Das seit 2019 von dem deutschen Automanager Carsten Breitfeld geleitete kalifornische Elektroauto-Startup Faraday Future hat Neues zu seiner Produktionsplanung mitgeteilt. Das erste Modell der Marke, der große SUV-Crossover FF 91, soll den Produkten von Luxusherstellern wie Maybach, Bentley oder Rolls-Royce Konkurrenz machen, es sind aber auch erschwinglichere Elektroautos geplant.
Um möglichst wenig Kapital zu binden, setze man auf eine hybride Produktionsstrategie, so Faraday Future. Der Hauptstandort für die Fertigung des FF 91 ist eine vom Pirelli-Konzern geleaste, runderneuerte Fabrik in Hanford, Kalifornien. Dort sollen pro Jahr um die 10.000 Fahrzeuge hergestellt werden können. Der Start der Serienproduktion ist innerhalb von 12 Monaten nach einem anstehenden Börsengang vorgesehen. Faraday Future bereitet derzeit den Zusammenschluss mit dem bereits börsennotierten Investmentvehikel Property Solutions Acquisition Corp. vor. Die Fusion soll im Juli 2021 abgeschlossen werden.

„Seit seiner Gründung hat sich FF dazu verpflichtet, modernste Technologien wie Software, Internet und künstliche Intelligenz anzubieten. Das ist es, was uns von der Konkurrenz abhebt und worauf wir uns nach dem Anlauf der Produktion konzentrieren werden“, sagte Breitfeld. Flankierend zu der Produktion in den USA sieht das Unternehmen für auf den FF 91 folgende E-Autos eine Kooperation mit dem Auftragsfertiger Myoung Shin in Südkorea vor. Die Zusammenarbeit soll in einer früheren Fabrik von General Motors mit von dem Traditionshersteller übernommenem Personal erfolgen. Darüber hinaus prüft Faraday Future einen weiteren Fertigungsstandort in China, auch hier würde es sich um Auftragsfertigung handeln.
Neben den USA und China hat Faraday Future auch Europa im Visier, die Pläne für den hiesigen Markt sind bislang nicht bekannt. Für sein Flaggschiff FF 91 verspricht das Unternehmen 772 kW (1050 PS) Leistung für den Sprint auf Tempo 100 in weniger als 2,4 Sekunden. Die Reichweite soll gemäß US-Norm EPA mehr als 600 Kilometer pro Ladung betragen. Neben dem potenten Elektroantrieb steht die Ausstattung des Innenraums im Mittelpunkt: Dort werden unter anderem „Zero-Gravity“-Rücksitze mit dem Unternehmensangaben nach branchenweit größten Neigungswinkel von 60 Grad sowie „ein revolutionäres Benutzererlebnis“ geboten. Letzteres soll einen mobilen, vernetzten und luxuriösen „dritten Lebensraum im Internet“ schaffen.
Mit der für den FF 91 entwickelten Plattform will Faraday Future ein Mobilitäts-Ökosystem aufbauen. Ein zweites Elektroauto für 2023 mit dem Namen FF 81 wird derzeit entwickelt, weitere Pkw sowie ein kleines Lieferfahrzeug sind angedacht. Seit der Gründung wurden laut einer früheren Meldung über zwei Milliarden Dollar in Faraday Future investiert. Als weiteres Standbein will das Start-up anderen Unternehmen Technologie und Services für Elektroautos zur Verfügung stellen.
Andreas S meint
Ok und werden die dann mit Lieferando oder ähnlich geliefert/gewartet/repariert?
High-End wird ja nicht mit ATU oder so funktionieren. Bin gespannt, was daraus wird.