Renaults neue Mobilitätsmarke Mobilize hat bereits mehrere Produkte für moderne Mobilität präsentiert, zuletzt eine Limousine. Nun stellte das Unternehmen weitere Angebote vor: Ein Batteriezertifikat soll für mehr Transparenz beim Verkauf gebrauchter E-Autos sorgen. Der „Mobilize Charge Pass“ soll den nutzerfreundlichen Zugang zu 260.000 Ladepunkten in Europa ermöglichen und „Mobilize Smart Charge“ die Stromrechnung für E-Fahrzeuge optimieren. Dazu kommen Energiespeicherlösungen mithilfe von Batterien aus Elektroautos.
„Mit dem stetigen Zuwachs von Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen ist der Mobilitätsmarkt immer enger mit dem Energiemarkt verknüpft. Dank eines umfassenden integrierten Angebots bietet Mobilize den Kunden konkrete Lösungen und trägt dazu bei, dass Null-Emissionen-Ziel der Renault-Gruppe zu erreichen“, sagt Mobilize-Chefin Clotilde Delbos.
Das Batteriezertifikat von Mobilize bietet den Besitzern von Elektroautos von Renault und der Tochter Dacia ein digitales Zertifikat über die verbleibende Energiekapazität ihrer Antriebsbatterie. Dies soll die Restwertkalkulation der Fahrzeuge erleichtern, zum leichteren Wiederverkauf beitragen und dem Käufer Sicherheit über die verbleibende Batteriekapazität seines Fahrzeugs geben. Das Batteriezertifikat ist bereits für Privatkunden und Unternehmen von Renault verfügbar und steht zukünftig auch Besitzern eines Dacia-Stromers zur Verfügung.
Die Daten für das Zertifikat werden aus dem Batteriemanagementsystem der Fahrzeuge ausgelesen. Die Informationen über das Verhältnis zwischen der ursprünglichen und der aktuellen Kapazität der Batterie wird in Prozent ausgegeben. Erreicht die Kapazität einer 40-kWh-Batterie beispielsweise noch 94 Prozent, beträgt die Restkapazität demnach 37,6 kWh. Das Zertifikat ist für verschiedene Renault-Elektromodelle erhältlich und kommt auch für zukünftige Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge von Renault und Dacia.
Mobilize Charge Pass & Mobilize Smart Charge
Der Mobilize Charge Pass erlaubt laut Renault das Aufladen von Elektrofahrzeugen an mehr als 260.000 Ladepunkten in 25 europäischen Ländern. Zudem können Kunden die nächstgelegene, kompatible Ladestation ausfindig machen, die Tarife vergleichen und sich die Route zur Stromtankstelle anzeigen lassen. Auch die Bezahlung des Ladevorgangs erfolgt mit dem Mobilize Charge Pass, wenn dieser zuvor mit einem Zahlungsmittel verbunden wird. Die Anwendung ist zuerst in Deutschland und Spanien verfügbar.
Mit der vorerst in Frankreich und den Niederlanden gebotenen Anwendung Mobilize Smart Charge können Besitzer von Renault-Elektroautos die Ladekosten zu Hause optimieren und die CO2-Emissionen durch eine intelligente Planung des Ladevorgangs verringern. „Mobilize Smart Charge berücksichtigt Spitzen bei Stromerzeugung und -verbrauch und berechnet auf dieser Grundlage den optimalen Ladeplan“, heißt es. In die Kalkulation fließen zudem die Kapazität des Stromnetzes, die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien, der Strompreis und die Ladepräferenzen des Nutzers einschließlich gewünschter Ladeleistung und Startzeit ein. „Durch die hohe Flexibilität bei den Ladevorgängen können Nutzer die Stromkosten deutlich senken“, verspricht Renault.
Speicherlösungen für mehr Umweltfreundlichkeit
Mobilize führt weiterhin das Projekt „Advanced Battery Storage“ fort und erweitert den Unternehmensangaben nach derzeit größten stationären Energiespeicher aus Elektrofahrzeugbatterien langfristig auf eine Kapazität von 70 MWh. Neben den aktuellen Standorten im nordfranzösischen Douai und Elverlingsen in Deutschland installiert Mobilize einen Speicher mit 15 Megawattstunden (MWh) Kapazität auf dem Gelände des Renault-Werks im französischen Flins. 480 neue Batterien des Elektro-Kleinwagens ZOE sollen dort nach und nach durch gebrauchte Stromspeicher ersetzt werden und somit ein zweites Leben erhalten, wenn sie für den Einsatz im Elektroauto nicht mehr geeignet sind. Durch die längere Lebensdauer wird der CO2-Fußabdruck der Batterien verringert.
Ein weiteres Projekt von Mobilize für umweltfreundliche Elektromobilität ist eine neue Kooperation mit der betteries AMPS GmbH. Die Partner wollen eine leicht transportierbare, modulare und vernetzte Energiespeicherlösung aus Elektrofahrzeug-Batteriemodulen herstellen. Mit dem zweiten Leben der Akkus unterstütze man die Kreislaufwirtschaft und reduziere ihren CO2-Fußabdruck, erklärt Mobilize.
Der „betterPack“, das Kernstück des Speichersystems, kann auf einem „betterGen“ – einem Wagen mit Wechselrichter und Ladegerät – gestapelt werden und so kleine kraftstoffbetriebene Generatoren ersetzen. Das System bietet eine Leistung von zwei bis fünf kW und eine Kapazität von 2,3 bis 9,2 kWh. Der betterPack kann auch in geschlossenen Räumen verwendet werden, da er im Gegensatz zu einem herkömmlichen Generator keine Abgase ausstößt. Mit einem Gewicht von unter 35 Kilogramm kann der betterPack manuell ausgetauscht werden. Aktuell bereiten Mobilize und betteries die ab 2021 geplante Serienfertigung des betterPacks in dem Recyclingzentrum „Re-Factory“ der Renault-Gruppe im französischen Flins vor.
Volker Adamietz meint
–> „Das Batteriezertifikat ist bereits für Privatkunden und Unternehmen von Renault verfügbar und steht zukünftig auch Besitzern eines Dacia-Stromers zur Verfügung“
Das wäre schon interessant. Würde mich nur interessieren, wo dies für ZOE-Fahrer als Bsp. zu finden sein sollte. In der Renault-App kann ich nichts dergleichen sehen, eine Mobilize-App kann ich auch nicht im IOS-Store finden.
Hat wer ne Idee?
ecomento.de meint
Laut Renault ist das Batteriezertifikat bereits verfügbar „auf MY Renault für Privatkunden und über das EASY CONNECT for Fleet-Angebot für Unternehmen“ und steht zukünftig „über MY Dacia für Dacia Spring-Kunden zur Wahl“.
VG | ecomento.de
David meint
Das ist wirklich einmal eine gute Idee. Der Nachfolger der Reichweitenangst dürfte die Degradationsangst sein. Da ist es beim Verkauf und Kauf ein echter Vorteil, wenn die aktuelle Batteriestatus zweifelsfrei und schnell erhoben werden kann.
prief meint
betterPack als „Reservekanister“ für das e-Auto?
Sollte doch gehen und wäre interessant.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wer braucht einen Reservekanister für E-Autos? Schon bei Verbrennern war das völlig unnötig, eine Relikt aus dem 2. Weltkrieg.
Fahre seit 40 Jahren Auto, habe sicherlich 20 Jahre einen R-Kanister mitgeführt, habe ihn nie gebraucht, auch nicht für andere. Und Steckdosen aller Art gibt es flächendeckend und deutlich mehr als 14.000 Tankstellen in D.