Die Macher hinter dem Microlino haben den dritten Prototyp des Kleinst-Elektroautos vorgestellt. Das jüngste Vorserienfahrzeug weist ein neues Interieur und Faltdach auf. Die Entwicklung sei nun in der letzten Phase und man treibe die Industrialisierung des Microlino 2.0 voran, teilte der Hersteller mit.
Der dritte Prototyp ist Unternehmensangaben nach in Bezug auf das Außen- und Innendesign bereits sehr nah an der Serienversion. Er verfüge über ein komplett neu entworfenes Interieur mit zwei Displays – eines davon hinter dem Lenkrad als Tachometer und ein kleineres, in die mittlere Stange integriertes Touch-Display zur Steuerung von Funktionen wie die Heizung. Das zentrale Touch-Display sorge für mehr Flexibilität, um zusätzliche Funktionen hinzuzufügen und benötige weniger Platz im Vergleich zu herkömmlichen Tasten.
Ein weiteres Novum ist das neu entwickelte Faltdach, das zusammen mit dem Spezialisten Magna Car Top Systems entwickelt wurde. Es soll sich während der Fahrt leicht mit einer Hand öffnen und schließen lassen. Das Faltdach wird beim Grundmodell als Option erhältlich sein, in den Premium-Versionen ist es serienmäßig.
„Wie beim neuen Ford Mustang Mach-E haben wir den Türgriff tatsächlich komplett eliminiert, um das Design noch weiter zu simplifizieren“, erklären die Microlino-Entwickler. „Um die Tür zu öffnen, entriegelt man das Auto mit dem Funkschlüssel und drückt den kleinen Druckknopf unterhalb des Scheinwerfers. Dadurch wird die Tür gerade so weit öffnet, dass man mit der Hand die Tür greifen und vollständig öffnen kann.“ Zum Öffnen der Tür von innen befindet sich ein weiterer Druckknopf auf der Rückseite der Aluminium- Stange.
Der Microlino ist ein Projekt der Schweizer Unternehmerfamilie Ouboter, die bisher E-Scooter vertreibt. Die finale Version des L7e-Stromers soll diesen September auf der Messe IAA Mobility in München zu sehen sein. Eigentlich sollte der Microlino bereits ausgeliefert werden, ein Rechtsstreit verhinderte das aber. Nach der Klärung wurde entschieden, das Mini-Elektroauto umfassend zu überarbeiten.
„Wir haben vor einigen Wochen mit der Industrialisierung des Microlino 2.0 begonnen. Dazu gehören alle Formen und Vorrichtungen für die Serienfertigung, sowie die Planung der Montageschritte für die Produktion. Für das Chassis und die Karosserie sind bereits über ein Drittel der Formen fertig“, so die Ouboters in einer aktuellen Mitteilung. Und weiter: „Zusammen mit unserem Partner CECOMP haben wir eine neue Firma, Microlino Italia, gegründet, die für die Produktion in Turin zuständig sein wird. Zu Beginn des Microlino Projekts wollten wir nie Hersteller werden, erkannten aber, dass dies die einzige Möglichkeit ist, die Qualität zu kontrollieren und gleichzeitig die Produktionskosten zu senken.“
RH meint
Das der Microlino keinen mechanisch funktionierenden Türgriff haben soll gefällt mir nicht
Wie kriegt man als unwissender zum Beispiel nach einem Unfall, bei ausgefallener Elektrik, die Tür auf?
Es ist eigentlich schon ein no Go das wahrscheinlich keine Airbags, kein ABS,… vorhanden sind. Soll ja wohl lediglich eine Zulassung unterhalb der Fahrzeugklasse M bekommen.
Da wäre ich dan Mal raus.
Wäre schön wenn außer Werbung auch Mal die Details auf den Bildschirm gebracht werden.
DerÄlbler meint
Man könnte ja Helmpflicht im Microlino einführen. Der Prototyp hat keinen Airbag, ich hoffe das kommt noch, wird aber nicht viel nützen: Beim Crash wirst vom eigenen Lenkrad erschlagen.
Sean Wagner meint
Ich denke das Grundkonzept ist stimmig: kurze Reichweite, Wetterschutz, vier Raeder, zwei Personen. Ich wuerde gerne jemanden Ein- und Aussteigen sehen und vermute eher konventionelle Tueren waeren dem Verkauf behilflich.
THeRacer meint
Schönes Upgrade für meinen alten „Leichtlauf-Qualitäts-micro-Cityscooter“, insbesondere für regnerische Stadttage und 20 km Pendlerstrecke. Mehr Mobiltätsequipment braucht man neben den eigenen Füßen für die Stadt kaum ;-) …
OpaTesla meint
@ Gunbold
Danke für den Artikel.
Thomas aus Marl meint
Die Pressemeldung, dass das Faltdach den Premiummodellen vorbehalten ist, und in der Einstiegsversion allenfalls gegen Aufpreis erhältlich ist, verwundert.
Das Faltdach sollte doch mal als zweiter Ausgang dienen, wenn die Fronttüre nach einem Unfall blockiert ist.
Bleibt jetzt die Sicherheit für die Kunden, die es nicht ganz so dicke haben, etwa auf der Strecke?
Auch der Verzicht der Designer auf einen stabilen Türgriff ist der Sicherheit nicht gerade zuträglich.
Auf den Fotos vermiss man immer noch den Kennzeichenhalter.
Rechnen die Entwickler vielleicht gar nicht damit, das das Fahrzeug mal auf die Straße kommt, oder braucht es dafür noch einen vierten Prototypen?
fa p meint
vermutlich ist es nicht notwendig an der front ein Kennzeichen zu haben, das Twike hatte auch keins.
da ich keine gesetzliche Regelung gefunden haben kann ich es nicht verifizieren, man müsste bei Microlino anfragen.
glaub die 4 Prototypen sind gesetzliche Pflicht aber es ist normal mehrere Prototypen zu produzieren um die meisten Fehler zu eliminieren. das tazzari / artega Debakel hat ja glaub ich über 2 Jahre Entwicklung verpuffen lassen.
Moritz meint
Hab bezüglich Kennzeichen mal direkt nachgefragt und die Person die das Instagram bei Microlino macht meinte, dass sie damit rechnen, dass vorne voraussichtlich kein Kennzeichen nötig sein wird.
Die Sache mit dem Faltdach finde ich auch sehr komisch. Ohne würde ich das nicht haben wollen.
Jürgen Baumann meint
Definitiv ein Fahrzeug, dass weiter Bestand hat, wenn Verbrenner und Hybride schon bald aus der Stadt fliegen.
David meint
Wer soll das kaufen? Das ist doch dieselbe Zielgruppe wie e.Go und Sion! Ganz unterschiedliche Konzepte? Was verbindet dann die Zielgruppe? Ganz einfach: Realitätsverlust.
Warum? Weil ein Elektroauto ein Auto ist und da gibt es bereits Spezialisten für kleine Fahrzeuge. Citroën hat den Ami. Gnadenlos billig und eine stärkere Version ist machbar. Piaggio hat schon für Indien elektrische Kleinfahrzeuge, die könnte man leicht hier einführen. Renault plant einen neuen Twizy, EZ-1. Alles schlaue und gute Fahrzeuge für vierstelliges Geld mit charmanten Leasingraten.
Alupo meint
Die Sion Zielgruppe ist doch eine ganz andere. Bitte noch einmal die Ziele dort nachlesen.
Alleine die Verwendung von lizenzfreien Teilen oder die kostenlose Veröffentlichung des Werkstattbuches für Schrauber oder solche die es werden wollen stellt einen rießigen Unterschied dar. Auch Unterschiede in der Form der Karosserie oder in der Zahl der Sitzplätze sollte man das erkennen können.
Oder eben auch nicht…
Unterschiedlicher könnte die Auslegung doch wohl kaum sein. Ich würde mit dem Smart oder mit dem Twizzy vergleichen.
David meint
Du musst lesen und verstehen, bevor du antwortest. Hat man dir das nicht beigebracht? Deinen Einwand hatte ich im ersten Abschnitt vorweggenommen und beantwortet.
Tim Leiser meint
Ich verstehe allgemein den Umgangston nicht. Er hat es überlesen und nicht nicht verstanden. Diese implizierten Unterstellungen allerorts (schön anonym), man könne nicht lesen usw. regen mich tierisch auf. Von Verschwörungstheoretikern erwarte ich das. Aber hier? Was soll das? Ich würde solche Kommentare löschen.
Alupo meint
Den Realitätsverlust hast Du schon fest abonniert mit Deinen andauernden Seitenhieben auf Sono Motors.
Aber das hast Du wohl nötig…
nilsbär meint
Ich wünsche den ganzen E-Auto-Bastelbuden Erfolg und Wohlergehen und meine Sympathien sind bei den Gründern, die sich den Allerwertesten dafür aufreißen. Aber deren Bedeutung für die E-Mobilität ist so groß wie mein selbst gefertigter Gartentisch für die Möbelindustrie.
Alex E. meint
Oh Leute,
jetzt bringt die Gurke mal endlich auf den Markt, anstatt einen Prototypen nach dem anderen zu präsentieren! Das ist doch jetzt schon eine Totgeburt.
USS Elektro meint
Hoffentlich zeigt der Bildschirm nicht den Auslieferungstermin – 10.07.2023
Ginggong meint
Den Microlino werden wir eher in Serie zu sehen bekommen als den Sono Sion.
Sebastian meint
der Sion wird ab Werk mit H Kennzeichen ausgeliefert.. hab ich gehört.
Andy meint
..also vorher schon auch nie…..????
Gerry meint
Tolles Konzept, und hat schon 19.000 Reservierungen wie man anderenorts lesen kann.
Hebt sich auch angenehm vom Übermotorisierungs- und Überdimensionierunswahn ab.
Es wird Zeit für neues Denken????????????.
tim Baczkiewicz meint
warte mal ab wenn drinnen sitzt und an dem Kühlergrill vom Q7 oder so zerschellst …da hängst im Radkasten vom Q7 und der Opa kriegt es erst beim Bäcker mit
Shino meint
Ok, also kaufen wir uns alle einen Q7. Problem gelöst?
Gerry meint
tim, du hast genau erkannt wo das Problem ist. Der microlino ist es nicht. ????????
Allstar meint
Einen Frontal Crash zweier Microlinos will man sich aber auch nicht vorstellen..
dereuroasiate meint
Einen Frontal Crash zweier Fahrräder will man sich aber auch nicht vorstellen..
EMfan meint
Ich schon, mir gefällt die Vorstellung sogar ;-)
Gunbold meint
Letztes Jahr gab es alleine in Deutschland über 40.000 neu zugelassene Motorräder und da kräht kein Hahn nach Sicherheit aber bei nem kleinen Elektroflitzer ist das plötzlich ein riesen Problem.
Kasch meint
Ich fürchte in der EU wird inzwischen schlicht alles zugelassen. Vom go-cart bis zum Cybertrack – letzeren überlebt nicht mal erwähnter Q7-Fahrer bei einem Frontalzusammenstoß, denn dessen Motor samt Getriebe befinden sich danach in der ersten Sitzreihe. Exoskellet aus 3mm Edelstahl – null Verformung – tödlich, sobald Knautschzone des Gegners nicht mehr ausreicht. Sinn machen unsere technischen Überwachungsvereine längst nicht mehr – reine Abzocke. Dazu noch Auspuff mit „Sportklappen“, für Krachhaferl mit einer Lautstärke, die vor 20 Jahren schon nicht mehr zugelassen wurde – heute alles wieder möglich.
Andreas meint
@Kasch: Falsche Partei an der Spitze des Verkehrsministeriums. Dass ein „Sportauspuff“ und x-laute ICE-Quadbike erlaubt sind, ist völlig anachronistisch.