Volkswagen überlässt seine Luxusmarke Bugatti der Tochter Porsche und dem kroatischen Elektroauto-Start-up Rimac. Wenige Monate nach der Ankündigung hat das dazu gegründete Gemeinschaftsunternehmen nun seine Geschäftstätigkeit aufgenommen. Das Joint Venture Bugatti Rimac wird seinen Sitz in Sveta Nedelja (Kroatien) haben. Als CEO agiert Mate Rimac, der Gründer und Chef von Rimac. „Die Porsche AG übt die starke Rolle des strategischen Gesellschafters aus“, heißt es.
Porsche-Vorstandsvorsitzender Oliver Blume und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Finanz-Vorstand des Sportwagenbauers Lutz Meschke sind im Aufsichtsrat von Bugatti Rimac vertreten. Gesellschafter des Unternehmens sind die Rimac Group (55 %) und die Porsche AG (45 %). Unter dem Dach des Joint Ventures werden die Marken Bugatti und Rimac weiter eigenständige Marken und Hersteller bleiben und ihre jeweiligen Produktionsstätten in Zagreb sowie Molsheim und ihre Vertriebskanäle beibehalten.
Der bisherige Bugatti-CEO Stephan Winkelmann hat dieses Amt im Oktober niedergelegt. Er konzentriert sich auf seine Aufgabe als Präsident von Lamborghini. „Dieser Zusammenschluss ist die perfekte Lösung für alle Beteiligten. Gemeinsam entsteht ein leistungsstarkes Automobil-Unternehmen“, sagte Oliver Blume. „Es ist uns gelungen, die Traditionsmarke Bugatti mit ihrer Strahlkraft für die Zukunft wertschaffend aufzustellen. Bugatti verkörpert Faszination und Leidenschaft, Rimac verfügt über große Innovationskraft und Tech-Kompetenzen.“
Porsche ist bereits 2018 als Teilhaber bei Rimac eingestiegen und hat seine Beteiligung mittlerweile auf über 20 Prozent ausgebaut. Mate Rimac hat das Start-up vor zehn Jahren in einer Garage gegründet. „Ich fühle mich geehrt, diese neue Fusion zu leiten und ein zweifellos erfolgreiches, revolutionäres und aufregendes neues Kapitel für alle Beteiligten zu beginnen“, sagte Rimac. „Es ist schwierig, eine bessere Kombination als Rimac und Bugatti zu finden. Rimacs rasante Arbeitsabläufe und Elektrifizierungsfähigkeiten sind die perfekte Ergänzung zu Bugattis außergewöhnlicher Tradition und Handwerkskunst. Bleiben Sie gespannt auf einige wirklich außergewöhnliche Projekte in der Zukunft.“
Unter dem Dach des neuen Gemeinschaftsunternehmens werden die Marken Bugatti und Rimac zunächst zwei Hypercar-Modelle produzieren: den aktuellen Bugatti Chiron mit Benzinantrieb und den kommenden rein elektrischen Rimac Nevera. Für die weitere Zukunft sind gemeinsam entwickelte Bugatti-Modelle angedacht – mit welcher Technik wurde noch nicht verraten. Berichten zufolge wird Bugatti zunächst ein teilelektrisches Modell auf den Markt bringen, bevor das erste Elektroauto der Marke startet.