Der zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Nutzfahrzeughersteller Farizon Auto hat einen futuristischen Elektro-Lkw vorgestellt. Der „Homtruck“ soll Anfang 2024 an die ersten Kunden übergeben werden. Farizon Auto plant, das Modell international anzubieten. Interessenten verspricht der Hersteller einen der fortschrittlichsten und saubersten Lkw mit Fokus auf Effizienz, Komfort sowie Sicherheit für Fahrer und Passanten.
Die Architektur des Homtruck kann mit einer Reihe von Antriebstechnologien ausgestattet werden, darunter Verbrenner-betriebene Range Extender, Methanol-Hybrid und rein elektrisch. Letzteres unterstützt den Batteriewechsel nach kürzlich von chinesischen Behörden veröffentlichten Standards für den Akkutausch. So soll auch der vollelektrische Homtruck auf Fernstraßen in wenigen Minuten für die Weiterfahrt aufgefrischt werden können.
Der Homtruck ist laut Farizon Auto nach dem Bestreben benannt, dass er sich für die Fahrer wie ein Zuhause (Englisch: „Home“) anfühlt. „Fahrer von Sattelschleppern auf der ganzen Welt verbringen übermäßig viel Zeit in ihren Fahrzeugen, oft mehr als zu Hause. Der mobile Raum, den der Homtruck schafft, integriert ‚Arbeit, Leben und Unterhaltung‘ und befriedigt die vitalen Bedürfnisse seiner Fahrer“, heißt es. Die Innenausstattung umfasse eine Dusche und eine Toilette, ein Einzelbett, einen Kühlschrank, eine Küchenzeile und eine kleine Waschmaschine, so das Unternehmen.
Der Homtruck ist den Entwicklern nach in der Lage, sich mit digitalen Logistikplattformen zu verbinden, um dem Fahrer dabei zu helfen, Aufträge in Echtzeit zu erhalten, Lieferungen zu analysieren und zu verfolgen und Betriebskosten entlang der Routen zu berechnen. Das „Gehirn“ des E-Lkw könne Fahrzeugsensoren nutzen, um Verkehrsdaten in Echtzeit auszuwerten und Routenempfehlungen zu erhalten. Darüber hinaus könne das Energiemanagementsystem auch die Strom- oder Kraftstoffversorgung des Homtrucks steuern, um die Wirtschaftlichkeit zu maximieren und optimale Betankungs- oder Aufladungsrouten zu empfehlen.
Der Homtruck wurde mit Blick auf das autonome Fahren entwickelt. Bei längeren Fahrten sollen mehrere der Lkw miteinander kommunizieren können, um Geschwindigkeit und Abstand untereinander abzustimmen. Bis zum Jahr 2023 erwartet Gelly einige teilautonome Funktionen und 2026 fortschrittlichere Systeme. Die vollständige Autonomie will der Konzern im Jahr 2030 erreichen.
„Dieses Produkt ist für den globalen Markt konzipiert und entwickelt worden“, sagte Geely-Manager Mike Fan laut dem Nachrichtensender CNBC und fügte hinzu, dass das Unternehmen mit dem neuen Fahrzeug Europa, Korea, Japan und Nordamerika im Visier habe. Technische Daten wie etwa die Antriebsleistung, den Energiegehalt der Batterien und die angepeilte Reichweite wurden noch nicht veröffentlicht.
werner meint
Finde es super dass hier endlich für eine Fahrerin oder Fahrer mit ca.60 bis 80 Wochenarbeitsstunden Menschenwürdige Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Vielleicht ist dies ein Schritt zu mehr Fahrern. Schade das dieser Ideenträger aus China kommt. Das Konzept find ich super, wird Gesprächstoff werden. Werner
Dirk meint
Welchen Designpraktikanten haben die denn da drauf losgelassen? Ein aerodynamischer Auflieger, der hinten deutlich niedriger ist als vorne?? Auf so was Absurdes muss man erstmal kommen.
Akkutausch hingegen könnte gerade bei LKW der Hit sein: genormte Seitenakkus ähnlich wie die jetzigen Tanks, guter Zugang, viel Platz…kein Problem. Ergibt geringe Standzeiten. Fertig.
Vielleicht überholen uns ja auch hier die Chinesen…die deutschen Hersteller sind jedenfalls Spitze im Festhalten an alten Technologien oder wahlweise futuristischen Zukunftskonzepten mit einer zeitnah unmöglichen Umsetzung und Energiebilanz (Wasserstoff).
randomhuman meint
Das Ding kauft niemand. Ein Anhänger muss quaderförmig sein, um praktisch beladen zu werden. Warum veröffentlicht man überhaupt solche Konzepte?
Mäx meint
Ich könnte mir vorstellen, dass es für die übliche Spedition mit der Luxusausstattung innen dann doch etwas zu teuer wird.
Der Auflieger ist auch alles andere als optimal für den Speditionsalltag:
– Beladung nur von hinten, statt von der Seite oder auch noch von oben mit Rolldach
– unterschiedliche Höhe von vorne nach hinten