Aston Martin hat im April 2019 sein erstes Elektroauto offiziell vorgestellt: den Rapide E. Der auf der Verbrenner-Sportlimousine Rapide basierende Wagen sollte in einer Kleinserie von 155 Fahrzeugen auf die Straßen kommen. Laut einem Bericht wurden die Pläne nun aber auf Eis gelegt.
Angekündigt wurde der Rapide E 2015. Technisch ist das Modell dem Vernehmen nach so gut wie fertig, der Beginn der Auslieferungen war zuletzt für Ende letzten Jahres vorgesehen. An Kunden wurde der Rapide E bisher jedoch offenbar nicht übergeben. Wie Autocar unter Berufung auf einen Insider berichtet, bleibt das Elektroauto ein Forschungsprojekt. Mit den gesammelten Erfahrungen wolle Aston Martin später kommende E-Modelle vorantreiben.
Der 449 kW (610 PS) starke Rapide E setzt auf ein 800-Volt-System, wie es auch Porsche bei seinen Elektroautos nutzt. Das Batteriepaket mit einer Kapazität von 65 kWh wurde dort untergebracht, wo normalerweise der V12-Benzinmotor, das Getriebe und der Kraftstofftank sitzen. Die Reichweite gibt Aston Martin mit über 320 Kilometern nach WLTP an. Die Laderate soll dank der modernen E-Architektur an kompatiblen Säulen bis zu knapp 500 Kilometer in einer Stunde betragen. Wie viele Bestellungen für den Rapide E eingingen, ist nicht bekannt.
Wie es mit der Elektrifizierung von Aston Martin weitergeht, ist unklar. Firmenchef Andy Palmer hat im letzten Jahr erklärt, dass sich der Autobauer künftig verstärkt der E-Mobilität widmet. Neben weiteren Stromern mit Aston-Martin-Logo sollten demnach auch Luxus-Elektroautos unter der wiederbelebten Marke Lagonda eingeführt werden.
Aktuell steht bei Aston Martin die Einführung des herkömmlich angetriebenen DBX im Mittelpunkt. Das erste SUV soll der Marke dabei helfen, sich aus seiner derzeit schwierigen finanziellen Situation zu befreien. Aston Martin machte zuletzt Verluste und setzte weniger Fahrzeuge als geplant ab. Die Aktie des Unternehmens verlor deutlich an Wert. Erschwerend hinzu kommen die Herausforderungen rund um den Brexit.
Alter_eg.o meint
Von der Mutter des Motorenlieferanten kann ja in Sache E nicht viel kommen, im Unterschied zu Bentleys Hintergrund. Also blamiert man sich lieber nicht.
Egon meier meint
Wie soll die Entwicklung sich für solch einen Mikrohersteller lohnen wenn sich dagegen Konzerne mit einer Plattform über mehrere Marken hinweg die Skaleneffekte sichern und die Entwicklungskosten teilen.
Wahrscheinlich werden sie sich auch eine Plattform zukaufen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
… wenn sie nicht vom eigenen Abschwung überholt werden; dann muss sich James Bond leider nach einer neuen Fahrzeugmarke umschauen …
alupo meint
Naja, wichtiger ist dass VW et al endlich liefern.
Solch ein kleiner Hersteller ist für das Klima und die Luftqualität weniger von Bedeutung.