Škodas erstes Modell auf dem Elektroauto-Baukasten MEB des Mutterkonzerns Volkswagen ist das SUV Enyaq iV. Als nächster Voll-Stromer wird ein darunter angesiedelter Crossover erwartet. Zur Mitte des Jahrzehnts plant die Marke, ihr bezahlbarstes Elektroauto im Kleinwagen-Segment einzuführen. Die Tschechen wollen auch Segmente darüber hinaus erobern.
„Wir orientieren uns an den Bedürfnissen unserer Kunden“, sagte Vertriebs- und Marketingchef Martin Jahn im Gespräch mit Autocar. „Wir werden auch in Zukunft immer versuchen, Formen und Karosserieformen zu finden, die unsere Kunden erwarten.“ Aufgrund des erwarteten Bedarfs werde es auch die Baureihen Octavia und Superb in der Mittel- und oberen Mittelklasse „noch eine Weile geben“.
Škoda bietet Octavia und Superb schon als Plug-in-Hybride an, will künftig aber keine weiteren Teilzeit-Stromer starten. Ob und wann es reine elektrische Octavia oder Superb geben wird, konkretisierte Jahn nicht. In den Segmenten dieser beiden Modellle könnten auch neue Fahrzeuge angeboten werden, die elektrisch fahren. „Wir werden uns überlegen, ob wir ein ähnliches Auto wie den Octavia auf den Markt bringen, ein Auto mit einem ähnlichen Zweck: für Leute, die etwas konservativer sind, die keinen SUV wollen, oder für Firmenflotten, die keine SUV haben wollen, sondern andere Karosserieformen“, sagte der Manager.
Laut Autocar wird ein Elektroauto ähnlich dem Octavia nicht unter dessen Markennamen eingeführt. Škoda gehe ähnlich wie die Schwestermarke VW vor, die ihre Batterie-Modelle mit der neuen „ID.“-Familie vermarket. Škoda könnte seine eigene Version der kommenden Limousine Aero B von VW anbieten, die ein Elektro-Äquivalent des Passat darstellt.
Auch Elektro-Kombi wahrscheinlich
Wie der Aero B dürfte auch Škodas erste Elektro-Limousine höchstwahrscheinlich eine Kombi-Version erhalten. „Die Kombi-Form war für Škoda sehr erfolgreich, und diese Form definiert Škoda in gewisser Weise“, erklärte Jahn. „So werden wir auch bei den neuen Elektroautos vorgehen. Ähnlich wie heute werden es vor allem SUV sein, aber es wird auch andere Formen geben.“
Auto Bild hatte schon im November berichtet, dass Škoda an einer batteriebetriebenen Limousine arbeite. Das Modell solle mit im Volkswagen-Zukunftsprojekt Projekt „Trinity“ entstehender neuester Elektroauto-Technik realisiert werden und mit einem erschwinglichen Preis punkten. Die Markteinführung sei entsprechend der Entwicklungsplanung von Trinity für 2026 geplant. Škoda hat den Bericht von Auto Bild allerdings dementiert.
Firmenchef Thomas Schäfer zufolge wäre ein vollelektrisches Auto wie der Octavia frühestens in der zweiten Hälfte der Dekade realistisch. Offiziell heißt es bislang lediglich, dass das Produktportfolio bis 2030 um mindestens drei weitere rein elektrische Modelle ausgebaut werden soll, die preislich und größentechnisch unterhalb des Enyaq iV liegen.
Envision meint
Wäre schön, einfach ein längeres ID3 Derivat zu bringen, wo z.B. 10-15 cm mehr für den Kofferraum ala Golf Kombi/Plus zur Verfügung stände, damit wären die meisten gut bedient, aber vermutlich sehen sie da Gefahr der Kannibalisierung höherer Klassen.
War mit dem ID3 Test sehr zufrieden, aber der Kofferraum ist für Erstauto (kleine Familie) bei mir das Problem und so einen wuchtigen SUV will ich eigentlich nicht.
Peter W meint
Dann kauf Dir nen Ioniq.
IchAuchMal meint
WEnn du den Ioniq 5 meinst
Hast du dir in den Foren schon mal die Mängelliste der Ioniq-5-Besitzer angesehen? Dagegen ist das Klagen der ID.3-Kunden sowas von Mädchenpensionat.
Der einzige Unterschied ist: die Ioniq-Kunden finden trotzdem ihren Wagen ganz, ganz toll.
EdgarW meint
@Peter W der Ioniq Classic hat wesentlich weniger Kofferraum, als der ID.3 und der Ioniq 5 ist deutlich ineffizienter, nicht nur als der Ioniq Classic, sondern auch als ID.3. Ioniq 5 ist ein Riesen-Trum, SUV-Maße, völlig anderes Segment als ID.3 und Ioniq Classic (Kompakte).
M. meint
DAS ist doch ein SUV.
Wie die den nennen, ist dabei egal, aber es ist ein Monster. Das sieht man auf Bildern nicht, da sieht er aus wie ein Golf 1. Ist aber in jede Richtung 1,5x so groß.
Klar: eine Familie passt da schon rein. Vielleicht auch zwei.
CaptainPicard meint
Aber beim Verbrenner-Golf-Kombi hat ja auch keiner Angst dass es Verkäufe vom Tiguan oder Passat-Kombi wegnimmt, warum die andere Denkweise bei EVs?
Ein ID.3-Kombi wäre der logische nächste Schritt, die Entwicklungskosten sind vergleichsweise gering da ja das restliche Fahrzeug gleich bleibt (das einzige technische Problem könnte die erlaubte Zuladung werden – was bringt ein Kombi wenn man nichts einladen darf – aber dann bietet man ihn halt zur Not nur mit der mittleren 58 kWh Batterie an) und da man den ID.3 in Zukunft auch in Wolfsburg bauen möchte könnte man damit die Nachfrage ausweiten. Vermutlich nicht massiv aber ein paar zehntausend Stück pro Jahr wird man davon mehr verkaufen können wenn man eine Kombiversion anbietet und das würde der Betriebsrat in Wolfsburg sicher gerne sehen.
Der Aero B wird ja leider ein riesiges Schiff und wird auch preislich in ganz anderen Ligen spielen. Ein ID.3-Kombi der 1500 Euro mehr kostet als die reguläre Version würde bestimmt gut ankommen.
EdgarW meint
@CaptainPicard der Golf Variant wurde lange durch die VW PSK (Produkt Strategie Komission, die gibt’s heute nicht mehr) verhindert, mit genau dieser Begründung. Als er dann mit dem Golf 3, fast 20 Jahre nach der Einführung des Golf, eeeendlich kam, blieben die Verkäufe des Passat Variant unberührt. Die Erbsenzähler unter den Entscheidern in Wolfsburg haben echte Probleme mit so etwas, schon immer, wie es scheint.
Günter meint
Ein Kombi mit 500 KM WLTP, DC Leistung mit ca. 140 kW, ein GlasPanoDach wie oben im Bild, dazu der übliche technische Krempel wir Spurhalteassi und DCC, herrlich. Würde sich verkaufen wie frisches Brot zum halben Preis. Bitte umsetzen liebe Leute von Skoda. Ihr baut schon immer die schöneren und besseren VWs…
CaptainPicard meint
Ein Trinity-Ableger ist viel wahrscheinlicher als ein ID Aero B-Skoda, da sich die neue SSP-Plattform viel besser für Limousinen eignet durch die dünnere strukturelle Batterie. Außerdem kommt ja 2023 ein komplett neuer Verbrenner-Superb auf den Markt (inklusive PHEV-Version mit größerer Batterie), wäre komisch wenn sie dann gleich zwei neue Modelle im gleichen Segment anbieten während im viel wichtigeren Octavia-Segment nur der (dann schon ältere) Verbrenner-Octavia aus 2020 bleibt.