Tesla steht vor der Eröffnung seiner deutschen Fabrik in Brandenburg nahe Berlin. Eigentlich sollten in der Gemeinde Grünheide schon seit Sommer Elektroautos entstehen, noch ist die finale Genehmigung dafür aber nicht da. Aktuell wird für Anfang 2022 mit der offiziellen Eröffnung und dem Start der Serienproduktion gerechnet. IG-Metall-Chef Jörg Hofmann sprach mit der Zeit über das Projekt aus Sicht der Arbeitnehmerseite.
Dass der US-Konzern hier ein Werk eröffnet, sei ein sehr positives Signal für den Investitionsstandort Deutschland, für die gesamte Mobilitätsindustrie, für die Zulieferer, für die Prozesstechnologie der Maschinenbauer, findet Hofmann. Tesla schaffe zudem Arbeitsplätze in einer Region, die mit dem Ende der Kohle mitten im Strukturwandel steckt. In den USA ist Tesla als beliebter Arbeitgeber bekannt, aber auch für seine harten Arbeitsbedingungen und Kündigungswellen. In Deutschland wird das Unternehmen zurückhaltender auftreten müssen.
Im Moment stelle Tesla hierarchiemäßig von oben nach unten ein, es seien bisher die Führungsriegen und die Spezialisten an Bord. Erst allmählich würden die normalen Produktionsbeschäftigten rekrutiert, so Hofmann. „Wir werden uns anschauen, wie diese Arbeitsverträge aussehen.“ Bislang sei Tesla auf die Fachkräfte aus dem regionalen Arbeitsmarkt angewiesen, der stark durch die Tarifverträge der IG Metall geprägt sei. Da werde niemand zu Tesla wechseln, wenn er deutliche Lohnverluste hinnehmen muss. Bei den Leuten für die einfacheren Tätigkeiten, die nicht unbedingt aus der Autoindustrie kommen müssten, werde es interessant.
Eine Sonderbehandlung kann Tesla von der IG Metall nicht erwarten. „Willkommen im Land der Tarifverträge und der Mitbestimmung“, sagte Hofmann. Die Arbeitnehmervertreter seien nicht voreingenommen, würden sich aber auch nicht mit schlechten Bedingungen bei Tesla abfinden. Sollte es dazu kommen, habe er Vertrauen, „dass die Kolleginnen und Kollegen selbst die richtigen Schlüsse ziehen“ – auch was die Frage der gewerkschaftlichen Organisierung und die Durchsetzung von Tarifverträgen angehe.
Die Belegschaft bei Tesla in Grünheide wird ganz neu aufgebaut, es existieren keine Gewerkschaftsstrukturen. Die konkreten und dauerhaften Arbeitsprozesse seien zwar noch im Aufbau, Hofmann und seine Kollegen seien aber gut vernetzt und informiert. „Wer gerade auf dem Arbeitsmarkt sucht, der findet natürlich auch Gewerkschaftsmitglieder“, sagte er. Bisher habe Tesla in Grünheide rund 1800 Angestellte. Es sollen deutlich mehr werden, die Produktion kann dem IG-Metall-Chef zufolge erst ab 6000 Beschäftigten richtig hochgefahren werden. Nach dem Start sind nach Angaben des Unternehmens in einer ersten Ausbaustufe mit bis zu 500.000 Autos pro Jahr rund 12.000 Beschäftigte geplant.
Deutschland soll Leitmarkt für E-Mobilität werden
Hofmann äußerte sich auch zur Transformation der deutschen Automobilindustrie hin zu Elektroautos. Die hiesigen Hersteller haben hier länger gezögert und stehen daher heute durch neue, agilere Anbieter wie Tesla unter Druck. Die IG Metall habe ständig gedrängt, dass die Unternehmen schneller nach vorne gehen sollen, betonte der Gewerkschafter. Das habe aber lange kaum Erfolg gehabt. Die letzten drei bis vier Jahre habe sich die Strategie aller deutschen Konzerne aber stark in Richtung Elektrifizierung bewegt.
Dass Gewerkschaften bei der Umstellung auf E-Mobilität bremsen, etwa bei Volkswagen, bestritt Hofmann. Bei Europas größtem Autohersteller habe gerade der Betriebsrat darauf gedrängt hat, dass auch das Werk in Wolfsburg eine elektrische Fahrzeugpalette bekommt. Das sei nicht vom Unternehmen gekommen. Es sei auch der Betriebsrat, der darauf gedrängt habe, „in ein Wolfsburger Grünheide zu investieren“, also in eine völlig neue Autofabrik nur für Elektroautos.
Für die Produktion von Autos mit Elektroantrieb braucht es weniger Beschäftigte als für Verbrennerfahrzeuge. Allerdings entstehen auch neue Jobs, zum Beispiel in der Batteriefertigung. Hofmann plädiert dafür, Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu machen, damit das Land nicht von Importfahrzeugen vor allem aus China überschwemmt wird. Denn das bringe gar keine Beschäftigung nach Deutschland. Deutschland müsse hier seine Innovationsstärke ausspielen, der Wandel zur Elektromobilität sei für die Industrie unumgänglich.
Um den Stellenabbau beim Wandel der Branche abzufedern, müsse der größte Teil der Wertschöpfungskette von Elektroautos in Deutschland aufgebaut werden, forderte Hofmann. Dazu gehörten Batteriezellen, Starkstromelektronik oder Sensorik, auch das Batterierecycling und damit verbunden eine Kreislaufwirtschaft zur Reduktion des Rohstoffimports. „Hier müssen wir kräftig investieren, und zwar in Deutschland“, so der IG-Metaller. Dass dies auch ökonomisch Sinn ergebe, zeige die aktuelle Halbleiterkrise mit weitreichenden Abhängigkeiten von asiatischen Lieferanten.
Während die großen deutschen Autohersteller bereits auf dem Weg zu einem umfassenden E-Mobilitäts-Angebot sind, hadern viele Zulieferer noch mit der Umstellung von Verbrenner- auf Elektromotoren. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen sei das ein Problem, so Hofmann. Er finde es daher gut, dass die neue Bundesregierung zur Unterstützung einen Transformationsfonds aufsetzen will. Damit könnten Zulieferer in neue Technologien investieren und so Arbeitsplätze gesichert werden. Bei der Suche nach nachhaltigen alternativen Geschäftsmodellen unterstützten auch regionale Transformationsnetzwerke, die die IG Metall mit der Bundesregierung auf den Weg bringe.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sei es, auch den Beschäftigten Brücken in neue Aufgaben zu bauen, ohne dass Arbeitslosigkeit droht. Das bedeute vor allem Qualifizierung. „Bis hin zum Anspruch auf eine zweite Berufsqualifikation, wenn die ursprüngliche Berufswahl zur Sackgasse wird“, so Hofmann.
David meint
Ob sich die IG Metall bei einer Betriebsratswahl durchsetzt, steht in Frage wie auch die Quote der Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb. Ich denke, das wird nicht so einfach. Kaderpersonal einzuschleusen dürfte nicht so einfach sein.
Alle „Scharfmacher“ aus Ludwigsfelde, Berlin und Leipzig dürften im Vorfeld blackgelistet sein. Auch dürften sie Datensätze mit Gewerkschaftsmitgliedern gekauft haben. Ebenso haben sie eher den Fokus auf Fachpersonal, das vorher in kleineren Klitschen gearbeitet hat – und natürlich Leute aus Polen, also alles Leute, die der IG Metall eher nicht verbunden sind.
Bei Tesla beginnst du mit 2800€ plus Zulagen. Das ist 1000€ mehr als ein Mechatroniker in kleinen Klitschen verdient.
Herbs meint
„Auch dürften sie Datensätze mit Gewerkschaftsmitgliedern gekauft haben.“
Ja,… das wäre aus EUDSGVO Sicht ähnlich empfehlenswert, wie wenn sie ihre Bewerber nach Religion kategorisieren…
David meint
Sehr witzig. Ein mit einschlägigen Listen ausgestatteter Dienstleister aus Nicht-EU-Staat prüft Bewerber gegen und empfiehlt dem Auftraggeber die Nichteinstellung. Ende.
Herbs meint
Puh, das bleibt aber ohne Einverständniserklärung der Bewerber illegal – da muss man sich dann nicht die Mühe über einen Drittstaat zu gehen.
Ich tippe mal, dass Tesla ausreichend professionell aufgestellt ist und nicht denkt mit Praktiken von 100-Mann Klitschen durchzukommen.
Wie denn auch sei – selbst ohne eine „Keimzelle“ müssen nur ein paar Leute von den Tausenden einen Betriebsrat verlangen und schon gibt es eine Abstimmung. Da würde es mich wundern, wenn sich dann nicht die alten Bekannten durchsetzen mir Versprechen von mehr Lohn und so. Das geht ja auch ganz ohne Mitgliedschaft in der Gewerkschaft.
Das schöne ist: wir werden es bald vermutlich erfahren.
DerÄlbler meint
Einen Betriebsrat wird Tesla nicht verhindern können, das wäre auch dumm, da beide Seiten profitieren. Mann kann nur hoffen dass sich keine Rechtsnationalen Listen zur Wahl stellen, das ist eine ernste Gefahr. Insofern hoffe ich auf eine IG Metall Liste bei Tesla, mit entsprechender Unterstützung der Bundesweiten Gremien.
Allstar meint
Die IG Metall hat schon im Januar ein Erschließungsprojekt in Grünheide gestartet, Jörg Hofmann war als gewiefter Verhandlungsführer bei vielen Tarifabschluss dabei. Die IG Metall wird zum Wohle der Mitarbeiter den Laden richtig aufmischen, darauf freue ich mich als langjähriger Gewerkschafter besonders. Wir haben 2,3 Millionen Mitglieder, Tesla kann quasi keine Facharbeiter einstellen die nicht bereits organisiert sind. Auch wenn es der US Kultur nicht gefällt, aber Rassismus, Frauenfeindlichkeit, schlechte Arbeitsbedingungen und Unterdrückung der Belegschaft haben hier nichts zu suchen! Die Tarifabschlüsse werden laut Hofmann ähnlich denen bei BMW, VW, etc. sein.
Roma meint
+1
Wenn man Richtung und Tempo nicht angibt, dann ist man auch nicht in der Lage immer mehr zu fordern.
Das werden auch irgendwann die Gewerkschaften einsehen müssen, sonst endet das noch wie mit der extremeren UAW in den USA.
Andi EE meint
„Hier müssen wir kräftig investieren, und zwar in Deutschland“, so der IG-Metaller. Dass dies auch ökonomisch Sinn ergebe, zeige die aktuelle Halbleiterkrise mit weitreichenden Abhängigkeiten von asiatischen Lieferanten….
Hofmann plädiert dafür, Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu machen, damit das Land nicht von Importfahrzeugen vor allem aus China überschwemmt wird. Denn das bringe gar keine Beschäftigung nach Deutschland. Deutschland müsse hier seine Innovationsstärke ausspielen, der Wandel zur Elektromobilität sei für die Industrie unumgänglich.“
Diese Sprüche sind wirklich abenteuerlich. Innovationsstärke Deutschland? Die Asiaten haben uns schon längst abgehängt, wir sind nicht innovativ, das ist das Problem. Die einzige Firma die in diesem Bereich „dagegenhält“, ist Tesla. Und es ist auch nicht so, dass Tesla hier die Asiaten „besiegen“ möchte, sondern mit den fähigsten Firmen zusammenarbeitet, das hat Zukunft. Nicht dieser bescheuerte Ansatz Land vs. Land. Man muss die fähigsten Firmen für sich gewinnen und mit denen das beste Resultat für sich selber erreichen.
Und die Gewerkschaft ist doch das grösste Problem, wieso man hier nichts mehr mit Produktion verdient. Ein einfaches Beispiel: ein Arbeiter in der Autofabrik macht vielleicht 30 Handgriffe die er in 2 Monaten perfekt lernen und anwenden kann. Wieso muss ein Arbeiter dann für 4 Jahre Ausbildung und gewerkschaftlichen Support 7000€ im Monat verdienen, wenn es ein Angelernter für 4000€ genauso gut kann. Was macht das für einen Sinn?
Dieser Ausbildungs- und dann auch Lohnforderungsirrsinn kostet uns den gesamten Produktionsstandort. Wir müssen das neu denken. Das Aktienpaket find ich super, je besser die Firma läuft, desto höher werden die Arbeiter belohnt, der Anreiz mehr zu arbeiten ist hier gegeben. Ich find das viel besser, als diese gewerkschaftlich hohen Lohngarantien, für max. 50% der Arbeiter. Der Rest sind irgendwelche Leiharbeiter, geknechteten Zulieferer mit extrem tiefen Löhnen. Dass Tesla die Gewerkschaft umgeht, finde ich überhaupt nicht verwerflich. Es ist genauso schlimm, wenn Arbeiter zu viel verdienen, weil irgendwoher muss die Marge kommen. Und dies geschieht halt dann ausgelagert oder bei der Leiharbeit. Es ist einfach verlogen nur auf die Hälfte der gutbezahlten Arbeiter zu schauen. Und noch schlimmer, zu ignorieren, dass z.B. VW hier 8-10x weniger als in China, an einem Fahrzeug verdient. Die Gewerkschaften müssen sich für die Mindestlöhne einsetzen, nicht für das Vergolden der Arbeitsplätze.
Realist meint
Wo bekommt ein normaler Arbeiter nach 4 Jahren Ausbildung 7000€?
ebiker meint
in seiner Traumwelt.
Auch das mit dem Aktienpaket hat er nicht verstanden, bzw. weiss nicht was Vorzugsaktien sind und welche Regeln diese unterliegen. Ich sag da mal für Deutschland: Geldwerter Vorteil, Haltungspflicht, Abgeltungssteuer.
Und das man mit Aktien glück haben kann – im Falle Tesla wenn man vor ein bis 2 Jahren welche gekauft hat, aber eben auch Pech haben.
Besonders schlecht ist es wenn es keine Vorzugsaktien sind, die man ja nicht kaufen muss, sondern wenn die Aktien Gehaltsbestandteil sind.
Kasch meint
Stimmt, verdient er nicht, 7000 Gesamtaufwand verursacht er aber seinem Arbeitgeber problemlos. Ansonsten, danke Andi EE, wahre Worte und schön ausgeführt. ????
Andi EE meint
Spielt doch keine Rolle, wie hoch der Lohn absolut ist. Die Arbeiter in der DE-Automobilindustrie bei den Herstellern verdienen gut bis sehr gut im Vergleich zu den Zulieferern, den durchschnittlich DE-Arbeitnehmer und dem chinesischen Schnitt sowieso.
Rufe ich jetzt wie der Gewerkschafter die Arbeit aus Asien zurück nach DE, muss es doch schei.sse nochmal, beim Geld halbwegs aufgehen. Wie doof und ahnungslos kann man sein, wenn man meint, DE müsse einfach nur Innovationskraft walten lassen. Wo denn? Du scheinst auch so einer zu sein, ihr habt doch eine Batteriebude mit VARTA, wie dick sind die in Automotive drin? Da müsste doch die Post längst abgehen. Geleistet wird aber bisher nix in dem Bereich, obwohl man doch so wahnsinnig innovative Firmen hat. Es ist nichts an signifikanter Produktion vorhanden. Und der Gewerkschafter ruft, man sei doch so wahnsinnig innovativ, nein das eben grad nicht.
Diess will bei VW nach China auslagern, wird quasi stillgelegt. Find ich eigentlich auch nicht gut, aber wenn es unter dem Strich mit den eigenen Arbeitern / Löhnen nicht aufgeht, ist das ein unlösbares Dilemma.
Man ist immer noch so eingebildet, dass man blindlings in die Katastrophe rast. Diese Kackmaterialien im Interior macht man bei VW doch nicht freiwillig. Irgendwo muss man das alles ausgleichen. Die neuen BMW in der gehobenen Mittelklasse, beginnen in der Preisklasse, wo es bei Tesla endet … wie soll das aufgehen?
Peter meint
Weil es anderen schlechter geht, müssen bestehende Standard abgesenkt werden. Bist Du eigentlich schon Mitglied im Arbeitgeberverband?
Mindestlohn für alle, das reicht dicke!
Andi EE meint
@Peter
3x länger an einem Fahrzeug bauen, am meisten verdienen, dann noch nicht mal die Schlüsselkomponenten der Elektromobilität selber bauen, ist eine Kombi die nicht aufgehen kann.
Aber ja, mir ist es egal. Ihr checkt es auch noch wenn die Stückzahlen immer weiter zurückgehen, das ist nur der Anfang.
Kizna von Löwe meint
Ich erkläre dir das Mal was:
Ein großer Teil der Beschäftigten in Autowerken verdienen gerade so über dem Mindestlohn. Und es werden jährlich mehr.
Leiharbeit in Verbindung mit der IG-Metall machen es dank angepassten Tarifverträgen möglich.
Peter meint
@28.12. / 22:02
Die Punkte die Du aufzählst sind alle korrekt, aber keine einzige davon hat irgendwas mit ArbeitnehmerLohn zu tun. Outsourcing ist eine Managemententscheidung, die 60 Jahre lang super funktioniert hat auslutschen der Zulieferer und Lagerhaltung auf der Straße ebenfalls, und auch die Bauzeit ist eher eine Planungs- und Konstruktionsfrage. Insofern bleibt von dem Gejammer über die ach so schlimmen Lohnkosten nix übrig, außer substanzloses Geblubber. Dazu demonstrierst Du Deine Unkenntnis von volkswirtschaftlichen Grundmechanismen. Nichtmal die Fordsche Grundidee der Massenproduktion ist Dir geläufig. Das ist lächerlich.
Randy meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Herbs meint
„ Im Moment stelle Tesla hierarchiemäßig von oben nach unten ein, es seien bisher die Führungsriegen und die Spezialisten an Bord. Erst allmählich würden die normalen Produktionsbeschäftigten rekrutiert, so Hofmann.“
Das klingt absurd – hieß es nicht beim Tag der offenen Tür vor ein paar Monaten, man könnte innerhalb kürzester Zeit (Stunden/Tage?) mit der Produktion anfangen?
Fred meint
Laut Auskunft des Leiters Arbeitsamt FfO sind die Löhne & Gehälter der Tesla Stellen deutlich ÜBER dem lokalen Niveau. Anderen Aussagen fehlt der Nachweis. Hoffmann ist ein Traumtänzer, da lohnt es nicht, den Artikel das fünfte (5.) Mal zu kopieren. Nur BLAH, BLAH, BLAH ohne konkrete Zahlen, Stammtischweisheiten und Angstgebrüll. Mit den Vorzugsaktien werden die Tesla-Mitarbeiter:Innen deutlich besser entlohnt werde, was in USA einfach abzulesen ist, und das wird für Hoffmann und Konsorten zum Problem werden. Wozu brauche ich dann noch Tarifverträge?! Ein weiters Problem ist das harte Leistungsprinzip, der Gegensatz zum Tiel-/Amts-/Pöstchen-Inhaber, für die wird es ungemütlich. Dazu noch „gezielter“ EInsatz von ehem. Berufssoldaten. Insgesamt wird es eine Änderung im Berufsbild geben und schon das macht irrationale Angst und weckt emotionale/gesteuerte/bezahlte Aggressionen, siehe FUD&FAKE in den Medien.
Unrealistisch meint
Laut Arbeitsamt, lol, weil die bekanntlich auch Ingenieure vermitteln.
Natürlich liegen die Gehälter über dem lokalen Niveau, das ist niedriglohn Pampa!
Die Referenz von igmetall sind aber bmw Gehälter in München (oder vw niedersachsen etc.).
Wenn shitla über jenen igmetall Gehältern läge, würden Ingenieure dort im Durchschnitt > 100k verdienen.
2. Aktien sind regulärer Bestandteil des Jahresgehalts, Vorteil gleich null (Aktien kann man auch als nicht-AN kaufen). Wenn man diese aber mehrere Jahre halten muss (in USA ublicher), dann wird der Wert der Aktien für den Vergleich vom Jahresgehalt entsprechend diskontiert.
AlBundy meint
@ecomento-redaktion.
Wenn jemand hier aus Tesla shitla macht. Aus Brandenburg Pampa
Ist das echt unrealistischer unsachlicher shit.. oder?
Einfach auslöschen bitte
Allstar meint
Ich kenne die Gehälter bei Tesla nicht, wohl aber bei Daimler. Dort verdienen mir bekannte Facharbeiter in der Produktion schon 80K+/Jahr.
Ich drücke Tesla ganz fest die Daumen dass sie genügend Arbeitskräfte rekrutieren können, bleibe aber skeptisch. Die Fluktuation in dem Laden ist einfach zu hoch und gute Mitarbeiter wachsen nicht auf den Bäumen. Tesla wird jeden nehmen müssen den sie kriegen können!
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Traunsee meint
Ich wurde vor einiger Zeit von einem Headhunter angesprochen, ob ich nicht zu tesla gehen möchte. Jetzt bin ich seit vielen Jahren bei einem Zulieferer – auch für tesla. Am Anfang hörte sich das ganz interessant an, bis man zu den Bedingungen kam. Mehr als lachen konnte ich da nicht.
Klar habe ich für Leute Verständnis – direkt nach der Uni, wenn sie nichts anderes finden – die da arbeiten. Wer allerdings schon bei einem europäischen Hersteller oder Zulieferer arbeitet, wird sicher nicht zu tesla gehen.
Man hatte das Gefühl, die Personaler glauben, dass die gleiche Überhöhung (beinahe sektenartig und fern der Realität) von tesla, wie sie bei den Kunden funktioniert, auch mit potentiellen Mitarbeitern läuft. Nach dem Motto, es ist eine Ehre hier zu arbeiten, also machs für die Hälfte.
Andi EE meint
@Traiunsee
„Am Anfang hörte sich das ganz interessant an, bis man zu den Bedingungen kam. Mehr als lachen konnte ich da nicht.“
Ich würde dich auch nicht anstellen, schon diese Einstellung die du hier an den Tag legst. So schlimm kann ja eine Anwerbung ja nicht sein, … was waren die Bedingungen wo du nur drüber lachen konntest? Komm erzähl mal aus dem Nähkästchen, du hast ja noch keine Verschwiegenheitserklärung geleistet.
Wieviel Aktien hätte es für dich gegeben und was wäre dein Job gewesen, wenn du da von einem „Headhunter“ kontaktiert wurdest? Und was verdienst du jetzt, man muss ja das Verhältnis / Lohngefüge sehen, um Das objektiv beurteilen zu können.
„Überhöhung (beinahe sektenartig und fern der Realität)“
Wenn ich solche Sprüche lese, vermute ich DE-Groupies die ihre Hersteller verteidigen und kein seriösen Umgang mit dem Jobangebot, fühl dich doch geehrt wenn du angesprochen wurdest. Wieso muss man das in den Dreck ziehen?
eBiker meint
Mal ne Frage:
warum soll er sich „geehrt“ fühlen wenn ein Klinkenputzer ihn anspricht? Etwas anderes sind Headhunter nicht. Die verkaufen dich einfach nur. Ja „verkaufen“, denn sie verdienen damit Geld.
Andi EE meint
Ich habe es nicht so gelesen, dass sie jeden nehmen würde, aber ja da weisst du offensichtlich besser Bescheid. Jung, arbeitswillig, felexibel, lange Ausbildungen nicht nötig, so habe ich es gelesen.
eBiker meint
@AndiEE
Ein Headhunter verdient sein Geld, indem er ein Expose an einen Arbeitgeber schickt.
Ob der dann genommen wird oder nicht, liegt nicht so beim Headhunter,
Aber anscheinend bist du noch nicht so lange in „Lohn und Brot“ – oder machst den falschen Job.
Ich bekomme dauernd irgendwelche „Angebote“ von Headhuntern.
eBiker meint
Ach Andi – also für mich liest sich das anders:
https://www.xing.com/jobs/gruenheide-mark-produktionsmitarbeiter-gigafactory-78845936
Und ohne Ausbildung lese ich da nix
https://www.xing.com/jobs/gruenheide-mark-maschinen-anlagenfuehrer-cell-gigafactory-78849225
Was lesen wir da:“Du verfügst über eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d) oder mehrjährige Erfahrung“
Andi EE meint
Was vergräbst du dich jetzt in diesem Headhunter-Quatsch? Das hat doch nichts mit der Sache zu tun … ich habe ihm auf den Spuch „sektenartig und realitätsfern“ geantwortet. Das sind die typischen Attribute die die Tesla-Basher im Internet immer auspacken. Nicht einer der von Tesla angefragt wurde … oder?
EVrules meint
AndiEE er hat doch geschrieben, dass es etwa die Hälfte von dem war, was er sonst als Lohn bezieht.
Ein Arbeitnehmer, im mittleren Gehaltsniveau, hat mit Aktien eher Nach- statt Vorteile. Man kann kein Essen, keine Miete oder anderweitige Lebenshaltungskosten damit zahlen. Der Arbeitgeber dagegen spart sich Personalkosten und wälzt das unternehmerische Risiko auf seine MA ab.
In Gehaltsgruppen, die noch deutlich unter einem sechsstelligen Jahresgehalt liegen, sind Aktien schlicht indiskutabel.
Welche nachteilige „Einstellung“ legt denn Traunsee an den Tag, dass er nicht ein qualifizierter und engagierter MA sein könnte? So wie es mir scheint, kennt er seinen Wert und weiß wie die Geschäfts- und Arbeitswelt läuft – wenn Tesla hier versucht, billige Arbeitnehmer zu finden, ist dass deren Entscheidung – was man aber glücklicher Weise nicht gezwungen ist anzunehmen.
Das kann man einfach so auch mal akzeptieren, Tesla ist schlichtweg nur ein Unternehmen von vielen.
Andi EE meint
@EVrules
„AndiEE er hat doch geschrieben, dass es etwa die Hälfte von dem war, was er sonst als Lohn bezieht.“
Nö, hat er nicht, das war ein weiterer dummer, flapsiger Spruch. Aber ja, nehmen wir es mal an 3500-4000€ bei Tesla. Er beim deutschen Zulieferer 7000-8000€, wie soll da die DE-Autoindustrie. Da muss doch der Dümmste checken, dass das vs. China nicht aufgehen kann. Meinst du ein Arbeitgeber in China zahlt seinem Arbeitnehmer für die immergleichen 25 Handgriffe am Tag diese Löhne. Niemals, so doof kann man nur im dekadenten „Rom“ vor dem Untergang sein.
EVrules meint
Und deswegen soll der Appell sein, auf das gleiche Lohnniveau wie die Volksrepublik China zu kommen?
Europa und der DACH-Raum im speziellen waren noch nie dafür bekannt, Billiglohnländer zu sein und dennoch haben wir eine funktionierende Wirtschaft aufgestellt.
Vielmehr wird es neben fairer Entlohnung in Zukunft wichtig sein, Transportwege zu reduzieren, um die Umweltfolgen der Globalisierung aufzufangen, wie auch auf „dreckige Herstellungsorte“ Umweltzölle zu erheben – auch aus diesem Grund, ist es eher abzulehnen, Produkte aus der VRC zu importieren.
Andi EE meint
@EVrules
„Und deswegen soll der Appell sein, auf das gleiche Lohnniveau wie die Volksrepublik China zu kommen?“
Nicht auf dem Niveau, aber nicht derart überbezahlt für einen Job, den jemand in 2 Monaten gelernt hat.
„Europa und der DACH-Raum im speziellen waren noch nie dafür bekannt, Billiglohnländer zu sein und dennoch haben wir eine funktionierende Wirtschaft aufgestellt.“
Dann geht ihr halt Pleite. Ihr habt doch keinen Vorteil mehr mit den Opa-Autos. Jetzt könnt ihr lang von besten Ingenieuren und bester Technik daherlabern. Stimmt nicht und wenn, dann wirds mit einem abartig schlechten P/L erkauft. Ihr seid in einer verdammt ernsten Situation und meint immer noch ihr seid diesen Aufpreis Wert … deine Worte.
„Vielmehr wird es neben fairer Entlohnung in Zukunft wichtig sein, Transportwege zu reduzieren, um die Umweltfolgen der Globalisierung aufzufangen, wie auch auf „dreckige Herstellungsorte“ Umweltzölle zu erheben – auch aus diesem Grund, ist es eher abzulehnen, Produkte aus der VRC zu importieren.“
Klar, man sieht es bei Tesla, Wasserverbrauch, Zulassungsverfahren. Ihr habt ne ganz gefährliche Mischung aus Patriotismus, Besserwisserei, Überheblichkeit und Blindheit gegenüber der Konkurrenz. Eigentlich müsstet ihr es ja schon von der IT-Industrie wissen, gnadenlos abgehängt, aber eine Riesenklappe bezüglich Steuerforderungen und Datenschutz … aber ja, vielleicht gibt es das Deja vue im Automobilsektor.
Ich wollte solche Sachen in einem DE-Forum nie schreiben. Vielleicht kommt ja noch alles gut, denn auch ich habe die Glaskugel nicht, täusche mich möglicherweise. Aber ich würde mir grosse Sorgen machen. Auch uns droht in anderen Branchen Disruption, aber weil wir so klein sind, ist bei uns der Grössenwahn nicht ganz so ausgeprägt. Aber das verdammte Kleinreden der Konkurrenz und das Meinen, dass man immer bessere Arbeit abliefert, gibt es auch bei uns. Europa wirklich ne Katastrophe, man realisiert einfach nicht, dass man immer weiter bez. Konkurrenzfähigkeit zurückfällt.
alupo meint
Ich denke nicht dass es eine Antwort auf Deine Fragen gibt. Ich halte das aufgrund von Berichten über wirklich stattgefundene Einstellungsgespräche für eine Falschinfirmation.
Aber mal sehen, vielleicht täusche ich mich. Aber es sieht mMn nicht danach aus.
Herbs meint
Es würde mich sehr überraschen, wenn Tesla es schafft signifikant niedrigere (Gesamt-)Vergütung als andere Fahrzeugfabriken in Ostdeutschland zu halten.
Und die IGM werden sie (leider) sicherlich nicht verhindern können.
EVrules meint
Die IGM scheint nicht die schlechtesten Bedingungen für ihre Mitglieder ausgehandelt zu haben, ist sie einer der besseren Gewerkschaften.
Und zum Gehalt gehört eben auch dazu, dass man als Arbeitnehmer seine Lebenshaltungskosten decken kann, was eben so nicht mit Aktien ginge, es sei denn man verkaufe sie sobald man diese erhielte. Dennoch ist es auch nur ein Einmalerlös, bekäme man ein einzelnes Packet.
Herbs meint
Für die Gehaltsentwicklung ist die IGM sicherlich gut.
Wenn ich mir die Grabenkämpfe in Wolfsburg anschaue, frage ich mich, ob das nicht eher für das eigene Ego und weniger für die AN geschieht.
Kasch meint
Gewohnte Vollabsicherung per Kurzarbeitergeld, etc, Duldung, oder gar Förderung ineffizienter, bürokratischer und beamtenähnlicher Belegschaft wird wohl nicht drinn sein. Diese deutschen Ausuferungen werden aber auch in anderen Konzernen nicht mehr finanzierbar bleiben. Spielt andererseits aber keine große Rolle mehr, denn Halbleiterversorgung, insbesondere für benötigte, veraltete 8/16-Bit-Technologie gibts nicht mehr billigst aus Asien. Chronischer Batteriezellmangel, bis hin zu Stahlmangel hat nur teilweise mit derzeitigen Lieferengpässen zu tun. Was solls, wir träumen intensiver als je zuvor, von vergangener industrieller Hochblüte. Helfen wird das aber garantiert nicht. Wird auf jeden Fall interessant, wie eine hoch effiziente Tesla in Deutschland agieren kann / wird.
Realist meint
Die Tesla Belegschaft in Deutschland hat keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld?? Steile These.
Kasch meint
Hab ich nicht behauptet. Hab allgemein von der Finanzierbarkeit des Luxus Kurzarbeitergeld, Betriebsrenten, massenhaft nicht wertschöpferischen Tätigkeiten, … gesprochen. Und frage mich, wie lange wir uns ganz allgemein diese Kultur noch leisten können.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Zumal Kurzarbeitergeld hochprofitable Unternehmen erhalten, zur Steigerung der Gewinnausschüttungen. Das unternehmerisches Risiko übernimmt der Staat, fast schon sozialistisch. Sollte hinlänglich bekannt sein, dass das nicht über längere Zeit zum Wohle aller funktioniert.
Kasch meint
Vieles wird auf dem Börsenparkett gnadenlos entschieden. Nach aktuellen GERÜCHTEN schluckt Tesla, den bezüglich Marktkapitalisierung, kleinen Daimler, finanziell mit „Tesla-China“ samt euphorischer Zentralregierung im Rücken, kein finanzieller Akt. Ruckzuck ist der Grünheideboykott gegessen. Wirtschaftlichkeit des Daimlerkonzerns ist da zunächst zweitrangig. Derzeit politische und wirtschaftliche, deutsche Spielzüge auf dem großen Weltmarkt empfinde ich inzwischen als äusserst gefährliches Spiel mit dem Feuer und setze entsprechend schon seit Jahren keinen Cent mehr auf europäische Firmenbeteiligungen.
andi_nün meint
Mit den Kurzarbeitsregelungen haben sich Daimler, BMW und VW vorzüglich ihre Dividende finanziert.
EVrules meint
Kein Betrieb muss ineffiziente Mitarbeiter „dulden“ oder „fördern“, aber Mitarbeiter erhalten mit Tarifverträgen einen faireren Überblick über die Gehaltsstrukturen und unseren Lebensstandard haben wir nicht „von Gottes Gnade“ erhalten, sondern eben durch Mitarbeitervertretungen, wie die der Gewerkschaften, erkämpft.
Aus den Geschichten, die man seitens Teslas aus den USA hören kann, wie auch z.T. hier aus den deutschen Niederlassungen, ists hingegen sehr gut, wenn eine höhere Arbeitnehmer-Mitbestimmung eingeführt wird.
Kasch meint
Unseren Lebensstandard hielten wir die letzen 20 Jahre ausschließlich durch asiatische Sklav…haltung und diese Zeiten neigen sich dem Ende zu.
Flo meint
…und osteuropäische Sklaven.
DerÄlbler meint
Interessant, aber die Ausbeutung der Arbeiter in den Chinesischen Autofabriken finden du und dein Bruder im Geiste, Andi EE, völlig in Ordnung?! Dient ja dem höheren Zweck, schon klar. Ich finde es menschlich erschütternd wie teils in den Kommentaren der chin. Raubtierkapitalismus bejubelt wird.