Das deutsche Elektroauto-Start-up e.Go Mobile wird nach finanziellen Schwierigkeiten im letzten Jahr von neuen Investoren und Managern vorangetrieben. Das nach der Umstrukturierung offiziell als Next.e.GO Mobile SE firmierende Unternehmen verkündete nun seine zweite Finanzierungsrunde in diesem Jahr.
Der Mehrheitsaktionär nd Industrial Investments B.V. hat laut einer Mitteilung erfolgreich eine Series-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 57 Millionen US-Dollar (48,5 Mio. Euro) für das Unternehmen abgeschlossen. Erst im Februar fand unter der Führung von nd Industrial Investments B.V. eine Series-B-Finanzierungsrunde mit einem Volumen von über 30 Millionen Euro statt. nd Industrial Investments B.V. ist Teil der niederländischen Private-Equity-Gesellschaft nd Group B.V., die 2020 bei e.Go Mobile eingestiegen war und damit dessen Insolvenz abwendete.
„Wir freuen uns sehr über den Erfolg der Series-C-Finanzierung, aber vor allem über den Vertrauensbeweis unserer Investoren. Das Team von e.Go ist mehr denn je entschlossen, den dringend benötigten Wandel hin zu einer emissionsfreien urbanen Mobilität voranzutreiben, indem es ein einzigartiges Elektrofahrzeug anbietet“, sagte Ali Vezvaei, Verwaltungsratsvorsitzender der Next.e.GO Mobile SE.
An der Finanzierungsrunde haben sich laut nd Industrial Investments B.V. sowohl bestehende als auch neue Investoren beteiligt. Konkretes dazu wurde nicht veröffentlicht. Das frische Kapital ermögliche es e.Go Mobile, seine Pläne für urbane Elektromobilität zu beschleunigen. Dazu soll die Produktion ausgebaut und die Entwicklung zusätzlicher Modelle forciert werden. Den Kunden wolle man „einzigartige Mehrwerte“ anbieten, darunter in Zukunft auch den Batterietausch. Was letzteres genau bedeutet, bleibt abzuwarten.
Aktuell bietet e.Go Mobile den zwischenzeitlich pausierten elektrischen Kleinstwagen Life wieder an. Auf die seit Mitte des Jahres vom Band im Stammwerk Aachen rollende Sonderedition Next e.Go Life für rund 26.560 Euro vor Förderung soll bald ein Grundmodell folgen. Die Einstiegsversion soll nach Abzug der von Bund und Industrie finanzierten Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ in Deutschland knapp über 10.000 Euro kosten.
Das Produktangebot von e.Go Mobile soll wachsen: Mit der SUV-Variante e.Go Life Cross und dem dynamischer ausgelegten e.Go Life Sport sei die Einführung zweier weiterer Modelle in Arbeit, so kürzlich Vertriebschef Matthias Kreimeier. „Wir arbeiten derzeit intensiv an der Produktionsreife, denn die Nachfrage nach ihnen ist schon jetzt riesig.“ Früheren Unternehmensangaben nach sind zudem größere, „signifikant weiterentwickelte“ Elektroautos in Vorbereitung.
Der Ausbau der Produktion von e.Go Mobile umfasst die Expansion in andere Länder. Im Juli hat das Unternehmen mitgeteilt, in Bulgarien eine Vereinbarung zum Bau einer weiteren „Mikrofabrik“ geschlossen zu haben. Mit einer Kapazität von bis zu 30.000 Fahrzeugen pro Jahr sei der Start der Produktion für das erste Quartal 2024 geplant. Auch in Griechenland und Mexiko sollen Werke entstehen.