Das M-Sport Ford World Rally Team (WRT) setzt ab der Saison 2022 auf den Ford Puma Hybrid als Basis für das Engagement in der Rallye-Weltmeisterschaft. Ein erster Prototyp des allradgetriebenen „Puma Rally1“ mit 1,6 Liter großem Turbomotor und Plug-in-Hybrid-System mit 100 kW (136 PS) Zusatzleistung und 3,9 Kilowattstunden (kWh) Batteriekapazität feierte kürzlich im Rahmen des Goodwood Festival of Speed seine Premiere.
Der Puma Rally1 soll im Januar 2022 bei der Rallye Monte Carlo erstmals an den Start gehen. Das neue Rallye-Fahrzeug löst den Ford Fiesta WRC (World Rally Car) ab, der seit 2017 drei Weltmeistertitel errungen hat. Man stelle mit dem Puma Rally1 gleich in zweierlei Hinsicht die Weichen neu, erklärte Ford: „Zum einen passt das Crossover-Modell hervorragend zur grundlegenden Charakteristik des Rallye-Sports – viele Weltmeisterschafts-Läufe führen über unbefestigte, mitunter sehr raue Straßen. Vor kurzem gab die Rallye-WM sogar ihr Comeback auf den brutalen Sandpisten der berühmten ‚Safari‘ in Kenia. Zum anderen spiegelt der Puma Rally1 auch das Bekenntnis von Ford zur Elektrifizierung seiner Produktpalette wider.“
Der US-Hersteller hat angekündigt, 2026 in jeder Pkw-Baureihe durch die Einführung von rein elektrischen Fahrzeugen oder Plug-in-Hybrid-Modellen lokal emissionsfreie Technik ins Angebot aufzunehmen. Für 2030 ist in Europa der vollständige Wechsel hin zur Elektromobilität geplant. „Ford bekennt sich zu 100 Prozent zur elektrischen Zukunft der Mobilität“, so Mark Rushbrook, als Direktor von Ford Performance für die Motorsport-Engagements des Unternehmens verantwortlich. „Schon immer haben wir unter dem gnadenlosen Erfolgsdruck des Wettbewerbs viele Innovationen entwickelt, die anschließend unseren Serienmodellen zugutekamen. Jetzt wird der Puma Rally1 von M-Sport Ford die Hybrid-Technologie dem ultimativen Test aussetzen und beweisen, dass diese Antriebs-Philosophie faszinierende Performance ermöglicht.“
Mit dem Puma Rally1 von M-Sport will Ford für mindestens drei weitere Jahre in der Topklasse der Rallye-Weltmeisterschaft starten. Der Plug-in-Hybrid-Antrieb kommt auf Verbindungsetappen und bei emissionsfreier Fortbewegung durch Ortschaften oder im Service-Park zum Einsatz. Auf den Wertungsprüfungen können die Fahrer mehrmals für jeweils drei Sekunden den elektrischen Zusatzschub von 100 kW (136 PS) aktivieren – „eine Option, die auch aus taktischer Sicht interessante neue Aufgabenfelder für Rallye-Strategen eröffnet“, so Ford.
Das teilelektrische Rally-Fahrzeug gewinnt Energie zurück, die sonst beim Bremsen oder Dahinrollen nutzlos verloren gehen würde, und speichert sie in einer Batterie. Dort steht sie einem Elektromotor zur Verfügung, der wahlweise zur Verbrauchsreduzierung oder Leistungssteigerung einspringt. Der Puma Rally1 kann seine Batterie auch an einer externen Steckdose aufladen. Im Service-Park der Rallye-Weltmeisterschaft sollen für eine Batteriefüllung von 3,9 kWh 25 Minuten genügen, was der Dauer eines normalen Reparatur- und Wartungsstopps entspricht.
Ein spezielles Gehäuse schützt die luft- und wassergekühlte Batterie, die hohen Beschleunigungs- und Fliehkräften widerstehen muss, vor Beschädigungen im Falle eines Unfalls. Das Hybrid-System bringt insgesamt 95 Kilogramm auf die Waage. Auf das Konto der Ökobilanz zahlt darüber hinaus der neue Kraftstoff ein, der ab 2022 in der Rallye-WM verwendet wird: Er besteht komplett aus synthetischen und bio-basierten Eingangsstoffen.
„Die neue Fahrzeug-Generation bringt einen der größten technologischen Umbrüche für die erste Liga des Rallye-Sports mit sich – die Einführung der Hybrid-Systeme beschert uns die leistungsstärksten Rallye-Autos aller Zeiten. Sie spiegelt die Antriebstechnologie moderner Straßenfahrzeuge wider“, so Malcolm Wilson, geschäftsführender Direktor von M-Sport.