Neue Investoren – darunter Mercedes-Benz – richten Aston Martin für die Zukunft der Autoindustrie neu aus. Das neue Management verstärkt dazu die Elektrifizierung des Angebots, reine Verbrenner soll es ab 2030 nur noch für die Rennstrecke geben. Car Magazine will nun Details zu den geplanten Elektroautos erfahren haben.
Zunächst bringt Aston Martin unter der Leitung des im letzten Jahr von der Mercedes-Tochter AMG gekommenen Managers Tobias Moers Plug-in-Hybridfahrzeuge auf den Markt. Als Erstes sind laut dem Bericht ein Nachfolger für die von 2009 bis 2020 angebotene Sportlimousine Rapide geplant sowie ein Elektro-SUV und eine Batterie-Version des Sportwagens Vantage. Letzteren soll es geschlossen sowie als Cabrio geben.
Mercedes erhöht seine bestehende Beteiligung an Aston Martin auf 20 Prozent. Die Briten erhalten dafür künftig Zugang zu einer Reihe von Technologien der Deutschen, darunter Hybrid- und Elektroauto-Antriebsstränge der nächsten Generation. Die Software, Akkus und die gesamte Architektur der geplanten Aston-Martin-Elektroautos sollen aber von Grund auf neu entwickelt werden, schreibt Car Magazine. Der Fokus liege auf Leichtbau, „extremer Steifigkeit“, Modularität, einem cleveren Kühlkonzept, hochdrehenden Elektromotoren und einem fortschrittlichen Materialmix.
Es würden viele Optionen untersucht und künftige Entwicklungen bei Batteriegröße, Kapazität und Ladegeschwindigkeit beobachtet, heißt es weiter. In Zusammenarbeit mit Technologie-Start-ups und etablierten Zulieferern strebe Aston Martin ein geringeres Nachlassen der Batterieleistung, eine verbesserte Konstanz der Leistung und eine deutlich verbesserte Rekuperation an. Der Sportwagenbauer denke zudem über einen integrierten Aero-Brems-/Spoiler, einen adaptiven, den Luftwiderstand reduzierenden einfahrbaren Heckdiffusor, und selektiv schließende Kühlluftöffnungen nach, um den Druck von der Batterie zu nehmen.
Elektroauto-Start dauert noch
Mit dem Serienstart des Elektro-Vantage soll nicht vor 2025 oder 2026 zu rechnen sein. Konkrete technische Leistungsdaten könnten deshalb nicht genannt werden. Mit Blick auf das kommende Batterie-SUV wird erwartet, dass es sich um ein Pendant zum aktuellen DBX handeln wird. Es sollen zudem Elektroautos im Gran-Turismo-Segment in Arbeit sein. Car Magazine berichtet weiter, dass der Rapide 2027/2028 als Voll-Stromer neu aufgelegt werden könnte. Die Sportlimousine sollte bereits 2020 in einer E-Version auf den Markt kommen, das Projekt wurde aber eingefroren. Ein weiteres mögliches E-Auto soll ein sportlicher Vier- oder Fünfsitzer ähnlich dem Porsche Panamera oder Mercedes-AMG GT 4-Türer sein.
„Wenn man über Elektro spricht, wird die Marke noch wichtiger als heute“, zitiert Car Magazine Aston-Martin-Chef Moers. „Wenn man den Motor verliert, verliert man auch ein Stück Identität. Man muss eine andere Richtung finden, und ich denke, es geht um das Nutzererlebnis.“ In diesem Bereich müsse die Luxusmarke besser werden und schaffe dazu ein eigenes „Human Machine Interface“ – „eine Umgebung, eine vernetzte Erfahrung“, mit einer Aston-Martin-ID und App. „Das ergibt Sinn, und das war die Entscheidung – wir werden kein Mercedes-Infotainment mehr nehmen. Bei einem Ultra-Luxus-Auto geht es darum, sich als Teil der Familie zu fühlen“, so Moers.
Sebastian meint
weniger sprechen mehr machen. oder anders: „machen ist wie wollen, nur krasser“. aston martin? wer ist das?
David meint
Immerhin ist der Mann offenbar in den gängigen Marketingkursen gewesen, wo sich die Meinung zu Marken in der Elektromobilität seit zwei Jahren diametral geändert hat.
Dachte man vorher, wenn der Antrieb als Differenzierungsmerkmal entfällt, öffnet das den Markt für neue Anbieter, so weiß man jetzt, dass starke Marken auch im Elektrozeitalter ziehen. Tesla hat alle guten Kunden verloren. Waren Menschen früher bereit, spät fünfstellige Beträge für einen Tesla zu investieren, so sitzen jetzt fast nur noch bei Lidl gratis-ladende Personen der unteren Mittelklasse in ihren Model 3 Entenschnäbeln. Am Supercharger wird es immer teurer, um dieser Kundschaft wenigstens noch etwas Geld aus den Taschen zu schütteln.
Die Gutverdiener fahren elektrisch Audi, BMW, Mercedes und Porsche. Für Start-Ups keine Chance. Lightyear, Nio, Lucid – nein! In der Mittelklasse ist das Angebot an Marken groß. Wer nimmt da no name ohne Servicenetz und mit ungewisser Zukunft?+
MichaelEV meint
Peinliche Posts für einen angeblichen Unternehmensberater. Das will ich aber auch nicht unbedingt in Abrede stellen, irgendwo muss die schlechte Beratung in den letzten Jahren und Jahrzehnten ja herkommen. Und anscheinend wird es mit der schlechten Beratung auch munter so weitergehen.
Sebastian meint
Hat er so unrecht? Elon dachte sich Vati kauft weiter alle 3 Jahre das Model S und Mutti bekommt das M3.
S und X sind zur Belanglosigkeit verkommen. Mit dem Plaid hat zwar was cooles geschaffen, aber Kunden in der Preisklasse erwarten mehr Auswahl als nur 4 Farben..
Premium definiert sich nicht an 2 Sekunden
David meint
Erwische ich dich gerade am Lidl-Charger?
Aber in einem muss ich dir Recht geben: schlechte Beratung gibt es viel. Den Fall Tesla habe ich genannt. Wo wäre die Firma heute, wenn sie Autos für den Markt bauen würde? Also z.B. ein Model S in hübsch, ein Model 3 mit Heckklappe, kein Model X, dafür ein Model Y mit richtigen Kombiheck.
Jörg2 meint
David,
wenn Du als Berater Dein Dorf mal verlassen würdest, könntest Du erleben, dass die Welt größer und anders ist, als Du sie Dir träumst.
Mal losgelöst davon, dass Du keine Daten zur TESLA-Käufergruppe hast (Einkommen, Ausbildung ….), könnte Dir alleinig der Blick auf den deutschen Firmenwagen- und Leasingmarkt ein paar Hinweise geben, wie in D die deutschen BEV an den Kunden kommen.
MichaelEV meint
Solange man nicht mehr produzieren kann, verkauft man mit keiner anderen Modellpolitik mehr Fahrzeuge. Mehr Kosten hätte man aber bestimmt gehabt.
@Sebastian
Solange man die Produktion mit so wenigen Farben und Varianten verkauft bekommt, hat man alles richtig gemacht.
Der Typ hat mit gar nichts recht. Was da z.B. zum Thema Ladeinfrastruktur kommt, ist einfach voll daneben.
Jörg2 meint
„Wenn man über Elektro spricht, wird die Marke noch wichtiger“
Ich bin mir nicht so sicher, ob „Marke“ in Zukunft wirklich so wichtig ist.
Was ASTON MARTIN betrifft, damit verbinde ich eher „007“ und Sean Connery als Elektromobilität, IT-Lösungen und Energieeffizenz…. Da bin ich gespannt, ob sich diese Marke umstricken lässt. Ich vermute: nein.
Allstar meint
Mal Aston Martin Lagonda 2 googeln, das Fahrzeug war 1976 seiner Zeit weit voraus. Volldigitales Display, elektrische Funktionen und Getriebesteuerung über Sensortasten zu bedienen, Bordcompuer, etc. Die Software war kastastrophal, aber der Wagen sicherte das Überleben von Aston Martin.
Jörg2 meint
Allstar,
ich habe nur berichtet, was ICH mit der Marke verbinde.
Allstar meint
@Jörg2
Schon klar, aber in (vermutlich) Unkenntnis über die von mir angesprochenen pioniertechnischen Leistungen der Firma. Vllt siehst du Aston Martin ja in Zukunft mit ganz anderen Augen.
Jörg2 meint
Allstar,
stimmt! Esgab mal den Lagonda 2ff.
Ist mir tatsächlich völlig entfallen. Vielleicht vielen anderen auch (?).
Aber egal:
Die Zeiten der „mechanischen Taschenuhren“ ist vorbei. Es wird sich eine Nische halten. In dieser Nische werden nur wenige überleben können.
Allstar meint
@Jörg2
Aston Martin war schon immer was für Liebhaber, aber die Marke muss nicht “ umgestrickt“ werden, sondern sich mehr auf seine vorhandenen Wurzeln besinnen. Mechanische Uhren erleben übrigens seit 25 Jahren einen regelrechten Boom, damit bringe ich AM aber nicht in Verbindung. Die Beteiligung von AMG ist auch positiv, bin gespannt und habe die Marke noch nicht abgeschrieben.
Jörg2 meint
Allstar,
ja, es gibt mechanische Uhren. Halt in der Nische.
Auf dem Weg zum jetzigen Stand, sind die meisten Hersteller untergegangen.
Drücken wir AM die Daumen!
Allstar meint
@Jörg2
Mechanische Uhren sind keine Nische, ganz im Gegenteil! Es gibt auch noch fast alle traditionellen Marken, auch wenn der größte Teil inzwischen unter dem Dach der Luxus Konzerne sind. Unter den Top Ten der Uhrenhersteller ist zb. Rolex auf Platz 2 mit 7 Milliarden Umsatz, nur Apple ist mit 11 Milliarden durch die Apple Watch noch größer. ( Casio 2,5 Milliarden) Aber man erkennt schon die Tendenz wenn Apple inzwischen auch der größte Uhrenhersteller der Welt ist.
Andreas meint
Was ist eigentlich aus der „Aufarbeitung“ der Fake Studie von Aston-Martin geworden?
Wohl eher gewartet, dass man aus dem Newscycle rausfällt und dann Schwammm drüber, hat sein Zeit erreicht.
Zur Erinnerung
https://teslamag.de/news/fragwuerdige-elektroauto-studie-manager-aston-martin-unter-druck-31718
https://www.linkedin.com/pulse/astongate-fake-emission-figures-embattled-carmaker-sock-liebreich/
EV1 meint
Das war ja eher eine durch Bosch finanzierte Studie. Über Aston Martin wurde sie lediglich veröffentlicht. Bosch hatte die Spuren nur nicht ordentlich verwischt. Mittlerweile sind sie schlauer und haben dazu gelernt.
Allstar meint
Bosch war nicht in diese Studie verwickelt, es tauchten nur die Firmenlogos von McLaren, Honda, Aston Martin und eben von Bosch am Ende der Studie auf um dem ganzen Glaubwürdigkeit zu verpassen. Clearandon Communications hat diese Fake Studie veranlasst und schnell nach Bekanntwerden des Betrugs diese Firmenlogos wieder entfernt.
Viel Rauch um nix, aber wie man hier auch sieht bleibt doch immer was hängen..
Andreas meint
Immerhin stand hinter Clearandon Communications ein Manager von Aston-Martin und seine Frau. Das er dies in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ohne Kenntnis von Aston-Martin gemacht hat, ist so unwahrscheinlich wie die zukünftige Postion von Andi Scheuer in einem Automobil-Verband.
Allstar meint
@Andreas
Ist schon richtig, hat aber mit Bosch nichts zu tun, so wollte ich das verstanden wissen. Wäre ja selten dämlich, Bosch als weltgrößten Zulieferer, auch für die E Mobilität, gibt doch keine Studie in Auftrag mit der sie sich selber schädigen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Andreas: An solchen Studien können sich heutzutage auch nur noch engstirnige, bornierte Elektroheads aufgeilen, alle anderen nehmen es zur Kenntnis. Und dann auch noch Fake-Studie dazu schreiben. Es wurden halt Annahmen getroffen auf Basis von Werten der Gegenwart und Vergangenheit und wenn die Annahmen offen gelegt werden und nicht unter den Tisch gekehrt werden (was ich jetzt nicht geprüft habe), dann kann man sich das Prädikat „Fake“ einfach mal sparen. Jeder kann dann seine Annahmen die er für richtig hält dagegen halten. Ob die Annahmen der Gegenseite dann so richtig sind oder auch viel zu rosarot sind, weil sie auf Zukunftsprognosen beruhen wird sich erst in der Zukunft beweisen.