Der neue Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) verlängert die „Innovationsprämie“ für Elektroautos und Plug-in-Hybride bis Ende 2022. Danach werde die Förderung von E-Modellen „noch stärker auf Klimaschutz“ ausgerichtet, kündigte er an.
Extern aufladbare Stromer werden in Deutschland seit 2016 mit dem von Bund und Industrie finanzierten „Umweltbonus“ gefördert. Der staatliche Anteil wurde im letzten Jahr mit der Innovationsprämie auf bis 6000 Euro verdoppelt, die an der Förderung teilnehmenden Hersteller gewähren zusätzlich bis 3000 Euro Netto-Rabatt. Die Innovationsprämie sollte eigentlich Ende 2021 auslaufen, wird nun aber bis Ende nächsten Jahres verlängert. Die vorherige Bundesregierung hatte noch vor, die aufgestockte Förderung in ihrer jetzigen Form bis Ende 2025 auszudehnen.
Er wolle den Umstieg auf saubere Mobilität vorantreiben, erklärte Habeck. Dazu verlängere sein Ministerium die aktuelle Innovationsprämie für Elektrofahrzeuge zunächst um ein Jahr und richte danach die Förderung deutlich stärker auf Klimaschutz aus. So sollen von 2023 an nur noch E-Fahrzeuge gefördert werden, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben. Dieser soll über den elektrischen Fahranteil und eine elektrische Mindestreichweite definiert werden. Die Arbeiten an diesem neuen Förderdesign seien gleich mit dem Start der neuen Bundesregierung aufgenommen worden.
„Wir werden in Zukunft bei der Förderung ehrgeiziger, um der Elektromobilität weiteren Schub zu verleihen und den Klimaschutz zu stärken. Dazu werden wir die Förderung neu ausrichten“, sagte Habeck. „Bis zu der Neuaufstellung sichern wir aber Kontinuität und verlängern die derzeitige Innovationsprämie bis Ende 2022.“ Die hierfür notwendige Änderung der Förderrichtlinie für Elektrofahrzeuge sei in der Bundesregierung abgestimmt. Sie werde zum Jahresende im Bundesanzeiger veröffentlicht und trete am 1. Januar 2022 in Kraft.
Käufer von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen erhalten im Jahr 2022 weiterhin bis zu 9000 Euro Förderung. Plug-in-Hybride werden mit maximal 6750 Euro bezuschusst, der staatliche Anteil liegt hier vorerst weiter bei 4500 Euro. Ab 2023 soll bei Teilzeit-Stromern dann das neue Förderdesign greifen.
Der Umweltbonus gilt als zentraler Treiber des Elektroauto-Booms in Deutschland. Allerdings bemängeln viele, dass auch Plug-in-Hybride umfangreich subventioniert werden. Diese E-Fahrzeuge werden laut Kritikern von den meisten nicht regelmäßig über das Stromnetz aufgeladen, sondern hauptsächlich im Verbrenner-Modus gefahren. Die ohnehin unrealistischen offiziellen Verbrauchs- und Emissionswerte kommen so nicht zustande.
ID.alist meint
Ich finde eine vernünftige Entscheidung. Viele Leute die eine Elektrofahrzeug bestellt haben, und nur wegen der Förderung haben diesen kaufen können, werden jetzt etwas ruhe über die Weihnachtszeit haben.
Hätte man was anders machen können? Nicht in der Kürze der Zeit, alles wäre in irgend eine Art und weise unausgegoren, und jetzt hat man ein Jahr Zeit (hoffentlich nicht länger als 6 Monaten) um eine vernünftige Förderung auf die Beine zu bringen.
Bei mir stellt sich zuerst die Frage, was will man Fördern?
Und dann gibt es andere Aspekte wie:
E-Mobilität für alle? Wer braucht eine Hilfe vom Staat und wer nicht? Darf man mit geförderte Autos Geld verdienen auf kosten der Allgemeinheit? Ist eine Auto mit 300PS Förder-würdig?
Wie gesagt, ich glaube nicht, dass man innerhalb von 2 Wochen einen vernünftigen Fördergesetz hätte entwickeln können.
Holger meint
Da haben Sie vollkommen Recht. Ich frage mich aber auch inwieweit man den elektrischen Anteil eines PHEV denn kontrollieren oder nachweisen will bzw. kann?
Benny meint
Möglich ist es (per Fernauslese) schon seit 01/2020 – OBFCM genannt „On Board Fuel Consumption Meter“. Ich würde es sehr begrüßen, wenn dieses Bauteil zeitnah eine entsprechende Anwendung findet!
Holger meint
Ist das denn in jedem Fahrzeug verbaut? Nur dann funktioniert das. Und das bezweifle ich. Es gibt ja bestimmt einige Leute die es vernünftig nutzen. Aber wer einen Dienstwagen fährt hat halt auch eine Menge Autobahn Kilometer. Das gleicht man privat nicht aus. Wahrscheinlich besser PHEV nicht mehr zu fördern. Es gibt ja mittlerweile genug Alternativen. Anyway, wird spannend bleiben. Da ich im Februar wieder nach Deutschland zurück komme stellt sich die Frage welches Auto. Habe Mal den ID3 konfiguriert. 58kw/h Batterie, kleiner Motor. Eigentlich nur die Fahrassistenten, Komfortpaket und LM Felgen. 43k. Das ergibt keinen Sinn, für 3k mehr (Förderung) bekomme ich einen Tesla M3 SR. Da ich ausschließlich Bar kaufe, excl. Immobilien, bringen mir auch keine Leasing Angebote etwas. (Ich mag keine Kredite). Also wird es wohl der Tesla. SUV brauche ich nicht . Bei allen Sachen die mir am Tesla nicht gefallen, und das sind einige, sehe ich nichts
Joan Hendrik Rüschkamp meint
frag Thomic Ruschmeyer in Berlin. Der Bundesverband für solare Mobilität / BSM verfolgt dazu einen konkret-praktikablen Plan.
Egon meint
Ich bin der gleichen Meinung Plug Hybrid haben in der Förderung nichts Verloren ist nur Augenwischerei das die Statistik stimmt. Förderung sollte auch anders geregelt sein nicht der Kunde ist dafür Verantwortlich sondern der Verkäufer muss hier alles Regeln und dafür Haften dann ist zum einen auch die Förderung sicher und die Lieferung wird auch besser Funktionieren. Noch am Rande zur Zeit wird große Kasse gemacht Kleinstwagen und genauso Batterie und Reichweite so wird es nicht Funktionieren.
Günter meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Günter meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Beobachter meint
Leider eingeknickt (Hybrid Schonfrist)….der Markt wird es mal wieder richten. Dem einfachen Michel wird nun weiter der Hybrid verkauft.
Peter W meint
Man kann ja schlecht den Leuten die ein Auto im guten Glauben an die Förderung bestellt haben diese jetzt verweigern. Wegen diesem einen Jahr geht die Umwelt nicht unter, und es ist den Bürgern gegenüber einfach nur fair.
Wir sollten beobachten was danach passiert, denn dann zeigt sich, wie grün die Regierung tatsächlich ist, oder ob sie sich von der Autoherstellerlobby genau so kaufen und einsacken lassen wie die alte Regierung. Der FDP-Verkehrsminister wird wohl die Autoherstellerfahne hochhalten um die Technologieoffenheit zu bewahren, was auch immer das sein soll.
Gerry meint
…haben sie doch gesagt, ab 2023 soll weiter plugin gefördert werden????…selten dämlich, aber so isses.
Wie man überhaupt auf die Idee kommt Autos zu subventionieren und so zu tun als ob dies zum Klimaschutz beitrage.
Wenn man wirklich was tun wollte müssten Verbrenner deutlich verteuert werden und Elektroautos zum Marktpreis verkauft werden, ohne Subventionierung.
Und wenn überhaupt subventionieren dann das Fahrrad, das würde dem Klima helfen. ????
Das hat auch die jetzige Regierung nicht begriffen, mit Ausnahme von Herrn Özdemir. Respekt wie er mit dem Fahrrad zum Bundespräsidenten geradelt ist ????????
MAik Müller meint
Es geht um das Wohlsein der Industrie nicht um die Umwelt!
EVrules meint
Hybride werden ohne Förderung verkauft, Plug-Ins mit.
Ich kenne PHEV-Fahrer, die das Privat-Auto mit gut 1-2l/100km fahren, ich kenne Leute, die es nur wegen der Förderung als Geschäftswagen fahren und nicht diszipliniert laden.
PHEV mit nur mit Tankkarte, bzw. hier der Verbrauch beschränkt werden, sollte nicht gefördert werden. Private PHEV können durchaus sehr sparsam gefahren werden, warum also auch nicht fördern!?
Franz Mueller meint
Bist du schon mal einen PHEV gefahren? Ich schon, und ich kann dir sagen, dass man einen PHEV überhaupt nicht effizient fahren kann. Ich hatte den gleichen Audi Q3 als Diesel und als Benziner PHEV. Der letztere war unheimlich ineffizient mit dem Elektromotor, mehr als 40km waren nie drin. Dafür hat man aber 15kWh laden müssen (Am digitalen Stromzähler ermittelt). ich habe das Ding zwar jeden Tag an der Wallbox geladen, aber günstiger wäre es an der Tankstelle gewesen (und noch viel günstiger war der Diesel).
EVrules meint
Wie teuer war es denn jeweils zu laden und zu tanken, bzw. wie waren denn die jeweiligen Verbräuche (15kWh/100km)?
Peter W meint
EVrules
Er schreibt doch, dass er für die 40 km 15 kWh laden musste, also 37,5 kWh pro 100 km. Diese 100 km elektrisch kosten dann an der Steckdose zu Hause 11,25 €. PlugIns sind nunmal Murks. Damit fahre ich mit meinem BEV 250 km weit.
EVrules meint
Es gibt durchaus sparsamere PHEV, die A250e schafft wohl (lt. mehrerer Berichte), wie auch der aktualisierte PHEV-Golf runde 60-70km, wenn man vorausschauend fährt. Beide haben runde 11kWh netto (brutto ca. 15kWh) an Akku im Auto, was einem Verbrauch von gut 18kWh/100km ausmacht (exkl. Ladeverluste).
Wenn man ein PHEV-SUV fährt, ist entsprechend der Verbrauch auch höher, allein schon des größeren Fahrzeugs wegen.
Der Kauf eines PHEV muss abgewogen werden, zw. den Kosten, dem breiteren Anwendungsspektrum und dem Bedarf daran.
Franz Mueller meint
Lediglich wenn man von einer PV Anlagen laden kann, mag ein PHEV sinnvoll sein. Ansonsten nicht, der Betrieb mit Strom ist teurer als mit Benzin/Diesel.
alupo meint
@EV Rules
willst Du damit sagen dass nur Audi „BEV nicht kann“ bzw. absolut ineffiziente Autos baut? Alle anderen können das?