Der chinesische Elektroautobauer Aiways hat im Juni mit der Produktion der ersten Vorserienfahrzeuge seines zweiten Modells begonnen. Das SUV-Coupé U6 soll bald seinen Platz neben dem mittlerweile auch in Europa eingeführten SUV U5 im Angebot der Marke einnehmen. Im Vorfeld des Marktstarts gibt es einen Ausblick auf das Innendesign des finalen Fahrzeugs.
Der Fahrgastraum des U6 folge den Ansprüchen junger, zukunftsorientierter Kunden, so Aiways. Die neue Designphilosophie des Modells sei von Spielekonsolen inspiriert und mit innovativer Technik sowie intelligenten Konnektivitätslösungen kombiniert. „Seine grafische Gestaltung und klare Funktionalität stützt den Wunsch junger Menschen nach spielerischer Bedienbarkeit selbst hochkomplexer Techniken“, heißt es.
Für das Interieur des U6 hätten Designer aus China, Japan und Deutschland Themen aus der Raumfahrt, der Welt der elektronischen Spiele und auch aus der Formel E aufgegriffen. Das Resultat sei eine ausgewogene Mischung „emotionaler Gestaltungsmerkmale“ mit intuitiv bedienbaren Funktionen. Unterstützt werde die futuristische Anmutung von einem progressiven Farbenspiel: Der Kunde könne zwischen den wärmeren Farbkombinationen Blau mit Cremeweiss oder etwas kälterem Schwarz mit Orange wählen. Eine Sonderausstattung des U6 kombiniere schwarze mit blauen Farbtönen und biete unter anderem Kohlefaser-Applikationen.
„Die Passagiere des neuen Aiways U6 nehmen auf gut konturierten Sportsitzen Platz, die einerseits an das Mobiliar einer gehobenen Spielhalle erinnern, andererseits Inspirationen aus einem Flugzeug-Cockpit aufgreifen“, so Aiways. In Zusammenarbeit mit dem deutschen HiFi-Spezialisten Magnat seien Kopfstützen mit integriertem Soundsystem entwickelt worden. Der breite Schalthebel in der Mittelkonsole soll Assoziationen an den Powerhebel von Speedbooten wecken, das über eine Länge von 2,10 Meter kuppelförmig aufgespannte Glasdach an die Kommandozentralen von Raumschiffen in Science-Fiction-Filmen erinnern. Das Zweispeichen-Lenkrad spiegelt laut Aiways Anleihen eines Formel-E-Boliden wider, seine integrierten Schalter folgen in Funktionalität und Design den Kontrolleinheiten von Spielekonsolen.
Alle Kontrollfunktionen, etwa zum Fahrzeugstatus, den Konnektivitätsfunktionen und Fahrerassistenzsystemen, sind über einen rahmenlosen, hochauflösenden 14,6-Zoll-Bildschirm erreichbar. Die Bedienung erfolgt über das berührungsempfindliche Display. Ein zweiter Bildschirm dient als Cockpit-Display, er fügt sich bündig zwischen die beidseitig des Lenkrads platzierten Luftauslässe ein. Das Bedienkonzept folge dem Anspruch, das Reisen entspannend und spielerisch zu gestalten, erklärt Aiways.
Für die Sicherheit kommen im U6 von künstlicher Intelligenz unterstützte Fahrerassistenzsysteme zum Einsatz. So halte das intelligente Geschwindigkeitsregelsystem SCC nicht nur voreingestellte Tempi, sondern das Fahrzeug über die automatische Spurhaltefunktion ACC auch sicher in der Fahrspur. Der zwischen 60 und 130 km/h aktivierbare Highway-Assistent HWA erfasse ein vorausfahrendes Fahrzeug und passe die Geschwindigkeit diesem an. Im HWA-Modus könne der U6 nach Betätigung durch den Fahrer automatisch auf die Überholspur wechseln. Funktionen wie ein neuer Remote-Parkassistent markierten einen weiteren Entwicklungsschritt Richtung Autonomes Fahren. Der Fahrer soll seinen U6 aus bis zu zehn Meter Entfernung per Smartphone-Steuerung einparken können.
„Unser Streben nach intelligenten technischen Lösungen gehört zum Markenkern von Aiways“, wirbt der Gründer und Vorstandsvorsitzende Fu Qiang. „Unser Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung des Fahrerlebnisses, denn Autos sind längst nicht mehr ausschliesslich Transportmittel. Vielmehr erweitern sie mit Eintritt ins Zeitalter der Elektromobilität den häuslichen Lebensraum. Unsere batterie-elektrischen Aiways sollen Kunden als erweiterter, mobiler Wohnraum dienen.“
Preise und Details der europäischen Version des U6 will Aiways zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
Christian Baumgartner meint
Gefällt mir erstaunlich gut! Leider wahrscheinlich recht teuer für einen Chinakracher. Ehrlich gesagt habe ich mir den U5 auch noch nicht in echt angeguckt. Soll ja laut Tests von Materialauswahl und Verarbeitung ganz ordentlich sein. Würde mich freuen ihn bei uns auf der Straße zu sehen :)
Kasch meint
Für Viele der einzige Nachteil: niedrge Ladegeschwindigkeit an DC.
Da ich meinen vergleichbaren Kona gekauft und nicht geleast habe, ausschließlich DC lade und auch gerne kostenlose HPC-Lader beim einkaufen nutze (z.B von Aldi), bin ich inzwischen froh, dass mein Fz in der Spitze nur 75kWh zieht – bei 64 kWh Kapazität komm ich auf rund 1C. Begehrte aktuelle BEVs ziehen an HPC-Ladern hohe Ströme, deren Langzeitgesundheit der NMCx-Zellen, auch bei 800V, trotz halbierter Stromstärke, noch nicht bekannt ist. Solange ich nur Ladegrenze, nicht aber Ladeleistung im Fz einstellen kann, würde ich solche Fahrzeuge leasen, aber keinesfalls kaufen. Derzeit einzige Ausnahme Tesla oder BYD mit LFP-Zellen.
Wenn man bedenkt, dass aktuelle Verbrennermotoren teilweise nur noch für 100k km Laufleistung ausgelegt werden, sollte man durchaus skeptisch sein.
Sebastian meint
Eigentlich schade das E Autos mehr und mehr wie Daddelkisten sein müssen. Völlig unnötig.
Kasch meint
Daddelkisten, gefällt mir, kann man aber inzwischen antriebsunabhängig auf fast alle neuen Autos ausweiten.
Sebastian meint
Kann ich nicht bestätigen Kasch, aber vielleicht bin ich mit 17 Autos auch nicht wirklich geeignet mir ein Urteil darüber zu bilden *gg
es fällt eindeutig auf das E-Autos bewusst oder unbewusst extrem auf Daddelkiste getrimmt werden. Mir sind „dumme“ BEVs einfach lieber… alles bekannte, Schalter wo sie schon immer waren, Bedienung bekannt, etc. – CarPlay und Musik, fertig. Das ganze Geblinke und gedudel brauche ich nicht.
Dagobert meint
Und das Exterieur ist offensichtlich von der Zeichnung eines 8-Jährigen inspiriert.
Sven meint
Gefällt mir – wäre cool wenn es auch das Außendesign so zu kaufen gäbe. Besser als der silber-graue Einheitsbrei auf den Straßen!
Priusfahrer meint
Echt schlimm wenn ein Autokäufer so eine unkreative Farbe wie schwarz oder
dunkelgrau wählt. Hat im Vergleich zu einer hellen Farbe nur Nachteile.
Wenn ein Mercedes als Variant gewählt wird, sieht das zumindest für mich
schrecklich aus. Es fehlen dann nur noch die goldenen Kreuze auf den Türen
und die Vorhänge …..
SantoDomingo meint
“ Designer aus China, Japan und Deutschland “
Zu viele Köche verderben den Brei..