Der zum Shell-Konzern gehörende niederländische Ladelösungsanbieter NewMotion hat die Ergebnisse seiner „EV-Driver-Umfrage 2021“ veröffentlicht. Bei der Auswertung handele es sich mit 10.586 befragten Fahrern von Elektroautos oder Plug-in-Hybriden um die größte jährliche Umfrage ihrer Art in Europa. Aus Deutschland nahmen 5713 E-Autofahrer teil.
Laut 60 Prozent der E-Autofahrer ist intelligentes Laden der Schlüssel zu einer breiteren Akzeptanz von Elektrofahrzeugen. Geschwindigkeit und Energieeffizienz gehören zu den wichtigsten Faktoren für ein besseres Ladeerlebnis. Die Studie zeigt außerdem, dass mehr als die Hälfte (54 %) der Befragten einen Mangel an Ladepunkten in naher Zukunft fürchten – eine Steigerung um neun Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.
Nur vier Prozent der befragten E-Fahrer wollen sich als Nächstes einen Benziner oder Diesel anschaffen. Das stellt einen Rückgang um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr dar. 58 Prozent entscheiden sich aus Gründen der Nachhaltigkeit für ein E-Fahrzeug, 34 Prozent aus finanziellen Gründen. Das Fahrerlebnis selbst ist fast genauso wichtig und stellt für 54 Prozent einen der beiden wichtigsten Gründe dar.
Danach gefragt, wie sich der Trend hin zur E-Mobilität aufrechterhalten lässt, nannte einer von fünf E-Autofahrern in Europa eine höhere Reichweite als wichtigsten Faktor für eine breite Akzeptanz. Für mehr als die Hälfte der Befragten ist dieser Punkt einer der drei wichtigsten Faktoren. Eine bessere Verfügbarkeit von Ladepunkten ist insgesamt der zweitwichtigste Faktor und wurde von 45 Prozent in den Top 3 genannt. Knapp dahinter kommen geringere Fahrzeugkosten (37 %).
Bei der Frage nach den drei Veränderungen, die das eigene Ladeerlebnis am meisten verbessern würden, steht die bessere Verfügbarkeit öffentlicher Ladepunkte ebenfalls weit oben. Nur schnelles Laden ist den Befragten noch wichtiger, 52 Prozent sehen darin die wichtigste Verbesserungsmöglichkeit. In Deutschland sieht die Situation bei den am häufigsten genannten Verbesserungsmöglichkeiten etwas anders aus: Für 65 Prozent der Befragten ist eine bessere Verfügbarkeit von Ladepunkten am wichtigsten, 59 Prozent der Fahrer sehen in schnellerem Laden das größte Verbesserungspotenzial.
Insgesamt bleibt die Benutzerfreundlichkeit (47 %) ausschlaggebend für die Wahl eines bestimmten Ladepunkts. Erst danach folgen mit 32 beziehungsweise 30 Prozent die Kosten des Produkts sowie die Ladegeschwindigkeit. Im Jahresvergleich nahm die Bedeutung der Geschwindigkeit um 5 Prozentpunkte zu.
„In unserer diesjährigen EV Drivers Survey zeigt sich ein neuer Typ von E-Autofahrern. Diese Fahrer glauben daran, dass E-Mobilität die Zukunft ist. Ein besserer Zugang zur Ladeinfrastruktur bleibt trotzdem entscheidend für eine weiter steigende Akzeptanz von Elektrofahrzeugen“, so NewMotion-CEO Melanie Lane.
Fritzchen meint
eAutos faszinieren heute Pioniere und Reiche. Für die Alltagstauglichkeit sind ausschließlich die Anschaffungs- sowie die Betriebskosten entscheidend. Wer hat wirklich Lust ständig sein Auto irgendwo aufzuladen? Der Pendler und Familienvater garantiert nicht.
Ladesäulen erzeugen derzeit ein Gefühl der rechtlich geschützten Abzocke.
Thomas aus Marl meint
So lange wie ein Ladesäulenbetreiber für die gleiche Ware, also die Kilowattstunde Strom von seinen Kunden willkürlich unterschiedliche Preise verlangt, abhängig davon, ob dieser über eine bestimmte Ladekarte, -App verfügen oder nicht, wird Elektromobilität für die meisten Autofahrer vollkommen indiskutabel bleiben.
Außerdem müsste es, wie an Tankstellen auch, weithin sichtbare Anzeigetafeln geben.
Hartmut Cassen meint
ich habe meine E Motion Ladekarte vernichtet !!
Die wollten mich “ betuppen“, und waren nich bereit Ihre Fehlbuchung,
zu berichtigen .
Sebastian meint
NewMotion war wunderschön.. nach dem Shell deal aber unbrauchbar… absurde Tarife plus Platzmiete pro Min. *gg
Stromtarife holt man sich besser direkt bei einem Stromlieferanten… zu was soll man viele Hälse mit Geld stopfen?
Cristian meint
Für Alle Nicht-Eigenheimbesitzer mit PV-Anlage und Wallbox oder Garage mit Lademöglichkeit, und das ist die Mehrheit, die sich für die Elektromobilität entscheiden, ist es zudem wichtig von den kommerziellen Ladesäulen-Anbietern nicht abgezockt zu werden. Je nach Fahreigenschaft (z.B. Langstrecke) ist laden immer noch teuerer als tanken. Das wirkt ebenfalls abschreckend.
Sebastian meint
Der Drei-Klang muss stimmen, für den Massenmarkt:
– laden daheim (wenn technisch möglich)
– laden auf Arbeit (wenn möglich)
– laden beim parken/einkaufen
letztgenanntes muss so aussehen:
https://www.google.de/maps/place/EnBW+Ladestation/@49.0038342,8.4475747,17z/data=!4m5!3m4!1s0x4797092785450019:0x1c63d2f4688c1371!8m2!3d49.003831!4d8.4475415?hl=de
wobei ich auf lange Sicht dem dritten Beispiel die meiste Hoffnung gebe. In dem Beispiel passen deutlich mehr Punkte zusammen: räumlicher Nutzen, Parkflächen eh schon vorhanden, Synergieeffekte für den Grundstücks-/Ladenbesitzer, technische Voraussetzung hinsichtlich MW Leistung (solche Grundstücke liegen oft in Nähe der Mittellandstromleitung) und hinsichtlich Ladeleistung passt es so gut wie bei jedem Auto… das während des üblichen Einkauf der Wagen voll geladen ist.
MichaelEV meint
Sehr gute Einschätzung. Beim Parken kann es auch gerne wenig Leistung (3,7KW), dafür aber viel Masse sein.
Sebastian meint
Was ist parken? Beim einkaufen bringen 3,7 kW nichts für Leute die daheim nicht laden können… 3,7kW ist okay für die Hausbesitzer… die sind aber nicht das Thema hier. Beim Arbeitgeber würde es noch etwas Sinn machen.
MichaelEV meint
Einkaufen war nicht gemeint. Arbeitgeber, Laternenparker, Tagesausflüge und insbesondere P+R
Sebastian meint
Micha
P&R sind meistens komplett abseits aller Zivilisation und somit auch vom Stromanschluss. Der Gedanke ist ja ok, nur was soll das für ein business case sein, wenn dort sagen wir mal… 4 Autos für ca. 30 kWh Strom laden?
MichaelEV meint
Was für P+R kennen sie denn?
P+R am Bahnhof wird wohl nie ein Problem mit dem Stromanschluss haben und sind in der Regel auch sehr nahe der Zivilisation (und damit auch nahe vom PV-Strom in Wohngebieten, der tagsüber Überkapazitäten haben wird). Und P+R wird in Zukunft eine große Bedeutung bekommen, um den Verkehr aus den Städten zu bekommen.
Axel P. meint
Kommt darauf an, bei/mit wem man läd. Mit ADAC/EnBW ist es garantiert nicht teuerer!
Sebastian meint
Liebe Ecomento… ihr haut am Feiertag/Vatertag einen Artikel nach dem anderen rein… vielen Dank und 100 likes dafür. Grüße
ecomento.de meint
Grüße zurück!
VG | ecomento.de