Der chinesische Autohersteller Great Wall Motor (GWM) hatte im September auf der IAA Mobility 2021 mit der Präsentation der Premium-SUV-Marke WEY und der Elektro-Lifestyle-Marke ORA sein Europadebüt gegeben. Nun eröffnete das Unternehmen in München sein Europabüro. Die bayerische Hauptstadt werde damit zum zentralen Standort für den europäischen Markt, erklärte Great Wall Motor.
„Als einer der erfolgreichsten Automobilhersteller Chinas haben wir bereits in vielen internationalen Märkten erfolgreich Fuß gefasst. Der Start in Europa ist ein wichtiger Meilenstein für Great Wall Motor. Wir haben auch für diesen Markt ehrgeizige Ziele“, so der CEO von Great Wall Motor Europe Qiao Xianghua. Der Schritt sei notwendig, um ein global wettbewerbsfähiges Automobilunternehmen zu werden.
Mit der Gründung des Münchner Europabüros werde die Zusammenarbeit zwischen der Konzernzentrale und regionalen Entscheidungsträgern sowie Zulieferern gestärkt und ausgebaut. Dazu gehören auch Investitionen entlang der Lieferkette: SVOLT, ein Spin-off von Great Wall Motor und jetzt ein unabhängiges Unternehmen, plant, an zwei Standorten im Saarland insgesamt zwei Milliarden Euro zu investieren. Dort sollen eine „hochmoderne“ Zellfabrik mit 24 Gigawattstunden (GWh) Produktionskapazität in der Endausbaustufe sowie eine Modul- und Hochvoltspeicherfabrik entstehen.
Kunde im Fokus
Im Mittelpunkt der Bemühungen stehe die Ausrichtung auf die Wünsche und Bedürfnisse der europäischen Kunden, betont Great Wall Motor. „Wir haben uns zu 100 Prozent der Nutzerzentrierung verschrieben“, erklärt Qiao. „Wir legen Wert auf die Erfahrungen der Konsumenten und werden uns an deren Wünschen orientieren.“ So sei vorgesehen, mit den jeweiligen Apps von WEY und ORA eine Plattform zu schaffen, auf der die Nutzer mit den Marken und ihren Produkten interagieren können. Die Nutzer sollen in den Produktentwicklungsprozess eingebunden werden.
Als zentrale Berührungspunkte mit Interessenten und Kunden setzt Great Wall Motor auf „Brand Experience Center“, die 2022 in München und Berlin eröffnet werden sollen. Der Konzern werde ein „Lifestyle-Ökosystem“ für europäische Nutzer aufbauen, das „nicht nur Qualitätsprodukte, sondern auch Ladeservice, Wartungs- und Reparaturservice, intelligenten Cockpit Service und vieles mehr bieten wird“, heißt es.
Als langfristiges Ziel formuliert Great Wall Motor, mit seinen Marken „das weltweit führende Unternehmen für intelligente Mobilitätstechnologien“ zu werden. Dazu gehört laut einer Mitteilung auch autonomes Fahren. Das Thema Wasserstoff-Elektromobilität wird ebenfalls verfolgt, hier beherrsche man eine Reihe von Schlüsseltechnologien, so Great Wall Motor. Und für „das intelligente Cockpit“ habe man eine umfassende Selbstlernfunktion rund um den Nutzer konzipiert, um ein innovatives Fahrerlebnis zu entwickeln. „Wir wollen das Auto zu einem emotionalen, intelligenten und bequemen dritten mobilen Raum machen“, sagt Qiao.
kolo meint
man sollte sich nicht die Gedanken der Chinesen machen, sie wissen schon was sie tun, meint ihr nicht?
Egon Meier meint
Ich bin gespannt ob die „Chinesen-hype“ sich mal in wirklichen Markterfolgen niederschlägt.
Bislang besetzen sie nur Lücken, die die Platzhirsche temporär lassen oder segeln unter fremden Namen (sind also austauschbar).
Ein Mini/Smart/Daica aus china kann auch schnell mal aus Ungarn/rumänien/Bulgarien/Südafrika/irgendwoher kommen.
Wenn die chinesischen hersteller unter eigenem Namen kommen ist die Herrlichkeit schnell vorbei (siehe Aiways .. 0,1%-marktanteil-Nummer)
Die einzige Chance dürfte sein, sich bekannte europäische Marken zu kaufen: Volvo … Polestar ..
David meint
Das wäre mal witzig, wenn sich ein chinesischer Hersteller mit Markennamen „Sonstige“ nennen würde. Dann könnte er die Zulassungen der anderen „Chinesen“ mit für sich verbuchen.
BEV meint
Geely mit Smart-Logo,
GWM mit Mini-Logo,
irgendwann dreht sich die Schleife weiter und dann stell sich die Frage wieviel der deutschen Hersteller am Ende noch bleibt und wenn sich die Chinesen hier etabliert haben, warum dann nicht doch gleich den Chinesen ohne deutschem Logo kaufen?
Egon Meier meint
Nochmal: Die Produzenten (Geely/GWM) sind austauschbar.
BMW oder Mercedes können einfach jemanden anders nehmen. Das ist wie Lohnfertigung. Der billigste macht es.
Malaysia, Südafrika, Vietnam, Kambodscha, Bulgarien .. die Konzerne haben zwischenzeitig viel Dependencen und bauen sie nach und nach aus.
Ob „die Chinesen“ aus dieser Falle rauskommen können ist die Frage.
Vor allem haben sich die bisherigen orignären chinesischen Anbieter in Europa bisher nicht mit Ruhm bekleckert. Mag sich ändern aber ob es sich wirklich ändert weiß man noch lange nicht.
BEV meint
NOCHMAL, der MINI Electro wird von GWM ENTWICKELT UND GEBAUT. Das Design und die Vorgaben kommen von BMW. Da ist nichts austauschbar und das hat NICHTS mit der Auftragsfertigung von BMW Brilliance zu tun!
Genau so der Smart BEV SUV, der da kommen soll.
Wenn das läuft, dann kommen bald noch mehr Fahrzeuge aus China. Vielleicht werden die europäischen Werke dann zum Auftragsfertiger. LOL
BEV meint
der kommende (2023!!!) MINI ELECTRO, nicht, der, der heute auf dem Markt ist, aber der ist total uninteressant, die Technik ist Jahre alt.
David meint
Der Kunde im Fokus. Na, dann wird man sich mit Tesla nicht in die Quere kommen.
Swissli meint
BYD wird 2022 wohl auch den Markteintritt in Europa machen. Die beiden chin. Unternehmen werden die Planung von VW (E-Kleinwagen 2025) vermutlich „plötzlich“ beschleunigen.
JuergenII meint
Gerade auf den Ora bin ich gespannt. Preise müssten ja bald zur Verfügung stehen, denn ab Dezember soll er ja bestellbar sein. Die üblichen YouTube „Influencer“ schwärmen ja von dem Wagen. Muss zwar kein Ausbund von Sportlichkeit sein, aber als Alltagsauto mehr als brauchbar
wenn man den Erfahrungen aus China glauben schenken darf.
Daniel S meint
GWM baut ja schon Autos in China die bei uns als BMW ider Mini verkauft werden. Da macht München als Europazentrale Sinn, denn man hat sein zukünftiges Übernahmeobjekt besser im Blick.
BEV meint
Das stimmt nicht. Es wird zwei Mini BEVs geben, die von GWM gebaut werden.
Der BMW iX3 ist von BMW entwickelt und wird im BMW-Brilliance Werk in China gebaut, da werden auch alle anderen BMWs für China gebaut.
Also bitte keine Halbwahrheiten verbreiten.
Man kann befürchten, dass irgendwann nicht nur der Mini von GWM kommt, aber heute ist das nicht der Fall.
Kasch meint
Alle haben „Joint Ventures“ in China (Ausnahme – Tesla) und wie läufts mit BEVs ? Lächerlich ! Die chineschische Meute ist durchaus in Lauerstellung. Welche BEVs werden z.B. in Australien gefahren ? Deutschland und Europa ist weder Leitkultur, noch der Mittelpunkt der Welt, um den sich alles dreht, schon überhaupt nicht bei BEVs.
BEV meint
das hat auch keiner Behauptet, aber fakt ist, dass heute kein Mini und kein BMW von GWM verkauft wird, es wird bald zwei Minis von GWM geben ja, wie das weiter geht, wird man sehen. Ich befürchte auch Schlimmeres.
Aber bitte keine Wunschszenarien als Fakten verkaufen.
Andi EE meint
Der 911er fürs schmale Budget. ????
Randy meint
Nichts an diesem Fahrzeug erinnert an den 911, eher an ältere Alfa Romeo, bzw. an deren Karikatur.
Kasch meint
The good cat, eine von vielen Ora-Katzen, schaut doch nett aus und wird seine Kunden bei uns finden. Preis/Leistung für Europa absolut ok, in China technisch
natürlich längst überholt.
Randy meint
Selbstverständlich, die Kronjuwelen werden in Europa natürlich nicht angeboten, die überlässt man den heimischen Reisbauern. Exportiert wird ausschließlich in PKW Form gepresster Sondermüll. Darauf warten ja sehnsüchtig Millionen von Europäern.
Kasch meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.