Der 2020 von Seat gekommene neue Chef der Renault Group richtet den französischen Autohersteller neu aus. Er setzt dabei künftig noch stärker auf Elektromobilität. Bei Elektroautos gehört Renault zu den Pionieren, mittlerweile bringt die Marke auch verstärkt teilelektrische Fahrzeuge auf den Markt. Der Dieselantrieb verliert dadurch laut De Meo rasant an Bedeutung.
„In sechs bis sieben Monaten“ werde Renault mehr Hybridantriebe verkaufen als Pkw mit Dieselmotoren, sagte der Konzernchef Ende Juli vor Journalisten. Renault sei nicht der führende, aber einer der führenden Anbieter von Hybridfahrzeugen in Europa. Mit seinen neuen „E-Tech“-Antrieben werde das Unternehmen diese Position weiter ausbauen. Mit E-Tech bezeichnet Renault seine elektrifizierten Antriebe, zu denen Hybride, Plug-in-Hybride und vollelektrische Fahrzeuge gehören.
Renault hat neben weiteren Modellen mit dem Kleinwagen ZOE eines der beliebtesten Elektroautos im Angebot. Nun kommen Voll-Stromer der nächsten Generation auf den Markt – als Erstes im nächsten Jahr der Mégane E-Tech Electric. Der Kompaktwagen soll im kommenden September die Hauptrolle beim Auftritt der Marke auf der IAA in München spielen. Der angekündigte elektrische R4 dagegen soll dann noch nicht als Studie zu sehen sein. „Dafür müssen Sie sich noch ein wenig gedulden“, sagte De Meo.
Bis 2025 will Renault sieben neue rein elektrische Modelle einführen, aber auch weiter auf Hybride setzen. De Meo kritisierte die EU-Kommission für ihre jüngsten Ziele zur CO2-Reduktion durch strengere Vorgaben. „Es gibt keinen Grund, Hybride zu verbieten. Sie können einen wichtigen Beitrag leisten zur Verringerung der Emissionen“, sagte er. Ab 2035 sollen Neuwagen nach den Plänen der EU-Kommission keine Kohlendioxid-Emissionen mehr ausstoßen dürfen. Bereits bis 2030 sollen die Autohersteller den CO2-Ausstoß von Fahrzeugen im europaweiten Flottenschnitt von heute 95 Gramm CO2/Kilometer um 55 Prozent senken.
Die Pläne der EU-Kommission kommen einem Verbrenner-Verbot gleich. „Wir hielten es für vernünftiger, auch nach 2035 noch Hybridantriebe zuzulassen, die sehr effizient arbeiten können“, so De Meo. „Das würde der Automobilindustrie eine softere Landung ermöglichen und auch in sozialer Hinsicht würde es weniger Verwerfungen mit sich bringen.“
Alexander Jäger meint
Hybrid im Titel…Voll Elektro auf dem Bild.
ecomento.de meint
Auf dem Bild ist der Mégane E-Tech Plug-in-Hybrid zu sehen.
VG | ecomento.de
Redlin, Stefan meint
Irgendwie klingt der Titel missverständlich. Zitat: „Renault will schon bald mehr Hybride als Diesel verkaufen“. Hybride gibt es als Diesel und als Benziner. Oder meinen die sie wollen mehr Hybridfahrzeuge (Kolben-Motor egal welcher) verkaufen als reine Diesel-Verbrenner. Wobei sich ja eigentlich die Zahl der reinen Verbrenner immer um einen erhöhen müsste wenn man einen Hybrid verkauft. So gesehen können die Hybrid-Verkaufszahlen eigentlich nicht die Verbrenner-Zahl übersteigen. Ach egal, vorm Wochenende werde ich immer philosophisch.
EVrules meint
Renault bietet keine Diesel-Hybride an, daher stimmt die Aussage.
Sebastian meint
Wo bleibt der Familien e Kangoo mit 65 kWh und CCS?
EdgarW meint
Hinter der dicken Rosenhecke im Dornröschenschloss – und wartet auf den Prinzen *schnarch*
MiguelS NL meint
Wo bleibt die e-Version des Mercedes Citan?
Wo bleibt die Zoe für 25.000 Euro? Was ist mit der Zoe überhaupt los?
Wo bleibt der Twingo mit 300 km?
Wo bleibt der VW e-Polo (ID.1, ID.2)? Was ist mit dem e-Up los? noch 12 Monate Wartezeit?
Du hast aber Recht, einen Kargoo ZE mit 40-75 kWh hätte es längst geben können. Der würde weg gehen wie warme Semmel.
andi_nün meint
„Wo bleibt die Zoe für 25.000 Euro? Was ist mit der Zoe überhaupt los?“
Die versuchen so lange wie möglich den Preis hochzuhalten, aber wie lange geht das noch gut? Wenn VW die Produktion des ID.3 so richtig hochläuft, kommt da ordentlich Preisdruck auf.
Sebastian meint
wir haben die Zoe52 als Intens Bose full house für 150 Euro im Monat bekommen. inkl. 20tausend KM p.a.
Da kommt der Plastebomber ID3 einfach nicht mit. okay, CCS hat die Zoe, aber nicht wirklich der burner, aber als Langstreckenfahrzeug sind solche Klapperkisten ja eh nicht gedacht. Cool ist das kostenlose DC Strom beim Aldi und co.
alupo meint
„Renault hat neben weiteren Modellen mit dem Kleinwagen ZOE eines der beliebtesten Elektroautos im Angebot.“
Für Frankreich trifft das sicherlich zu, im Augenblick. Weltweit sieht die Lage aber völlig anders aus. Das weiß er sicher auch.
Aber auch bei Hybriden sehe ich keinen anderen Hersteller vor Toyota/Lexus, wobei letztere schon seit vielen Jahren keine Stinkediesel mehr verkaufen.
Wenn man sich den Aufbau des Powertrains von Toyota ansieht weiß man auch warum. Die Konstruktion ist einfach deutlich besser als was von allen Wettbewerbern den Kunden verkauft wird. Vom üblichen Doppelkupplungsgetriebe angefangen bis zur zusätzlichen Kupplung für den eMotor zu dessen Anbindung. Einfach mal die Anzahl der Teile vergleichen, damit kann man die ersten Rückschlüsse auf die Haltbarkeit und Effizienz der Systeme ziehen.
Dennoch, Stand heute ist Hybrid keine Lösung sondern ganz einfach nur Teil des Problems, durch die BEV-Verunsicherungsstrategie. Toyota und alle die später noch auf diese Schiene aufgesprungen sind haben sich damit wahrlich nicht mit Ruhm zur Abwendung der Klimakatastrophe bekleckert. Den gerade betroffenen Überschwemmungsopfern und den Waldbrandopfern in anderen Ländern sollte das besonders zu denken geben. Mal sehen was bei den Wahlen dieses Jahr in Deutschland herauskommt.
Allstar meint
@alupo
Sehr zynisch, menschenverachtend und sorry, auch dumm was sie hier über die Opfer der Katastrophen von sich geben.
Eugen P. meint
Finde den neuen Clio Hybrid technisch ganz interessant, was ist von Renaults Getriebekonstruktion in puncto Haltbarkeit zu halten?
Mike meint
Wo findet man denn technische Details dazu?
Eugen P. meint
Nennt sich Multi-Mode und kommt aus der Formel 1 Entwicklung, hat keine Kupplung, den Rest verstehe ich nicht:
https://blog.renault.de/renault-emotion-e-tech-die-entwicklung-des-multi-mode-getriebes/
Mich interessiert ob die Renault Hybriden das Potential haben, genauso zuverlässig und langlebig zu sein wie die Modelle von Toyota.
Zero meint
@alupo
Hast den Nagel ziemlich genau auf den Kopf getroffen ????
Auch wenn das so manchen nicht schmeckt…..
EVrules meint
Alupo: Ein Verbrauch von 3,8l/100km (an der Zapfsäule gemessen, im normalen Verkehrsfluss recht gut reproduzierbar „erfahren“, besser als die WLTP Angabe) ist ein Teil des Problems?
Ich hab keine Ladesäule in der Nähe, könnte höchstens beim Arbeitgeber laden, aufgrund der Mobile Work-Regelung fiele auch dies flach. Mein alter PKW verbrauchte als reiner Verbrenner 5,4-5,8l/100km. Also verringte sich der Verbrauch und CO2-Ausstoß um runde 33%, oder in drei Jahren hat man soviel eingespart, wie der Verbrenner in einem verbraucht.
Rechnet man es auf den CO2-Wert pro km um, werden mit dem HEV 98-99g/km ausgestoßen, inkl. Faktor 1,2 für die Vorkette. Mit einer Zoe läge ich bei etwa 65g CO2/km, im Strommix (360g CO2/kWh, 15-16kWh/100km +15% Ladeverluste), da ich selbst nicht über ein Eigenheim mit PV verfüge. Wo und wann findet die Kompensation für die Zellproduktion statt, bei 55kWh brutto bei der Zoe oder gar größeren Akkus?
Also bevor wir hier moralisierend versuchen eine Lanze für die eMobility zu brechen und das Kinde mit dem Bade ausschütten, müssen wir uns erstmal der Größenordnungen um uns herum gewahr werden.
Bevor wir allen pauschal unterstellen, ohne BEV „Umweltsünder“ zu sein, sollten wir auf unsern eigenen Lebenswandel den Fokus setzen und nicht vergessen, wie man selbst noch vor wenigen Jahren unterwegs war. Manche scheinen durch ein BEV vom Saulus zum Paulus sich gewandelt zu haben und vergessen sehr schnell, wie die Welt war, vor dem BEV.
MiguelS NL meint
Vorkette 1,2 ??
Vorkette ist mindestens 100 gr CO2 d.h. Faktor 2 (bei 3,8 Liter).
Hybrid. insbesondere der Prius ist super, aber keine Chance zum EV.
EVrules meint
Nein.
Ein Liter Benzin wird nicht mit mehr Energie erzeugt, wenn der Verbrauch kleiner wäre. Zudem hängt auch die Vorkette vom Energienetz ab, ist dies sauberer, reduzieren sich die 20% CO2-Aufschlag, ist dies dreckiger, erhöht es sich entsprechend.
Der Faktor 1,2 ist eine Art Daumenwert, den man u.a. auch im Vergleich VWs zwischen ID.3 und Golf 8 wiederfinden kann. Für ein Liter Diesel liegt der Wert bei 1,1.
Yoshi84 meint
„De Meo kritisierte die EU-Kommission für ihre jüngsten Ziele zur CO2-Reduktion durch strengere Vorgaben. „Es gibt keinen Grund, Hybride zu verbieten.“
plot twist: Die EU hat keine Hybride verboten!
Schöne Grüße an Herrn de Meo
Anti-Brumm meint
Ich glaube eher sie haben Angst, dass das für Autobauer lukrative PHEV-Geschäft mittelfristig flöten geht. Bei den Preisen muss das ja ordentlich Marge bringen.
EdgarW meint
Mit anderen Worten: „Wir haben tief und fest geschlafen und sind jetzt total überrascht – die Politik sollte uns gefälligst wie immer den Hintern retten“. Das ist hoffentlich endlich vorbei.
DerMond meint
Eine hoffnungsvolle vielversprechende Überschrift – wären wir im Jahr 2001.
MiguelS NL meint
haha, stimmt! ????
EdgarW meint
Japp, 2021 wäre „mehr BEV als Diesel“ eine gute Headline.
Gut geschlafen, Renault? Sehr schade, ihr hattet früh angefangen und wart in einer sehr guten Ausgangsposition. Gewesen.