meint
Ich denke, niemand will dass die aktuellen Hersteller in Konkurs gehen (obwohl ich denke hier oftmals herauszulesen, dass wenn die Franzosen oder Italiener verschwinden würden, das ganz anders gesehen würde. Also seltsame Nationalisten gibt es hier mMn schon).
Ich will einfach nur, dass keine Auspuffautos mehr gebaut werden und das so schnell wie nur irgendwie möglich.
Dafür gibt es gute Gründe wie Vergiftung (mit NOx, Feinstaub,Co beim Benziner, krebserregend Aromaten etc.), Lärm, Klimawandel, Ölkriege, Nahost-Diktaturen (die sogar ihre Töchter einsperren wegen ihrer gescheiterten Flucht in ein selbstbestimmtes Leben), Umweltverschmutzung am Bohrloch in der Wüste, auf dem Meer (Deep Water Horizon) oder beim Transport (es gibt unzählige untergegangenen Schiffe und eines das seit mehreren Jahren an der osmanischen Küste liegt wird bald vor dem Oman zerbrechen). So etwas kann niemand gut heißen.
Wenn diese Dinge endlich schnell verschwinden ist es doch gut und die Welt wird ein Stückchen besser, oder?
VW war aufgrund seiner Größe eben ein besonders großer dieselgetriebener Feinstaub- und NOx-Verbrecher (Toyota hat bei Lexus vor vielen Jahren den Dieselantrieb eingestampft und rollte das auch auf die Marke Toyota aus, alle Achtung. Diesel entwickeln sie schon lange nicht mehr, denn sie haben ihren HSD) hinsichtlich verkaufter Dieselautos. Und ihre Clean Diesel Werbung war besonders in den USA absolut krank. Wenn sie mittels Diess davon Abstand nehmen ist das doch gut, wie bei allen anderen Herstellern auch.
Das wichtigste ist somit das weltweite BEV Neuzulassungswachstum bzw. der Rückgang derAuspuffautos (also auch der Plugin Hybride, aber das ist definitiv nur eine Übergangstechnologie denn Akkus werden immer besser und der Besitzer hat dann ein Auspuff Auto in seiner Garage stehen).
Jedes BEV ersetzt einen Auspuff.
Natürlich freue ich mich wegen der mich umgebenden Atemluft mehr über stark steigende BEV Zahlen in Europa und besonders in Deutschland. Insofern fand ich es sogar gut, dass in den USA die Zahlen nicht stiegen und so mehr Teslafahrzeuge auch nach Europa und Deutschland exportiert werden konnten.
Und ich freue mich als Aktionär selbstverständlich über steigende Aktienkurse von Tesla, aber ob ich mein eingesetzte Kapital nun nur verfünfzehnfache oder gar verfünfundzwanzigfache ist egal. Ich hätte in 2019 eben nicht nur Spielgeld einsetzen sollen, aber hinterher ist man immer schlauer. Auch der, der den Tesla-Zug komplett verpasst hat.
MichaelEV meint
„Ich hätte in 2019 eben nicht nur Spielgeld einsetzen sollen, aber hinterher ist man immer schlauer.“
Diesen Gedanken kenn ich. Wäre ich nur mutiger gewesen…
Aber wer bis heute dabei ist, hat ja auch Mut bewiesen. Potentielle Ausstiegschancen (für einen viel zu frühen Ausstieg) gab es ja viele.
JH meint
„Premium Limousine“, was ein quatsch.
Kasch meint
Künftig noch deutlich höhere CO2-Einnahmen mit CO2-Coins in China, sprunghafter Absatzsteigerungen in USA dank neuer US-Fördergelder, …. – nur Deutschland sollte langsam aufpassen, dass es mit Grünheide nicht doch noch furchtbar was auf die Finger gibt.
CaptainPicard meint
Man sollte aber schon auch erwähnen dass man mit dem Verkauf der Autos selbst Verluste gemacht hat. Der Profit kam von Bitcoin-Spekulationen und Zahlungen von anderen Herstellern.
Chris meint
Warum wird immernoch auf den Zahlungen anderer Hersteller herumgeritten?
Wenn andere das machen wollen/müssen, dann nimmt man das eben mit. Das ist doch nicht schlecht. Und selbst wenn es diese Zahlungen nicht gäbe, die im Übrigen nur ca. 6% des Umsatzes machen, dann würde Tesla eben etwas weniger investieren können.
So einach. Defizitär wären sie dadurch nicht.
Außerdem haben sie immernoch 17 Mrd. € Barmittel. Da kann man eine Menge und lange von bezahlen.
Was das Bitcoininvest angeht; das ist eben deren Risiko und in diesem Fall hat es sich ausgezahlt. Hätte ja auch anders laufen können.
Mäx meint
Wenn man mit der Fahrzeugherstellung Verlust macht, ist das doch aber eine Hervorhebung wert.
Dann macht Tesla ja nichts anderes, als VW und wie sie alle heißen, nämlich Quersubventionierung der BEVs.
Tesla macht das eben über die CO2 Zertifikate.
Die anderen Hersteller eben direkt–>Da wird aber immer drauf rumgeritten und Tesla als Gegenbeispiel aufgezeigt.
Die Zahlungen sind ja aber mit quasi keinen Kosten verbunden. Das heißt diese 6% Umsatz gehen einfach so direkt durch.
hu.ms meint
„nur ca. 6% des Umsatzes“ sind über 600 mio. $ – also mehr als der nettogewinn von 438 mio. $.
Weiter wurde das absatzziel 2021 von + 50%, bei der veröffentlichung der Q4.20 zahlen genannt, dieses Q nicht bestätigt. Die verzögerungen bei den neuen produktionsstätten machen tesla offensichtlich vorsichtig.
Jörg2 meint
@hu.ms
Da die Zertifikate nicht vom Himmel fallen, sollte man sie eventuell auch nicht losgelöst von den Autos (und deren Umsätzen) sehen. So wie man die typischen Finanzdienstleistungen eines Autoherstellers (Finanzierung, Leasing) auch nicht so wirklich ohne die Autos hinbekommt (?). Und Deine Vermischung von Umsatz- und Gewinnzahlen passt auch dieses Quartal nicht.
Ich habe da eher entnommen, dass das „+50% p.a.“ bestätigt wurde und man eher für 2021 von noch mehr ausgehen kann.
Andi EE meint
Aber die Investitionen sind auch gewaltig, dass man überhaupt einen Gewinn erzielen kann, ist doch erstaunlich. Immerhin verdoppelt man jetzt bald mit GF Berlin und Texas die Produktionskapazität. Das wäre so wie wenn VW die Kapazität von 10 auf 20 Mio. Fahrzeuge steigern müsste. Klar werden diese Kosten auf kommende Jahre aufgeteilt, trotzdem geht das alles dem Gewinn ab.
Die CO2-Zahlungen von anderen Herstellern ist doch gerecht, die können ja auch nach wie vor Gewinne mit dem Problemverursacher Verbrenner schreiben. Und die Quersubventionierung der eigenen Elektroflotte finanzieren. Jede Wette, dass die alle hochdefizitär werden. Die könnten sich den Umbau ohne hohen Verbrennerverkäufe, gar nicht leisten. Dann erhalten sie noch PHEV-Stützen für eine total schwachsinnige Technik.
Und nicht zuletzt hat Tesla es geschafft, ohne Model S und X das Resultat einzufahren. Das Plus / aufgestaute Nachfrage nach dem Refreshwird in Q2 hinzukommen.
Christian meint
„Klar werden diese Kosten auf kommende Jahre aufgeteilt, trotzdem geht das alles dem Gewinn ab.“
Der Gewinn wird bei der Kalkulation aufgeschlagen. Wer richtig plant und die Wirklichkeit der Planung folgen kann, dann entsteht auch ein Gewinn. Verloren geht da nix durch die Investitionen. Die Abschreibungen auf die Investitionen drücken den Gewinn erst wenn der Autoabsatz nicht dem Plan folgt.
Andi EE meint
Versteh ich nicht, ich habe doch einen Nachteil gegenüber dem OEM der die ganzen Produktiomaschinen und -Hallen sowie die Roboter schon hat, die wahrscheinlich schon längst abgeschrieben sind. Ich muss doch alles neu finanzieren und eben auch laufend abschreiben. Das bleibt doch nicht dauernd wertbeständig auf der „aktiven“ Seite.
Christian meint
@Andi EE: Sind die Seiten hier nicht voll von Investitionsmeldungen der OEMs? Wird da nix investiert? BMW macht in München den größten und teuersten Umbau aller Zeiten wenn ich mich richtig erinnere. Als ob das alles irgendwo fertig rum steht und nur eingeschaltet wird.
So wie Tesla frei zu planen setzt Synergien frei, die ein OEM mit seinen gewachsenen Strukturen garnicht hat, weil keiner komplett neu baut, sondern aufwendig vorhandene Strukturen einbezieht.
Andi EE meint
@Christen
„Investitionsmeldungen der OEMs“
Das ist doch kein Bruchteil von dem was Tesla investieren musste / wollte, damit es so wie gewünscht / damit die Wertschöpfung und Technologie intern bleibt. Da hat es ja selbst bei Basic / der gesamten Karosse gefehlt, das ist beim OEM alles vorhanden oder der Zulieferer hat das investiert. Wenn VW sagt sie investieren in die Batterieproduktion, hast du keine Ahnung, was wirklich VW zahlt. Northvolt ist z.B. ein Miniplayer in der Batterieproduktion. Wie bitte stellst du dir das vor, dass das mit den Schweden finanziert wird, was da gross in den Äther geblasen wurde? Da sind so viele Ansagen von diesen OEMs drin und selber machen sie all die neuen wertigen Dinge ja nicht selber. Vorproduzierte Zellen zusammenschrauben ja, mehr ist das aber nicht. Das Knowhow ist einfach nicht vorhanden. Das viele Geld wird in Modellpflege gesteckt (20 neue Modelle?). Der Innovationsgrad liegt aber meist beim Zulieferer. Batterie und noch viel extremer beim FSD, ist man im Nirwana, aber auch null Kompetenz im nächsten grossen Zukunftsmarkt.
Christian meint
@Andi EE: Wieviel hat denn Tesla investiert? Damit wir das mal vergleichen können. Am besten: wieviel hat Tesla investiert bezogen auf den Output an Autos.
Gunnar meint
Na und? Und wenn Sie ihren Gewinn durch einen Orangensaftladen direkt vor dem Werkstor in Fremont erzielen würden, an dem Elon Musk persönlich die Orangen auspresst…es wäre sch…egal. Gewinn ist Gewinn.
Eugen P. meint
Andere Autobauer haben Banken mit denen sie nicht unerhebliche Gewinne machen.
Alupo meint
Wenn Du Dir die Finanzzahlen angesehen hättest wüsstest Du, dass Deine Behauptung falsch ist. Aber vielleicht hätte Dir das Anschauen nicht geholfen, denn man sollte auch schon etwas Grundwissen in BWL haben.
Ein kleiner Tipp für den Anfang. Laut Q&A hat Tesla ca. 10% seiner Bitcoin wieder verkauft. Daraus ist ein Gewinn von 101 Mio. $ entstanden. Den findet man in dem Zahlenwerk.
Jetzt kannst Du dort noch den GAAP Gewinn heraussuchen und noch die CO2 Zertifikatseinnahmen. Aber dann eben die SBC (Stock-based Compensations) nicht vergessen ebenfalls zu eliminieren, zumindest den Elonteil.
Das machen leider viele falsch und daran kann man erkennen, was sie nicht studiert haben ;-). Eine kaufm. Lehre könnte vielleicht auch helfen, naja vielleicht…