Mit der neuen Bußgeldverordnung wird seit dem 9. November 2021 erstmalig auch das Falschparken an Ladesäulen für Elektroautos mit einem Bußgeld in Höhe von 55 Euro geahndet. Der Auto-Club ACE erklärt, was Fahrer von E-Autos beim Parken beachten müssen.
„In den Städten ist das öffentliche Ladenetz für E-Autos mittlerweile recht gut ausgebaut. Aber die Zahl an E-Autos wächst deutlich. Insofern ist das Problem dringlich, wenn die Plätze an den Ladesäulen zugeparkt und damit nicht nutzbar sind. Hier müssen nicht nur Autofahrende mit Verbrennerfahrzeugen, sondern auch E-Mobilisten aufeinander Rücksicht nehmen“, so ACE-Vorsitzender Stefan Heimlich.
Autos sollten nur während des Ladevorgangs an der Ladesäule stehen, betont der ACE. Nach Beendigung des Ladevorgangs solle die Ladesäule wieder für andere freigemacht werden. Darauf ziele die Ahndung dieses Verstoßes durch ein Bußgeld ab. An einer Tankstelle würde auch niemand auf die Idee kommen, nach dem Tanken an der Zapfsäule zu parken und seine Einkäufe zu erledigen. Diese Selbstverständlichkeit müsse auch für Ladesäulen gelten.
Aktuell können E-Auto-Fahrer an ausgewiesenen Parkplätzen noch kostenlos parken, sofern der Pkw auch zum Laden angeschlossen ist. Zum Laden an öffentlich zugänglichen Ladesäulen sind nur Fahrzeuge berechtigt, die auch über ein „E“-Kennzeichen verfügen. Ob es sich dabei um einen Plug-in-Hybrid oder einen reinen Stromer handelt, ist unerheblich.
Wer wie lange auf einem Ladesäulen-Parkplatz stehen darf, wird immer durch die vorhandenen Verkehrszeichen geregelt. So kann beispielsweise durch entsprechende Beschilderung die Parkdauer begrenzt werden. Wer länger parkt, riskiert ein Bußgeld – auch wenn das Auto noch nicht vollgeladen ist. Wird der Parkplatz über die Ladedauer hinaus blockiert, verlangen einige Ladesäulen-Anbieter eine Stand- beziehungsweise Blockiergebühr. Unberechtigt parkende Fahrzeuge können sogar abgeschleppt werden.
Werner Mauss meint
Ich mach immer noch den sehr schwer und brökelig abzulösenden Aufkleber mitten ins Sichtfeld der Windschutzscheibe. Lernen durch Schmerzen, bin ich ein großer Anhänger davon.
alupo meint
Wenn ich einen Falschparker an einer Ladestelle sehe werde ich ihn sicher der Polizei melden. Und falls diese sich der Aufgabe nicht annimmt, gehts eben eine Stufe höher. Eine Ladestelle ist ja kein Parkplatz für Verbrenner- oder nichtladende BEV-Fahrer.
Wenn einzelne Autofahrer beratungsresistent sind muss man ihnen eben helfen, die dafür maßgeblichen Zeichen zu erkennen. Lesen ist dafür glücklicherweise erst gar keine Voraussetzung um zu erkennen, dass man etwas nicht darf. Ich würde mit meinem BEV auch nicht auf die Idee kommen, an der Benzinzapfsäule zu parken. Vergleichbares erwarte ich auch bei Elektroladesäulen von Verbrennerfahrern und nichtladenden BEV Fahrern.
Das ist doch ganz einfach zu verstehen.
Gunnar meint
Was ist die nächste Stufe nach dem Anruf bei der Polizei?
Allstar meint
Ein Anruf bei der AfD, das hat er wohl damit gemeint.
Randi meint
Denke er ruft bei Elon an! :-)
bs meint
Warum nicht wie bei Tesla: 10 min nach Abschluss der Ladevorgang werden heftige Gebührer erhoben. Das sollten die Säulebetreiber aber machen.
Für übernachtladen ist der Typ2 einfach zu teuer noch. Man braucht in den Städte wirklich ein standardisierter 1 phase 10 bzw 16 Ampere Anschluss. Das reicht für Übernachtladen, kostet viel weniger und besser fürs Stromnetz. Bitte bitte EU, definiere doch ein standard Stecker dafür (Schuko geht auch) und einen automatische Fahrzeugerkennung und/oder RFC/Barcode für die Abrechnung. Keine EC Karten, Kreditkarten, alles gar nichts. Mache das so damit es an jeder bestehende Laterne, Stromdose etc. geschraubt werden kann. Oder definiere eine billige 16 Amp 1 Phase Anschluss mit Typ2 Stecker für diesem Zweck.
alupo meint
Bei Tesla nur an stark frequentierten Ladesäulen, aber dort bereits nach 5 Minuten. 1€ pro überzogene Minute, das finde ich absolut in Ordnung.
Das wird aber im Auto angezeigt und man bekommt bis zu 3 SMS aufs Handy zugeschickt. Kann also spätestens dann niemand mehr behaupten, er hätte das nicht gewußt.
Dagobert meint
„An einer Tankstelle würde auch niemand auf die Idee kommen, nach dem Tanken an der Zapfsäule zu parken und seine Einkäufe zu erledigen.“
1. Das dauert auch nicht so lange wie an einer Typ 2 Säule.
2. Es soll doch tatsächlich schon vorgekommen sein, dass ich im Tankshop Dinge gekauft und erst danach mein Auto von der Zapfsäule weg gefahren habe.
Bei CCS habe ich Verständnis für Blockiergebühren, bei Typ 2 nicht. Wenn ich in die Stadt gehe, dann parke ich mein Auto so lange bis ich erledigt habe wofür ich gekommen bin. Natürlich laufe ich nicht irgendwann zurück um das Auto um zu parken, das ist einfach völlig weltfremd.
Kasch meint
Doch, längst überfällig. Auch ich hab mir ein Alibi-Typ2-Kabel für kostenlose, freie Parkplätze mitten in der Innenstadt besorgt. Dass ich da beliebig lang kostenlos rumstehen und den Ladeplatz blockieren darf, kanns ja wirklich nicht sein. Die Zeiten vorsätzlicher Schaffung von Konfliktpotential mit E-Autofahrer gehen Gott sein Dank dem Ende zu.
Dirk meint
Absolut. Selbst an CCS ist das (noch) weltfremd, denn die 1. und 2. Generation braucht da auch zwischen 1/2 und 1h zum Laden. Da steht doch keiner daneben und wartet wie beim Fossiltanken? Aber ok, da wird es einen Zeitrahmen geben.
Einfach wär das, wenn das technisch gelöst wäre, z.B. mit mehreren Plätzen und Steckern pro Säule, so dass ich mich andocken kann und der Ladevorgang von alleine beginnt, sobald die Leistung verfügbar ist.
Dann könnte man auch appgesteuert einen Ladezustand buchen und das System schaltet automatisch um bzw. verteilt.
Das geht natürlich nur, wenn der Platz da ist und somit nicht in chronisch engen Innenstädten, aber dort zu schnellladen ist sowieso Unsinn, das macht man unterwegs.
MichaelEV meint
Das was sie beschreiben, betreibt ein Anbieter schon nahezu in Perfektion. Und auch in der Stadt wird das die Lösung sein. Ein Teil kann schnell laden, der andere Teil lädt langsam (technisch bedingt oder ganz bewusst, weil man sich länger am Ort aufhält).
Am Konzept der Leistungsteilung bestimmt sich die Wirtschaftlichkeit des Betreibers. Wie sie anführen gibt es viele Fahrzeuge mit geringer Ladeleistung und es kommen im den nächsten Jahren Unmengen dazu, selbst ein EQS ist im Kontext eines 350kW HPCs ein Langsamlader.
Gerald Grauer meint
Welcher Anbieter soll das sein? Klingt wenig glaubhaft.
MichaelEV meint
Bei solchen Nachfragen besteht doch selten die Bemühung, es wirklich verstehen zu wollen. Versuchen wir es:
Stellen sie sich einen 350kW HPC mit 4 Ladepunkten vor. Davon einige bis viele pro Standort und alle können sich gegenseitig freie Leistung teilen.
Durch die Leistungsteilung werden die Anforderungen Schnell- und Langsamladen ideal miteinander kombiniert. Ein Teil kann schnell laden, Fahrzeuge mit geringer Ladeleistung können teilnehmen (ohne dass es die Wirtschaftlichkeit des Betreibers zerstört, ganz im Gegenteil ist es eine perfekte Ergänzung). Und ein Teil kann langsam laden, weil es die aktuelle Anforderung ist (Einkauf, Restaurant und vieles mehr).
Die Leistungsteilung über den ganzen Standort bewirkt, dass es vollkommen egal ist, wo jemand steht. Alle Leistung wird genutzt, keine Konflikte.
In Zukunft wird die Verteilung der Teilmengen durch einen variablen Preis feinjustiert.
Sind Leistung und Ladepunkte regelmäßig ausgelastet, werden mehr Ladepunkte installiert (am gleichen Ort oder in der Region). Ist in Zukunft nur die Leistung ausgelastet, wird mit Akkuspeichern ergänzt.
Viele Ladepunkte für wenig Geld, hohe Auslastung, verschiedene Anforderungen werden abgedeckt, kein Konfliktpotential, durch Akkus zukünftig Energiewendekompatibel. Durch diese Faktoren kann man schnell überall Ladeinfrastruktur ausrollen und ist schnell wirtschaftlich im grünen Bereich.
Ron Ringo meint
Doch. Hatte ich schon gesehen. An die Zapfsäule gestellt ohne zu tanken bei überfüllter Tankstelle und in Ruhe in der Tankstelle eingekauft ????
Ingo meint
Ja, das habe ich so auch schon gesehen, und dann auch noch so die einzige Erdgas Säule blockiert…
Längsdenker meint
Ich habe schon mal volle Blockiergebühr bei EnBW aufgebrummt bekommen. In Freiburg habe ich um 23 Uhr angeschlossen (als einziger an 4 Ladestationen) und morgens 9 Uhr (als immer noch einziger) getrennt. Ich hätte nachts um 3 Uhr im Hotel aufstehen müssen. Meine Anfrage, ob es dafür bessere Lösungen gäbe, blieben bisher unbeantwortet.
MartinAusBerlin meint
Das hat aber nichts mit dem Bußgeld zu tun.
Die Vorgehensweise von EnBW auch vor 8 Uhr eine Blockiergebühr zu verlangen sollte allerdings überdacht werden.
Dirk meint
Überhaupt sollte eine Blockiergebühr nur dann anfallen dürfen, wenn KEIN Anschluss verfügbar ist.
Randy meint
Höhere Strafen bringen nichts, sie fördern nur das Denunziantentum, typisch Deutsch halt..
Christian meint
…, weil man die Falschparker weiter akzeptieren soll?
…, weil Denunziantentum schlimmer ist als falschparkende „ich muss nur mal schnell zu xy“ Ignoranten?
MartinAusBerlin meint
Typisch Deutsch ist es, sich über Regeln hinwegzusetzen und dies dann als Bagatelle darzustellen.
Und da es sich nicht um niedere Beweggründe handelt, ist dies aus kein Denunziantentum, wie von Falschparkern oft behauptet wird.:
de.wikipedia.org/wiki/Denunziation
Allstar meint
Falschparker im öffentlichen Raum bei der Polizei zu verpetzen geschieht ausschließlich aus niederen Beweggründen! Das steckt einfach in vielen Deutschen noch drin, diese Hilfssheriff und Amtsanmaßungs Mentalität. Unter E Mobilisten besonders verbreitet wie mir scheint.
Jürgen V meint
Beweise bitte. Es ist nicht hilfreich solche Pauschalurteile zu verbreiten.
Tommi meint
Was ist denn, wenn ich laden möchte, aber ein Verbrenner an der Ladestation parkt? Dann ist das kein niederer Beweggrund, die Polizei zu informieren. Sicher gibt es viele, die Spaß daran haben, andere zu verpetzen, aber „ausschließlich aus niederen Beweggründen“ ist falsch.
Duesendaniel meint
Es geht hier nicht ums Parken, sondern ums Laden! Solche Kommentare können wirklich nur von jemandem kommen, der noch mit dem Verbrenner unterwegs ist und an der Zapfsäule immer sein Plätzchen findet.
Ingo meint
Ich war letztens Sonntags in der City, und musste nachladen. Von 5 Standorte im Umfeld rund um die City waren 4 Standorte (je 2-4 Ladeplätze) belegt. Ca. 2 PKW mit angestöpselten Kabel, ca. 1/4 mit „E“ auf dem Kennzeichen – ohne angeschlossenes Kabel, 3/4 normale Verbrenner. Nachdem ich mich am 5. Standort angestöpselt habe, parkt an der Säule daneben ein Verbrenner ein. Angesprochen meint er, es ist doch Sonntag und er dürfte ja auch nicht abgeschleppt werden…
Ein paar Parklücken weiter waren normale Parkplätze verfügbar…
Werner Mauss meint
Im Land des Täterschutzes argumentieren die Täter immer gleich. Neidkultur, Denunziantentum usw. Es wird alles verharmlost was irgendwie lenkend oder entlarvend wirken könnte um weiter die Gesetze für sich auslegen zu können. Machen sie das doch mal in der Schweiz, fahren sie dort auch schneller, natürlich. ????
Randy meint
Wir haben in Deutschland entsprechende Behörden die sich um Falschparker kümmern, meist das Amt für Öffentliche Ordnung oder ähnliches. Ich habe was dagegen wenn jeder Exekutive spielt und bei solchen Bagatellen die Polizei ruft. Das behindert wichtigere Polizei Einsätze.
In der Schweiz wird das nicht anders sein, das ist genauso ein Rechsstaat. Nochmal, ich befürworte kein Falschparken, ich habe nur etwas gegen diese leider weit verbreitet Petzkultur.
Yoshi84 meint
Eigentlich richtig was du sagst. Dumm nur, dass das Ordnungsamt meist sehr weit weg oder gerade im Wochenende ist, wenn ich laden will und ein Verbrenner da parkt. Natürlich mach ich dann ein Photo und erstatte Anzeige. Einziger Nachteil: Ich werde als Zeuge geführt mit Klarnamen. Damit kann ich leben.
LG
Tom meint
Man kann Strafen fürs Falschparken usw. noch so hoch ansetzen, bringt alles nichts wenn es keiner kontrolliert…