Smart hat im September mit dem Concept #1 einen Ausblick auf sein erstes Modell nach dem Umzug der Entwicklung und Produktion nach China gegeben. Von dort wird das kompakte SUV in einem neuen Gemeinschaftsunternehmen des chinesischen Fahrzeugherstellers Geely und des Daimler-Konzerns in internationale Märkte exportiert. In Deutschland startet die Baureihe zusammen mit einem neuen Vertriebskonzept in etwas mehr als einem Jahr.
„Wir kommen mit unserem neuen SUV im Januar 2023 nach Europa und Deutschland“, sagte der Chef der Smart Europa GmbH Dirk Adelmann der Automobilwoche. Dieses und die dann folgende Modelle verkaufe Smart über ein neues sogenanntes Agentursystem. Für den Vertrieb der bisher angebotenen Klein(st)wagen ForTwo und ForFour wird weiter Mercedes-Benz zuständig sein. Wie lange die seit 2020 nur noch in den Batterie-Versionen gebauten Fahrzeuge noch angeboten werden, ist offen.
Das Smart-Joint-Venture von Daimler und Geely konzentriere sich auf die neue Generation Smart. Bald nach dem SUV solle ein weiteres Modell auf den Markt kommen, verriet Adelmann. Trotz der unterschiedlichen Herangehensweisen beim Vertrieb werden die bestehenden und die zukünftigen Fahrzeuge über das gleiche Netz verkauft. Jeder heutige Smart-Partner habe auch einen Vertrag mit Mercedes-Benz Pkw, erklärte der Smart-Europa-Chef.
„Wir werden uns mit unseren Fahrzeugen über eine Shop-in-Shop-Lösung bei den Mercedes-Benz Autohäusern integrieren“, so Adelmann. Nicht jeder heutige Partner werde einen Vertrag angeboten bekommen. Im ersten Quartal 2022 soll das Netz weitgehend stehen. Derzeit hat Smart 159 Vertriebsstandorte in Deutschland. Für die Neuausrichtung werden die Marktgebiete zum Teil neu verteilt und teilweise zusammengelegt. Das derzeitige Händlernetz ist dem Joint Venture zu engmaschig, da die Kunden zunehmend online Autos aussuchen, konfigurieren und kaufen. In Zukunft sollen etwa zwei Drittel der Standorte ausreichen.
Wer die neuen Smarts verkaufen will, muss mindestens 50.000 bis 70.000 Euro in den Vertrieb investieren, dazu gehören beispielsweise zwei Ausstellungsplätze. Die Partner sollen sich zu Beginn nicht übernehmen, sagte Adelmann. Werde das Angebot größer, wollen man sukzessive auch die Shop-in-Shop-Flächen hochfahren. Flankierend sind temporärere Formate geplant, die bereits von der Marke umgesetzten flexiblen Showrooms im Container-Format sollen erweitert werden. Diese lassen sich schnell auf- und wieder abbauen, zum Beispiel in Innenstädten. Die Ansprechpartner vor Ort werden die Smart-Partner sein, die das Konzept mitbetreiben.
Der dritte Fokus im Vertrieb neben den Shop-in-Shop-Standorten in Mercedes-Autohäusern und vorübergehenden Ausstellungsflächen ist das Onlineangebot, das für Adelmann eine entscheidende Rolle spielt. Jedes Fahrzeug werde online über das Kundenportal verkauft. Das gelte auch für den Kauf im Autohaus, wo der Partner den Kunden bei der Plattform-Bestellung assistiert. „Der Handel ist Relationship-Manager vor Ort und damit unsere lokale Visitenkarte“, sagte der Smart-Europa-Chef. In Deutschland setzt Smart künftig in erster Linie auf Leasingangebote. Darüber hinaus sind auch Abomodelle vorgesehen.
Smart künftig „Light Premium“
Smart werde künftig als „Light Premium“ positioniert, sagte Adelmann. Was das bedeutet, zeigt das Concept #1. Das seriennahe Konzeptfahrzeug übertrage das Smart-typische Design und die sehr kompakten Außenmaße in ein neues Fahrzeugkonzept mit einem höheren Premium- und Hightech-Anspruch, hieß es bei der Präsentation. „Das neue Concept #1 ist der erste Ausblick auf unsere Vision einer neuen und nachhaltigen Mobilität. Es ist geprägt von progressivem Design, Premiumausstattung und fortschrittlicher Technologie.“
Alle neuen Modelle von Smart werden Elektroautos sein. Die technische Basis stellt eine Stromer-Plattform von Geely. Die Smart-Manager versprechen viel Platz im Inneren, hohe Fahrdynamik und passive Sicherheit. Es wird zudem eine lange Batterielebensdauer und Schnellladefunktionen sowie ein breites Angebot an cloudbasierten „Over-the-Air“-Updates der Fahrzeugsoftware sowie moderne Infotainment-Features und innovative Fahrerassistenzsysteme geben. Konkrete technische Details sind noch nicht bekannt, Smart betonte aber, dass die nach der ausgelaufenen NEFZ-Norm gerade einmal 160 Kilometer Reichweite pro Ladung der aktuellen Modelle kein Maßstab mehr seien.
Smart110E meint
Niemals werde ich ein Auto aus China kaufen. Nach vier Smarts ist dann wohl schluss.
alupo meint
Ein früherer Klassenkamerad aus alten Zeiten fährt den alten eSmart.
Zum Glück hat er den Akku aber geleast. Vor gut einem Monat erzählte er mir, dass er inzwischen den 4. (vierten!) Akku in seinem Auto hätte. Er war überrascht, dass ich nach 5 Jahren und 100.000 km immer noch den gleichen Akku habe und mit dessen „inneren Werten“ sehr zufrieden sein kann.
Was es doch für Unterschiede gibt bei BEVs?
Ich vermute, der Made in China Smart wird da besser sein als seiner.
Allstar meint
Wow, zuerst der VW Insider Manager, dann der Bruder eines Bekannten am SuC, jetzt noch ein alter Schulfreund. Und alle haben negative Erlebnisse mit ihren deutschen BEV, das können keine Zufälle mehr sein, da steckt eine Weltverschwörung dahinter!
Tommi meint
Es wäre interessant zu erfahren, warum der Akku so oft getauscht werden musste. Das ist wirklich nicht die Regel. Ich glaube kaum, dass es an der Alterung der Zellen gelegen hat. Eventuell eher irgendwelche Elektonikprobleme.
In der Regel hält auch ein kleiner Akku locker 200.000 km.
Tomasi Tupou meint
Sind wir eigentlich nicht mehr in der Lage etwas ohne China zu produzieren? Warum verkaufen wir dann nicht gleich Daimler zu 100% an Geely. Ist schon Scheiße das wir unsere ganze Hochtechnologie an China verscherbeln. Hoffentlich geht die neue Bundesregierung dagegen vor.
Sebastian meint
es hat über 20 Jahre gedauert den smart schön zu machen. respekt.
Thrawn meint
Alles eine Frage des Standpunkts und des persönlichen Geschmacks.
Man könnte auch sagen, es hat über 20 Jahre gedauert, um aus einem Unikum einen weiteren gesichtslosen Allerwelts SUV zu machen.
Priusfahrer meint
Kann mich noch erinnern, als Helmut Kohl auf der IAA in Frankfurt, in den Smart
einstieg und nur mühsam aber lächelnd wieder aussteigen konnte. Jetzt ist aus dem
handlichen Stadtflitzer ein Universal-Mobil der neuen Generation geworden. Rund
gelutscht, mit einer Allerwelts-Front, für alle Kontinente tauglich, die so manchen anderen Produkten ähnelt.
Till meint
…der smart hatte in Europa eine kundentreue große Fangemeinde. Wer in den einschlägigen smart-Foren unterwegs ist, weiß, dass Menschen das „Konzept“ gekauft haben, nicht die Marke. Und dort erkennt man auch die massive Ablehnung gegen den neuen „smart“. Der alte Kundenstam für das Konzept „smart“, fällt somit weg, und wird sich zu e.go live – oder was sonst noch im Kleinwagenbereich kommt – orientieren.
„Smart“ muss sich nun also einen neuen Kundenstamm aufbauen, in Konkurrenz zu bsp. Mini, Fiat oder Opel. Und nach Allem, wie sich China im letzten Jahrzehnt politisch entwickelt, werden sich viele Kunden überlegen, ob sie sich ein Auto aus einem totalitärem System um die halbe Welt bringen lassen, oder doch lieber europäische Strukturen unterstützen.
Doch fraglich ist, ob „man“ (Mercedes/Geely) auf europäische Kundschaft überhaupt großen Wert legt. Der asiatische Markt ist ungleich größer. Inwiefern sich Mercedes durch derartige Kooperationen einen „Bärendienst“ erwiesen hat, wird erst die Geschichte zeigen. Auf einen nicht unbeträchtlichen Teil der VerbraucherInnen bekommen derartige Joint Ventures mit China, zunehmend ein „Geschmäckle“.
smart ist tot.
Josef meint
Leider muss ich Ihnen zu 100% Recht geben! Nach 11 (elf) Smart’s wird bei mir der Umstieg sicher sein. Gottseidank habe ich den Nachfolger schon bestellt. Es wird ein MICROLINO sein!
Sebastian meint
till
ist wie bei Tesla.. da götzen viele den Wagen auch an… sogar wenn Scheiben bei der Fahrt abfliegen oder in der Waschstraße in einem +100.000 Euro durch die A-Säule Wasser reinläuft.
Wasco meint
Ein hübscher SUV. Sympatischer als die meisten SUVs.
Peter W meint
Ah, ein Mini Cooper 3.0 oder so. Die wollen wohl BMW ärgern.
Was hat das jetzt noch mit dem ursprünglichen Smart zu tun?
BEV meint
man baut das, was sich verkaufen lässt, nicht mehr und nicht weniger …
solche Fahrzeuge sind gefragt und ich kann mir vorstellen, dass es funktionieren wird
egal ob du oder ich mir das Auto kaufen werden
OpaTesla meint
Elektro-Smart im SUV-Format
Da wird sich der Smart Erfinder Nicolas Hayek aber freuen…und gleich im Grabe umdrehen!
Aus einer wirklich guten Idee für den urbanen Bereich wird ein *würg* City-SUV !
AMG Power meint
Letztendlich entscheidet der Käufer was er braucht oder will. Der OEM muss liefern oder er ist irgendwann mal raus, ganz einfach oder? Ob das jetzt der Ursprungsidee noch ähnelt oder nicht, das liegt in der Vergangenheit und wird vermutlich irgendwann einfach egal sein. Opal hat auch einmal Fahrräder gebaut, später haben sie auf Autos umgesattelt, so ist das Business eben.