Während herkömmliche Pkw auf Parkplätzen und in Tiefgaragen nur abgestellt werden, sind Elektroautos dort an das Stromnetz angeschlossen. Damit entstehen neue Brandgefahren. Der Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger (BVS) empfiehlt daher sensible Rauchmelder, eine Brandschutzbegehung und die Einbeziehung der Gebäudeversicherung.
Der Brandschutz sei bereits bei der Installation einer Wallbox wichtig, betont der BVS. Beim Laden eines Elektroautos flössen große Strommengen, die bei technischen Fehlfunktionen Brände auslösen können. Der Brand eines Elektroautos sei aufgrund der Hitzeentwicklung und der zum Löschen nötigen großen Wassermengen eine Herausforderung. Tiefgaragen, in denen es zu einem solchen Feuer komme, könnten danach abrissreif sein. Auch bei der Installation im Freien sei die Brandgefahr erhöht. Werde die Wallbox beispielsweise an einer nicht feuerfesten, gedämmten Hausfassade installiert, könne im Fall eines Brands während des Ladevorgangs auch die Fassadendämmung Feuer fangen und das ganze Gebäude in Brand geraten.
Im gewerblichen Neubau werde der Brandschutz hinsichtlich E-Autos und Wallboxen in der Regel bereits durch die Brandschutzplaner mitgedacht, erklärt der BVS. Auch privaten Bauherren sei anzuraten, den Brandschutz baubegleitend durch einen Sachverständigen prüfen zu lassen. Des Weiteren rät der BVS Immobilieneigentümern bei nachträglichem Einbau von Wallboxen zu einer Brandschutzbegehung durch professionelle Installationsfirmen oder qualifizierte Sachverständige. Auf jeden Fall sei die eigene Gebäudeversicherung über das Vorhaben zu unterrichten.
„Wir empfehlen im Zusammenhang mit der Errichtung von Ladestationen in bestehenden Garagen auch den vorhandenen baulichen Brandschutz zu überprüfen. Gerade bei älteren Bestandsgebäuden erreicht dieser nicht das aktuell von Bauordnungen verlangte Niveau. Auch wenn formal keine Anforderungen an die Verbesserung des Brandschutzes bestehen, sollten diese im Eigeninteresse verbessert werden“, so Walter Herre, IHK-Sachverständiger für Schäden an Gebäuden.
Andreas meint
„Gebäudeversicherung“
Sehr wichtiger Punkt! Mit Erschrecken festgestellt, dass die Garage in unserer Versicherung ausgeschlossen ist (Dort hängt die Wallbox). Andere Anbieter schließen Garagen ab bestimmten Größen aus. Sollte die Wallbox mal brennen, wird es teuer (Doppelgarage mit Speicher).
Sebastian meint
nur Narren installieren Wallboxen… Warum nicht eine 16A Dose und dahinter eine „mobile ladelösung“?
Andreas meint
Weil außen an der Garage zur Straße hin und mehrere Nutzer, damit NFC erforderlich.
Jürgen S. meint
Wenn’s nach dem Verband geht, braucht es bald über jedes Elektroauto eine automatisch auslösende Brandlöschdecke.
Wo sind die scharfen Brandschutzvorschriften für Verbrenner Fahrzeuge? Traut man sich da nicht ran?
Von der Admiral Direkt Autoversicherung war diese Woche noch auf YouTube auf robintv zu hören, dass die noch gar keinen Batteriebrand hatten bisher trotz vieler versicherter Fahrzeuge.
wambo13 meint
Warum wird das schwierige Brandverhalten runtergespielt?
Ob sie weniger / öfter brennen wird die Zeit zeigen. Wenn auch Fahrzeuge mit weniger Wartung und Vorschläden durch die Gegend fahren. Aber wenn einer brennt ist es nunmal um einiges komplizierter als vorher.
Und das Sachverständige mehr Prüfung etc verlangen ist klar. Jeder versucht Lobby Arbeit
David meint
Das ist nicht richtig. Bei Gewerbe muss man regelmäßige Prüfungen nach DGUV V3 vornehmen lassen. Da wird die Dose und jedes Kabel, das in diese Steckdosen gehen könnte, einzeln in bestimmten Zeitabständen geprüft und dokumentiert.
Kasch meint
Puzzig, fahr seit 2,5 Jahren BEV, hab eine Garage, aber keine Wallbox, wofür auch, solange mir beim Einkaufen nebenbei absolut ausreichend Strom geschenkt wird.
Und die Zellen meines nächsten, vermutlich chinesischen BEV können wahrscheinlich überhaupt nicht brennen.????
Kasch meint
PS: und um die Gesundheit meines HV-Akkus, sprich meine Zellspannungen und „blasenfreies Kühlsystem“im Auge zu behalten, benötige ich sicher keine Hilfe ????.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Einen Verbrenner mit 50 Liter Benzin in der Garage zu haben war also weniger gefährlich als der Betrieb einer Wallbox. Kann man diskutieren, muss man aber nicht.
Ich kaufe mir jetzt einen Rauchmelder für die Garage, um im Falle eines Falles die Folgen eines Defektes möglichst gering zu halten; hatte ich bislang nicht auf dem Schirm, die Wohnräume sind mit R-Meldern bestückt.
MKB meint
Soweit ich das gelesen habe sind normale Rauchmelder in einer Garage/Tiefgarage nicht zulässig da sich durch Gase (zb. eines Verbrenners) diese fehlerhaft auslösen können.
Dafür gibt es Wärmemelder, die bei Hitze und nicht bei Rauch auslösen.
Christianb meint
Da gibt es einen riesigen Unterschied. Wird ein Verbrenner abgestellt, sinkt dessen Brandrisiko bis fast auf 0, da alles was als Zündquelle dienen kann, mit der Zeit abkühlt.
Außer ein defektes Kabel dient als Zündquelle.
Ein E-Auto wird beim Anstellen meist an den Stecker gesteckt und durch den Ladevorgang wird sehr viel Energie transferiert und somit Wärme erzeugt. Auch die Ladestecker könnten beschädigt sein. Das Brandrisiko steigt also und ist über Stunden hoch und flacht erst am ende ab.
Ein weiterer Punkt ist, das bei einem Verbrenner eigentlich nie das Feuer vom Tank ausgeht, sondern meist im Motorraum/Innenraum langsam beginnt.
Sollte die Batterie wegen eines Defekts wirklich mal thermisch durchgehen, dauert es von ersten Dampf-Anzeichen bis Vollbrand nur Sekunden. (z.B. Youtube „Vier E-Busse explodieren an Stromsäule“)
Auch Sprinkler haben dann keinerlei/kaum Kühlwirkung auf die unter den Autos sitzenden Akkus.
Peter W meint
Sinnvoll wäre es, dass Hersteller von BEV nicht die billigsten Ladegeräte verbauen. Ein Temperatursensor, der die Überhitzung defekter Bauteile erkennt und abschaltet, würde genügen.
LarsDK meint
Noch ein Verein der rät seinen Mitgliedern mehr Arbeit zukommen zu lassen, was für ein Wunder. Alle wollen sie bei den E-Autos mitverdienen.
Stefan meint
Nach dem Brand im Busdepot machen sich einige Gedanken.
Es kommt eben darauf an, wieviele Fahrzeuge zusammenstehen.
Je teurer die Fahrzeuge sind, desto wichtiger ist der Brandschutz.
Torsten meint
Richtig. Das hat aber primär nix mit Elektrofahrzeugen zu tun.
Zur Einordnung: Jährlich brennen laut VDV anscheinend 350-400 Busse in Deutschland = 0,5% des Bestandes.
Unschön ist das natürlich trotzdem.
Gab es denn bereits Ermittlungsergebnisse zum Brand im Busdepot oder weiterhin nur die Überschriften aus der Presse?
Fröschli meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Shullbit meint
Unbedingt wieder neue Normen beschließen. Die Installation darf dann auch nicht mehr vom normalen Elektroinstallationsvertrieb erfolgen. Wir brauchen eine Ausbildung zum staatlich geprüften Wallbox-Installateur. Zur besseren Sicherheit sollte jede Wallbox mit 3 FI-Schutzschaltern in Reihe sowie einer automatischen Selbstlöschanlage ausgestattet werden. Neben jeder Wallbox muss dann zusätzlich noch ein Feuerlöscher angebracht werden, dessen Funktionsfähigkeit selbstverständlich jährlich überprüft und zertifiziert werden muss. Und Wallboxen brauchen auch mindestens noch 5 Prüfsiegel.
Andauernd kommen in Deutschland Lobbyisten um die Ecken, stellen neue bürokratische und teure Regeln auf. Selbst bei so alten Themen, wie der Abdichtung von Bädern wird dann noch draufgesattelt. Und dann jammern alle empört und überrascht herum, wenn es an bezahlbarem Wohnraum fehlt. Wie lustig. Wo soll der denn herkommen? Selbst gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften, die gar keinen Profit erwirtschaften wollen, liegen in größeren Städten durch all die Auflagen und Vorschriften mittlerweile bei Baukosten von fast 5.000 EUR/qm. Es ist unmöglich, das für weniger als 15-20 EUR/qm zu vermieten*
Und genau so scheitert dann auch die Energiewende. Immer mehr Auflagen und Einschränkungen für neue Windstromanlagen. Selbst wenn man eine PV-Anlage auf das eigene Hausdach bauen will, deren Strom man gar nicht einspeisen will, so muss die Anlage beim Netzbetreiber registriert werden, samt komplexen Messprotokollen etc. Das dürfen nicht mal normale Elektroinstallationsfirmen machen sondern nur speziell beim Netzbetreiber registrierte Firmen. Wie gesagt: selbst wenn man gar nicht einspeisen will und gar keine EEG-Vergütung will, sondern den Strom selbst (z.B. für E-Autos) verwenden will. Letztlich ist Selbstbau unmöglich. Bei einer vom Solateur installierten PV-Anlage samt Batteriespeicher für maximierte Eigenverwendung ist fraglich, ob diese sich noch rechnet, wenn die EEG-Umlage auf den Strompreis entfällt.
* In der Realität läuft das natürlich so: Wir machen durch unnütze bürokratische Hürden erst alles unfassbar teuer. Anschließend fördern wir es dann mit Steuergeld, um es irgendwie auf ein bezahlbares Niveau zu bringen.
Sebastian meint
5.000 Euro/qm2? Kennst du die Videos von Enes Yilmazer auf youtube? von den +30 bis 100 Mio. Dollar Immobilen kostet KEINE Immo so viel pro qm2.
rainmen meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Stdwanze meint
Ich Deutschland ist die Gemeinnützigkeit für Wohnbaugesellschaften seit 1989 abgeschafft. Es gibt also in dt. Keine non profit Wohnbaugesellschaften mehr.
Sebastian meint
Schwachsinnig. Eine übliche 16A Dose prüft auch niemand und in Fabrikhallen sind 100te vorhanden. Dieser Futterneid rund um das E Auto ist schon nervig.
wambo13 meint
Ähm gerade in Fabrikhallen werden(müssen) alle Steckdosen und sogar jedes Handy-Ladegeräte regelmäßig geprüft werden.
Torsten meint
Oje. Am besten eine halbjährliche Prüfung.
Thomas Claus meint
Ich soweit kommt es nicht. Im Prinzip sehe ich am Haus auch keine Notwendigkeit. Mein e Herd ist ja auch an 11 kW angeschlossen und muss auch nicht kontrolliert werden. Wenn’s Auto zum TÜV muss kann der natürlich mal über die HV Technik drüber schauen.
Wambo13 meint
Ich zitiere Mals haus.de
E-Check sichert Eigentümer juristisch ab
Seit Oktober 1997 sind auch Wohnungen und privat genutzte Gebäude von der Prüfpflicht der elektrischen Anlagen nicht mehr ausgeschlossen. Dies bestimmt die VDE-Norm. Eigentümer, Vermieter und Mieter haften also im Ernstfall für den Schaden.
Wie immer solange nichts passiert alles i.o
Im Schadenfall kann man quasi nicht mehr nachweisen daß man nicht wenigstens ne Teilschuld bekommt.
Yogi meint
Sollte man dann auch auf jeden Backofen ausweiten….rießige Strommengen verbraucht Omas, 1h plus Vorheizen bei 225°C, Ofen aus den späten 90ern, seitdem ohne Elektrocheck. Eingebaut in getrocknetem Sperrholz mit Formaldehydklebern……wenn das die WEG und die Versicherung wüsste!