Beim kroatischen Elektroauto-Spezialist und Porsche-Partner Rimac plant man einem Medienbericht zufolge im nächsten Jahr einen Börsengang. Gründer und Haupteigentümer Mate Rimac strebe eine Bewertung von rund fünf Milliarden Euro an, schreibt das Manager Magazin unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Beteiligte.
Die Volkswagen-Tochter Porsche, die ihren Anteil an Rimac zuletzt auf 24 Prozent erhöht hatte, habe Zustimmung signalisiert. Teil der Pläne soll die Neuausrichtung der Volkswagen-Luxusmarke Bugatti unter neuer Führung sein. „Die konkrete Zukunft von Bugatti ist ein Thema, das im Konzern entschieden wird“, erklärte ein Porsche-Sprecher auf Anfrage von Medien. Aktuelle Gerüchte könne man nicht kommentieren, ebenso wie einen möglichen Börsengang von Rimac. Eine Rimac-Sprecherin teilte mit, man prüfe mehrere Optionen. Es sei noch nichts entschieden.
Laut dem Bericht befindet sich die schon länger geplante Übernahme von Bugatti durch Rimac und Porsche vor der Finalisierung. Bugatti soll demnach in Kürze in ein Gemeinschaftsunternehmen eingebracht werden, an dem Rimac 55 Prozent und Porsche 45 Prozent der Anteile halten soll. Dazu hätten die Aufsichtsräte bereits ihre Zustimmung signalisiert. „Komplexe Transaktionen dauern manchmal etwas länger“, sagte Firmenchef Mate Rimac der Automobilwoche auf Nachfrage. Zu Details könne er keine Auskunft geben, es gebe aber nur noch Formalitäten zu klären.
„Porsche, Bugatti und Rimac passen gut zusammen. Als verantwortlicher Leiter der Markengruppe habe ich mich intensiv mit Bugatti beschäftigt – und Rimac in meine Überlegungen mit einbezogen“, sagte Porsche-Chef Oliver Blume der Automobilwoche. Die Kroaten seien auf der Elektro- und Batterieseite „sehr agil, gut in prototypischen Lösungen, bei Kleinserien und in der Fähigkeit, Themen anders zu denken“. Es gehe jetzt darum, die Expertise von Bugatti im „Hypercar“-Geschäft mit der „überragenden Innovationskraft“ von Rimac auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Elektromobilität zu bündeln. Bugatti könne so seinen technologischen Wandel beschleunigen und die Zukunft der Traditionsmarke dauerhaft absichern.
Bis 2023/24 gilt bei Bugatti laut Insidern eine Übergangsphase. Die bereits entwickelten Fahrzeuge sollen in Molsheim gefertigt und abverkauft werden, das Geld in den Aufbau des neuen Joint Ventures fließen. Hinter den Kulissen würden bereits die Konzepte für die nächste Generation der Hypercars aus der französischen Edel-Manufaktur diskutiert. Der erste Bugatti mit Rimac-Know-how wird dem Manager Magazin zufolge ein Plug-in-Hybrid. Bei Porsche hätte man einen vollelektrischen Boliden bevorzugt, Mate Rimac sei aber anderer Meinung: Er wolle eine Verbindung zwischen Alter und Neuer Welt, noch kein rein elektrisches Hypercar wie seinen kürzlich vorgestellten Batterie-Supersportler Nevera.
Frank Fronmueller meint
Piech drehte sich im Grabe, wenn er sehen würde, wie sein mühsam, mit viel Geschick und Fleiß aufgebauter Autokonzern auf dem Opfertisch der politisch Opportunen, welche niemals eine solche Leistung hätten vollbringen können, ohne mit der Wimper zu zucken mit fanatischem Eifer geopfert wird. Alles nur noch ein Alptraum……
Blogger meint
Bitte kein E-Bugatti, die Marke steht für einen W16 und nicht für einen E-Antrieb. E-Autos sind kaum noch was besonders, ein W16-Motor schon. Außerdem gibt kaum Bugatti’s, also warum dann umsteigen, zumal der E-Antrieb auch nicht Eco ist.
Mäx meint
Naja der EB110 war ein V12. Also nur für W16 bekannt…ich weiß nicht.
Bei der Stückzahldiskussion kann man sich natürlich dran aufhängen, aber will ich gar nicht. Was ich aber doch erklärt haben möchte ist, warum der E-Antrieb nicht „Eco“ ist. Da bin ich doch sehr gespannt drauf.
Eugen P. meint
Supersportwagen werden ohnehin kaum im Straßenverkehr bewegt, da ist es dann am Ende auch egal ob 16-Zylinder oder eine Tonne Akku.
Nostradamus meint
Richtig! Solche Autos sind reine Geldparaden, ihre Aufgabe ist es nicht, die Welt zu retten.
Tim Leiser meint
Ich glaube es ist trotzdem gut, da es die Überlegenheit des Antriebs zeigt. Denn obwohl fast niemand einen Bugatti fährt, kennt jeder die Marke und assoziiert etwas teures und besonderes Damit.
Sebastian meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
simon meint
Ich hätte jetzt auch ein reines Elektroauto erwartet.
Nostradamus meint
Den krigst du, da Rimac kein mischmasch mit anderen Antrieben macht.
ExExperte meint
Doch machen sie, der Königsegg Regera ist ein Hybrid und die elektrischen Komponenten kommen von Rimac
Thomas meint
Hybrid halte ich in diesem Fall für einen schweren Fehler. Soweit ich weiß waren alle bisherigen Hybrid-Sportwagen Ladenhüter (BMW i8 usw.). Ich habe auch noch keinen Hybriden mit Fahrspaß gesehen, dazu kommt der Nimbus der alten Knattertechnik mit dem Verbrennungsmotor. Wenn ich eine Millionen EUR auf den Tisch lege will ich keine Kompromisse.
Also entweder kompromisslos V8/V12 oder gleich ganz Elektro. In 10-15min Laden sollte bei dem Budget für die Autos ja wohl drin sein, selbst Hyundai schafft 18min in der 50TEUR-Klasse. Und ich behaupte mal, bei diesen Ladezeiten weint kaum noch einer dem Verbrenner hinterher.
MichaelEV meint
„Ich habe auch noch keinen Hybriden mit Fahrspaß gesehen“
Nein, Hybride mit Fahrspaß gibt es nicht: Formel 1, LMS (wie ein langweiliger Porsche 919 Hybrid), Porsche 918, LaFerrari oder SF90 usw. Alles Fahrzeuge ohne Fahrspaß!
Ich habe den Verdacht, dass ein Mate Rimac und Porsche schon ziemlich genau wissen was sie machen.
Thomas Claus meint
Sehe ich auch so. So ein geplanter hybrid ist einem Verbrenner deutlich überlegen.
Sebastian meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.