Neben Faraday Future hat es in diesem Monat auch das US-amerikanische Elektroauto-Start-up Lucid Motors an die Börse geschafft, es wird seit Kurzem unter dem Kürzel LCID gehandelt. Lucid will mit dem so frisch eingesammelten Kapital seinen Marktstart forcieren und die Expansion vorbereiten.
Um sich den sonst üblichen langwierigen Prozess für den Gang an die Börse zu sparen, hat sich Lucid Motors – wie auch Faraday Future – für die Fusion mit einem bereits börsennotierten Unternehmen entschieden. Die durch die Zusammenführung mit der Churchill Capital Corp IV entstandene Gesellschaft heißt Lucid Group.
„Die Mission von Lucid ist es, Elektroautos und elektrische Antriebssysteme durch die Entwicklung der fortschrittlichsten Technologie, die man sich vorstellen kann, für alle zugänglich zu machen“, so Lucid-Chef Peter Rawlinson, der früher bei Tesla für die Entwicklung der Limousine Model S verantwortlich war. Das erste Elektroauto von Lucid, die demnächst in den USA startende, später auch nach China und Europa kommende Sportlimousine Air, stehe „für die nächste Generation von Elektrofahrzeugen und setzt neue Maßstäbe in Bezug auf Komfort, Reichweite, Effizienz und Leistung im Innenraum“.
Rawlinson versicherte: „Wir sind auf dem richtigen Weg, unsere geplanten Lieferzahlen in den nächsten zwei Jahren zu erreichen, und wir freuen uns darauf, unsere Kunden auf der ganzen Welt mit den besten Elektrofahrzeugen zu begeistern, die bis dato hergestellt werden.“ Lucid gehe mit der Markteinführung des Air in die nächste Phase seines Wachstums über und werde schnell expandieren. Das Ziel sei, mit der selbst entwickelten Antriebstechnologie eine breite Palette von Produkten anzubieten.
Unternehmensangaben nach liegen für den Air mittlerweile über 11.000 bezahlte Reservierungen vor. Vorbesteller müssen je nach Modell 300 bis 1000 Dollar vorab überweisen. Der Air wird laut Rawlinson derzeit in dem neu gebauten Werk des Unternehmens im US-Bundesstaat Arizona produziert und finalen Qualitätsprüfungen unterzogen.
Für den Marktstart des Air in diesem Jahr und die Entwicklung des für 2023 geplanten großen SUV Gravity sowie weiterer Modelle hat Lucid durch den Börsengang 4,5 Milliarden Dollar (3,8 Mrd. Euro) eingesammelt. Einem Sprecher zufolge plant das Unternehmen nun, einen größeren Teil der Komponenten selbst zu produzieren, statt weiter von Zulieferern zu beziehen. Firmenchef Rawlinson teilte diese Woche zudem mit, die Lucid-Fabrik zu erweitern. Die Kapazität soll laut früheren Aussagen nach von aktuell 30.000 auf bis zu 400.000 Elektroautos pro Jahr erhöht werden.
andi_nün meint
Ich hoffe das wird was, die Auslieferungen ziehen sich ja extrem hin.
Zudem steht mit Ende August der EQS auf der Piste und was das Hochfahren der Produktion betrifft, trau ich Daimler ein klein wenig mehr zu, als Lucid.
chris meint
Ich finde den Wagen, von den Daten und dem Aussehen her auch interessant.
Ich zweifel aber, dass man in dem Segment mit gerade mal 11.000 Vorbestellungen „mal eben“ einen Businesscase aus der Sache machen kann.
Es bleibt da sehr spannend. Ein paar sehr gute Features soll er ja bieten.
Frank meint
Auch in diesem Preissegment dürfte es schwierig werden, mit den Stückzahlen die Nachfrage zu befriedigen. Konkurrent ist weniger der EQS als die konventionelle S-Klasse. Den Lucid Air halte ich für technisch exzellent mit besonders modernem Design. Das zeigt sich z. B. am riesigen Frunk, am gelungenen Glas-Design und natürlich an den hervorragenden technischen Daten.