Das mittlerweile von dem deutschen Automanager Carsten Breitfeld geleitete kalifornische Elektroauto-Start-up Faraday Future hat sich im neuen Jahr mit Neuigkeiten zu seiner weiteren Produktpalette gemeldet. Nach dem verzögerten, aktuell für dieses geplanten Start des luxuriösen Erstlingswerk FF 91 soll 2024 ein erschwinglicheres Modell eingeführt werden. Eigentlich war das schon für 2023 geplant, aber auch der FF 91 verspätet sich.
Faraday Future gab im Februar bekannt, dass der in Südkorea ansässige Automobilhersteller Myoung Shin die Herstellung des zweiten Fahrzeugs der Marke übernehmen werde. Bei der Baureihe FF 81 handele es sich um ein luxuriöses Massenmarkt-Elektroauto mit fortschrittlicher Konnektivität und einem massentauglicheren Benutzererlebnis als beim FF 91. Letzterer werde als „ultimativ intelligenter Tech-Luxus“ im dritten Quartal 2022 starten – eigentlich sollte er schon ab 2019 an Kunden gehen.
„Mit dieser Vereinbarung zur Produktion des FF 81 sind wir auf dem besten Weg, unser Versprechen einzulösen, im Jahr 2024 eine Großserienproduktion zu erreichen – der wichtigste Meilenstein auf unserem Weg zur Profitabilität“, so CEO Breitfeld. „Der im dritten Quartal auf den Markt kommende FF 91 wird den Stand der Technik im Segment der Luxus-Elektrofahrzeuge neu definieren, und mit Myoung Shin wird der FF 81 unsere marktführende Technologie in das Mainstream-Luxussegment bringen.“
Einige hatten schon länger mit einer Pleite von Faraday Future gerechnet, da es in den letzten Jahren von Führungs- und Geldproblemen geplagt war. Das Unternehmen konnte sich aber immer wieder aufrappeln. Im Juli vergangenen Jahres hat es das Start-up an die Börse geschafft und frisches Kapital erhalten.
FF 91 wohl nur in Kleinserie
Der FF 91 soll in einer Produktionsstätte im kalifornischen Hanford entstehen. Wie viele Elektroautos Faraday Future im ersten Jahr herstellen will, ist nicht bekannt. Die Produktionsziele seien „bescheiden“ und es stehe zunächst ein kleineres Volumen für „einen spezifischen Kundenkreis“ im Fokus, hieß es 2021. Damit wolle man die reibungslose Einführung des FF 91 und zukünftiger Fahrzeuge gewährleisten.
Beim FF 91 handelt es sich um einen 772 kW (1050 PS) starken, großen SUV-Crossover mit über 600 Kilometer Reichweite gemäß der realitätsnahen US-Norm EPA. Im Innenraum verspricht Faraday Future einen mobilen, vernetzten und luxuriösen „dritten Lebensraum im Internet“ mit einem „revolutionären“ Benutzererlebnis. Preise wurden bisher nicht genannt, das gilt auch für Details zum für den „Luxus-Massenmarkt“ konzipierten Modell FF 81.
In seiner jüngsten Mitteilung erklärte Faraday Future, in Zukunft auch in China, „dem größten Luxusmarkt der Welt und dem weltweit größten Markt für Elektrofahrzeuge“, produzieren zu wollen. Zum Zeitplan für den angekündigten Einstieg in Europa gibt es noch keine konkreten Angaben.